Die Energiekosten steigen, Alternativen sind gefragt und da kommt die Wärmepumpe schnell ins Spiel. Denn die zum Teil doch recht hohen Investitionskosten – vor allem, wenn wie bei der mit Erdwärme arbeitenden Wärmepumpe noch Bohrungen hinzukommen – amortisieren sich doch relativ schnell, zudem sind die Betriebskosten gering. Entscheidend für so manche in Zeiten der besonders warmen Sommer: Mit einer Wärmepumpe können Sie nicht nur die Heizung zum Laufen bringen und für warmes Wasser sorgen, sondern auch kühlen. Sie lässt sich zudem gut mit Smart Home verbinden und gehört auf jeden Fall zu den zukunftsträchtigeren Technologien in Sachen thermischer Energie. Wer sich schnell entscheidet, kann bei diesem doch kostspieligen Heizsystem noch auf ausgiebige Förderungen des Staates zurückgreifen.
Warum eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen sind ein umweltfreundlicher Energielieferant. Sie können prinzipiell für jedes Gebäude zum Heizen verwendet werden und die Betriebskosten sind gering. Vor allem, wenn zum Beispiel für den Strom spezielle Wärmepumpentarife genutzt werden können.
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe wird genau wie die Effizienz sowie die Jahresarbeitszahl (JAZ) als Entscheidungskriterium herangezogen. Allerdings: Auch Wärmepumpen mit geringen Wirkungsgraden können klimaschonend sein, wenn sie mit Ökostrom betrieben werden.

Heizungsbauer für Wärmepumpen in Deutschland
Welche Wärmepumpenhersteller gibt es?
Inzwischen gibt es zahlreiche Hersteller von Wärmepumpen, vor allem auch kleinere Unternehmen kommen verstärkt auf den Markt und bieten zum Teil sehr gute Produkte. Die gängigsten Hersteller sind:
- Viessmann
- Ochsner
- Vaillant
- Wolf
- Weishaupt
- Dimplex
- Mitsubishi Electric
- DAIKIN
- Buderus
- Junkers/Bosch Thermotechnik
- ino/Bartl
- alpha innotec
- Stiebel Eltron
- NIBE
- Waterkotte
- Emcal
- Heliotherm
- Tecalor
Vorteile
Wärmepumpen arbeiten auf der Basis von erneuerbaren Energien als Wärmequelle. Die CO2-Emissionen sind damit deutlich geringer als bei Gas- oder Ölheizungen und sogar ein Umrüsten auf Hybrid-Lösungen ist möglich. Ein weiterer entscheidender Vorteil: diese Art des Heizens ist langlebig, effizient und, einmal installiert, relativ kostenarm – vor allem dann, wenn Sie den Strom mit extra dafür vorgesehenen Tarifen beziehen oder eine PV-Anlage betreiben.
Nachteile
Auch, wenn sich die Kosten für diese Wärmequelle amortisieren, so sind die Anfangskosten doch erst einmal relativ hoch. Planung und Durchführung des Einbaus sowie das Anschließen der Wärmepumpe sollten Sie einem Fachbetrieb überlassen. Gerade bei Sole-Wasser-Wärmepumpen und Wasser-Wasser-Wärmepumpen sind Bohrungen notwendig, die Sie auf jeden Fall einplanen sollten.
Eine Wärmepumpe arbeitet übrigens nur dann effizient, wenn sie möglichst wenig Strom verbraucht. Entscheidend hierbei ist die Vorlauftemperatur, also die Temperatur, auf die sie das Heizungswasser erwärmen muss.

Bei Altbauten ist der Einsatz einer Wärmepumpe nicht immer ohne Probleme möglich. Eine gute Dämmung ist eine wichtige Voraussetzung.
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Wärmepumpenarten
Es gibt verschiedene Wärmepumpenarten und Sie sollten sich im Vorfeld gut informieren, welche für Ihre Bedürfnisse die richtige ist. Allen gemein ist: Während fossile Heizungsanlagen mit Verbrennung arbeiten, ist die entscheidende Energiequelle hier entweder Wärme aus dem Erdreich, Luft oder Grundwasser. Besonders effektiv sind sie, wenn sie mit Flächenheizungen wie der Fußbodenheizung kombiniert werden.

Wird Strom benötigt, so können Sie diesen komplett aus erneuerbaren Energien beziehen oder sogar mit einer Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach arbeiten. So eine PV-Anlage hilft Ihnen effizient dabei, zum Beispiel die Warmwasserbereitung komplett mit Sonnenenergie abzudecken. Wärmepumpen haben also nicht nur eine hohe Effizienz, sondern auch den entscheidenden Vorteil, gut fürs Klima zu sein. Sie helfen Ihnen dabei, mit nachhaltiger Energie beim Heizen Ihren CO2-Fußabdruck gering zu halten.

Wasser-Wasser-Wärmepumpe
Wenn Sie sich bei Ihrer neuen Wärmepumpe für eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe – auch Grundwasserwärmepumpe genannt – entscheiden, dann müssen Sie keine Sorge haben, dass Sie damit das Grundwasser minimieren. Denn es handelt sich um einen Kreislauf. Es ist zwar nötig, die Bohrung mit dem Amt abzusprechen und zu sehen, ob der Grundwasserspiegel hoch genug ist, Sie entnehmen aber kein Wasser, sondern „leihen“ es sich sozusagen nur.

Neben der Luft-Wasser-Wärmepumpe eignet sich da die Grundwasser-Wärmepumpe hervorragend zum Heizen. Diese Wärmequelle kann zum Teil mit anderen Heizungen kombiniert werden.
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Sole-Wasser-Wärmepumpe
Bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe wird statt der fossilen Brennstoffe Geothermie für das Heizen genutzt. Das heißt, Erdwärme, die in der Erdkruste gespeichert ist und zu den regenerativen Energien gehört. Allerdings sollten Sie bereits über die entsprechende Fläche an Erdreich verfügen und zwar nicht nur, wenn Sie mit Kollektoren arbeiten, sondern auch bei den Sonden der Tiefenbohrung.

Bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe handelt es sich um eine moderne Heizungsvariante, deren Wärmequelle aus der Natur, genauer aus dem Erdreich kommt. Sie verbraucht effizient wenig Energie, hält sich bei den Betriebskosten in Grenzen.
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Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe verwendet Umgebungsluft für das Erwärmen der Heizung, was im Winter zum Problem werden kann. Ein entscheidender Vorteil ist aber: Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist von all den Modellen dasjenige, das sich am einfachsten als Wärmepumpe nachrüsten lässt.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Heizungsart, die energieeffizient und umweltschonend arbeitet. Und sie ist von den Wärmepumpen diejenige, die sich am einfachsten nachrüsten lässt.
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Luft-Luft-Wärmepumpe
Bei einer Luft-Luft-Wärmepumpe können Sie prinzipiell sogar auf Heizkörper verzichten. Sie gehören genau wie die Luft-Wasser-Wärmepumpen zu den Luft-Wärmepumpen und gewinnen ebenfalls genau wie sie die Wärme aus der Umgebungsluft. Aber: Sie übertragen die gewonnene Wärme nicht über einen Kreislauf der Heizung, sondern über die Luft. Energiequelle ist die Abluft des Hauses.
Split-Wärmepumpe
Bei der Split-Wärmepumpe handelt es sich um eine spezielle Bauweise der Luftwärmepumpe. Denn diese gibt es sowohl als Monoblock oder als Split-Variante. Dabei wird die Heiztechnik auf zwei Geräte aufgeteilt, wobei eines innen und eines außen aufgestellt wird. Der größte Vorteil der Split-Variante: Sie ist sehr platzsparend.

Ein kompaktes und preiswertes Modell ist die sogenannte Split-Wärmepumpe. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Bauart einer Luft-Wasser-Wärmepumpe bzw. Luft-Wärmepumpe.
© Abbildung: Viessmann Werke
Gas-Wärmepumpe
Die Gas-Wärmepumpe nutzt Umweltwärme und Gas beziehungsweise Flüssiggas für die Wärmeproduktion. Eine solche Hybridheizung arbeitet also mit regenerativer Energie und einer klassischen Heizung.

Bei einer Gas-Wärmepumpe werden die Eigenschaften einer Gasheizung und einer Wärmepumpe vereint und effizient zum Heizen genutzt.
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Wärmepumpe & Kältemittel: Was hat es damit auf sich?
Vereinfacht gesagt, nimmt das Kältemittel Wärme bei niedrigen Temperaturen auf und gibt es bei höheren Temperaturen und entsprechend hohem Druck wieder ab. Es gibt natürliche und synthetische Kältemittel, aber alle haben eines gemeinsam: Sie transportieren die Wärme. Allerdings haben die verwendeten Kältemittel manchmal keine allzu gute Umweltbilanz, da sie ein hohes Treibhauspotenzial haben. Gemessen wird das mit dem GWP-Wert. 2019 ist es dem Fraunhofer-Institut gelungen, eine R290-Wärmepumpe zu entwickeln, die nur sehr wenig Kältemittel braucht. Die sogenannte Propan-Wärmepumpe mit einem GWP-Wert von 3 (zum Vergleich: die Kältemittel R410a und R134a liegen zwischen 1.000 und 2.000).

Wartung
Wenn Sie sich für eine neue Heizung entscheiden, dann sind Wärmepumpen auf jeden Fall eine gute Wahl. Schon allein, weil die Wartung einer Wärmepumpe keinen großen Posten ausmacht, denn diese Wärmequelle ist kaum fehleranfällig, eine gesetzliche Wartungspflicht gibt es nicht – außer für die Luftwärmepumpe, die einmal jährlich gewartet werden muss. Trotzdem ist eine regelmäßige Wartung sinnvoll, um Verschleißerscheinungen früh zu erkennen und so die Anlage in Schuss zu halten.

Über unseren Experten
Michael Engel arbeitet als Ausbilder und Dozent im Fachbereich Fort- und Weiterbildung der SHK Innung München. In Seminaren vermittelt der Experte der SHK Fachwissen zur Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen.
Kosten & Förderung [Stand 2023]
Die Förderungshöhen können sich schnell ändern, wobei das Ziel der Bundesregierung derzeit für Deutschland bei sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030 liegt. Immer gut beraten sind Sie mit einem Fachbetrieb vor Ort. Dieser kennt sich aus mit den aktuellen Möglichkeiten zur Förderung und berät Sie auch hinsichtlich dessen, welche Wärmepumpenart die richtige Wärmepumpe für Sie ist, welche zu Ihren Bedürfnissen passt.

Erfahren Sie hier, wer den Einbau von Wärmepumpen fördert und welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen.
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