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Wärmepumpen

Wärmepumpe anschließen, Energie sparen, Kosten senken!

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2021
Lesedauer: 5 Minuten
© welcomia / istockphoto.com

Wärmepumpen werden an der Kalt- und Warmwasserleitung eines Gebäudes angeschlossen und wandeln die gespeicherte Sonnenenergie ihrer unmittelbaren Umgebung in Nutzenergie um. Anschließend wird die Energie über ein Endgerät wie beispielsweise einer Heizungsanlage in Form von Wärmeenergie abgegeben.

Schematische Darstellung einer Wärmepumpe mit Verdichter, Verdampfer, Verflüssiger und Entspannungsventil zur Nutzung von Umweltwärme für Heizungswärme.
© Heizungsbau.net

Die Wärmepumpe wird innerhalb eines Gebäudes oder im Garten installiert. Angeschlossen wird sie an der Kalt- und Warmwasserleitung, weswegen darauf geachtet werden muss, die Wärmepumpe in der Nähe der Anschlüsse zu installieren. In einem geschlossenen Raum entzieht die Wärmepumpe dem Raum überschüssige Feuchtigkeit, wodurch zum Beispiel auch die Wäsche in Waschräumen schneller trocknet. Zu- und Abluftkanäle entfeuchten zudem angrenzende Räume, ohne zusätzliche Energiekosten zu verursachen, da die Luft solcher Räume als Wärmelieferant für die Wärmepumpe dient. Vor allem die niedrigen Jahresenergiekosten tragen dazu bei, dass Immobilienbesitzer vermehrt auf die Wärmeenergiegewinnung mithilfe einer Wärmepumpe setzen.

Arten von Wärmepumpen

Drei unterschiedliche Arten von Wärmepumpen können zur Erzeugung von Wärmeenergie an den Wasserleitungen angeschlossen werden:

  • Die Luft/Wasser-Wärmepumpe nutzt die in der Außenluft gespeicherte Sonnenenergie und wandelt diese in Wärmeenergie um. Zusätzlich zur Luft/Wasser-Wärmepumpe muss ein zweiter Wärmeerzeuger angeschlossen werden, da bei niedrigen Außentemperaturen auch die Wärmeleistung sinkt.
  • Sole/Wasser-Wärmepumpen entnehmen die benötigte Energie aus dem Erdreich, wo ganzjährig eine konstante Temperatur vorherrscht. Bei dieser Art der Wärmeenergiegewinnung können Erd-Kollektoren, die in 15 Meter tief in die Erde reichen, installiert werden. Sogenannte Erd-Sonden werden hingegen bis zu 100 Meter in die Erde verlegt, was den Vorteil hat, dass in dieser Tiefe eine konstante Temperatur von 10 Grad vorherrscht und somit eine bessere Wärmeleistung gewährleistet wird.
  • Wasser/Wasser-Wärmepumpen beziehen die benötigte Energie über sogenannte Saugbrunnen aus dem Grundwasser. Über angeschlossene Schluckbrunnen wird das verbrauchte Wasser nach der Wärmeenergiegewinnung wieder zum Grundwasser zurückgeführt.
UNSER TIPP:
Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über die Vorzüge diverser Wärmepumpen und lesen Sie diesen Artikel über Wärmepumpen im Test.

Wärmepumpe anschließen: Installation & Wartung

Die wesentlichen Bestandteile einer Wärmepumpe sind:

  • Verdampfer
  • Verdichter
  • Verflüssiger
  • Entspannungsventil

Diese Baugruppen einer Wärmepumpe sind über Rohrleitungen miteinander verbunden und werden auch an den Kalt- und Warmwasseranschluss angeschlossen. Zusätzlich muss ein Wasserablauf für das Kondenswasser eingebaut werden, damit keine Schäden infolge von Feuchtigkeit entstehen. Zum Schluss muss die Wärmepumpe an ein 230-Volt-Stromnetz angeschlossen werden, um das Gerät in Betrieb zu nehmen.

Für die energieeffiziente Beheizung eines Einfamilienhauses wird ein 300-Liter-Speicher eingesetzt, in einem Zweifamilienhaus ein Speicher von 400 bis 500 Litern.
Einmal jährlich müssen die Luftkanäle, der Verdampfer und der Wasserablauf auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft und bei Bedarf gewartet werden.

UNSER TIPP:
Lassen Sie sich hier an Experten in Ihrer Nähe vermitteln, die Sie beim Kauf einer Wärmepumpe beraten und Ihnen ein individuelles Angebot erstellen.


So viel kostet das Anschließen einer Wärmepumpe

Da die laufenden Kosten für die Wärmeenergiegewinnung über Wasser, Luft oder Erde besonders günstig sind, rentieren sich die anfänglich hohen Investitionskosten für eine Wärmepumpe gegenüber Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen bereits nach wenigen Jahren.

UNSER EXPERTE ERKLÄRT:
„Wird die Anlage richtig ausgelegt und handelt es sich um eine gute Qualität, dann hält eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gut 15 bis 20 Jahre und hat sich nach 10 bis 15 Jahren amortisiert. Bei einerWasser-Wasser-Wärmepumpe muss man bereits die Quellenerschließungskosten von derzeit etwa8.000 Euro mit einberechnen, sie amortisiert sich erst nach frühestens 20 Jahren. Die effizientesteForm, die Erdwärme, ist die teuerste.“

Michael Engel – Dozent & Ausbilder SHK Innung München

Nachfolgende Zahlen verstehen sich als Durchschnittswerte, welche ausschließlich als Richtlinie für die Kalkulation der zu erwartenden Kosten dienen. Sie beziehen sich auf ein Wohngebäude mit einer Fläche von 180m² und einer Heizleistung von 8-9 kW (Kilowatt), wobei in einem Neubau 40 Kw pro Quadratmeter benötigt werden:

  • Wird eine Luft-Wärmepumpe installiert, muss für das Gerät bis zu 7.000 Euro bezahlt werden. Das Anschließen der Wärmepumpe verursacht Kosten von rund 2.000 Euro.
  • Das Installieren von Erdwärmepumpen ist sehr aufwendig, da tief in die Erde gegraben werden muss. Der Preis für die Erd-Sonden oder Erd-Kollektoren liegt zwischen 8.000 und 12.000 Euro. Werden Erdwärmesonden verlegt, welche bis zu 100 Meter tief in die Erde reichen, berechnen Fachhandwerker zwischen 6.500 und 11.000 Euro für die Arbeitsleistung. Die Kosten für das Einsetzten von Erdwärmekollektoren, welche nur 15 Meter in die Erde reichen, belaufen sich auf rund 3.500 Euro.
  • Der Aufwand für die Installation einer Grundwasserwärmepumpe ist besonders hoch, da sowohl der Saug- sowie der Sickerbrunnen eingebaut werden muss. Die Kosten für die Brunnen belaufen sich auf circa 10.000 Euro.
  • Das Einsetzen dieser 2 Brunnen mit je 15 Metern Tiefe verursacht einen Kostenaufwand von bis zu 8.000 Euro.

Diese Angaben zeigen, dass anfänglich mit einem enormen Kostenaufwand gerechnet werden muss. Allerdings stellt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausführkontrolle für das Heizen mit erneuerbaren Energien diverse Fördermittel zur Verfügung.


Dozent und Ausbilder der SHK Innung München für Wärmepumpen

Über unseren Experten

Michael Engel arbeitet als Ausbilder und Dozent im Fachbereich Fort- und Weiterbildung der SHK Innung München. In Seminaren vermittelt der Experte der SHK Fachwissen zur Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen.

» Zur Seite der SHK Innung München


Fazit

Eine Wärmepumpe erzeugt über die gespeicherte Sonnenenergie ihrer unmittelbaren Umgebung wertvolle Wärmeenergie, welche zur Erzeugung von Warmwasser oder Heizenergie verwendet wird. Es gibt Luft/Wasser-Wärmepumpen, Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen, welche entweder innerhalb des Gebäudes oder im angrenzenden Garten angeschlossen werden. Selbst wenn der Einbau einer Wärmepumpe hohe Investitionskosten erfordert, rentiert sich die Anschaffung durch die geringen laufenden Betriebskosten bereits nach wenigen Jahren.

Über unsere*n Autor*in
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