Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Heizungsart, die energieeffizient und umweltschonend arbeitet. Und sie ist von den Wärmepumpen diejenige, die sich am einfachsten nachrüsten lässt. Welche Funktion eine solche Wärmepumpe erfüllt, welche Hersteller es gibt und welche Kosten entstehen, darauf gehen wir in diesem Ratgeber ein.
Alles auf einen Blick:
- Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine effiziente und umweltschonende Heizungsart mit klimafreundlicher Energie.
- Ein großer Vorteil: Sie können auch alte Heizungen auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umrüsten.
- Am besten kombinieren Sie dieses System zum Heizen mit Strom aus Ökoquellen.
- Die Luft-Wasser-Wärmepumpe kann auch innen aufgestellt werden.
- Der Einbau einer solchen Heizung sollte von einem professionellen Heizungsbauer geplant und organisiert werden. Dann können Sie die Wärme im Haus optimal nutzen.
- Unter bestimmten Umständen kann eine Förderung für diese Wärmequelle beantragt werden.
Was ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Es gibt verschiedene Wärmepumpen-Arten. Wie die Sole-Wasser-Wärmepumpe und die Wasser-Wasser-Wärmepumpe gehört auch die Luft-Wasser-Wärmepumpe zu den energieeffizienten Heizmethoden mit annehmbaren Betriebskosten. Sie gehört zu den häufigsten Wärmequellen in Deutschland.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe verwendet Umgebungsluft, um die Heizung im Haus zu erwärmen. Wie effektiv eine Heizung funktioniert, hängt jedoch maßgeblich von der Energiequelle ab. Das Problem hierbei: Während die Luft im Sommer sehr warm ist, kann sie im Winter aufgrund der eisigen Temperaturen sehr kalt sein. Dann reicht sie oft nicht aus, um die Wohnung adäquat zu erwärmen, erst recht dann nicht, wenn zu hohe Vorlauftemperaturen erreicht werden.
Michael Engel – Dozent & Ausbilder SHK Innung München
Wie ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe aufgebaut?
Wie diese Wärmepumpe aufgebaut ist, richtet sich vor allem danach, um welches Modell es sich handelt. Wird die Wärmepumpe außen aufgestellt, hat sie einen etwas anderen Aufbau als bei einer Innenaufstellung.
Bei der Innenaufstellung besteht die Heizung aus der eigentlichen Luft-Wasser-Wärmepumpe, aus einem Heizwasser-Pufferspeicher sowie aus einem Speicher-Wassererwärmer.
Entscheiden Sie sich für die Außenaufstellung, wird zusätzlich zu den gerade benannten Komponenten eine Außeneinheit benötigt, um die Wärme fürs Haus herzubekommen.
Denn im Gegensatz zu anderen Wärmepumpen wie zum Beispiel der Sole-Wasser-Wärmepumpe oder der Wasser-Wasser-Wärmepumpe erhalten Sie eine Luft-Wärmepumpe sowohl als Kompaktform in einem Gerät als auch in Split-Bauweise. Das Gerät besteht dann aus einer Innen- und einer Außeneinheit, das spart Platz. Allerdings ist es wichtig, einen guten Aufstellort zu finden, da der Lärm sonst zu hoch ist.
Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Im Grunde lässt sich eine solche Wärmepumpe mit einem Kühlschrank vergleichen. Allerdings funktioniert sie in umgekehrter Reihenfolge.

Ein Ventilator saugt die Luft an und leitet sie an ein Kältemittel weiter, das sich in einem Verdampfer befindet. Es kommt zu einer Dampfbildung, die anschließend komprimiert wird, sodass eine gebundene Energie entsteht, die nun wiederum als Wärme zum Heizen verwendet werden kann. Die Luft wird in den Heizkreislauf weitergeleitet, wo sie auf das Wasser trifft und dieses erwärmt.
Darauf sollten Sie achten
Der Nachteil ist: Die Verwendung einer solchen Wärmepumpe ist nur sinnvoll, wenn das Gebäude – egal ob Neubau oder Altbau – sehr gut gedämmt ist. Andernfalls reicht die Leistung einer solchen sich an der Umgebungsluft bedienenden Anlage nicht aus, um die Wohnung adäquat zu beheizen und die Betriebskosten werden zu hoch. Vor allem im Winter, wenn die Lufttemperaturen sehr gering sind, kann dies zum echten Problem werden. Ehe Sie die die Außenluft nutzende Wärmepumpe einbauen lassen, sollten Sie daher erwägen, Dach und Wände zu dämmen, sowie gut isolierte Türen und Fenster einzubauen. Viele dieser Maßnahmen werden derzeit mit einer Förderung unterstützt, sodass Sie einen Teil der Anschaffungs- und Einbaukosten erstattet bekommen. Sie müssen hierfür jedoch vorher einen Antrag stellen und die Arbeiten durch einen Fachmann durchführen lassen.
Hinzu kommt beim Nachrüsten: Je nach Baualtersstufe und Gebäude sind, wenn Sie die Wärmepumpe in einen Altbau integrieren möchten möglicherweise verschiedene zusätzliche Arbeiten beim Einbau notwendig. Eventuell müssen für diese Art des Heizens die Abgasanlage und der Kamin ebenfalls saniert werden.
Hersteller von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Alle diese Heizungshersteller bieten ihre Wärme Produkte über entsprechende Fachpartner an, die sich unter anderem um den Einbau sowie um die Wartung oder um mögliche Reparaturen kümmern.

Über unseren Experten
Michael Engel arbeitet als Ausbilder und Dozent im Fachbereich Fort- und Weiterbildung der SHK Innung München. In Seminaren vermittelt der Experte der SHK Fachwissen zur Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen.
Innenaufstellung
Diese Wärmepumpen können sowohl außen (also beispielsweise im Garten) als auch innen (also beispielsweise im Heizraum) aufgestellt werden.
Was bedeutet „Innenaufstellung“ bei Luft-Wasser-Wärmepumpen?
Im Grunde unterscheiden sich die Modelle für die Innen- und Außenaufstellung nicht. Schließlich sind sie beide dazu konzipiert, Luft anzusaugen und mit deren Hilfe das Wasser in den Heizungsrohren zu erwärmen. Jedoch steht in Innenräumen nicht unbegrenzt Luft zur Verfügung.
Welche Voraussetzungen gibt es für eine Innenaufstellung?
Damit auch im Innenraum ausreichend Luft zur Verfügung steht, um die Heizungsanlage zu betreiben, wird ein Loch in die Fassade gesägt und mit einem Gitter versehen. Auf diese Weise kann stets ausreichend Luft in den Raum und somit zur Wärmepumpe gelangen.
Aufgrund der individuellen Planung lohnt sich die Innenaufstellung vor allem bei Neubauten. Steht jedoch in einem Altbau ausreichend Platz zur Verfügung, kann die Wärmepumpe auch dort innen aufgestellt werden. Der Vorteil der Innenaufstellung besteht darin, dass das Gerät nicht permanent allen möglichen Witterungen ausgesetzt ist, sodass mit einer längeren Lebensdauer gerechnet werden kann. Lassen Sie sich auf jeden Fall gut beraten – egal, ob Alt- oder Neubau.
Luft-Wasser-Wärmepumpe – Vor- und Nachteile
Wie jede andere Heizungsart hat auch die Luft-Wasser-Wärmepunkte zahlreiche Vor- und Nachteile, zum Beispiel bei den Betriebskosten oder dem Verbrauch von Strom fürs Heizen. Hauptvorteil: Umgebungsluft, egal ob Innen- oder Außenluft, kostet nichts und ist ausreichend vorhanden.

Welche Vorteile hat die Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Zu den größten Vorteilen gehört sicherlich, dass diese Wärmepumpe sehr einfach zu installieren ist und gleichzeitig geringe Anschaffungskosten verursacht. In diesen Bereichen hat sie im Vergleich zu anderen Modellen ganz klar die Nase vorn. Im Vergleich zum Beispiel zur Erdwärmepumpe oder der Wasser-Wasser-Wärmepumpe können Sie diese Wärmepumpe ohne Grabungen und Erdbohrungen jederzeit auch nachträglich installieren. Lange Planungsphasen sind ebenfalls nicht notwendig, da keine Genehmigungen von Behörden eingeholt werden müssen.
Luft-Wasser-Wärmepumpen haben einen sehr geringen Platzbedarf und können daher auch in einem kleinen Hauswirtschaftsraum untergebracht werden.
Welche Nachteile hat die Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Im Vergleich zu anderen Wärmepumpen verbraucht die Luft-Wasser-Wärmepumpe deutlich mehr Strom. Außerdem ist sie sehr laut, was vor allem bei der Außenaufstellung zum Problem werden kann.
In der kalten Jahreszeit und wenn das Haus nicht gut gedämmt ist, rechnet sich eine solche Wärmepumpe zudem oft nicht, da sie nicht effizient genug arbeitet.
Vor- und Nachteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Übersicht
Vorteile | Nachteile |
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Kosten
Der Einbau einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe ist mit entsprechenden Kosten verbunden, sodass Sie möglicherweise überlegen, ob Sie sich diese nutzbare Wärme leisten können. Jedoch lassen sich auf die Dauer gesehen erhebliche Heizkosten sparen und Sie können zudem eine Förderung beantragen.
Was kostet eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Ausgehend von einem Einfamilienhaus, das eine Heizleistung von acht bis 12 Kilowatt benötigt, können Sie mit Anschaffungskosten zwischen 10.000 bis 16.000 Euro rechnen. Wie teuer die Wärmepumpe im Einzelnen ist, richtet sich vor allem nach der Größe und nach dem Typ. Auch können die Preise von Hersteller zu Hersteller stark variieren. Für etwaige Zubehörteile sollten Sie zusätzlich rund 1.000 Euro einplanen.
Zu den Anschaffungskosten kommen die Einbaukosten hinzu. Diese belaufen sich, je nachdem, welcher Aufwand betrieben werden muss, auf zwischen 1.500 bis 2.500 Euro.
Faktor | Betrag |
Anschaffungskosten | 10.000 – 16.000 Euro |
Zubehör | 1.000 Euro |
Einbaukosten | 1.500 – 2.500 Euro |
Gesamtkosten | 12.500 – 19.500 Euro |
Lohnt es sich, auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe umzurüsten?
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kostet also etwa zwischen 12.500 und 19.500 Euro. Beachtet man jedoch, dass im Vergleich zu anderen Heizungsarten pro Jahr nur ca. 50 bis 100 Euro Wartungskosten sowie 1.000 Euro für Strom (bei einem Einfamilienhaus) anfallen, ist ein solches Modell deutlich kostengünstiger.
Da Sie außerdem eine Förderung beantragen können, lassen sich die Kosten erheblich senken. Für eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe erhalten Sie eine Förderung in Höhe von 30 bis 35 Prozent der förderfähigen Kosten. Ersetzen Sie eine alte Ölheizung mit der Wärmepumpe, kann die Förderung sogar bei bis zu 45 Prozent liegen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle finden Sie stets aktuelle Informationen.
Außerdem kann die Anlage beispielsweise mit Photovoltaik kombiniert und in Betrieb genommen werden, sodass Sie auch Warmwasser selbst produzieren können. Hierfür gibt es gegebenenfalls weitere Förderungen, die genutzt werden können.
Fazit
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine effiziente Art zu heizen, die gleichzeitig eine gute Umweltbilanz erbringt. Deshalb kann es sich lohnen, alte Heizungen auf eine solche Variante umzurüsten. Soll eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpe integriert werden, ist es wichtig, sich an einen Fachmann zu wenden, der diese plant und installiert.