Bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe handelt es sich um eine moderne Heizungsvariante, deren Wärmequelle aus der Natur, genauer aus dem Erdreich kommt. Sie verbraucht effizient wenig Energie, hält sich bei den Betriebskosten in Grenzen, schont die Umwelt und eignet sich daher hervorragend als Alternative zu alten Heizsystemen. Denn auch, wenn die Kosten für die Anschaffung relativ hoch sind, amortisiert sich die Investition in Erdwärme in relativ kurzer Zeit. Wie diese Wärmepumpenart funktioniert, warum sie auch Erdwärmepumpe heißt und welche Kosten für die Wärmequelle anfallen, darauf gehen wir in diesem Ratgeber ein.
Alles auf einen Blick:
- Mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe erzeugen Sie günstige Wärme.
- Dieses Heizungssystem kann mit anderen Heizungen kombiniert werden.
- Das System funktioniert mit einer Erdwärmepumpe, Kollektoren oder Sonden.
- Um diese Art der Wärmepumpe zu betreiben, muss eine Bohrung im Erdboden vorgenommen werden.
- Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie eine Förderung auf den Bau einer solchen Anlage beantragen.
Was ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Diese Wärmepumpenart bezieht ihre hauptsächliche Energie aus dem Erdreich. Dies geschieht entweder über Erdsonden oder über sogenannte Erdkollektoren.

Die Heizungsvariante gehört zu den erneuerbaren Energien, da keine fossilen Brennstoffe benötigt werden. Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen schont sie nicht nur die Umwelt, sondern produziert auch deutlich weniger Heizkosten. Sie können langfristig allein mit einem System wie diesem viel Geld sparen, es aber auch mit anderen Heizungssystemen kombinieren.
Allerdings erweist sich der Einbau einer solchen Wärmepumpe insbesondere in Altbauten nur dann als sinnvoll, wenn vorher weitere umfangreiche Isolierungs-Maßnahmen durchgeführt wurden, sodass generell weniger Heizenergie verloren geht.
Ist eine Sole-Wasser-Wärmepumpe das Gleiche wie eine Erdwärmepumpe?
Es gibt verschiedene Wärmepumpenarten:
- Wasser-Wasser-Wärmepumpe
- Luft-Wasser-Wärmepumpe
- Luft-Wärmepumpe
- Sole-Wasser-Wärmepumpe
Letztere wird auch als Erdwärmepumpe bezeichnet, weil Sie die Wärme aus dem Erdreich holt. Die Erdwärme wird mit Sonden oder auch Kollektoren angezapft und die thermische Energie zum Heizen und zur Warmwasseraufbereitung genutzt (Geothermie). Egal, ob Sonden oder Kollektoren, es handelt sich immer um einen geschlossenen Kreislauf, in dem ein Mix aus Wasser, Salz und Frostschutzmittel zirkuliert, um die Wärme aus der Erde aufzunehmen.
Wie funktioniert eine Erdwärmepumpe?
Die Funktion einer solchen Wärmepumpe ist eigentlich recht einfach erklärt: Damit die notwendige Wärme effizient erzeugt und die geplante Leistung erreicht wird, zirkuliert eine Mischung aus Wasser, Sole und Frostschutzmittel in einem geschlossenen System, wodurch die Wärme aus der Erde überhaupt erst aufgenommen werden kann. Dies ist sowohl bei der Erdsonde als auch bei Erdkollektoren der Fall. Die Wärmepumpe leitet die Wärme nun an einen Kältemittelkreislauf weiter. Dort wiederum wird ein enormer Druck erzeugt, der dafür sorgt, dass sich der Aggregatzustand ändert. Nun wird das im Wärmetauscher befindliche Wasser an den Heizkreislauf weitergeleitet. Für diese Art von Heizung sind also drei Heizkreisläufe notwendig.
Welche Hersteller für Sole-Wasser-Wärmepumpen gibt es?
- Viessmann
- Vaillant
- alpha innotec
- Stiebel Eltron
- Mitsubishi Electric
- OCHSNER Wärmepumpen
- NIBE
- Bosch Thermotechnik
- Daikin
- Dimplex
- Bartl
- Heliotherm
- Waterkotte
- Emcal
- Tecalor
Voraussetzungen
Sie brauchen entweder eine Erdbohrung oder eine flächenmäßige Verlegung der Kollektoren.
Erdbohrung oder Kollektoren?
Die Erdbohrung ist dann sinnvoll, wenn es sich um ein kleines Grundstück handelt. Im Durchschnitt müssen Sie etwa 100 Meter tief bohren, je nach Grundstück entweder vertikal oder schräg. Besitzen Sie jedoch ein großes Grundstück, bei dem Ihnen schon vorher klar ist, dass Sie niemals die gesamte Fläche bebauen oder nutzen möchten, kann sich die Verlegung von Kollektoren lohnen. Diese werden knapp unter der Oberfläche auf einer relativ großen Fläche verlegt. Für die Bohrung wiederum werden sogenannte Erdsonden verwenden.
Außerdem sollte das Haus sehr gut gedämmt sein, damit die Verwendung einer Erdwärmepumpe überhaupt Sinn ergibt.
Michael Engel – Dozent & Ausbilder SHK Innung München
Ist eine Genehmigung notwendig?
Sie benötigen nur dann eine Genehmigung für den Einbau einer Erdwärmepumpe, wenn diese direkten Kontakt zum Grundwasser hat oder wenn Ihr Grundstück in einem Wasserschutzgebiet liegt. Dies gilt für Flach-, Ringgraben- oder Flächenkollektoren.
Entscheiden Sie sich für die Variante, bei der eine tiefe Bohrung durchgeführt werden muss, kann diese sowohl anzeige- als auch genehmigungspflichtig sein. Denn allein die Genehmigung reicht oft nicht. Sie müssen die Bohrung auch beim Geologischen Dienst des jeweiligen Bundeslandes angeben. Zudem haben Sie im Vorfeld die Möglichkeit, die sogenannten Potenzialkarten zu studieren. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, sich über die Beschaffenheit des Bodens zu informieren und darüber, wie tief Sie überhaupt bohren können.
Fachbetriebe unterstützen Sie bei den Anträgen und auch in den Unterlagen der Hersteller finden Sie in der Regel, welche Genehmigungen erforderlich sind.
Vor- und Nachteile
Wie alle Heizarten hat auch die Sole Wasser Wärmepumpe ihre individuellen Vor- und Nachteile. Auf diese möchten wir nachfolgend eingehen.
Welche Vorteile gibt es?
Im Vergleich zu anderen Wärmepumpen-Arten punktet diese Wärmepumpe mit zahlreichen Vorteilen:
- Sie können zwischen verschiedenen Varianten der Sole-Wasser-Wärmepumpe wählen, wodurch eine hohe Flexibilität entsteht. Teilweise sind die Varianten nicht einmal genehmigungspflichtig.
- Erdwärme weist eine recht hohe Temperatur auf, sodass mit einer solchen Wärmepumpe ein deutlich besseres und effizienteres Heizen möglich ist, und zwar selbst im tiefsten Winter.
- Die Wartungskosten sind genau wie die Betriebskosten nicht sehr hoch im Vergleich zu anderen Heizarten.
- Es gibt zahlreiche Hersteller, also gute Möglichkeiten zum Vergleich.
- Die Kosten für die Anschaffung sind zwar hoch, aber diese effiziente Wärmepumpe amortisiert sich relativ schnell. Zudem können Sie eine Förderung nutzen.
Einer der größten Vorteile beim Betrieb besteht jedoch darin, dass die Erdwärme nicht nur zum Heizen und zur Erwärmung von Brauchwasser genutzt werden kann. Während der Sommermonate können Sie sie auch zum Kühlen der Wohnräume verwenden
Welche Nachteile gibt es?
Diesen Vorteilen stehen auch einige Nachteile gegenüber. So kann der Einbau einer Erdwärmepumpe je nach Variante sehr aufwendig sein und gleichzeitig hohe Kosten verursachen. Dies ist vor allem der Fall, wenn Sie sich für eine Erdbohrung entscheiden. Die Bohrung muss zudem genehmigt werden.
Vor- und Nachteile der Erdwärmepumpe in der Übersicht:
Vorteile | Nachteile |
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Über unseren Experten
Michael Engel arbeitet als Ausbilder und Dozent im Fachbereich Fort- und Weiterbildung der SHK Innung München. In Seminaren vermittelt der Experte der SHK Fachwissen zur Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen.
Kosten
Wenn Sie sich für die gespeicherte Wärme aus dem Erdreich entscheiden, müssen Sie unter anderem mit hohen Einbau- und Anschaffungskosten rechnen. Nachfolgend erfahren Sie, wie diese sich zusammensetzen. Aber eines vorweg: Sparen können Sie bei dieser Verwendung von Energie trotzdem. Schon allein an den Betriebskosten, aber auch bereits im Vorfeld durch einen ausführlichen Vergleich der Anbieter.
Was kostet eine Erdwärmepumpe?
Natürlich können Sie die Heizkosten mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe senken. Aber Sie haben auch einiges an Kosten, die Sie vorab erst einmal leisten müssen. Die Kosten für die Erdwärmepumpe richten sich vor allem nach der Heizungsart. Für eine Bohrung liegen die Kosten bei ca. 60 bis 100 Euro pro Meter. Entscheiden Sie sich hingegen für die flächenmäßige Verlegung von Kollektoren, müssen Sie mit ca. 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter rechnen. Der Einbau der Erdwärmepumpe kostet im Schnitt zwischen 10.000 bis 15.000 Euro.
Bei Erdsondenwärmepumpen müssen Sie mit etwa 30.000 Euro rechnen, bei Kollektoren kommen Sie etwas günstiger davon, aber 25.000 Euro sind alles in allem durchaus realistisch.
Für den Verbrauch fallen in einem Einfamilienhaus pro Jahr ca. 600 bis 900 Euro an Stromkosten an. Bei steigenden Stromkosten natürlich entsprechend mehr. Hier kann es sich lohnen, sich beim Energieversorger zu informieren, ob es einen speziellen Wärmepumpentarif gibt.
Hinzu kommen laufende Kosten von etwa 150 Euro für die jährlichen Wartungen. Sie können bei der Wartung mit einem Intervall von ein bis drei Jahren rechnen. Eventuell müssen Sole oder Frostschutz nachgefüllt werden.
Werden Erdwärmepumpen gefördert?
Die Förderung für eine Erdwärmepumpe ist recht hoch. Bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten können Ihnen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erstattet werden. Die Fördersumme kann sich sogar auf bis zu 45 Prozent erhöhen, wenn Sie eine alte Ölheizung komplett durch eine neue Erdwärmepumpe ersetzen.
Wenn Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan einreichen, können Sie noch weitere 5 Prozent herausholen. Allerdings: Die Bundesförderung für effiziente Gebäude wird derzeit überarbeitet. Die Fördersummen können sich also jederzeit ändern. Umso wichtiger ist es, wenn Sie sich vor der geplanten Maßnahme gut informieren, zum Beispiel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle oder bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Lohnt sich die Umrüstung?
Eine Erdwärmepumpe lohnt sich generell nur bei guter Dämmung, sodass wenig Heizenergie verloren geht. Wenn Sie eine Gasheizung ersetzen, haben sich die Anschaffungskosten nach spätestens zehn Jahren amortisiert, auch abhängig von der Preisentwicklung. Ersetzen Sie eine Ölheizung, können Sie davon ausgehen, dass sich die Erdwärmepumpe sogar bereits nach fünf Jahren rechnet.
Wohingegen aber zum Beispiel eine Luft-Wasser-Wärmepumpe relativ einfach nachzurüsten ist, ist das bei der Sole-Wasser-Wärmepumpe schon deutlich komplizierter. Lassen Sie sich am besten während der Planung bereits von einem Fachbetrieb beraten, wenn Sie eine Wärmepumpe nachrüsten möchten. Am besten lassen Sie auch den Wirkungsgrad der Wärmepumpe individuell berechnen. Dann wissen Sie mit welcher Leistung Sie bei der geplanten Wärmequelle rechnen können.
Fazit
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist eine moderne, effiziente und umweltschonende Art des Heizens, die zudem unter Umständen staatlich gut gefördert wird. Es handelt sich dabei um eine Erdwärmeheizung, für deren Betrieb zuvor eine Erdbohrung durchgeführt werden muss. Es werden sogenannte Erdsonden und Erdkollektoren benötigt, die Pumpe wird mit Strom betrieben. Erkundigen Sie sich hier am besten bei Ihrem Versorger, denn oft wird ein sogenannter Wärmepumpenstromtarif angeboten. Sie haben, was die Hersteller angeht, übrigens die freie Auswahl – es gibt zahlreiche Unternehmen auf diesem Gebiet. Ein Vergleich lohnt sich hier bei der Planung auf jeden Fall.