Sie planen, als Heizungsanlage zukünftig eine Wärmepumpe zu nutzen und möchten daher wissen, welche Förderungen Sie derzeit in Deutschland noch erhalten? Erfahren Sie hier, wer den Einbau von Wärmepumpen fördert und welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen. Hier erhalten Sie einen Ausblick auf die Förderungen, die seit dem Jahr 2024 möglich sind.
Alles auf einen Blick:
- Im Jahr 2025 müssen Sie mit einer Reduzierung der Fördertöpfe rechnen. Inwiefern auch die Förderung von Wärmepumpen betroffen sein wird, ist derzeit noch nicht abzusehen.
- Die Entscheidung eine neue Wärmepumpe zu kaufen wird sich trotzdem nach wie vor auszahlen, da voraussichtlich die Preise für fossile Brennstoffe steigen werden.
- Die maximale Gesamtförderung ist auf 70 Prozent der förderfähigen Kosten begrenzt.
- Wenn Sie sich Ihren Antrag für Heizungsförderung im Jahr 2024 gesichert haben, haben Sie drei Jahre Zeit für die Umsetzung.
- Es ist ratsam, sich über die aktuellsten Bedingungen direkt bei der KfW und der BAFA zu informieren, da sich Förderrichtlinien schnell ändern können.
Förderprogramme
Eine neue Heizung ist eine teure Angelegenheit. Planen Sie zukünftig mit erneuerbaren Energien zu heizen, können Sie jedoch mit relativ hohen Förderungen rechnen. Dabei werden Einzelmaßnahmen sowie komplette energetische Sanierung gefördert.
Einige Bundesländer bieten zudem eigene Fördermittel an, die gegebenenfalls zusätzlich genutzt werden können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Förderung für Sie infrage kommt, können Sie sich jederzeit an einen Energieberater oder an einen Heizungsbauer wenden.
Durch wen werden die Wärmepumpen gefördert?
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde zuletzt zum 1. Januar 2024 überarbeitet. Die neue Richtlinie für die BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM) trat am 1. Januar 2024 in Kraft und ersetzt die vorherige Richtlinie vom 9. Dezember 2022. Diese neue Fassung gilt bis zum 31. Dezember 2030. Die Förderung wird nun von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) statt vom BAFA vergeben.
Es ist zu beachten, dass für Anträge, die vor dem Inkrafttreten der neuen Richtlinie gestellt wurden, weiterhin die vorherige Fassung gilt.
Welche Wärmepumpen werden gefördert?
- Wasser-Wasser-Wärmepumpen
- Sole-Wasser-Wärmepumpen
- Luft-Wasser-Wärmepumpen
- Luft-Luft-Wärmepumpe
- Kombinationen von Wärmepumpe und Solarthermie
Es kann eine Wärmepumpen Förderung für eine Komplettsanierung oder eine Einzelmaßnahme beantragt werden.
Wie beantragen Sie eine Förderung?
- Der Antrag muss vor dem Beginn des Bauvorhabens gestellt werden. Es gilt das Datum der Unterzeichnung eines Lieferungs- und Leistungsvertrages. Planungen und Beratungen dürfen vor der Antragstellung erfolgen.
- Der Antrag inklusive notwendigen Bauunterlagen kann von Ihnen selbst oder dem zuständigen Bauherrn etc. eingereicht werden.
- Der Antrag kann in manchen Fällen auch online eingereicht werden. Erkundigen Sie sich hier bereits im Vorfeld, ob das möglich ist. Wenn nicht, müssen Sie ihn schriftlich einreichen.
Welche BAFA-Zuschüsse gibt es für Wärmepumpen?
Es gibt keine BAFA-Förderungen mehr für Wärmepumpen. Seit dem 1. Januar 2024 werden Wärmepumpen nicht mehr vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) gefördert, sondern von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Obwohl das BAFA nicht mehr für die Hauptförderung von Wärmepumpen zuständig ist, bleibt es weiterhin für bestimmte Bereiche verantwortlich, wie z.B. die Förderung im Rahmen der Heizungsoptimierung.
Folgende Punkte gelten derzeit (Stand 2024)
- Förderhöchstbetrag: Der maximale Förderbetrag beträgt 21.000 Euro pro Wohneinheit.
- Basisförderung: Die Grundförderung für Wärmepumpen beträgt 30 Prozent der förderfähigen Kosten.
- Klima-Geschwindigkeits-Bonus: Der ehemalige Heizungs-Tausch-Bonus heißt jetzt Klima-Geschwindigkeits-Bonus und beträgt 20 Prozent.
- Effizienzbonus: Es gibt einen 5%-Bonus für Wärmepumpen mit Grundwasser oder Erdreich als Wärmequelle oder mit natürlichem Kältemittel.
- Maximale Förderung: Die Gesamtförderung ist auf 70 Prozent der förderfähigen Kosten begrenzt.
- Zuständigkeit: Die Förderung wird seit 2024 von der KfW vergeben, nicht mehr vom BAFA.
- Einkommensabhängiger Bonus: Es gibt einen zusätzlichen 30%-Bonus für Haushalte mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen bis 40.000 Euro.
- Förderfähige Kosten: Die förderfähigen Kosten sind auf 30.000 Euro pro Wohneinheit begrenzt.
- Gültigkeit: Die neue Richtlinie gilt vom 1. Januar 2024 bis zum 31. Dezember 2030.
Der angegebene Prozentsatz bezieht sich auf die förderfähigen Kosten. Wie viel Zuschuss in Euro Sie erhalten, richtet sich also nicht nur nach der gewählten Heizungsart, sondern auch nach der Höhe der Anschaffungs- und Einbaukosten.
Welche KfW-Kredite gibt es?
Planen Sie ein Haus und wollen für das Heizen erneuerbare Energien nutzen, können Sie finanzielle Förderung für Ihr Projekt von der KfW erhalten. Für Komplettsanierung und Neubau erhalten Sie hier Kredite mit einem Tilgungszuschuss.
Wenn Sie ein Effizienzhaus sanieren, bauen oder kaufen und gleichzeitig eine Wärmepumpe mit einplanen, können Sie für Ihr Bauvorhaben den Kredit 261 der KfW beantragen.
Förderprojekt | Jahreszins | förderfähige Höchstgrenze | Tilgungszuschuss | |
Kredit 261 | Sanierung, Neubau und Kauf eines KfW-Effizienzhauses | ab 0,43 Prozent | 120.000 – 150.000 Euro je Wohneinheit | zwischen 5 und 45 Prozent (erneuert: 15 Prozent Extra-Zuschuss bei serieller Sanierung) |
Beispielrechnung
Wenn Sie Ihre noch funktionsfähige Ölheizung durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe ersetzen, können Sie von der KfW (nicht mehr vom BAFA) finanziell gefördert werden. Für diesen Austausch erhalten Sie:
- Basisförderung: 30% (statt 25%)
- Klima-Geschwindigkeits-Bonus: 20% (statt 10% Austauschbonus)
- Effizienzbonus: 5% für Erdwärme als Energiequelle
Somit können Sie insgesamt einen Fördersatz von bis zu 55 Prozent erhalten. Bei Kosten von 25.000 Euro für Ihre neue Wärmepumpe wären nun maximal 13.750 Euro förderfähig. Die Höhe der Förderung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Allgemein können Sie eine Förderung zwischen 30 Prozent und 70 Prozent erhalten, abhängig von den genutzten Energien und Ihrem Einkommen.
Nachfolgend möchten wir Ihnen ein aufzeigen, welche tatsächlichen Kosten für den Neubau einer Wärmepumpe auf Sie zukommen und wie hoch die jährlichen Verbrauchskosten sind.
Erdwärme (Sondenbohrung) | Wasser-Wasser-Wärmepumpe | Luft-Wasser-Wärmepumpe | |
Anschaffungskosten | 10.000 – 15.000 Euro | 10.000 – 20.000 Euro | 12.000 – 18.000 Euro |
Installationskosten und Erschließungskosten | 10.000 – 13.000 Euro | 6.000 – 10.000 Euro | 2.000 – 3.000 Euro |
Gesamtkosten Anschaffung und Einbau | 20.000 – 28.000 Euro | 16.000 – 30.000 Euro | 14.000 – 21.000 Euro |
Wartungskosten | 100 Euro | 100 Euro | 100 Euro |
Stromkosten (Neubau – Altbau) | 550 – 1.700 Euro | 500 – 1.500 Euro | 700 – 2.000 Euro |
Laufende Kosten pro Jahr | 650 – 1.800 Euro | 600 – 1.600 Euro | 800 – 2.300 Euro |

Über unseren Experten
Michael Engel arbeitet als Ausbilder und Dozent im Fachbereich Fort- und Weiterbildung der SHK Innung München. In Seminaren vermittelt der Experte der SHK Fachwissen zur Planung und Errichtung von Wärmepumpenanlagen.
Wärmepumpen Förderung: So viel können Sie ab 2024 erhalten
- 30 % Basisförderung: Diese gilt für alle Arten von Wärmepumpen.
- 20 % Klimabonus: Für Eigentümer von selbstgenutzten Wohneinheiten, die funktionsfähige Heizungen wie Öl-, Kohle-, Gasetagenheizungen oder Nachtspeicher jeder Altersklasse ersetzen. Auch für den Austausch von funktionsfähigen Gas- oder Biomasseheizungen, die älter als 20 Jahre sind. Dieser Bonus ist bis 2028 verfügbar und wird danach jährlich reduziert.
- 30 % Einkommensbonus: Für selbstnutzende Eigentümer mit einem zu versteuernden Haushaltsjahreseinkommen von maximal 40.000 Euro.
- 5 % Effizienzbonus: Wenn Wärmepumpen Wärmequellen wie Wasser, Erdreich oder Abwasser nutzen oder natürliche Kältemittel eingesetzt werden. Der Effizienzbonus ist auf maximal 5 Prozent begrenzt.
- Jahresarbeitszahl
Einem Förderantrag müssen Sie die Jahresarbeitszahl (JAZ) Ihrer Wärmepumpe angeben. Diese muss bei mindestens 2,7 liegen. Ab 2024 steigt die JAZ auf 3,0.
Kombinationsmöglichkeiten:
Die oben genannten Boni lassen sich mit der Basisförderung kombinieren. Insgesamt können bis zu 70 Prozent der maximal anrechenbaren Investitionskosten gefördert werden. Die Förderquote bezieht sich auf förderfähige Ausgaben von maximal 30.000 Euro für die erste Wohneinheit.
Michael Engel – Dozent & Ausbilder SHK Innung München
Welche Zukunft haben Wärmepumpen?
Umweltfreundlichkeit spielt in der Heiztechnik auch zukünftig eine immer größere Rolle. Die Ansprüche für eine neue Heizungsanlage steigen nämlich seit 2024. Schon jetzt dürfen nur noch Neuanlagen installiert werden, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Deutschland hat sich nämlich gesetzlich verpflichtet, bis 2045 treibhausneutral zu sein. Dieses Ziel soll unteranderem durch den Umstieg auf erneuerbarer Energie verfolgt werden.
Eine Wärmepumpe erfüllt diese hohen Voraussetzungen mit Leichtigkeit, weshalb sie auch als das Heizungssystem der Zukunft gesehen wird. Sie wird mit einer nie endenden, natürlichen Energiequelle betrieben und ist somit besonders umweltfreundlich. Jedoch verbraucht diese Heizungsart mehr Strom im Vergleich zu anderen Modellen mit fossilen Brennstoffen.
Fazit
Durch die großzügigen Wärmepumpen-Förderungen des Staates, die für verschiedene Arten von Wärmepumpen gewährt werden, können Sie die neue Anlage kostengünstig einbauen. Abhängig von Ihrem persönlichen Haushaltseinkommen und der Art der genutzten Wärmepumpe können Sie von einer Basisförderung profitieren, die durch zusätzliche Boni wie den Klimabonus, den Einkommensbonus oder den Effizienzbonus ergänzt wird. Dadurch lassen sich die Investitionskosten erheblich reduzieren. Gleichzeitig leisten Sie durch die Nutzung einer nachhaltigen Technologie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, da Wärmepumpen eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Heizsystemen darstellen. Neben der Einsparung von CO₂-Emissionen schont die effiziente Energienutzung auch langfristig Ihren Geldbeutel, da sich durch niedrigere Betriebskosten die Energiekosten deutlich reduzieren können.