In die Jahre gekommene Heizsysteme verbrauchen mehr Energie als notwendig. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch für Ihren Geldbeutel. Ist Ihre Heizung älter als 15 Jahre, kann sich ein Heizungstausch bereits lohnen. Für Hausbesitzer mit alten, reinen Öl- und Gasheizungen gilt bis Ende 2021 sogar eine gesetzliche Austauschpflicht. In der modernen Heiztechnik ist erneuerbare Energie das Schlüsselwort. Was Sie bei einem Heizungstausch beachten sollten, erfahren Sie in diesem Überblicksartikel.
Alles auf einen Blick:
- Laut des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gilt bis Ende 2021 eine Austauschpflicht für 30 Jahre alte Ölheizungen und ab 2026 ein Verkaufsverbot von reinen Ölheizungen.
- Ist Ihr Heizsystem länger als 15 Jahre in Betrieb, zahlt sich der Austausch gegen eine moderne Technik aus.
- Die Investitionskosten sind abhängig von Heizungsart, Anlagengröße, Wärmebedarf sowie Gebäudedämmung und liegen zwischen 4.000 – 40.000 Euro.
- Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bieten hohe finanzielle Förderungen.
Neue Heizung: Gründe & Allgemeines
Mehr als ein Drittel der Heizungssysteme in Deutschland sind schon über zwanzig Jahre in Betrieb. Ein Heizungstausch optimiert die Energieeffizienz Ihres Haushalts enorm und lässt Ihre Energiekosten senken. Teilweise gilt sogar eine gesetzliche Austauschpflicht von veralteten Heizungen.
Warum müssen Sie Ihre Heizung erneuern?
Die Heiztechnik hat sich in den vergangenen Jahren rasant weiterentwickelt. In vielen Häusern sind Heizungsanlagen oft schon mehrere Jahrzehnte in Betrieb und sind gegenüber dem aktuellen Heizungsstandard ineffizient. Ist Ihre Heizung bereits über 15 Jahre alt, lohnt es sich, über eine Sanierung oder komplette Erneuerung nachzudenken. Sie können das Heizungsalter am Typschild Ihrer Heizung, im Schornsteinfegerprotokoll oder auf der Heizrechnung kontrollieren. Moderne Heizsysteme zeichnen sich durch einen zuverlässigen Heizbetrieb aus und produzieren neben Wärmeenergie für Heiz- und Brauchwasser auch Energie für Strom. Sie steigern den Wohnkomfort und senken die Heiz- und Stromkosten erheblich.

Das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG 2020) schreibt bis Ende 2021 eine Austauschpflicht für Öl- und Gasheizungen vor. Das betrifft Standardkessel und Konstanttemperaturkessel, die seit 30 Jahren oder länger in Betrieb sind. Brennwertkessel und Niedertemperaturkessel sind zum Beispiel von dieser Regelung ausgenommen. Zusätzlich soll der Einbau von neuen, reinen Ölheizungen ab 2026 nur unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt sein.
Zusammengefasst sind das die Gründe für einen Heizungsaustausch:
- Gesetzliche Austauschpflicht von Gas- und Ölheizungen gemäß GEG
- kaputte und/oder veraltete Anlagen
- Heizkosten und Stromkosten sparen
- Reduzierung von CO2-Emissionen
- Instandhaltung und Reparaturen alter Anlagen sind teurer
- Steigerung des Wohnkomfort (z.B. auch Heizungssteuerung durch SmartHome)
Was gibt es vor einem Heizungsaustausch zu beachten?
Um Ihr Zuhause effizient zu heizen, ist nicht immer ein kompletter Austausch notwendig. Ein Fachmann kann Ihre Anlage inspizieren, um herauszufinden, welche Anlagenteile noch weiterhin funktionsfähig sind oder ob sich ein kompletter Austausch auf langer Sicht eher auszahlt.
Es gibt neben dem Heizungsaustausch auch die Möglichkeit, Ihr Heizsystem lediglich zu optimieren. Damit Sie sich für die richtigen Maßnahmen entscheiden, prüfen Sie zuerst den energetischen Gesamtzustand des Haues sowie die Beschaffenheit Ihres Heizsystems.
Für die Planung einer neuen Heizungsanlage ist es vorteilhaft, folgende Informationen über Ihr Haus zu sammeln:
- Zustand und Art der Fenster
- Dämmungsart und Dämmmaterial der Fassaden
- Dämmungsart des Dach
- sowie Kellerbereichs
- genutzte Wohnfläche
- Größe des Hauses
Lassen Sie Ihr Haus am besten von einem unabhängigen Gutachter prüfen. Ein Energieberater kann Ihnen später mit diesen Daten die Dimensionen für die Heizungsanlage errechnen, welche Ihren Wärmebedarf optimal decken wird. Die energetischen Daten Ihres Hauses lassen auch erkennen, ob der Wärmeverbrauch auch durch einen Fensteraustausch oder die Sanierung Ihrer Dämmung reduziert werden kann.
Kosten nach Art der Heizungsanlage
Die Kosten für eine neue Heizung sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Die Heizungsart, der Gebäudezustand, die genutzten Brennstoffe sowie der Wärmebedarf sind ausschlaggebend. Die anfänglichen Kosten sind oft hoch, amortisieren sich aber relativ schnell.
Wovon sind die Kosten einer neuen Heizung abhängig?
Die Kosten sind von vielen unterschiedlichen Aspekten abhängig, wobei die Hauptfaktoren wohl die Art der Heizungsanlage, der Brennstoff sowie der Wärmebedarf sind. Es gibt eine große Auswahl an Heizungsarten und somit auch eine breite Preisspanne. Die Anschaffungskosten für eine neue Heizung können zwischen 5.000 Euro und 35.000 Euro liegen. Folgende Faktoren beeinflussen den Preis einer neuen Heizungsanlage:
- Heizungsart
- Anlagengröße
- Montagekosten
- Energetischer Zustand der Immobilie
- Aufwand der baulichen Anpassung
- Wärmebedarf des Haushalts
- Preisentwicklung der Energieträger/Brennstoffe
Was kostet eine neue Heizung?
Die Anschaffungskosten sind abhängig vom individuellen Wärmebedarf im Jahr, Hersteller, Anlagengröße und Brennstoffpreis. Die jährlichen Wartungskosten sowie die Installationskosten sind in der folgenden Tabelle nicht mit einberechnet. Heizungsinstallateure verlangen durchschnittlich einen Stundensatz von circa 60 und 70 Euro.
Hier bekommen Sie einen Kostenüberblick über die wichtigsten Heizungsarten und Ihre Vor- sowie Nachteile:
Heizungsart | Anschaffungskosten | Vorteile | Nachteile | Brennstoffkosten pro kWH |
Ölheizung | 4.000 bis 9.000 Euro | bewährte Technik zum Heizenhohe Leistungsfähigkeit | reine Ölheizungen ab 2026 nicht mehr verkauft und keine finanziellen Förderungen mehrabhängig von fossilen Brennstoffen | circa 5,68 – 8,6 Cent |
Gasheizung | 5.000 bis 8.000 Euro | ausgereifte Heiztechnik niedrige Heizkosten hoher Wirkungsgrad | Gasanschluss muss zur Verfügung stehen Preisentwicklung von Gas schwer einschätzbar | circa 5,05 – 8 Cent (abhängig ob Flüssig- oder Erdgas) |
Wärmepumpe | 12.000 bis 25.000 Euro | nicht abhängig von fossilen Brennstoffen niedrige Heizkosten kann erneuerbare Energie nutzen für bessere Ökobilanz (Öko-Strom, Solenergie, etc. ) | hohe Anschaffungskosten große Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten, z.B. Bodenbeschaffenheit, Grundwasserqualität | circa 6,0 bis 9,0 Cent |
Solarthermie | 8.000 bis 10.000 Euro (Fläche 15 Quadratmeter) | betrieben durch erneuerbare Energie langlebig und wartungsarmHeizenergie und WarmwasseraufbereitungCO2-freie Energiegewinnung kann nachträglich als zusätzliche Energiequelle in Ihr Heizsystem installiert werden | hohe Investitionskosten relativ wetterabhängig Effizienz abhängig von Ausrichtung der Kollektoren sowie Standort | 0 Cent |
Holzheizung | 10.000 bis 30.000 Euro | Brennstoff nachwachsendes Holz, daher klimaneutral automatische Beschickungssystem verfügbar | Automatische Beschickung kostenaufwendig Lagerplatz für Holz | circa 4,66 bis 6,48 Cent (abhängig von Heizsystem ) |
Blockwerkheizung | 14.000 bis 30.000 Euro | produziert Wärme und Strom hoher Wirkungsgraddezentrale Stromversorgung für den eigenen Haushalt | eher geeignet für hohen WärmebedarfGasanschluss wird benötigt Lagerplatz für Holz Platz für Flüssigtank | circa 4,0 bis 7,1 Cent |
Brennwertheizung | 25.000 bis 40.000 Euro | erzeugt Strom und Wärme arbeitet leisekompakte Bauweise | Gasanschluss muss vorhanden sein Platz für Flüssigtank | circa 4,0 bis 7 Cent |
Hybridheizung | 10.000 und 35.000 Euro | kombiniert besten Eigenschaften von fossilen und erneuerbaren Energieträgernumweltfreundlich individuelle und flexible Heizungslösung niedrige Betriebskosten | hohe Anschaffungskosten großer Platzbedarfkomplexe Heiztechnikhoher Wartungsaufwand | Öl/Solarthermie: 6,43 Cent Gas/Solarthermie6,43 Cent |
Tabelle: Heizungs-Kosten im Überblick
Heizungssystem | Anschaffungskosten | Brennstoffkosten pro kWh | Wartungskosten pro Jahr |
Ölheizung | 4.500 – 9.000 Euro | 7,9 – 8,6 Cent | 150 – 250 Euro |
Erdgasheizung | 2.500 – 7.500 Euro | 6,6 – 7,1 Cent | 90 – 200 Euro |
Flüssiggasheizung | 14.000 – 19.000 Euro | 6,9 – 8,1 Cent | 200 – 350 Euro |
Pelletheizung | 17.500 – 24.000 Euro | 4,3 – 5,1 Cent | 200 – 250 Euro |
Hackschnitzelheizung | 18.500 – 31.000 Euro | 3 Cent | 250 – 300 Euro |
Wärmepumpe | 15.000 – 28.000 Euro | 6,0 – 7,0 Cent (für Hilfsstrom) | 30 – 75 Euro |
Solarthermie-Anlage | 6.000 – 15.000 Euro | 0 Cent | 25 – 50 Euro |
Elektroheizung | 200 – 1.000 Euro (pro Heizkörper) | 29,2 Cent | 0 Euro |
Infrarotheizung | 250 – 1.000 Euro (pro Heizkörper) | 29,2 Cent | 0 Euro |
Blockheizkraftwerk | 13.000 – 25.000 Euro | 6,6 – 7,1 Cent | 350 – 1.000 Euro |
Brennstoffzellenheizung | 28.500 – 39.000 Euro | 5 – 7 Cent | 100 – 200 Euro |
Wie viel kostet eine neue Ölheizung?
Gemäß des Gebäudeenergiegesetzes müssen Hausbesitzer Ihre Ölheizungen, die 30 Jahre und älter sind, bis Ende 2021 austauschen. Zusätzlich gilt ab dem 01. Januar 2026 ein Einbauverbot für reine Ölheizungen. Ölheizungen, ausgestattet mit Niedertemperatur- und Brennwerttechnik, sind von der Austauschpflicht ausgenommen.
Aufgrund dieser Regelungen stellt sich die Frage, ob sich der Kauf einer neuen Ölheizung noch lohnt. Kurz gesagt: Bestehende Ölheizungen dürfen auch nach 2026 weiter genutzt werden. Die Regelung bezieht sich generell auf die Neuinstallation und über 30 Jahre alte Ölheizungen. Bis 2026 ist theoretisch der Einbau von einer neuen Ölheizung erlaubt, wird aber nicht mehr gefördert und zukünftig auch nicht mehr lukrativ.
Die Installation von neuen Ölheizungen ist ab 2026 nur erlaubt, wenn es sich um ein Hybridsystem (System aus ölbasierten und erneuerbaren Energieträgern) handelt. Eine Modernisierung Ihrer alten Ölheizung ist sinnvoll, denn so senken Sie auch langfristig Ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Der Preis für fossile Brennstoffe ist meistens hoch und schwankt sehr stark. Der Anschaffungspreis für eine neue Ölheizung liegt zwischen 4.000 bis 9.000 Euro.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Wolf GmbH: Brennwertkessel 15kW, ab 2.700 Euro
- Vaillant: Brennwertkessel 16-25kW, ab 3.100 Euro
- Weishaupt: Brennwert-Heizkessel 26kW, ab 5.600 Euro

Heizungen mit Öl gehören zu den verbreitetsten Heizsystemen. Trotz erheblichen Aufwands lohnt es sich in vielen Fällen, die in die Jahre gekommene Heizung zu ersetzen und zu modernisieren.
Wie viel kostet eine neue Gasheizung?
Die aktuellen Austausch- und Installationsbestimmungen für Ölheizungen des Gebäudeenergiegesetzes beziehen sich auch auf Gasheizungen. Die anfänglichen Kosten für eine Gasheizung sind niedrig. Zusätzlich nimmt die Gasheizanlage wenig Platz in Anspruch und ist einfach zu bedienen. Aus diesen Gründen greifen viele Privatpersonen auf Gasheizungen zurück.
Der Preis liegt zwischen circa 5.000 bis 8.000 Euro. Sie müssen mit zusätzlichen Kosten im dreistelligen Bereich rechnen, wenn Sie für die Installation noch einen Öltank, Gasanschluss oder eine neue Abgasanlage benötigen. Wartungskosten sind ebenfalls günstig und liegen zwischen 100 und 250 Euro.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Buderus: Brennwertkessel 15kW, ab 2.300 Euro
- Viessmann: Brennwertkessel 20,2kW, ab 3.500 Euro
- BRÖTJE: Brennwertkessel 28kW, ab 6.000 Euro

Wie funktionieren Gasheizungen? Welche Typen von Gasheizungen gibt es? Auf was muss beim Erneuern einer Gasheizung geachtet werden?
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Wie teuer ist eine neue Wärmepumpe?
Wärmepumpen sind ideal für gut gedämmte Häuser. Auch als erweiterte Unterstützung von Verbrennungsheizungen eigenen sie sich. Wärmepumpen sind besonders umweltfreundlich, da sie für die Energieproduktion rund zwei Drittel Wärmeenergie aus der Umgebung (Luft, Wasser, Erde) entziehen.
Im Vergleich zu Öl- und Gasheizungen sind die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe sehr hoch, aber die Betriebskosten sind unterm Strich günstiger als bei einer Brennwertheizung. Die Kosten für eine Wärmepumpe liegen zwischen 12.000 und 25.000 Euro. Sie können sich zwischen Systemen wie einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und einer Erdwärmepumpe oder Wasser-Wärmepumpe entscheiden. Wie die Namen verraten, unterscheiden sich diese Systeme in den Wärmeenergiequellen.
Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe kann Sie zwischen 8.000 und 12.000 Euro kosten. Für eine Erd- oder Wasser-Wärmepumpe zahlen Sie 12.000 bis 22.000 Euro. Die jährlichen Wartungskosten einer Wärmepumpe fallen mit 50 bis 100 Euro niedrig aus. Neben der Luft-Wasser-Wärmepumpe und den anderen beiden Varianten, gibt es weitere, wie zum Beispiel eine Luft-Luft-Wärmepumpe.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Vaillant: Luft/Wasser-Wärmepumpe, ab 4.700 Euro
- Buderus: Luft-/Wasser-Wärmepumpe 17,2kW, ab 13.300 Euro
- Weishaupt: Luft-Wasser-Wärmepumpe innen, ab 9,300 Euro

Eine Wärmepumpe ist eine kostspielige Investition, jedoch bietet der Staat attraktive Förderungen für den Kauf und Einbau eines solchen Heizsystems.
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Wie viel kostet eine neue Solarthermie?
Eine Solarthermie besteht aus Sonnenkollektoren, Wärmespeicher und einer Solarstation. Sie sammelt über die Kollektoren Sonnenstrahlen und gewinnt daraus nach einem Umwandlungsprozess Wärmeenergie. Die gewonnene Wärme kann entweder für Brauchwassererwärmung und Heizunterstützung genutzt werden. Im Vergleich zu fossilen Energieträgern handelt es sich bei Solarthermieanlagen, um die wohl umweltfreundlichste Alternative der Energiegewinnung.
Konventionelle Heizsysteme können mit einer solchen Anlage auch nachträglich aufgewertet werden. Die Anschaffung einer Solarthermie ist mit einem hohen Preis verbunden, der sich aber durch das hohe Einsparpotential von Heizkosten schnell amortisiert.
Der Preis für eine Anlage, die für Warmwasseraufbereitung und Heizen in einem 4-Personen-Haushalt genutzt werden soll, liegt bei einer Fläche von circa 15 Quadratmetern zwischen 8.000 bis 10.000 Euro. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet attraktive finanzielle Förderprogramme und auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die Installation durch Kredite und Zuschüsse.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Viessmann: Solarthermie 4,36m², ab 2,200 Euro
- Junkers: Solarthermie 4,2m², ab 3.000 Euro
- Brötje: Solarthermie, ab 3,700 Euro

Solarthermie-Anlagen ermöglichen ein kostengünstiges und effizientes Heizen, denn Sonnenlicht ist kostenlos. Wann sich die Kosten rechnen und was es beim Kauf zu beachten gilt, erfahren Sie hier.
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Wie viel kostet eine neue Holzheizung?
Ob Pelletkessel, Scheitholzkessel oder Holzvergaskessel: Mit einer Holzheizung können Sie Ihr Haus umweltfreundlich heizen und Warmwasser aufbereiten. Durch die Verbrennung von Holz wird die gleiche Menge an Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, wie während des Baumwachstums von der Umwelt aufgenommen wird. Somit ist eine Holzheizung klimaneutral. Sie punktet außerdem durch einen hohen Wirkungsgrad und deckt ohne Probleme einen hohen Wärmebedarf. Eine Holzheizung lässt sich ebenfalls mit einer Solarthermie aufrüsten.
Neben der klassischen manuellen Holzbeschickung gibt es auch Heizungen mit einem automatischen Beschickungssytem. Für eine Holzheizung zahlen Sie zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Ein Scheitholzvergaser mit maximal 10.000 Euro ist am preisgünstigsten, während eine Pelletheizung mit ungefähr 22.000 Euro im oberen Preissegment liegt. Der Brennstoff Holz ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern keine starken Preisschwanken unterlegen und macht Sie zukünftig Unabhängig von fossilen Brennstoffen.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Buderus: Holzvergaser 18kW, ab 3,500 Euro
- Windhager Zentralheizung GmbH: Pelletkessel 26kW, ab 7.800 Euro
- ÖkoFen: Pelletheizung Pellematic Plus mit Brennwerttechnik, ab 13.000 Euro

Eine Scheitholzheizung ist eine ökologische Alternative zu Öl- und Gasheizungen. Unter welchen Umständen das Sparen gelingt erläutern wir in diesem Artikel.
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Die Hackschnitzelheizung erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Sicherlich liegt dies an der guten Heizleistung, die diese Anlage erbringt.
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Die Pelletheizung ist umweltschonender als die Gas- oder Ölheizung. Unter gewissen Umständen ist sie auch noch finanziell rentabel. Nämlich dann, wenn Sie einen hohen Verbrauch haben und langfristig planen.
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Wie viel kostet eine neues Blockheizkraftwerk?
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) wird von festen und flüssigen Brennstoffen (Holz, Gas oder Öl) angetrieben. Dieses Heizsystem produziert Wärme für das Heizen und Brauchwasser sowie Energie für Strom und ist deswegen auch als Kraft-Wärme-Kopplung bekannt. Gasanschluss, Lagerort für Brennholz sowie genug Platz für einen Flüssigtank müssen für einen BHKW vorhanden sein. Die dezentrale Stromgewinnung durch Blockheizkraftwerke wirkt sich nicht nur positiv auf die Energie- und Stromkosten aus, sondern gilt auch als umweltfreundlich.

Blockheizkraftwerke sind besonders für Haushalte in Altbauten oder in größeren Gebäude mit einem hohen Strom- und Wärmebedarf zu empfehlen. Für Mehrfamilienhäuser, aber auch in öffentlichen Institutionen wie in Krankenhäusern, wird für die Energieversorgung oft auf Blockkraftwerke zurückgegriffen. Eine Kraft-Wärme-Kopplung-Lösung kann auch für kleinere Haushalte, wie Einfamilien- und Reihenhäuser, eingesetzt werden. Hierfür gibt es sogenannte Mikro- oder Nano-Blockheizkraftwerke.
Ein Blockheizkraftwerk ist mit einem hohen Kaufpreis verbunden. Die Anschaffungskosten setzen sich aus den unterschiedlichen Brennstoffpreisen sowie der Anlagengröße zusammen, weshalb eine exakte Kostenangabe schwierig ist. Für eine große Anlage müssen Sie mit Kosten von circa 20.000. bis 30.000 Euro rechnen, während Mikro-KWK-Anlagen circa 14.000 bis 20.000 Euro kosten können. Für Blockheizkraftwerke können Sie durch hohe finanzielle Fördermittel bei den anfänglichen Kosten sparen.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- SenerTec GmbH: Mikro BHKW Dachs G5.5, ab 20.000 Euro
- Remeha: Mikro System eVita, ab 12.000 Euro

Ein Blockheizkraftwerk ist ein kleines Kraftwerk für die eigenen vier Wände. Neben den kleinsten Ausführungen für ein Einfamilienhaus gibt es auch Bauarten mit mehreren Megawattstunden Leistungsvermögen.
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Wie teuer ist eine neue Brennstoffzellen-Heizung?
Brennstoffzellen-Heizungen produzieren Energie für Heizungswärme, Warmwasser sowie Strom und machen Sie in puncto Energieversorgung weitestgehend unabhängig. Die Heiz- und Stromkosten werden wie bei einem BHKW auch gesenkt. Es zählt zu den modernen Heizungstechniken und zeichnet sich durch einen hohen Wirkungsgrad aus. Zudem ist diese Heizung kompakt und arbeitet leise.
Brennstoffzellen können abhängig von den Brennstoffpreisen sowie der Anlagengröße zwischen 25.000 bis 40.000 Euro kosten. Sie können jedoch mit einer finanziellen Förderung von circa 40 Prozent der Anschaffungskosten rechnen. Oft sind diese Fördermittel mit einer Wartungspflicht verbunden. Die jährlichen Wartungskosten eine Brennstoffzelle liegen zwischen 400 und 700 Euro.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
Was kosten Hybridheizungssysteme?
Eine moderne, zukunftsorientierte und individuelle Heizlösung bietet ein sogenanntes Hybridheizsystem. Dieses ist besonders umweltfreundlich und spart erhebliche Heizkosten ein. Hybridheizungssysteme verbinden die besten Eigenschaften von zwei unterschiedlichen Heizungsanlagen und schaffen somit eine hohe Effizienz bei der Energiegewinnung.
Eine gängige Hybridheizungsvariante kombiniert eine Solarthermieanlage mit einer Gasheizung, Ölheizung oder Wärmepumpe. Eine weitere typische Zusammensetzung ist eine Gas- oder Ölheizung mit einer Wärmepumpe oder einem wasserführenden Kamin. Ein Energieberater kann Ihnen helfen, die passende Hybridheizung für Ihren Energieverbrauch zu finden.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Umweltschonend | Hohe Anschaffungskosten |
Niedrigere Heizkosten | |
Verlässlichkeit |
Die Betriebskosten sind niedrig, während der Kaufpreis im Vergleich hoch ist. Der Preis ist stark von den eingesetzten Heizungssysteme abhängig und liegt schätzungsweise zwischen 10.000 und 35.000 Euro. Die Verbindung von konventionellem und erneuerbarem Energieträger wird staatlich gefördert. Moderne Heizsysteme können oft nachträglich mit erneuerbaren Energiesystemen, wie einer Solarthermieanlage, aufgerüstet werden.
Kostenbeispiele verschiedener Hersteller:
- Remeha: Brennwert-Solar-Hybridsystem CalentaSol 390, ab 6.500 Euro
- Viessmann: Hybrid-Kompaktgerät Vitocaldens 222-F, ab 11.500 Euro
- ÖkoFEN: Pelletheizung und Solar – Pellematic Smart, ab 12.300 Euro

Eine Hybridheizung kombiniert die Vorteile von mindestens zwei Heizsystemen und verwendet sowohl erneuerbare Energien als auch fossile Energiequellen. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, umweltfreundlich und effizient zu heizen.
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Finanzierung und Förderungen
Ob Modernisierung oder kompletter Austausch Ihrer Heizung: Die anfänglichen Kosten sind hoch. Langfristig lohnt sich die Investition in ein effizientes Heizungssystem, da sich die Ausgaben schnell amortisieren. Zusätzlich gibt es eine Reihe von finanziellen Förderprogrammen.
Wann amortisiert sich eine neue Heizung?
Wie lange es dauert, bis sich die Anschaffungskosten durch die eingesparten Energiekosten ausgleicht, kann durch eine Amortisationsrechnung errechnet werden. Um diesen Zeitraum herauszufinden, werden die laufenden Kosten der auszutauschenden Heizungsanlagen mit den Kosten der neuen Heizung gegenübergestellt. Ihre neue Heizung besitzt eine kurze Amortisationszeit, wenn sie weniger als 10 Jahre braucht, bis die eingesparten Energiekosten höher als die anfänglichen Anschaffungskosten sind.
Der Austausch von veralteten Heizungen durch moderne Systeme garantiert eine hohe Energieeinsparung: Sie können Ihre Energie- und Heizkosten bis zu 30 Prozent reduzieren. Eine neue Gasheizung mit einer Solaranlage für Brauchwasseraufbereitung benötigt rund 10 Jahre, bis sich die Kosten ausgleichen, während eine neue Gasheizung, ausgestattet mit Brennwerttechnik, circa acht Jahre braucht.
Welche Fördermittel gibt es für eine neue Heizung?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten in Form von Krediten und Zuschüssen verschiedenen finanzielle Unterstützung für die energetische Sanierung Ihrer Heizung.
Die KfW bietet Fördermittel für Einzelmaßnahmen an. Sie unterstützt aktuell ausschließlich Brennstoffzellen (Programm KfW 433) und Fernwärme (Kredit KfW 152). Um eine finanzielle Förderung von der BAFA zu erhalten, muss es sich um eine Heizungsanlage in einem Bestandsgebäude handeln. Darüber hinaus muss dieses Heizungssystem komplett oder teilweise durch erneuerbare Energieträger angetrieben werden. Der Kauf einer neuen Ölheizung wird von keinem der beiden Instituten mehr gefördert.
Wie hoch die finanzielle Förderung ausfällt, ist abhängig von der Heizungsart und Ihren Sanierungsplänen. Tauschen Sie Ihre Ölheizung mit einem erneuerbaren Energieträger aus, bezuschusst die BAFA dies mit 45 Prozent. Die Förderung muss vor dem eigentlichen Heizungsaustausch beantragt werden.
In der folgenden Tabelle bekommen Sie einen groben Überblick über mögliche Fördermittel:
Heizungsart | Fördermittel |
---|---|
Gasheizung | BAFA: nur für Hybridlösung (Gas und erneuerbarer Energieträger) bis zu 40 Prozent |
Ölheizung | Keine Förderung. Förderung nur für Erweiterung Ihrer Ölheizung durch erneuerbare Energieerzeuger (Solarthermie, Wärmepumpe) |
Wärmepumpe | BAFA: bis zu 45 Prozent |
Brennstoffzelle | KfW 433: mind. 11.200 Euro |
Holzheizung | 55 Prozent der förderfähigen Kosten höchsten 60.000 Euro |
Hybridheizungen | Förderung in Höhe von circa 35 Prozent |
Fazit
Die perfekte Heizungsanlage für einen Haushalt zu finden, ist eine Herausforderung, da eine Reihe von unterschiedlichen Faktoren beachten werden müssen. Besonders der energetische Gebäudezustand (Dämmungen, Fenster- sowie Türisolierung) sowie der Wärmebedarf ist beim Kauf einer neuen Heizung ausschlaggebend. Wenden Sie sich für diese Berechnungen am besten an einen unabhängigen Gutachter. Der Kostenaufwand einer neuen Heizung ist anfänglich hoch, amortisiert an sich aber schnell. Die Amortisiationszeit lässt sich zuvor auch berechnen. Durch diese Investition profitieren Sie langfristig, da Sie durch eine moderne Heizung erhebliche Energiekosten sparen. Die BAFA und die KfW bieten attraktive Zuschüsse und Kredite für die energetische Sanierung Ihres Heizsystems. Um herauszufinden, ob Sie eine komplett neue Heizung brauchen oder ob Sie durch andere Maßnahmen Ihr System modernisieren können, kann Ihnen ein Fachmann verraten.