Die Pelletheizung repräsentiert eine innovative und nachhaltige Lösung im Bereich der modernen Wärmetechnik. Als Teil des wachsenden Interesses an erneuerbaren Energien und angesichts der Nachteile von Öl und Gas hat das Heizen mit Pellets in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Denn dieses Heizsystem vereint die Vorteile erneuerbarer Energiequellen mit moderner Verbrennungstechnologie, was zu einer nachhaltigen Alternative zu herkömmlichen Heizmethoden führt. Im Gegenzug hat sie nur wenige Nachteile. Einer davon sind die Anschaffungskosten – aber die können sich lohnen.
Alles auf einen Blick:
- Verglichen zu anderen Heizsystemen wie Öl und Gas müssen Sie bei einer Pelletheizung mit hohen Anschaffungskosten rechnen.
- Da die Heizkosten an sich aber niedriger liegen, relativieren sich die Anschaffungskosten schon nach wenigen Jahren.
- Diese Heizungsform funktioniert gut mit anderen erneuerbaren Energieträgern wie beispielsweise der Solarthermie. Dann gilt sie als besonders umweltfreundliche Alternative.
- Man unterscheidet zwischen Pelletöfen, -heizungen und Kombikesseln.
- Derzeit werden auf diese Varianten staatliche Förderungen gewährt [Stand Dezember 2025]. Da sich die Förderlandschaft aber stetig ändern kann, gilt es, sich immer im Vorfeld gut zu informieren.
Was ist eine Pelletheizung und welche Varianten gibt es?
Pellets sind kleine gepresste Holzstücke, die als Brennstoff dienen und eine effiziente und umweltfreundliche Wärmeversorgung auch in Wohnhäusern bieten. Sie werden in einem separaten Bereich gelagert und bei Bedarf über eine sogenannte Schnecke in den Ofen befördert, wo sie verbrannt werden. Die Pelletheizung ermöglicht somit das Heizen mit Holz auf eine sehr komfortable Weise.
Diese Varianten gibt es
- Pelletheizung
Eine Zentralheizung, deren Pelletkessel sich in einem Heizraum befindet. Von dort aus wird das gesamte Haus beheizt. Wichtig ist hier, dass Sie einen relativ großen Lagerraum benötigen. - Pelletofen
Der Pelletofen ist im Grunde ein Kaminofen, der dazu dient, nur einen einzigen Raum zu beheizen. Er eignet sich also beispielsweise für das Wohnzimmer und braucht keine Tonnen von Holzpellets. - Kombikessel
Ein Kombikessel ermöglicht es Ihnen, sowohl mit Pellets als auch mit Scheitholz zu heizen. Scheitholz ist deutlich günstiger als Pellets, sodass es sich, wenn Sie körperlich fit sind, für Sie lohnt, diesen Brennstoff vorzuziehen. Kommen Sie jedoch beispielsweise nach einem langen Arbeitstag nach Hause, müssen Sie keine kalten Räume befürchten, denn dank der Pellets kann auch in der Zwischenzeit ohne Ihr Zutun geheizt werden.
Ist eine Pelletheizung zeitgemäß?
Die Pelletheizung mit dem Pelletkessel wird im Vergleich zu klassischen Heizsystemen umso rentabler, je mehr Wärme sie benötigen. Grundsätzlich entstehen bei der Verbrennung von Holzpellets deutlich weniger CO2-Emissionen als beim Heizen mit Gas oder Öl, auch im Gesamten – also mit Faktoren wie Transport etc. – betrachtet. Dafür sind bei manchen Varianten andere Emissionen wie Feinstaub bei der Holzverbrennung deutlich höher als etwa bei Gas oder einer Wärmepumpe.
Allerdings zeigt sich das Umweltbundesamt kritisch gegenüber Holzheizungen an sich. Es sei besser, Holz für die stoffliche Verwendung, also zum Beispiel zum Möbelbau, zu nutzen statt für die energetische. Zunächst war von der Regierung im Rahmen des GEGs geplant, dass Pelletheizungen in Zukunft nur noch als Hybridlösung verwendet werden dürfen. In der aktuellen Fassung [Stand 2024] allerdings ist die reine Pelletheizung ohne Einschränkungen im Bestands- wie im Neubau erlaubt.
Pelletheizung Kosten
Wie teuer eine solche Heizung durchschnittlich ist, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn dies hängt von zahlreichen Faktoren ab. So spielt es beispielsweise eine Rolle, wie groß der Kessel ist, wie groß der Pufferspeicher ist, den Sie verwenden möchten und ob die Pelletheizung beispielsweise mit Solarthermie kombiniert werden soll. Aber grundsätzlich kann man sagen: Auch wenn die hohen Anschaffungskosten als Nachteil gesehen werden können, die Betriebskostens sind im Vergleich zum Heizen mit Gas deutlich günstiger, die Preise durchschnittlich stabiler.
Welche verschiedenen Faktoren bestimmen den Preis?

Größe der Heizanlage
Wenn Sie die Pelletheizung in ein Einfamilienhaus einbauen möchten, sollten Sie mit Kosten von etwa 19.000 bis 25.000 Euro rechnen (inklusive Montage und staatlicher Förderung).
Pelletheizungen können allerdings auch in Mehrfamilienhäusern eingesetzt werden und dienen dort ebenfalls als energiesparende Heizung. Bei Mehrfamilienhäusern können die die Kosten hier schnell bei etwa 60.000 bis 100.000 Euro liegen.
Pelletkessel
Der Pelletkessel ist das eigentliche Kernstück dieser Heizungsart. Je höher die Heizleistung des Kessels ist, desto teurer wird dieser in der Regel sein. Für ein kleines Einfamilienhaus reicht beispielsweise ein Kessel mit einer Leistung von 14 kW aus. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 12.000 Euro. Benötigen Sie jedoch einen Kessel mit einer Leistung von über 35 kW, wie es bei einem Mehrfamilienhaus der Fall ist, liegen allein die Preise für den Kessel schon bei etwa 14.000 Euro.
Pelletlager
Das Pelletlager wird auch als Silo bezeichnet. Es handelt sich dabei um den Raum, in dem die Pellets gelagert werden. Die Umrüstung zu einem einfachen Pelletlager kostet etwa 2.000 Euro. Diese Variante empfiehlt sich, wenn Sie von einer Ölheizung auf eine Pelletheizung umrüsten, denn dann können Sie den Platz nutzen, der bisher für die Öltanks verwendet wurde.
Steht im Haus kein Platz zur Verfügung, können die Pellets auch außerhalb des Gartens in einem Erdtank gelagert werden. Dieser kostet etwa 4.000 Euro.
Austragungssystem
Zu den Anschaffungskosten hinzu kommt ein sogenanntes Austragungssystem wie ein Saug-System oder die Schneckenförderung. Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, sollten Sie mit Kosten zwischen 2.500 bis 4.000 Euro rechnen.
Pufferspeicher
Der Pufferspeicher ist der Warmwasserspeicher. Er bevorratet also das beheizte Wasser, damit dieses im benötigten Moment in der gewünschten Temperatur zur Verfügung steht. Für ein Einfamilienhaus empfehlen sich Speicher mit einer Kapazität von 500 bis 2.000 Litern, je nachdem, wie viele Personen im Haus leben und wie viel Wasser benötigt wird. Die Preise für Pufferspeicher richten sich nicht nur nach deren Größe, sondern auch nach dem verwendeten Material und der Marke. Sie sollten auf jeden Fall mit Kosten zwischen 2.000 und 3.000 Euro rechnen.
Weitere Kostenfaktoren
Wünschen Sie beispielsweise die Kombination mit einer Solarheizung, werden auch die entsprechenden Kollektoren benötigt, damit eine solche Lösung funktioniert. Hier sind die Preise stark abhängig davon, was Sie mit den Kollektoren vorhaben und ob Sie sie an der Fassade oder auf dem Dach anbringen möchten.
Auch die Wartung kann bei Heizungen zum Kostenfaktor werden. Ein jährliche Wartung der Pelletheizung ist anzuraten.
Einbau Kosten
Den Einbau sollten Sie von einem Profi durchführen lassen, denn hier kommt es auf Fachkenntnis an. Je nach Aufwand können für den Einbau ebenfalls zwischen 2.000 bis 4.000 Euro entstehen.
Wie hoch sind die laufenden Kosten pro Jahr?
Die Heizkosten richten sich nach dem Verbrauch der Pellets. Je mehr Wärme erzeugt werden soll, desto höher fallen natürlich die Betriebskosten aus.
In einem 150 Quadratmeter großen Einfamilienhaus benötigen Sie etwa drei bis fünf Tonnen Pellets pro Jahr. Ausgehend von einem Preis pro Tonne von etwa 400 Euro ergeben sich somit jährliche laufende Kosten im Sinne von Heizkosten von 1.200 bis 2.000 Euro.
Ein großer Vorteil: Pellets werden regional erzeugt und sind nicht an einen Weltmarktpreis gebunden, was höhere Heizkosten zusätzlich vermeidet. Durch die kurzen Lieferwege sind sie außerdem eine umweltfreundliche Alternative.
Beispielrechnung: Was kostet eine Pelletheizung inklusive Einbau?
Nachfolgend möchten wir Ihnen ein Preisbeispiel für ein Einfamilienhaus aufzeigen. Wir kombinieren das Heizen mit Pellets mit Solarthermie. Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei lediglich um ein Beispiel handelt. Die tatsächlichen Preise können abweichen.
Position | Preis |
Pelletkessel | 11.300 – 13.800 Euro |
Pelletlager | 2.000 – 3.800 Euro |
Austragungssystem | 2.500 – 4.000 Euro |
Pufferspeicher | 2.000 – 4.000 Euro |
Einbau | 2.000 – 4.000 Euro |
Solarkollektoren | 4.500 Euro |
Gesamtkosten | 24.300 – 34.100 Euro |
Was kostet das Umrüsten von einer Ölheizung auf Pellets?
Wenn Sie von einer Ölheizung auf den Betrieb mit Holzpellets umrüsten möchten, fallen die oben genannten Kosten für die Anschaffung an. Die Einbaukosten erhöhen sich um den Faktor Ausbau der alten Anlage
Laut Umweltbundesamt benötigt man in Deutschland etwa 130 Kilowattstunden Wärme pro Quadratmeter. Bei 70 Quadratmetern sind das 9.100 kWh pro Jahr.
Betriebskosten Öl | Betriebskosten Pellets |
12 Cent pro Kilowattstunde (1.092 Euro pro Jahr) | 6 Cent pro Kilowattstunde (546 Euro pro Jahr) |
Kosten für die Umrüstung von Gas
Möchten Sie von einer Gas Heizung auf Pellets umsteigen, fallen ebenfalls die oben genannten Anschaffungs- und Einbaukosten an. Der Preis erhöht sich um die Kosten, die der Handwerker benötigt, um die alte Gasheizung auszubauen und zu entsorgen. Auch hier nehmen wir als Basis wieder eine Wohnung mit 70 Quadratmetern.
Betriebskosten Gas | Betriebskosten Pellets |
9 Cent pro Kilowattstunde (819 Euro pro Jahr) | 6 Cent pro Kilowattstunde (546 Euro pro Jahr) |
Pelletheizung Förderung
Derzeit besteht die Möglichkeit, die Pelletheizungskosten durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu reduzieren. Den Antrag stellen Sie hierfür online bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Zudem sollten Sie sich auch über regionale Fördermöglichkeiten informieren.
Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)
Die Grundförderung beträgt rund 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Zusätzlich können Sie einen sogenannten Klimabonus in Höhe von 20 Prozent erhalten, wenn durch die Installation einer Pelletheizung eine alte Kohle-, Gas- oder Ölheizung ersetzt wird. Darüber hinaus gibt es einen Einkommensbonus von weiteren 30 Prozent, wenn Ihr zu versteuerndes Jahreseinkommen maximal 40.000 Euro beträgt. Diese zusätzlichen Förderungen können jedoch nur für selbst genutzte Immobilien beantragt werden, die sich in Ihrem Eigentum befinden.
Die KfW übernimmt die Abwicklung der Förderanträge im Rahmen der BEG EM und bietet außerdem zinsgünstige Kredite für energieeffiziente Gebäudesanierungen oder Neubauten.
Welche Voraussetzungen im Einzelnen gelten, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen:
BEG Förderung (Einzelmaßnahmen: Heizungstausch) | KfW-Förderung für Sanierung / Neubau |
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Fazit
Die Pelletheizung ist eine umweltschonende Alternative zu Gas-, Kohle- oder Ölheizungen. Sie wird mit Holzpellets betrieben und die Betriebskosten fallen deutlich geringer aus als bei Öl- oder Gasheizungen. Allerdings sind die Anschaffungs- und Einbaukosten recht hoch. Wenn eine staatliche Förderung möglich ist, relativieren sich diese Mehrkosten jedoch innerhalb weniger Jahren, sodass sich diese Heizungsform als sehr gute, günstige und klimafreundliche Alternative erweist.