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Holzheizung

Wartung der Pelletheizung: Das ist zu beachten

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 18. November 2021
Lesedauer: 9 Minuten
© Irina Vodneva / istockphoto.com

Eine Pelletheizung stellt nicht nur eine umweltfreundliche, sondern auch eine günstige Heizmöglichkeit dar. Immer mehr Haushalte rüsten deswegen auf oder lassen in ihrem Neubau eine installieren. Doch wie läuft die Wartung der Pelletheizung ab? Alles zu diesem Thema erfahren Sie auf Heizungsbau.net

Zu den Vorteilen einer Pelletheizung gehört, dass sie nahezu kohlendioxidneutral arbeitet. Außerdem kommen Sie als Hausbesitzer günstiger als bei Gas oder Öl weg. In Punkto Wartung ist diese Heiztechnik jedoch unter Umstände aufwändiger. Neben dem jährlichen Besuch des Schornsteinfegers sollten Sie in regelmäßigen Abständen Ihre Pelletheizung von einem Fachmann prüfen lassen, damit sie ordnungsgemäß funktioniert.

Eine Optimierung der Verbrennung kann Ihnen langfristig viel Geld einsparen, da sich die Leistung der Pelletheizung genau an die Ansprüche anpassen lässt. Damit Fehlfunktionen oder ein niedriger Wirkungsgrad ausgeschlossen werden können, sollten Sie einmal im Jahr Ihre Pelletheizung warten und eine ausführliche Überprüfung vom Fachmann vornehmen lassen. Nur auf diese Weise lässt sich eine kostspielige Reparatur verhindern und Defekte an der Pelletheizung werden vorzeitig erkannt.

Eine jährliche Wartung der Pelletheizung ist also unbedingt anzuraten. Es gibt auch Firmen, die Ihnen einen Wartungsvertrag anbieten können. Sobald Sie zum Beispiel bemerken, die Pelletheizung funktioniert nicht, wird egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ein kostenloser Notdienst zur Verfügung gestellt. Mehr dazu erfahren Sie im Folgenden.

Wie oft soll ich meine Pelletheizung warten lassen?

Eine Pelletheizung verbrennt Presslinge aus Holz. Dadurch wird Wärme erzeugt, die mittels eines Wärmetauschers an das Heizungswasser übertragen wird. Da es sich um eine Verbrennungsanlage handelt, ist eine regelmäßige Inspektion der Pelletheizung durch einen Schornsteinfeger Pflicht. Der Feuerstättenbescheid regelt die Häufigkeit seiner Besuche. Zweimal innerhalb von sieben Jahren müssen Feuerstätten geprüft werden. Das ist mitunter auch eine Frage von Sicherheit, denn bei nicht funktionierenden Schornsteinen droht eine lebensgefährliche Kohlenmonoxidvergiftung.

Seit 2013 werden Haus- und Wohnungsbesitzer nicht mehr vom Bezirksschornsteinfeger wegen der Pflichtinspektion kontaktiert, sondern müssen sich selbst darum kümmern, einen Schornsteinfeger zu beauftragen. Auch SHK-Firmen mit der richtigen Zertifizierung sind berechtigt, den Schornstein zu prüfen. Wichtig ist es jedoch, die vom Gesetz vorgeschriebenen Zeiträume nicht zu überschreiten, weil ansonsten saftige Bußgelder drohen.

Unabhängig von der gesetzlichen Pflicht wird eine jährliche Heizungsinspektion empfohlen. Verschmutzte Anlagen verbrauchen nämlich mehr Energie und verursachen höhere Kosten. Anders als eine Öl- oder Gasheizung bleiben bei einer Pelletheizung nach der Verbrennung Rückstände. Es soll deswegen stets darauf geachtet werden, dass die Brennkammer frei von Asche ist, indem der Behälter maximal einmal pro Monat entleert wird. Während der Inspektion Ihrer Pelletheizung überprüft der Fachmann unter anderem, ob die Brennkammer, der Brennrost und der Pelletbrenner einer Reinigung bedürfen.

UNSER TIPP:
Wenn Sie vorhaben, eine Pelletheizung in Ihrem Haus einzubauen, sollten Sie über einen Servicevertrag nachdenken. Dieser schließt in der Regel nicht nur die jährliche Wartung Ihrer Pelletheizung mit ein, sondern auch eine professionelle Reinigung der Komponente und unter Umständen auch kleine Reparaturen. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem SHK-Betrieb über Preise und Bedingungen.
 


Pelletheizung warten: Diese Arbeiten fallen regelmäßig an

Bei einer Wartung der Pelletheizung überprüft ein Fachmann die gesamte Funktion des Systems. Er wird die Pelletheizung reinigen, auch dort wo diese Arbeiten nicht so einfach erledigt werden können – im Fördersystem. Weiterhin nimmt der Fachmann eine Überprüfung der Heizungsregelung sowie der Sicherheitseinrichtungen vor. Außerdem werden Emissionswerte überprüft und darauf geachtet, dass diese nicht überschritten werden. Im Einzelnen prüft er dabei Folgendes:

Aschebehälter

Beim Verbrennen von Holz, woraus Pellets bestehen, bleibt ein Ascheteil übrig. Der Ascheanteil ist zwar nicht sehr groß, aber dennoch vorhanden. Viele moderne Pelletheizungen sind entweder mit einem großen Aschebehälter versehen oder sind in der Lage, die Asche zu komprimieren. Bei Letzterem muss der Aschebehälter nur etwa zwei Mal im Jahr geleert werden. Im anderen Fall sollte der Aschebehälter regelmäßig alle paar Wochen geleert werden. Damit wäre der erste Schritt in Richtung Pelletheizung reinigen unternommen.

Brennrost

Achten Sie beim Kauf Ihres Heizsystems darauf, ob der Brennrost automatisch gereinigt wird, oder ob Sie diese Arbeit übernehmen müssen. Der Brennrost hat einen enorm hohen Einfluss auf die Verbrennung und die Leistung der Heizung.

Müssen Sie den Brennrost der Pelletheizung reinigen, können Hinweise dafür in der Bedienungsanleitung stehen. Je nach Größe und Modell können die Zeitintervalle für die Reinigung differieren. Das Säubern des Brennrosts kann mit einer Bürste sowie mit einem Staubsauger selbst vorgenommen werden. Sind Sie sich nicht sicher, ist es sinnvoll, einen Fachmann zurate zu ziehen.

Wärmetauscher

Ein wichtiges Element an einer Heizung ist der Wärmetauscher. Dieser Bedarf ebenfalls einer regelmäßigen Reinigung, da er von der Flugasche verschmutzt wird. Je größer die Verschmutzung am Wärmetauscher ist, umso weniger Leistung bringt die Heizung auf.

Um eine aufwändige Pelletheizung Reparatur zu vermeiden, ist die Reinigung des Wärmetauschers ebenfalls in regelmäßigen Abständen von einem Fachmann durchzuführen. Es gibt allerdings Modelle, die eine automatische Reinigung des Wärmetauschers beinhalten. Vergewissern Sie sich daher bereits vor dem Kauf, welche Leistung Ihre Pelletheizung bietet.

Pelletlager

Pellets werden aus Holz gepresst. Aufgrund der Beschaffenheit der Pellets ist es normal, dass sich Staub und feine Holzspäne im Pelletlager befinden. Diese Gelangen in das Fördersystem und können sich eventuell dort Festsetzen. Aus diesem Grund sollten Sie das Lager ebenfalls mindestens einmal im Jahr reinigen. Diese Art der Reinigung können Sie selbst vornehmen. Allerdings sollten Sie sich vergewissern, dass das Heizsystem abgeschaltet ist. Tragen Sie eine Atemschutzmaske und achten Sie auf eine ausreichende Belüftung im Raum. Das Fördersystem ist nicht so einfach zu reinigen, sodass es unter die professionelle Wartung fällt, die ein Fachmann an der Pelletheizung vornehmen sollte.

UNSER TIPP:
Um die Wartungskosten und Arbeiten so gering wie möglich zu halten, sollten Sie einen hochwertigen Brennstoff, vorzugsweise Pellets mit DINplus verwenden.

Arbeiten, die sonst noch anfallen:

  • Reinigung von Rauchgaswegen und evtl. der Lambdasonde
  • Überprüfung von Druck, der im Heizkreislauf besteht und evtl. im Solarkreislauf
  • Reinigung von Wasserfilter und anderen Filtern
  • Wenn nötig, Tausch der Magnesiumschutzanode
  • Überprüfung des Wasserspeichers

Der Heizungstechniker ist nicht nur für Wartung und Reparatur, sondern auch für Beratungen zuständig. Wenn Sie zum Beispiel überlegen, eine Pelletheizung mit Solar zu ergänzen, findet einen kompetenten Ansprechpartner und eine maßgeschneiderte Lösung. Auch andere umweltfreundliche Techniken wie Wärmepumpen oder kleine Windkraftanlagen lassen sich gewinnbringend mit einer Pelletheizung integrieren.

Was ist ein Wartungsvertrag und wann ist er sinnvoll?

Falls Sie keinen Wartungsvertrag für Ihre Pelletheizung abgeschlossen haben, fangen die Preise für die Wartung bei 150 bis 200 Euro an. Je nach Aufwand und Größe der Anlage steigen sind dementsprechend. Auch nötige Reparaturen und der eventuelle Austausch von Teilen kostet extra.

Möchten Sie eine Pelletheizung einbauen lassen, kann Ihnen das Unternehmen einen Wartungsvertrag dazu anbieten. Haben Sie die Pelletheizung einbauen lassen und möchten nachträglich einen Wartungsvertrag, können Sie sich für ein Unternehmen Ihrer Wahl entscheiden. Wurde ein Wartungsvertrag direkt, nachdem Sie die Pelletheizung einbauen ließen, abgeschlossen, bringt dies einige Vorteile mit sich. Durch den Vertrag kann die Garantie der Heizung verlängert werden, was einen großen finanziellen Vorteil für Sie einbringt, falls eine Reparatur fällig werden sollte. Weiterhin hat ein Wartungsvertrag folgende Vorteile:

  • Notdienst, der kostenlos genutzt werden kann
  • inklusive jährlicher Wartung durch den Fachmann

Können Sie nachweisen, dass Sie regelmäßig die Pelletheizung warten ließen, werden nur dadurch Garantie sowie die Gewährleistungen der meisten Hersteller übernommen. Die Kosten der Wartungsverträge unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen, sodass Sie sich mehrere Angebote einholen sollten. Darüber hinaus sollten im Wartungsvertrag genau die durchzuführenden Arbeiten geregelt sein.



Vor- und Nachteile einer Pelletheizung

Wenn Sie sich die Frage stellen, ob eine Pelletheizung wartungsarm oder wartungsintensiv im Gegensatz zu anderen Heizsystemen ist, finden Sie die Antwort hier.

Vorteile einer Pelletheizung:

  • Vollautomatisches Heizsystem
  • Brennstoff ist kostengünstig
  • Je nach Bundesland gibt es staatliche Förderungen
  • CO2 neutraler Brennstoff
  • Hohe Leistung der Pelletheizung bei geringem Verbrauch
  • Die Pellet-Herstellung schont die Umwelt, da sie durch Abfallstoffe der Holzindustrie hergestellt werden

Nachteile einer Pelletheizung:

  • teuer in der Anschaffung
  • Lagerraum für Pellets ist nötig
  • Wartungsintensiver als andere Heizsysteme (Aschbehälter leeren, Aschelager säubern etc.)
  • Geruchslastig durch den Eigengeruch des Holzes

Pelletheizung einbauen: Sinnvoll oder nicht?

Ökologisch gesehen ist eine Pelletheizung immer eine sinnvolle Investition. Besonders langfristig gesehen können Kosten eingespart werden. Pellets entstehen aus einem Abfallprodukt der Holzindustrie, was sie kostengünstiger als Öl oder Gas macht.

Die Preise bleiben im Vergleich zu Gas oder Öl stabil und unterliegen keinen Schwankungen. Somit können Sie besser Haushalten und haben die Kosten immer genau im Blick. Die Wartung einer Pelletheizung ist zwar intensiver, jedoch hält sich der Aufwand in Grenzen, wenn man bedenkt, dass der Aschebehälter nur alle zwei Monate zu leeren ist. Bei Systemen, welche die Asche komprimieren, reicht die Leerung zweimal im Jahr. Eine Wartung durch den Fachmann ist einmal im Jahr anzuraten. Die Wartungsintervalle belaufen sich bei einer Gas- oder Ölheizung ebenfalls auf einmal jährlich und stellen daher keinen Unterschied dar.



Fazit

Eine Pelletheizung stellt eine ökologische Möglichkeit, Ihre Wohnung zu heizen. Damit sie effizient heizt, sollte sie regelmäßig von einem Fachmann überprüft werden. Das empfohlene Wartungsintervall einer Pelletheizung beträgt ein Jahr. Während der Wartung inspiziert ein Techniker den Kessel und die mechanischen Teile. Er überprüft auch, ob die Anlage einen guten Wirkungsgrad aufweist. Wer eine Heizung einbauen lässt, kann mit einem Rundum-sorglos-Paket auch die jährliche Inspektion dazu buchen. Wenn Sie auf der Suche nach einem Wartungsvertrag für Ihre Pelletheizung sind oder einen kompetenten Ansprechpartner für die Wartung möchten, finden Sie hier auf Heizungsbau.net Fachbetriebe in Ihrer Nähe.

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.