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Kosten & Förderung

Wärmepumpe mit Photovoltaik Kosten: Was kostet die Kombination mit der PV-Anlage?

Simone Blaß
Verfasst von Simone Blaß
Zuletzt aktualisiert: 27. Dezember 2024
Lesedauer: 11 Minuten
©michal-rojek - istockphoto.com

Erneuerbare Energie für die Erzeugung von Strom und Wärme zu nutzen, ist nicht nur modern, sondern vor allem auch zeitgemäß. Schließlich müssen wir die CO2-Emissionen unbedingt senken und so schnell wie möglich auf alternative Energien umsteigen. Allerdings sind die Kosten etwa für die Kombination Wärmepumpe mit Photovoltaik nicht unerheblich. Da stellt sich beim Thema Wärmepumpe genau wie beim Thema Photovoltaik schnell die Frage nach der Wirtschaftlichkeit, der Amortisation, nach Förderung oder dem richtigen Zeitpunkt. Vor allem dann, wenn man beide Technologien miteinander kombinieren möchte. 

Alles auf einen Blick

  • Steigern Sie die Energieeffizienz Ihres Hauses und setzen Sie auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Solarstrom mithilfe eines Stromspeichers kombiniert mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe oder einer ähnlichen Technologie.
  • Eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage für die Erzeugung von Strom ist eine Investition in die Zukunft. Sie können damit langfristig viel Geld sparen.
  • Eine Beratung durch Experten auf diesem Gebiet ist fast unumgänglich, um das Optimale aus der Kombination herauszuholen. 
  • Die Kombination Wärmepumpe und PV-Anlage inklusive Stromspeicher wird derzeit noch [Stand 2024] vorteilhaft gefördert. Das könnte sich nur die Neuwahlen Ende Februar 2025 durch die neue Regierung eventuell ändern. Eine gute Beratung ist hier besonders wichtig, um die Wirtschaftlichkeit zu garantieren und dabei die Förderung voll auszuschöpfen. 
  • Es kann ein Autarkiegrad von bis zu 70 Prozent erreicht werden. 

Warum sollte ich eine Wärmepumpe mit  Photovoltaik kombinieren? 

In einer Welt, die zunehmend nachhaltige Energielösungen sucht, rücken Kombinationen von Technologien vermehrt in den Fokus. Eine besonders faszinierende und passende Symbiose bietet die Verbindung einer Wärmepumpe mit einer eigenen PV-Anlage. Das schützt nämlich nicht nur die Umwelt, sondern kann auch ökonomische Vorteile bringen. 

Die Grundidee dieser Verbindung ist so einfach wie genial: Die PV-Anlage erzeugt elektrische Energie aus Sonnenlicht und damit Strom, also Solarstrom, während die Wärmepumpe, zum Beispiel eine Luft-Luft-Wärmepumpe oder eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, diese Energie nutzt, um Heizung und Warmwasserbereitung effizient zu betreiben. Beide Technologien ergänzen sich im Eigenverbrauch und lassen sich optimal fördern. 

Die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien, sei es über die Photovoltaik-Anlage oder über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, spielt eine entscheidende Rolle bei der Wirtschaftlichkeit. Die Reduzierung der Heizkosten durch die Nutzung von Solarstrom und die Unterstützung durch staatliche Förderprogramme machen eine Investition in diese Technologien attraktiver. 

VorteileNachteile
günstiger Solarstromhohe Investitionskosten
sehr umweltfreundlichvollständige Unabhängigkeit derzeit noch nicht möglich (bis 70 Prozent)
zusammen arbeiten die beiden Systeme wirtschaftlicher (der Eigenverbrauch und somit die Rendite werden erhöht)
verstärkte Unabhängigkeit vom Energieversorger und damit Kosten, mit denen Sie auch in Zukunft genau planen können
geringere Betriebskosten

Kann ich die Energie speichern? 

Photovoltaikanlagen erreichen ihre maximale Leistung während sonniger Tage, wenn der Energiebedarf oft gering ist, etwa weil Ihre Heizung an diesen Tagen aus bleibt. In solchen Fällen kann die überschüssige Energie gespeichert werden, zum Beispiel im Pufferspeicher der Wärmepumpe, und steht dann zur Verfügung, wenn die Sonne mal nicht scheint. Sie schaffen so eine fast schon autarke Energieversorgung für Ihr Heizsystem. Das reduziert nicht nur die Abhängigkeit von Energieversorgern, sondern lässt Sie auch bares Geld sparen. Wenn Sie dann noch von staatlichen Förderprogrammen profitieren, amortisiert sich die Verbindung ziemlich schnell. 

Die Möglichkeit, den erzeugten Solarstrom beziehungsweise überschüssigen Strom in einem Stromspeicher zu lagern, ist ein wichtiger Aspekt. Denn das ermöglicht eine optimale Nutzung der regenerativen Energien auch dann, wenn die Sonne mal nicht scheint. So sind die unabhängiger von steigenden Stromkosten im Rahmen Ihres Eigenverbrauchs – ein weiterer Vorteil, der Sie allerdings auch rund 7.000 Euro extra kostet. 

Batteriespeicher erhöhen also auch Ihre Kosten. Wenn Sie darauf verzichten möchten und eine Flächenheizung haben, also zum Beispiel eine Fußbodenheizung, dann können Sie diese als thermischen Speicher nutzen. Die Wärmepumpe erzeugt dann aus dem PV-Strom Wärme, die an die Flächenheizung abgegeben wird. So haben Sie im Gegensatz zu einem separaten Stromspeicher keine weiteren Investitionen und können Photovoltaik trotzdem optimal nutzen. 

Darauf sollten Sie achten

Eine PV-Anlage, also eine Photovoltaikanlage, wandelt Sonnenlicht direkt in Strom um. Dieser Solarstrom kann nicht nur ins öffentliche Netz eingespeist werden, sondern auch für den Eigenverbrauch genutzt werden. Durch die Integration einer Wärmepumpe in das System kann der erzeugte Strom auch zur Beheizung des Gebäudes genutzt werden. Hier kommen häufig Luft-Luft-Wärmepumpen zum Einsatz, die die Umgebungsluft als Wärmequellen nutzen und bei denen es nicht so hohe Investitionskosten gibt wie bei anderen Wärmepumpentypen. Die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage wirft aber nicht nur die Frage von hohen Investitionskosten auf, sie ist zudem eine clevere Möglichkeit, die Energieeffizienz Ihres Hauses zu steigern und die Heizkosten zu senken. Doch auf folgende Aspekte sollten Sie dabei unbedingt achten: 

Leistungsbedarf analysieren: Ermitteln Sie den Energiebedarf für Heizung und Warmwasser in Ihrem Haus genau. Auf dieser Grundlage lässt sich die optimale Größe etwa der Photovoltaikanlage bestimmen. Dimensionieren Sie die PV-Anlage so, dass sie genügend Strom für den Wärmepumpenbetrieb erzeugt. Berücksichtigen Sie dabei auch den saisonalen Energiebedarf. 

Speicher einplanen: Nutzen Sie einen sogenannten Pufferspeicher, um überschüssige Energie zu speichern für Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint. 

intelligente Regelungssysteme nutzen: Lassen Sie die Energieerzeugung intelligent steuern. Smarte Systeme optimieren den Verbrauch und minimieren so den notwendigen Bezug aus dem öffentlichen Netz.

Förderung prüfen: Informieren Sie sich immer aktuell über mögliche Förderungen – entweder staatlich oder auch von Ihrer Kommune. Diese Förderungen wie etwa die Wärmepumpenförderung sind für alle gedacht und auch Sie dürfen die finanziellen Anreize nutzen, unabhängig von Einkommen oder Vermögen. 

professionelle Beratung einholen: Bei der Planung und Installation rund um Solarstrom brauchen Sie Profis an Ihrer Seite – nicht zuletzt, um wirklich Heizkosten und Stromkosten zu sparen und den Eigenverbrauch mithilfe der PV-Anlage optimal zu regulieren.   



Welche Kosten kommen bei der Kombination Photovoltaikanlage und Wärmepumpe auf mich zu? 

Günstig ist das nicht, sich gleichzeitig eine Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage einzubauen. Die Kosten können gerade im Bereich der Solaranlage (Photovoltaik) stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. 

Kostenbeeinflussende Faktoren für effiziente Gebäude

Art der Wärmepumpe: Es macht rein preislich einen ziemlichen Unterschied, ob Sie sich eine Luft-Luft-Wärmepumpe, eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder eine Sole-Wasser-Wärmepumpe zulegen. Erstere ist deutlich günstiger, Bohrungen sind nicht notwendig. 

Größe der Photovoltaik-Anlage: Je größer die Anlage, desto mehr Strom produziert sie. Die optimale Größe einer Photovoltaik-Anlage hängt aber wiederum von verschiedenen Faktoren ab wie 

  • dem verfügbaren Platz für Photovoltaik
  • der Ausrichtung des Daches
  • dem Energiebedarf des Hauses
  • dem für Photovoltaik zur Verfügung stehenden Budget
  • der Tatsache, wie viel zum Zeitpunkt des Kaufes einer Solaranlage gefördert wird

Qualität der Komponenten: Auch wenn das die Kosten erhöht, aber langfristig zahlt sich das durch höhere Effizienz und Langlebigkeit aus. Hocheffiziente Photovoltaikmodule zum Beispiel sind ihr Geld wert. 

Speichersysteme: Sie sind teurer, aber bieten Ihnen auch ziemlich Vorteile in Bezug auf Eigenverbrauch und Unabhängigkeit von öffentlichen Anbietern.

Installationskosten: Die Kosten sind unterschiedlich hoch, je nach Aufwand. Es macht natürlich einen Unterschied, ob noch Umbauten am Heizungssystem notwendig sind oder ob die Planung besonders aufwendig ist. 

Wartungs- und Betriebskosten: Achten Sie hier etwa darauf, wie oft eine Wartung stattfinden muss und rechnen Sie diese mit ein. 

Finanzierung: Die Art der Finanzierung beeinflusst ebenfalls die Kosten. Eigenkapital ist deutlich einfacher als die Finanzierung über eine Bank, vor allem, wenn die Zinsen hoch sind. Trotzdem kann es sich lohnen, zum richtigen Zeitpunkt einen Kredit aufzunehmen. Eventuell gibt es hier günstige Kreditvarianten über die KfW. Denn auch so kann Ihr Vorhaben rund um Solaranlage, Heizung und Stromspeicher gefördert werden. 

Stromverbrauch: Berechnen Sie – am besten mithilfe eines Profis – den konkreten Stromverbrauch und schauen Sie sich genau an, was die Photovoltaikanlage liefern kann. 

Nutzung von Förderprogrammen: Hohe Investitionskosten können derzeit prima mit Fördermöglichkeiten rund um das Thema Wärme und eigene Solaranlage gegengerechnet werden. Informieren Sie sich hier im Vorfeld gut. 

Die Neuwahlen am 23. Februar 2025 könnten dazu führen, dass die neu gewählte Regierung Änderungen am Heizungsgesetz und an den Fördermöglichkeiten vornimmt. Wir empfehlen Ihnen daher dringend, sich vor einer Anschaffung umfassend zu informieren.

Vorsicht!
Unterschreiben Sie kein Angebot, bevor Sie nicht die Fördermöglichkeiten gründlich gecheckt haben. Denn der Antrag auf Förderung hat, egal ob staatlich oder kommunal, nur dann Erfolg, wenn Sie noch keinen Auftrag erteilt haben.

Wenn Sie die beiden Systeme miteinander kombinieren, haben Sie zwar zunächst höhere Anschaffungskosten, allerdings kann auch die Amortisation schneller erreicht werden, wenn Sie etwa einen hohen Wärmebedarf haben. Je nachdem, wie hoch der Energiestandard Ihres Hauses ist, können allein über Photovoltaik rund 30 Prozent des Wärmepumpenenergiebedarfs gedeckt werden. Ein intelligentes Energie-Management-System steigert das auf bis zu 50 Prozent, mit einem geeigneten Stromspeicher können sogar bis zu 70 Prozent Bedarfsdeckung erfolgen. 

Preisbeispiel Kosten Wärmepumpe mit Photovoltaik und Stromspeicher

Im Prinzip können Sie davon ausgehen, dass Sie bei einer Kombi mit Photovoltaik mindestens 10.000 Euro auf die Wärmepumpenkosten draufrechnen müssen. Das ist allerdings stark abhängig davon, wie viele PV-Module sie verwenden möchten, wie viel Strom sie einspeisen möchten (hier können Sie die langfristig festgesetzten Einspeisepreise nutzen). Lassen Sie sich, am besten von einem professionellen Energieberater, genau ausrechnen, wie viele Module Sie wirklich brauchen, um die Kombination der beiden Technologien wirtschaftlich zu gestalten und die Investitionskosten trotzdem so gering wie möglich zu halten – auch unter Berücksichtigung dessen, was eine Förderung bringt. Ein Experte hilft Ihnen dabei, eine genau Bedarfsanalyse vor allem hinsichtlich der Photovoltaik-Anlage zu machen und die notwendige Größe zu bestimmen.

Wir möchten Ihnen hier für Sie zur Orientierung mal ein fiktives Preisbeispiel geben. Bedenken Sie dabei aber unbedingt, dass die einzelnen Preise stark variieren können – je nach Hersteller, Beauftragungszeitraum und Region und dass sich die Investitionskosten durch die Nutzung von Förderungen und günstigen Krediten der KfW-Bank um einiges minimieren lassen. 

Gehen wir davon aus, dass Sie sich für die günstigste und am besten umsetzbare Variante einer Wärmepumpe entscheiden, nämlich die Luft-Luft-Wärmepumpe, dann haben Sie Anschaffungs- und Installationskosten von 15.000 bis 20.000 Euro. Was den Stromspeicher für ein gängiges Einfamilienhaus angeht, so liegen Sie bei einem Lithium-Ionen-Akku bei rund 7.000 Euro. Sie können sich auch für den deutlich günstigeren Blei-Ionen-Akku entscheiden, fahren damit aber weniger gut wenn es um Wirkungsgrad, Entladetiefe oder die Speicherkapazität geht. 

Diese Kosten kommen auf Sie zu, wenn Sie eine Wärmepumpe mit Photovoltaik betreiben:

PositionPreis
Wärmepumpe (Anschaffung und Installation)10.000 bis 40.000 Euro
Stromspeicher2.000 bis 7.000 Euro
Photovoltaikanlage (je nach Anzahl der PV-Module)10.000 bis 35.000 Euro
Gesamt22.000 bis 82.000 Euro

Wie kann ich sparen? 

Wenn Ihnen die Anschaffungskosten zu hoch sind, gibt es inzwischen auch zahlreiche Mietmöglichkeiten, unter anderem bei den lokalen Energieversorgern. Dann müssen Sie sich um nichts mehr kümmern, bekommen die beste Kombination inklusive Wartung zum Festpreis. Oder Sie leisten sich eine preisgünstigere Wärmepumpe wie eine Luft-Wärmepumpe und mieten Photovoltaik dazu. Dabei müssen Sie allerdings bedenken: Eine Förderung durch den Staat oder die Kommune ist dann nur für das von Ihnen angeschaffte System möglich. Informieren Sie sich gut und nehmen Sie am besten eine Energieberatung in Anspruch. 



Fazit

Effiziente Gebäude, die auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik setzen, tragen nicht nur zur Reduzierung der Betriebskosten bei, sondern fördern auch die nachhaltige Nutzung von Energie. Die Kombination aus Photovoltaik und Wärmepumpe bietet somit nicht nur eine ökologisch sinnvolle Lösung, sondern auch eine wirtschaftlich attraktive Investition in die Zukunft. Denn Ihre laufenden Kosten für Heizung und Strom können Sie auf diese Weise stark reduzieren und die doch relativ hohen Investitionskosten mithilfe von Förderprogrammen reduzieren. Wird das System entsprechend gefördert, relativeren sich die schon durchaus hohen Investitionskosten.

Über unsere*n Autor*in
Simone Blaß
Simone studierte Germanistik, Psychologie und Soziologie und absolvierte danach ein Volontariat bei einem lokalen Fernsehsender. Nach Zwischenstationen beim Radio und in einer PR-Agentur arbeitete sie viele Jahre als freiberufliche Redakteurin für Online-Portale und Agenturen.