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Heizung verliert Wasser: Ursachen & Maßnahmen

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 05. März 2025
Lesedauer: 17 Minuten
© Dragan Smiljkovic / istockphoto.com

Das Wasser im Heizsystem ist essenziell für eine gleichmäßige und effiziente Wärmeverteilung. Ein geringer Verlust über die Zeit ist unbedenklich, doch größere Mengen erfordern eine genaue Ursachenforschung. Denn, wenn Ihre Heizungsanlage größere Mengen an Heizungswasser verliert und dadurch der Heizungsdruck sinkt, kann die Wärme möglicherweise nicht mehr in höher gelegene Räume transportiert werden, wodurch die Heizleistung spürbar nachlässt. Verschiedene Faktoren können dabei für den Wasserverlust verantwortlich sein. Die Ursachenanalyse und das Nachfüllen sollten daher stets von einem Fachbetrieb übernommen werden.

Alles auf einen Blick:

  • Ein konstanter Wasserdruck ist entscheidend für die effiziente Funktion der Heizungsanlage.
  • Anzeichen wie kalte Heizkörper, Druckabfall oder feuchte Stellen in der Nähe von Heizrohren sollten ernst genommen werden.
  • Wasserverlust kann auf defekte Bauteile wie das Ausdehnungsgefäß oder das Sicherheitsventil hinweisen.
  • Häufige Ursachen sind hierfür unter anderem Leckagen, undichte Ventile sowie Korrosion. 
  • Im Rahmen einer Wartung durch einen Heizungsfachmann wird in der Regel der Wasserstand geprüft und Heizwasser nachgefüllt.

Warum ist der korrekte Wasserdruck für die Heizung wichtig?

Der Wasserdruck sorgt dafür, dass die Heizungsanlage gleichmäßig mit Wärme versorgt wird. Ist er zu niedrig, reicht die Kraft oft nicht aus, um das Heizungswasser bis in höher gelegene Räume zu transportieren. Ein zu hoher Druck hingegen setzt das System unter Belastung und dadurch können Dichtungen und sowie Ventile beschädigt werden. Daher ist es wichtig, das Druckverhältnis regelmäßig zu kontrollieren und optimal einzustellen.

Wie äußerst sich ein Druckabfall in der Heizung?

Die meisten Heizungsanlagen verfügen über ein Manometer, das den aktuellen Wasserdruck anzeigt. Dieses Messgerät befindet sich häufig direkt am Kessel und zeigt den Heizungswasserdruck in Bar an. Für die meisten Ein- und Mehrfamilienhäuser liegt der empfohlene Druckbereich zwischen 1,5 und 2,0 bar. In Gebäuden mit mehreren Stockwerken kann der Wert höher eingestellt werden, da das Wasser gegen die Schwerkraft nach oben befördert werden muss. Es ist wichtig, den Druck nicht nur anhand der Anzeige auf dem Manometer zu überprüfen, sondern auch in Abhängigkeit von der Jahreszeit anzupassen. Im Winter kann er aufgrund der häufigeren Nutzung leicht sinken, während er im Sommer, wenn die Heizung weniger beansprucht wird, stabil bleibt. Ein ständiger Druckverlust ist jedoch immer ein Hinweis auf ein mögliches Problem im System.

Heizung verliert Wasser: Diese Probleme können entstehen

Ein kontinuierlicher Wasserverlust ist nicht nur ärgerlich, sondern kann langfristig zu Funktionsstörungen und hohen Reparaturkosten führen. Sinkt der Wasserstand, verschlechtert sich die Heizleistung, und die Lebensdauer der Anlage kann sich verkürzen. In extremen Fällen droht eine Überhitzung der Heizung, die Folgeschäden nach sich zieht. Dringt durch ein undichtes Ventil oder ein defektes Rohr Luft ins System, kann das Metall oxidieren, was Rostbildung begünstigt. Dieser Rost kann Heizungsrohre angreifen und die Effizienz weiter verringern. Zudem erhöhen Leckagen das Risiko von Wasserschäden an Wänden und Böden. Im schlimmsten Fall kann ein unkontrollierter Druckanstieg zu einer gefährlichen Überlastung führen, wenn das Sicherheitsventil klemmt oder undicht ist und somit nicht mehr ordnungsgemäß arbeitet.

Was sind die Ursachen für einen Wasserverlust der Heizung?

mechanische DefekteMaterialermüdungBetriebsfehler
  • defektes Ausdehnungsgefäß oder Wärmetauscher
  • undichtes Heizungsventil
  • beschädigtes Heizungsrohr
  • Korrosion
  • Leckagen in den Heizungsrohren
  • Risse oder Löcher am Heizkessel
  • häufiges Entlüften
  • Fehler beim Nachfüllen von Heizwasser
  • unregelmäßige Heizungswartung

Wie beeinflusst ein defektes Ausdehnungsgefäß den Wasserstand?

Das Ausdehnungsgefäß kompensiert die Druckschwankungen im Heizsystem, die durch die Erwärmung und Abkühlung des Wassers entstehen. Im Inneren dieses Bauteils befindet sich eine Membran, die das Wasser von einem Luftpolster trennt. Dieses Luftpolster nimmt das sich ausdehnende Wasser auf und verhindert, dass der Druck im System zu stark ansteigt. Ist dieses Bauteil defekt, kann der Druck nicht mehr ausgeglichen werden, wodurch das Sicherheitsventil häufiger anspringt und Wasser ablässt, um Überdruck zu verhindern. Weiterhin kann ein defektes Ausdehnungsgefäß zu einem zu niedrigen Systemdruck führen, da es das Volumen nicht mehr korrekt ausgleichen kann. 

Welche Rolle spielt das Sicherheitsventil beim Wasserverlust?

Das Sicherheitsventil schützt die Heizung vor Überdruck. Es enthält eine Feder, die im Normalbetrieb geschlossen bleibt. Steigt der Heizungswasserdruck über den festgelegten Grenzwert, wird die Feder zusammengedrückt, und das Ventil öffnet sich, um überschüssiges Wasser abzulassen. Sobald der Druck wieder sinkt, sollte es sich automatisch schließen. Auch wenn ein anderer Defekt im Heizsystem für Überdruck sorgt, reagiert das Sicherheitsventil und gibt Wasser ab, um Schäden zu vermeiden. Ist das Ventil jedoch verschmutzt oder defekt, kann es auch bei normalem Druck undicht sein und unkontrolliert Wasser verlieren.

GUT ZU WISSEN:
Damit das Sicherheitsventil zuverlässig arbeitet, muss es passend zur Heizungsanlage und dem Wärmebedarf dimensioniert sein. Ist es zu klein, öffnet es sich möglicherweise zu schnell, wodurch der Druck abrupt abfällt und die Heizleistung beeinträchtigt wird.

Wie kommt ein beschädigtes Heizungsrohr zustande?

Ein Defekt am Heizungsrohr kann durch Materialermüdung und Verschleiß entstehen. Besonders in älteren Heizungsanlagen führt Korrosion häufig zu Rissen oder Undichtigkeiten. Aber auch Bau- oder Renovierungsarbeiten können Schäden verursachen. In seltenen Fällen werden Heizungsrohre versehentlich durch Bohrungen oder andere handwerkliche Arbeiten beschädigt, zum Beispiel beim Anbringen einer Lampe oder eines Möbelstücks. Das passiert vor allem, wenn nicht bekannt ist und geprüft wird, wo genau die Rohre in Wand, Decke oder Boden verlaufen. 

Warum kann häufiges Entlüften zu Wasserverlust führen?

Wenn Sie Ihre Heizung entlüften sorgen Sie dafür, dass das Heizwasser ungehindert zirkulieren kann. Wird es jedoch zu oft oder unsachgemäß durchgeführt, entweicht nicht nur Luft, sondern auch eine kleine Menge Wasser, wodurch der Wasserdruck im Heizsystem sinkt. Dadurch kann mehr Luft in die Leitungen gelangen, was wiederum zu Druckproblemen und ineffizienter Heizleistung führt. In der Regel genügt es, die Heizkörper ein- bis zweimal im Jahr zu entlüften, idealerweise vor Beginn der Heizsaison. Gluckernde oder ungleichmäßig warme Heizkörper sind ein Zeichen dafür, dass ein weiteres Entlüften erforderlich sein könnte.

Welche Anzeichen gibt es, dass eine Heizung Wasser verliert?

Ein Wasserverlust in der Heizung zeigt sich oft durch subtile Anzeichen, die Sie leicht übersehen können. Wenn die Heizung nicht mehr wie gewohnt arbeitet oder es zu ungewöhnlichen Geräuschen im System kommt, könnte dies ein Hinweis auf einen Wasserverlust sein. Typische Hinweise für Wasserverlust sind:

  • Druckabfall am Manometer
  • häufiges Nachfüllen von Wasser 
  • kalte Heizkörper trotz aufgedrehter Thermostate
  • feuchte Stellen an Wänden oder Böden
  • Heizung gluckert
  • Korrison an Rohren oder Heizkörpern

Wie äußert sich ein Druckabfall in der Heizung?

Ein kontinuierlicher Druckabfall führt dazu, dass die Heizkörper nicht mehr gleichmäßig warm werden. Das Manometer zeigt den aktuellen Druck an und wenn dieser regelmäßig unter 1,0 bar fällt, ist das ein deutliches Zeichen für ein Problem. Moderne Heizungsanlagen besitzen bereits eine automatische Fehlermeldung, die Sie direkt informiert, sobald der Druck stark abfällt.

GUT ZU WISSEN:
Viele Heizungsbetriebe bieten einen 24-Stunden-Notdienst an, der bei akutem Wasserverlust schnell eingreifen und größere Schäden verhindern kann.

Welche Bedeutung haben feuchte Stellen an Wänden oder Böden?

Wenn Sie feuchte Stellen oder sogar Pfützen in der Nähe der Heizungen an Wänden oder Böden entdecken, ist dies ein alarmierendes Zeichen für eine undichte Heizung. Besonders bei Flächenheizungen, wie Fußbodenheizungen oder bei in Wänden versteckten Leitungen, ist es oft schwer, die genaue Ursache sofort zu erkennen. Solche Feuchtigkeitsschäden beeinträchtigen nicht nur die Heizungsanlage, sondern gefährden auch die Bausubstanz des Hauses. Bleiben feuchte Stellen unbemerkt, führt das häufig zu Schimmelbildung, die Ihrer Gesundheit massiv schadet. Wenn sich Feuchtigkeit unbemerkt in der Wand ausbreitet, kann sie elektrische Leitungen beschädigen. Dies kann zu Kurzschlüssen führen, die im schlimmsten Fall Brände auslösen.

Was bedeuten kalte Heizkörper trotz aufgedrehter Thermostate?

Bleiben Heizkörper kalt, obwohl die Thermostate voll aufgedreht sind, kann das verschiedene Ursachen haben. Häufig ist Luft im System der Grund, da sie den Wasserfluss blockiert. Ein zu niedriger Wasserdruck kann ebenfalls verhindern, dass warmes Wasser alle Heizkörper erreicht. Auch eine defekte Umwälzpumpe kommt als Ursache infrage. Sind Heizkörper oben warm, aber unten kalt, deutet das meist auf Luft im System hin. Bleiben sie komplett kalt, liegt es oft an zu geringem Wasserdruck oder einer nicht funktionierenden Umwälzpumpe. Ein weiteres Problem kann auftreten, wenn die Heizung nicht mehr ausgeht – beispielsweise durch ein defektes Thermostat, ein klemmendes Heizungsventil oder eine beschädigte Umwälzpumpe. Zur genauen Fehlerdiagnose empfiehlt sich die Beratung durch einen Fachbetrieb. 



Wie finde ich versteckte Leckagen?

Nahaufnahme eines Manometers an einem Heizsystem mit weißen Rohren und einem roten Absperrventil. Das Druckmessgerät zeigt etwa 1,3 bar an. Im Hintergrund sind eine braune Kachelwand und weitere Rohrleitungen sichtbar.
Am Manometer können Sie das Druckverhältnis Ihrer Heizung kontrollieren © Grigorenko / istockphoto.com
  • Sichtprüfung: Kontrollieren Sie alle sichtbaren Rohrleitungen, Heizkörper, den Bereich um den Heizkessel sowie Verbindungsstellen auf feuchte Stellen oder Wasserflecken. Auch Rostbildung kann auf eine Leckage hindeuten.
  • Abhören der Rohrleitungen: Ein leises Zischen oder plätschernde Geräusche in den Rohren können auf eine undichte Stelle hindeuten.
  • Boden und Wände abtasten: Tasten Sie Wände und Böden in der Nähe der Heizungsrohre und dem Kessel ab. Feuchte Stellen im Mauerwerk oder Bodenbereich in der Nähe der Heizungselemente können dabei Anzeichen für einen Wasserschaden sein.
  • Manometer kontrollieren: Ein plötzlicher Druckabfall im System, der nicht durch Entlüften oder Wasserentnahme erklärbar ist, kann auf eine Leckage hindeuten.
  • Lecksuchspray verwenden: Mit Lecksuchsprays können Sie kleine undichte Stellen sichtbar machen. Das Spray wird auf die Rohrleitungen aufgetragen und an undichten Stellen bilden sich dann Blasen, sobald es mit Luft oder Wasser in Berührung kommt.
  • Einfärbung des Wassers: Mit farbigem Wasser lassen sich Lecks schneller finden, da die Farbe an der beschädigten Stelle sichtbar wird.
  • Tracer-Gas-Verfahren: Dabei wirdein ungiftiges Gas verwendet, das an Leckstellen austritt und dadurch leicht lokalisiert werden kann.
  • Wärmebildkameras (Thermografie): Diese Geräte erkennen die Temperaturunterschiede zwischen der Austrittsstelle und der Wand.
  • Ultraschalldetektoren (Hydrometer): Ultraschalldetektoren erkennen Feuchtigkeit in Wänden und Böden und schafft die Möglichkeit, das Leck genauer zu lokalisieren. 
  • Rohrkamera: Eine spezielle Kamera wird in die Rohre gelassen, was allerdings nur möglich ist, wenn keine Verstopfungen durch Kalk oder Korrision vorliegen.

Es kann passieren, dass Wasser nicht direkt neben Ihrem Heizkörper austritt oder die Leckage so gering ausfällt, dass sie einfach übersehen oder erst nach langer Zeit sichtbar wird. Zeichen hierfür können Schimmelbildung oder modriger Geruch an Wänden oder Böden sein, sowie Verfärbungen an Tapeten oder Wandverkleidungen. Abblätternde Wandfarbe oder eine sich lösende Tapete sind ebenfalls Zeichen für Feuchtigkeit, denen Sie umgehend auf den Grund gehen sollten. Wenn Sie eine Fußbodenheizung haben, achten Sie auch auf feuchte Stellen im Bodenbereich. 

Wann sollte ich einen Fachmann hinzuziehen?

Das regelmäßige Entlüften der Heizung können Sie bei herkömmlichen Heizkörpern selbst durchführen, um den Heizungsdruck zu stabilisieren und die Effizienz zu verbessern. Ein Fachbetrieb sollte jedoch eingeschaltet werden, wenn Sie die Ursache des Wasserverlusts nicht feststellen können oder eine undichte Stelle professionell abgedichtet werden muss. Besonders bei Schäden an sicherheitsrelevanten Bauteilen wie dem Ausdehnungsgefäß oder dem Sicherheitsventil ist eine fachgerechte Reparatur erforderlich. Wenn Sie zur Miete wohnen, sollten Schäden an der Heizungsanlage stets dem Vermieter gemeldet werden, um versicherungstechnische Risiken zu vermeiden. Für eine regelmäßige Heizungswartung ist in der Regel ebenfalls der Vermieter zuständig. 

Welche Maßnahmen können unternommen werden, wenn die Heizung Wasser verliert?

Um den Wasserverlust zu beheben, muss zunächst die Ursache ermittelt werden. Ist eine sichtbare Leckage an einem Heizkörper oder an den Rohren erkennbar, sollten Sie die betroffene Stelle trocken halten, das austretende Wasser in einem Behälter auffangen und schnellstmöglich einen Heizungsfachmann kontaktieren. Da undichte Stellen oft nicht direkt sichtbar sind, ist eine professionelle Überprüfung ratsam. Fachleute verfügen über spezielle Messgeräte wie Rohrkameras, Wärmebildtechnik sowie Ultraschall- und Feuchtigkeitsmessgeräte, um Leckagen zuverlässig aufzuspüren. Kleinste Undichtigkeiten lassen sich zum Beispiel durch den Einsatz von Prüfgas in Kombination mit einer Wärmebildkamera feststellen. Eine frühzeitige Diagnose hilft, größere Folgeschäden zu vermeiden und die einwandfreie Funktion der Heizungsanlage sicherzustellen.

Wie wird der Wasserdruck in der Heizungsanlage korrekt nachgefüllt?

An der Heizungsanlage befindet sich ein Füllventil, das geöffnet werden muss. Daraufhin sollte neues Wasser langsam in das System gelassen werden, bis der Druck auf 1,5 bis 2,0 bar steigt, bevor das Ventil wieder geschlossen wird. Zum Schluss muss der Heizkörper entlüftet und der Druck erneut überprüft werden, um sicherzugehen, dass nun alles wieder ordnungsgemäß funktioniert. Leitungs- oder Mineralwasser ist nicht geeignet. Für Heizungsanlagen kommt speziell aufbereitetes Wasser zum Einsatz. In vielen Regionen gibt es Vorschriften zur Wasserqualität, die den Kalkgehalt und die Härte des Wassers regeln. Zusätzlich muss darauf geachtet werden, die richtige Menge nachzufüllen, um das korrekte Druckverhältnis zu schaffen. 

Wer haftet im Schadensfall, wenn die Heizung Wasser verliert?

In Mietverhältnissen gilt: Vermieter sind für die Instandhaltung der Heizungsanlage verantwortlich. Wenn es aufgrund mangelnder Wartung zu Schäden kommt, kann der Eigentümer haftbar gemacht werden. Der Mieter hingegen ist verpflichtet, Probleme rechtzeitig dem Vermieter zu melden. Prüfen Sie zudem am besten Ihre Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung auf Klauseln zur Heizungswartung.



Wie wird ein defektes Ausdehnungsgefäß oder Sicherheitsventil repariert oder ausgetauscht?

Das Ausdehnungsgefäß und das Sicherheitsventil sind essenzielle Komponenten für ein stabiles Druckverhältnis in der Heizungsanlage. Wenn Ihre Heizung Wasser verliert und dadurch an Leistung einbüßt, kann ein Defekt an einem dieser Bauteile die Ursache sein. In vielen Fällen lassen sich die betroffenen Teile reparieren oder vergleichsweise unkompliziert ersetzen. Wichtig ist dabei vor allem, auf die richtige Dimensionierung der Ventile zu achten. Ein zu kleines Gefäß kann den Druck nicht ausreichend regulieren, während ein zu großes unnötig teuer ist. Kleinere Probleme wie verstopfte Ventile oder leichte Undichtigkeiten können manchmal noch repariert werden. Bei größeren Schäden am Ausdehnungsgefäß oder Sicherheitsventil ist ein Austausch die wirtschaftlichere Lösung, da die Reparatur oft nicht möglich ist, wenn die Membran im Inneren irreparabel beschädigt ist. Auch Sicherheitsventile sollten aus Sicherheitsgründen lieber komplett ersetzt werden, wenn sie nicht mehr zuverlässig arbeiten. Der Austausch sollte jedoch ausschließlich von einem Heizungsexperten vorgenommen werden, um eine einwandfreie Funktion der Heizung zu gewährleisten und Installationsfehler zu vermeiden. Als Mieter sollten Sie bei einem Verdacht auf Schäden zunächst den Vermieter zu informieren. 

Heizungsventil prüfen und austauschen: Schritt-für-Schritt-Anleitung 

  1. Heizungsanlage abschalten: Vor jeder Reparatur muss die komplette Abschaltung der Heizung erfolgen, um Unfälle zu vermeiden.
  2. Anlage drucklos machen: Anschließend erfolgt das Ablassen des Wassers aus dem System, um den Druck zu senken. Das ist wichtig, um Verletzungen oder Wasserschäden zu verhindern.
  3. Bauteile prüfen: Der Heizungsfachmann testet die Funktionsfähigkeit. Hierbei kann unter anderem das Druckverhältnis am Manometer kontrolliert werden. 
  4. Austausch oder Reparatur: Ist ein Bauteil defekt, kann ein Fachmann das beschädigte Ausdehnungsgefäß oder Sicherheitsventil fachgerecht demontieren und durch ein neues ersetzen.
  5. System wieder befüllen und entlüften: Nach dem Austausch muss das System wieder mit Wasser befüllt und gründlich entlüftet werden, um Luftblasen zu entfernen.
  6. Heizungswasserdruck prüfen: Zum Abschluss ist es wichtig, den Wasserdruck noch einmal zu überprüfen, um sicherzustellen, dass er im empfohlenen Bereich zwischen 1,5 und 2,0 bar liegt.

Welche vorbeugenden Maßnahmen verhindern Wasserverlust?

  • Lassen Sie bei der Wartung Dichtungen und Ventile prüfen, um beispielsweise Verschleiß zu lokalisieren.
  • Verwenden Sie spezielle Korrosionsschutzmittel, um das Heizsystem vor Rost und Ablagerungen zu schützen. Diese Mittel binden Sauerstoff im Heizungswasser und verhindern die Oxidation von Metallteilen.
  • Eine regelmäßige Reinigung trägt zu einem reibungslosen Betrieb bei, indem mögliche Ablagerungen und Verschlammung entfernt werden.
  • Entlüften Sie Ihre Heizkörper sparsam, nur wenn wirklich nötig und höchstens ein- bis zweimal pro Jahr. 
  • Der Einbau von Smart-Home-Sensoren oder automatischen Entlüftern hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und Wasserverluste zu verhindern.
  • Vermeiden Sie häufiges Nachfüllen, denn durch eine unsachgemäße Durchführung kann unter anderem auch zu viel Luft in das System verlangen und die Heizleistung negativ beeinflussen. 
  • Ein Magnetitfilter kann helfen, Korrosionspartikel aus dem Heizsystem zu filtern. Diese Filter entfernen Eisenoxide (Magnetit) aus dem Wasser und verhindern, dass sie sich in den Rohren ablagern.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Der Härtegrad des Wassers in Ihrer Region beeinflusst die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage. In Gegenden mit hartem Wasser kann es schneller zu Kalkablagerungen in den Heizungsrohren kommen, die nicht nur den Wasserfluss behindern, sondern auch das Risiko von Korrosion und Leckagen erhöhen.
  2. Der Wasserdruck in Ihrer Heizungsanlage kann saisonalen Schwankungen unterliegen. Besonders in der Übergangszeit, wenn die Heizung nicht konstant läuft, kann es zu Druckverlusten kommen. 
  3. Nach längeren Standzeiten, etwa im Sommer, können Heizungsventile festsitzen oder verkalken. Das führt dazu, dass das Heizwasser nicht mehr gleichmäßig verteilt wird und der Druck schwankt, ohne dass direkt ein Leck vorliegt.
  4. Besonders in älteren Gebäuden mit Metallrohren kann es durch häufige Temperaturwechsel zu Materialermüdung kommen. Diese Schwankungen führen zu mikroskopisch kleinen Rissen, die sich über die Jahre ausweiten.
  5. Wenden Sie sich für eine Reparatur direkt an einen Fachbetrieb und verzichten Sie darauf, Ventile oder andere Bauteile der Heizungsanlage eigenständig zu reparieren oder auszutauschen. Ein Profi sorgt für eine sichere Instandsetzung und hilft, Folgeschäden sowie zusätzliche Kosten zu vermeiden.


Fazit

Wasserverlust in der Heizung kann durch verschiedene Faktoren entstehen: von kleineren Leckstellen bis hin zu defekten Bauteilen wie dem Ausdehnungsgefäß oder dem Sicherheitsventil. Erste Anzeichen machen sich oft durch einen Druckabfall oder eine nachlassende Heizleistung bemerkbar. Überprüfen Sie daher regelmäßig das Manometer Ihrer Heizungsanlage, um sicherzustellen, dass der Druck im empfohlenen Bereich liegt. Sobald ein Wasseraustritt festgestellt wird, ist schnelles Handeln entscheidend, um größere Schäden zu vermeiden. Falls die genaue Stelle des Defekts nicht ersichtlich ist oder Bauteile wie Ventile ersetzt werden müssen, sollte unbedingt ein Fachmann hinzugezogen werden. Mit spezieller Messtechnik kann er selbst kleinste Leckagen aufspüren und eine entsprechende Lösung finden. Im Falle eines defekten Bauteils führt der Profi einen fachgerechten Austausch durch.

Heizung verliert Wasser: Häufig gestellte Fragen

Welche Unterschiede bestehen zwischen offenen und geschlossenen Heizsystemen im Hinblick auf Wasserverlust?

Das Ausdehnungsgefäß von offenen Heizsystemen steht in direkten Kontakt mit der Umgebungsluft, wodurch geringe Wassermengen leichterverdunsten. Zudem begünstigt der ständige Sauerstoffeintrag Korrosionsprozesse in den Leitungen. Geschlossene Heizsysteme sind hingegen luftdicht abgeschlossen, wodurch Verdunstung ausgeschlossen ist. Da sie in den meisten Gebäuden zum Einsatz kommen, deutet ein Wasserverlust hier meist auf Leckagen oder defekte Bauteile hin.

Wie hoch sind die Kosten für eine Lecksuche in der Heizungsanlage?

Die Kosten für eine professionelle Lecksuche hängen von der angewendeten Methode und dem Umfang der Untersuchung ab. In der Regel bewegen sie sich zwischen 200 und 600 Euro. Werden mehrere Verfahren kombiniert, kann der Preis höher ausfallen. Sofern ein Wasserschaden entstanden ist, übernehmen Versicherungen häufig die Kosten. Falls zusätzlich das Ausdehnungsgefäß oder das Sicherheitsventil ersetzt werden muss, kommen weitere Materialkosten hinzu. Eine fachgerechte Reparatur stellt jedoch die Effizienz der Heizungsanlage wieder her und kann langfristig zu Einsparungen führen. 

Welche Rolle spielt die Heizungsumwälzpumpe beim Wasserverlust?

Die Umwälzpumpe sorgt für die gleichmäßige Verteilung des erwärmten Wassers im Heizsystem. Ist der Heizungsdruck zu niedrig, kann dies zu einem unregelmäßigen Wasserkreislauf führen. Infolgedessen kann das Sicherheitsventil überschüssiges Wasser ablassen oder Dichtungen und Verbindungen werden undicht. Ist die Pumpe defekt, kann sie in vielen Fällen repariert werden, bevor ein Austausch erforderlich ist.

Wie oft sollte der Wasserdruck in der Heizung kontrolliert werden?

Überprüfen Sie den Wasserdruck Ihrer Heizung mindestens einmal im Monat, insbesondere während der Heizperiode. Auch vor Beginn der Heizsaison ist eine Kontrolle sinnvoll, um eine effiziente Wärmeversorgung sicherzustellen.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.