Ein gluckerndes Geräusch in der Heizung ist ein häufiges Problem, das viele Haushalte vor allem in der Heizperiode beschäftigt. Dieses Geräusch entsteht meist durch eingeschlossene Luft im Heizkreislauf. Normalerweise zirkuliert in der Heizung lediglich Wasser, das die Wärme von der Heizungsanlage zu den Heizkörpern transportiert. Wenn jedoch Luft im System ist, wird dieser Kreislauf gestört. Die Luftblasen behindern die gleichmäßige Wärmeverteilung und verursachen das charakteristische „Gluckern“. In den meisten Fällen hilft Entlüften, manchmal stecken aber auch andere Ursachen hinter dem seltsamen Geräusch, für die Sie einen Fachbetrieb beauftragen sollten.
- Was bedeutet es, wenn die Heizung gluckert?
- Was sind die Ursachen für eine gluckernde Heizung?
- Warum gluckert die Heizung, obwohl sie aus ist?
- Was hilft, wenn die Heizung gluckert?
- Geräusche in der Heizung in der Übersicht: Welche Geräusche haben welche Ursache?
- Heizung blubbert: Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?
- Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Fazit
- Gluckernde Heizung: Häufig gestellte Fragen
Alles auf einen Blick:
- Gluckern in Heizkörpern wird oft durch Luft im System verursacht und kann die Heizkosten nach oben treiben.
- Defekte Bauteile in der Anlage wie das Überströmventil oder die Umwälzpumpe können verantwortlich sein.
- Heizungen können auch im ausgeschalteten Zustand gluckern.
- Das Entlüften der Heizkörper ist meist der erste Schritt, jedoch keine dauerhafte Lösung.
- Regelmäßige Wartung verhindert langfristig Schäden und erhöht die Effizienz.
Was bedeutet es, wenn die Heizung gluckert?
Ein Gluckern gibt einen Hinweis auf Luftblasen im Heizwasser, die den gleichmäßigen Wasserfluss stören. Während ein einmaliges oder gelegentliches Heizungsgluckern kein Grund zur Sorge ist, sollten Sie allerdings unverzüglich handeln, wenn das Problem dauerhaft auftritt.
Warum ist das Gluckern problematisch?
Im ersten Moment steht die Beeinträchtigung des Wohnkomforts im Vordergrund, weil sie sich als erstes bemerkbar macht. Wenig später wird allerdings deutlich, dass die Heizung nicht mehr wie gewohnt wärmt, was zur Folge hat, dass Sie das Thermostat höher drehen müssen, um die gleiche Heizleistung zu erreichen. Am Ende der Heizperiode macht sich die verminderte Leistung dann auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar, die höher als üblich ausfällt.
Die verminderte Heizleistung und das damit einhergehende Gluckern der Heizung kommt meist daher, dass die im Heizwasser befindliche Luft den direkten Kontakt zwischen Wasser und Heizkörperoberfläche verhindert. Dadurch kann keine gleichmäßige Wärmeverteilung und daraus folgende Wärmeübertragung entstehen. Auf Dauer kommt es so nicht nur zu einem ungemütlichen Raumklima, sondern auch zu einer Belastung, die sich negativ auf die Lebensdauer der Heizungsanlage auswirkt.
Was sind die Ursachen für eine gluckernde Heizung?
Die Ursachen für das Heizkörpergluckern sind vielfältig und reichen von einfachen Problemen wie eingeschlossener Luft bis hin zu komplexeren technischen Defekten. Auch wenn Luft im Heizkreislauf die häufigste Ursache darstellt, sollten Sie die anderen Möglichkeiten kennen, um schnellstmöglich reagieren zu können.
Defektes Überströmventil
Dieses Bauteil reguliert den Druckausgleich und stellt den Mindestwasserdurchfluss in Ihrer Heizungsanlage sicher. Dazu baut es überschüssigen Druck ab, wenn alle Heizkörperventile geschlossen sind. Das Überströmventil oder auch Druckventil befindet sich in der Nähe des Heizkessels oder der Pumpe, in der Regel zwischen Vorlauf und Rücklauf der Heizungsanlage.
- Weitere Symptome einer Fehlfunktion: Pfeifen, Fließgeräusche oder Druckschwankungen in der Heizungsanlage
- Folge: höhere Heizkosten aufgrund ungleichmäßiger Wärmeverteilung
- Maßnahme: Nachjustierung des Überströmventils oder Austausch bei starkem Verschleiß
- Materialkosten: zwischen 35 und 930 Euro
Falsch eingebautes Ventil
Ventile sind für den reibungslosen Betrieb der Heizungsanlage verantwortlich, indem sie den Durchfluss des Heizungswassers in den Rohren regeln. Mit ihnen wird die Wärmezufuhr zu den Heizkörpern gesteuert.
- Weitere Symptome einer Fehlfunktion: blockierter Wasserfluss in den Heizkörpern, was zu einem vollständigen Ausfall eines Heizkörpers oder mehrerer führen kann
- Folge: ein falsch eingebautes Ventil könnte Luft ansammeln, wenn es den Wasserfluss stark reduziert, doch dies ist eher ein indirekter Effekt
- Maßnahme: Austausch oder Korrektur der Ventilposition
- Materialkosten: zwischen 10 und 100 Euro pro Ventil
Defekte Umwälzpumpe
Sie zirkuliert das Heizungswasser durch das System, um sicherzustellen, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden.
- Weitere Symptome einer Fehlfunktion: Brummen, Vibrationen oder kalten Heizkörper
- Folge: erhöhte Energie- und Reparaturkosten sowie eine beeinträchtigte Heizleistung
- Maßnahme: Reinigung der Umwälzpumpe oder Austausch bei schwerwiegenden Defekten
- Materialkosten: ein paar hundert Euro, abhängig von der Technik
Veraltete Thermostate
Mit den Thermostaten, die Sie an den Heizkörpern oder als Raumthermostate in den Wohnräumen finden, können Sie die Raumtemperatur steuern, indem Sie die Heizleistung eines Heizkörpers regulieren.
- Weitere Symptome einer Fehlfunktion: dauerhafte heiße Heizkörper, fehlende Erwärmung oder Heizleisten sind ungleichmäßig warm
- Folge: höhere Energiekosten
- Maßnahme: Austausch oder Neujustierung der Thermostate
- Materialkosten: 10 bis 100 Euro pro Stück
Die angegebenen Kosten beziehen sich rein auf den Kaufpreis. Abhängig davon, ob es die Voraussetzungen zulassen, können Handwerkerkosten hinzukommen. Diese können je nach Region und Aufwand unterschiedlich hoch ausfallen. Durchschnittlich beträgt der Stundenlohn zwischen 50 und 80 Euro pro Stunde.
Warum gluckert die Heizung, obwohl sie aus ist?
Auch wenn die Heizung nicht aktiv heizt, können Restbewegungen des Wassers im System auftreten. Der Hauptgrund hierfür sind Temperaturunterschiede, die eine minimale Zirkulation im Heizkreislauf verursachen, was besonders bei älteren oder nicht korrekt installierten Anlagen auftritt. Doch auch die bereits erwähnten Rückschlagventile können verantwortlich sein, wenn sie nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, das Wasser in die richtige Richtung zu lenken. Sind sie defekt, strömt das Wasser zurück, wobei geräuschvolle Luftblasen entstehen. Selbst die Umwälzpumpe kann für derartige Geräusche im ausgeschalteten Zustand die Ursache sein. Durch den dadurch entstehenden Schwerkraftumlauf des Heizwassers entstehen leichte Wasserbewegungen, die Luft im System aufwirbelt.
Heizung gluckert und blubbert im Sommer: Was ist der Grund?
Neben Defekten an den Ventilen oder Umwälzpumpen können auch weitere, vergleichsweise harmlose Ursachen ein sommerliches Gluckern in der Heizung vorliegen. Den genauen Grund kann nur ein Heiungsinstallateur ermitteln.
Grund | Beschreibung | Maßnahmen |
Zirkulation des Heizungswassers | Auch ohne aktive Pumpe kann warmes Wasser durch Temperaturunterschiede im System zirkulieren; dies geschieht aufgrund von Dichteunterschieden zwischen warmem und kaltem Wasser. | Heizkörper entlüften |
Vermeidung von Legionellen | Um die Bildung von Legionellen zu verhindern, muss das Wasser im System regelmäßig erhitzt werden; dies kann auch im Sommer zu einer gewissen Zirkulation führen. | Keine Maßnahmen notwendig |
Restwasserbewegungen | Temperaturänderungen bewegen verbleibendes Wasser, wodurch Luftblasen entstehen. | Druck prüfen (1,5 bis 2 Bar), gegebenenfalls anpassen |
Kombination mit Warmwasserbereitung | Das System bleibt aktiv, um Warmwasser bereitzustellen; Luftblasen verursachen Geräusche. | Regelmäßige Wartung und Entlüftung durchführen |
Pumpenlaufzeiten im Sommermodus | Lange Pumpenlaufzeiten fördern Bewegungen und Geräusche im System. | Laufzeiten der Pumpe im Sommer reduzieren, sofern möglich |
Was hilft, wenn die Heizung gluckert?
Oft kann mit einfachen Mitteln, wie beispielsweise einer Entlüftung, Abhilfe geschaffen werden. Nutzen Sie dazu einen klassischen Entlüftungsschlüssel, den Sie in jedem Baumarkt kaufen können, um eingeschlossene Luft aus dem System zu entfernen. Nach dem Abkühlen des Heizkörpers halten Sie eine Schale unter das Ventil und öffnen es mit dem Schlüssel. Schließen Sie das Ventil, sobald Wasser austritt. Anschließend sollten Sie den Druck in der Heizungsanlage prüfen und gegebenenfalls Wasser nachfüllen.
Warum gluckert die Heizung trotz Entlüften?
Ein Grund dafür kann sein, dass das System nicht vollständig entlüftet wurde, weil höhergelegene Rohre und Heizkörper noch Restluft enthalten. Alternativ kann auch ein Entlüftungsventil defekt sein. Auch ein zu niedriger Druck kann dazu führen, dass Luft nicht vollständig aus dem System gedrückt wird.
Ist ein defektes Überströmventil oder eine fehlerhafte Pumpe die Ursache dafür, dass die Heizung auch nach dem Entlüften gluckert, strömt Luft nach. Empfehlenswert ist auch ein hydraulischer Abgleich, um zu prüfen, ob die Heizleistung optimal verteilt wird, was Luftansammlungen verhindert.
Wann sollte ich einen Fachbetrieb beauftragen?
Wenn das Gluckern nach dem Entlüften weiterhin besteht oder wenn der Wasserdruck in der Heizungsanlage zu gering ist, sollten Sie einen Fachbetrieb beauftragen. Ein defektes Ausdehnungsgefäß könnte die Ursache sein, die nur ein Experte überprüfen kann und professionell beheben sollte. Ein Heizungsmonteur kann eine professionelle Entlüftung des gesamten Systems durchführen sowie defekte Bauteile wie Thermostatventile, Überströmventile oder Umwälzpumpen auf ihre Funktion überprüfen und bei Bedarf austauschen.
Das gilt auch für den hydraulischen Abgleich, bei dem der Wasserdurchfluss für die Heizkörper geprüft und justiert wird. Er bedarf Fachwissen über die Heizlast und die Ventileinstellungen sowie spezialisierte Messgeräte.
Was ist in der Mietwohnung zu beachten?
- Mieter sollten kleinere Wartungsarbeiten wie das Entlüften der Heizkörper eigenständig durchführen, da diese zur ordnungsgemäßen Nutzung der Wohnung zählen. Treten jedoch weiterhin Störungen auf, wie anhaltendes Gluckern oder kalte Heizkörper trotz richtiger Einstellung, muss der Vermieter informiert werden.
- Vermieter sind gesetzlich verpflichtet, die Funktion der Heizanlage sicherzustellen und bei Bedarf Wartungen oder Reparaturen durchführen zu lassen.
Um Streitigkeiten zu vermeiden, sollte der Mieter Probleme schriftlich melden und eine angemessene Frist zur Behebung setzen. Falls die Heizung langfristig nicht einwandfrei funktioniert und die Raumtemperatur unter das gesetzlich vorgeschriebene Minimum von 20 Grad Celsius fällt, kann dies als Mietmangel gewertet werden. In solchen Fällen ist der Mieter unter Umständen zu einer Mietminderung berechtigt – allerdings nur nach vorheriger Mängelanzeige und unter Berücksichtigung der genauen Umstände.
Geräusche in der Heizung in der Übersicht: Welche Geräusche haben welche Ursache?
Vernehmen Sie aus Richtung Ihres Heizkörpers Geräusche, sollten Sie genauer hinhören, um den Grund zu identifizieren. Die Art des Geräusches kann einen ersten Hinweis auf das grundlegende Problem geben und so dabei helfen, von Anfang an die richtige Maßnahme zu ergreifen.
Geräusch | Mögliche Ursache |
Brummen |
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Fließgeräusche |
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Gluckern und Blubbern |
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Knacken |
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Klopfen |
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Pfeifen |
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Rasseln |
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Zischen |
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Manche Ursachen können unterschiedliche Geräusche hervorrufen, was die Diagnose oft erschwert. Beispielsweise kann Luft im System sowohl Gluckern als auch Pfeifen verursachen. Daher ist es ratsam, einen Fachbetrieb hinzuzuziehen, der eine gezielte Analyse durchführt und geeignete Maßnahmen einleitet.
Heizung blubbert: Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?
Regelmäßige Wartungen durch einen Fachmann sollten mindestens einmal jährlich erfolgen, idealerweise vor Beginn der Heizsaison. Dabei wird nicht nur das gesamte System auf Lecks oder Verschleiß geprüft, sondern auch der Wasserdruck kontrolliert und gegebenenfalls angepasst. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass die Wärme im gesamten System gleichmäßig verteilt wird, wodurch Luftansammlungen verhindert werden. Auch die regelmäßige Entlüftung der Heizkörper gehört zu den wichtigen Maßnahmen, besonders nach Neubefüllungen oder Wartungen des Systems. In schlecht gedämmten Gebäuden hilft eine Überprüfung der Isolation von Heizungsrohren, um unnötige Temperaturschwankungen und Turbulenzen zu vermeiden, die Luft ins System einbringen können und die Heizkosten nach oben treiben.
Diese 5 Dinge sollten Sie beachten
- Investieren Sie in automatische Entlüftungsventile und energieeffiziente Pumpen, um die Anlage nachhaltiger und störungsfrei zu betreiben.
- Schlecht isolierte Rohre können Temperaturunterschiede verursachen, die Luft in das System einbringen. Achten Sie auf eine gute Dämmung, um dies zu verhindern.
- Schlechte Wasserqualität, etwa durch Kalk, kann Ventile und Pumpen beeinträchtigen und Luftansammlungen fördern. Verwenden Sie aufbereitetes Heizungswasser nach DIN-Norm.
- Mechanische Thermostate ohne moderne Regelungstechnik oder Thermostatventile, die älter als 15 Jahre sind, sind häufig ineffizient.
- Während die Lebensdauer von Heizungen bei 15 bis 20 Jahren liegt, liegt die Höhe von Umwälzpumpen bei 10 bis 15 Jahren – spätestens dann sollten Sie über einen Austausch auf ein modernes System nachdenken und sich mit einem Heizungsinstallateur in Verbindung setzen.
Fazit
Ein gluckerndes und blubberndes Heizsystem kann verschiedene Ursachen haben, die sowohl einfache Lösungen wie das Entlüften der Anlage mit dem Entlüftungsschlüssel als auch technische Eingriffe durch einen Fachbetrieb erfordern. Während regelmäßige Wartungen und ein hydraulischer Abgleich helfen, Probleme beim Heizen langfristig zu vermeiden, sollten Sie bei anhaltenden Störungen der Anlage nicht lange zögern und einen Profi kontaktieren, um die Effizienz und Langlebigkeit der Heizungsanlage zu gewährleisten. Moderne Technik und sorgfältige Installation leisten dabei einen entscheidenden Beitrag zu einem geräuscharmen Betrieb und einem angenehmen Raumklima.
Gluckernde Heizung: Häufig gestellte Fragen
Wie oft sollte ich meine Heizungsanlage warten lassen?
Um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben, sollten Sie die Wartung jährlich, am besten vor Beginn der Heizperiode, durchführen lassen.
Wie häufig sollte der Druck in der Heizungsanlage überprüft werden?
Der Druck sollte mindestens zweimal jährlich kontrolliert werden, idealerweise vor und während der Heizsaison.
Können sich Luftblasen im Heizsystem ohne Eingreifen selbst auflösen?
Nein, Luftblasen bleiben oft im System gefangen und können nur durch Entlüften oder einen hydraulischen Abgleich entfernt werden.
Welche Rolle spielt die Wasserqualität bei gluckernden Heizungen?
Eine schlechte Wasserqualität, wie sie zum Beispiel durch Kalkablagerungen entsteht, kann die Effizienz von Ventilen und Pumpen beeinträchtigen und Luftansammlungen begünstigen.
Können Heizkörper entlüftet werden, während die Heizungsanlage läuft?
Im Idealfall sollte die Heizung abgestellt und das System abgekühlt sein, um ein sauberes Entlüften sicherzustellen.