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Heizung pfeift: Ursachen und Lösungen bei Pfeifen der Heizung

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 17. Januar 2025
Lesedauer: 12 Minuten
© m-gucci / istockphoto.com

Ein pfeifender Ton aus der Heizung ist mehr als nur ein Ärgernis – er kann auf ernsthafte Probleme im Heizsystem hindeuten. Solche Geräusche stören nicht nur die Wohnqualität, sondern beeinträchtigen möglicherweise auch die Funktion und Effizienz Ihrer Heizungsanlage. Häufig ist Luft im System die Ursache, doch auch technische Defekte, wie eine falsch eingestellte Umwälzpumpe oder Verschleiß an bestimmten Komponenten, können das Pfeifen hervorrufen. Ein frühzeitiges Eingreifen ist wichtig, um Schäden zu vermeiden und die Heizleistung aufrechtzuerhalten.

Alles auf einen Blick: 

  • Eine pfeifende Heizung kann durch Luft im System, falsche Einstellungen der Umwälzpumpe oder niedrigen Druck verursacht werden.
  • Pfeifgeräusche treten oft am Thermostat, beim Aufheizen oder sogar bei ausgeschalteter Heizung auf.
  • Die Geräuschquelle liegt meist in Ventilen, Rohren, Heizkörpern oder an einer zu niedrigen Pumpenleistung. 
  • Regelmäßige Wartungsmaßnahmen, am besten vor der Heizperiode, können dem vorbeugen.

Was bedeutet es, wenn die Heizung pfeift?

Auch wenn es zunächst harmlos wirkt, wenn Ihre Heizung pfeift, ist das ein deutliches Anzeichen dafür, dass etwas im Heizkreislauf nicht stimmt. Es entsteht durch Strömungsprobleme im Heizwasser, die Turbulenzen und Heizungsgeräusche verursachen. Diese Geräusche treten größtenteils auf, wenn Wasser oder Luft auf Hindernisse wie Thermostatventile, enge Rohrstellen oder defekte Anschlüsse trifft. Solche Störungen sind oft ein Hinweis auf eine fehlerhafte Einstellung, Luft im System oder Verschleißerscheinungen und sollten zeitnah überprüft und behoben werden, um die Effizienz der Heizungsanlage zu gewährleisten.

Wann tritt das Pfeifen bei der Heizung auf?

Vor allem nachts sind die Pfeifgeräusche deutlich hörbar. Das kann zum Beispiel an der Nachtabsenkunge liegen, wobei sich die Druck- und Drehzahl verändert.

Heizung pfeift beim Aufheizen

Das Pfeifen entsteht häufig, wenn die Heizung nach längerer Pause hochfährt. Ursache sind plötzliche Temperatur- und Druckanstiege, die zu einer Zirkulation führen.

Heizung pfeift, obwohl sie ausgestaltet ist

Geräusche treten auch im inaktiven Zustand auf, zum Beispiel durch Restbewegungen des Wassers, wie sie durch den Frostschutzmodus oder Schwerkraftumlauf verursacht werden.

Heizung pfeift nachts

Nachts erscheinen die Pfeifgeräusche lauter als tagsüber, da die Umgebung am Tag eine größere Geräuschkulisse bietet, die dem entgegenwirkt. Zudem kann eine Nachtabsenkung der Heizung ursächlich sein, wobei sich der Druck verändert. 

Wo tritt das Pfeifen in der Heizung auf?

  • Thermostatventile: Diese befinden sich direkt an den Heizkörpern und regulieren die Wärmeabgabe. Wenn das Heizungsventil klemmt, kann es daran liegen, dass das Thermostat verklakt oder falsch eingestellt ist und dadurch Pfeiftöne entstehen. Diese nehmen Sie besonders nahe am Heizkörper wahr.
  • Heizkörper: Das Pfeifen tritt entlang der Heizkörperrippen auf, insbesondere bei Luftansammlungen im oberen Bereich.
  • Heizungsanlage: Sollten Sie ein Pfeifen über das gesamte Heizungssystem hören, kann das an einer falschen Pumpendrehzahl oder Verschmutzungen in der Umwälzpumpe liegen, die Sie im Heizungsraum finden.
  • Rohrleitungen: Nehmen Sie ein Pfeifen entlang Ihrer Wände, Böden oder Decken wahr, liegt das Problem an den verlegten Heizungsrohren.
  • Übergangspunkte im System: Sind die Verbindungen zwischen Rohren oder Übergänge zu Heizkörpern nicht korrekt abgedichtet oder die Rohre nicht optimal verlegt, sorgen die Druckschwankungen für ein Pfeifen an diesen Stellen.


Was sind Ursachen für eine pfeifende Heizung?

Eine der häufigsten Ursachen ist Luft im Heizsystem. Diese Luftblasen stören den gleichmäßigen Wasserfluss durch die Rohre und Heizkörper und das kann als Pfeifen hörbar werden. Besonders nach längeren Stillstandszeiten oder nach Wartungsarbeiten tritt dieses Problem häufig auf. Ein weiterer Grund für pfeifende Heizungsgeräusche ist oft eine falsch eingestellte Drehzahl der Umwälzpumpe. Wenn die Pumpendrehzahl zu hoch ist, entstehen im Heizsystem Druckunterschiede, die zu Strömungsgeräuschen führen. 

Auch ein zu niedriger Systemdruck kann Pfeifgeräusche verursachen. Im Schnitt liegt der Wasserdruck in einem Ein- oder Mehrfamilienhaus zwsichen 1,2 und 2,0 Bar. Wichtig ist, dass durch die bereitgestellte Pumpenleistung ein gleichmäßiger Wasserfluss durch die Rohre und Heizkörper gewährleistet ist. Unzureichender Wasserdruck führt zu einem ineffizientem Betrieb, was sich in hörbaren Geräuschen äußern kann. Nicht zuletzt können blockierte oder verkalkte Thermostatventile eine Ursache für das Pfeifen sein. Die Kalkablagerungen behindern den Wasserstrom und führen dazu, dass das Wasser unter höherem Druck durch die verengte Öffnung gedrückt wird. Diese Druckverhältnisse erzeugen charakteristische Pfeifgeräusche. Ungewöhnliche Heizungsgeräusche können auch ein Anzeichen für veraltete oder defekte Bauteile sein. 

Welche Maßnahmen helfen bei einer pfeifenden Heizung? 

Kleine Einstellungen oder Wartungsarbeiten können bereits wirkungsvoll sein, wenn Ihre Heizung gluckert oder pfeift. Ein erster Schritt ist das Entlüften, da Luft im System häufig die Ursache ist. Sollte dies nicht helfen, können eine falsch eingestellte Umwälzpumpe oder ein defektes Heizungsventil die Heizungsgeräusche verursachen. Bleibt das Problem bestehen, sollten Sie einen Fachbetrieb hinzuziehen, um Schäden zu vermeiden und die Funktion der Anlage zu sichern.

Ursachen und mögliche Maßnahmen in der Übersicht

UrsacheMaßnahmeErgebnis
Luft im System
  • Heizkörper entlüften
  • Entfernung eingeschlossener Luft
falsch eingestellte Drehzahl
  • Drehzahl der Umwälzpumpe reduzieren
  • Minimierung der Druckunterschiede
  • bessere Pumpenleistung
niedriger Systemdruck
  • Druck prüfen
  • gegebenenfalls Wasser nachfüllen
  • optimaler Wasserdruck zwischen 1,2 und 2 Bar
blockierte oder verkalkte Thermostatventile
  • Thermostatventile reinigen oder austauschen
  • Verbesserung des Wasserflusses
verschmutzte Rohre oder Wärmetauscher
  • Systemspülung
  • Entfernung von Ablagerungen
  • Optimierung des Wasserflusses
veraltete oder defekte Heizungsanlage
  • Wartung oder Austausch der betroffenen Komponenten
  • optimale Funktion
  • Energieeinsparung
INFO:
Nehmen Sie ein Klackern, Klopfen oder Pfeifen von Ihrer Heizung wahr, dann kann das unter anderem auch am dekfeten Rücklaufanschluss liegen. Der Rücklaufanschluss leitet das abgekühlte Heizungswasser vom Heizkörper zurück zum Heizkreislauf, wo es erneut erwärmt wird. Er ist entscheidend für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und die Energieeffizienz der Heizanlage. Eine korrekte Installation und regelmäßige Wartung verhindern Wärmeverluste und sorgen für einen reibungslosen Betrieb.

Wie kann das Pfeifen dauerhaft behoben und verhindert werden?

Die regelmäßige Wartung des Heizsystems ist unerlässlich, um nicht nur einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, sondern auch größeren Schäden vorzubeugen. Zur Wartung gehört die jährliche Inspektion durch einen Fachbetrieb, wobei alle wichtigen Komponenten wie Heizkörper, Thermostatventile, Rohrleitungen und die Heizungsanlage überprüft werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass ein Verschleiß rechtzeitig erkannt und gegebenenfalls behoben werden kann. Zudem können bei der professionelle Inspektion diverse Einstellungen optimiert werden, um das Heizsystem effizienter und leiser zu machen. 

Möchten Sie sicherstellen, dass das Wasser im Heizsystem gleichmäßig verteilt wird, bietet sich ein hydraulischer Abgleich an, um die Durchflussmenge für jeden Heizkörper individuell anzupassen und einem Druckunterschied vorzubeugen, wodurch Strömungsgräusche verursacht werden und der Energieverbauch langfristig steigt.

Welches Risiko besteht, wenn ich das Pfeifen ignoriere?

  • Eine typische Folge ist der erhöhte Energieverbrauch, weil zum Beispiel durch verkalkte Heizungsleitungen mehr Energie benötigt wird, um dieselbe Heizleistung zu erbringen. In der Regel macht sich das erst durch eine vergleichsweise hohe Abrechnung der Heizkosten bemerkbar.
  • Bauteile wie die Umwälzpumpe, Thermostatventile oder Heizkörper können durch kontinuierlichen Druck und Belastung schneller verschleißen, wodurch die Lebensdauer verkürzt wird. Diese vorzeitigen Schäden führen häufig zu kostenintensiven Reparaturen oder dem Austausch der betroffenen Teile.
  • Noch schwerwiegender sind potenzielle Wasserschäden, wenn der Druck im System aufgrund von Störungen oder Lecks sinkt. Das große Risiko hierbei ist, dass solche Schäden oft unbemerkt bleiben, bis Wasser austritt und kostspielige Reparaturen erforderlich macht.
HINWEIS:
Einige Heizungsbetriebe bieten auch einen 24/7 Notdienst an. Jedoch liegen die Kosten bei einem Extremfall für einen Nacht-, Sonn- oder Feiertagseinsatz um einiges höher.

Wie wird eine Heizung richtig entlüftet, um Pfeifgeräusche zu vermeiden? 

Wenn Sie Ihre Heizung entlüften müssen Sie das sogenannte Entlüftungsventil aufdrehen. Hier benötigten Sie einen Entlüftungsschlüssel, ein Tuch oder einen Lappen sowie einen Behälter, in dem Sie das Wasser sammeln können. Statt eines Entlüftungsschlüssel können Sie je nach Art des Entlüftungsventils auch einen Schlitzschraubenzieher oder eine Zange verwenden. Halten Sie den Auffangbehälter unter das Ventil und drehen Sie es auf bis Sie ein zischendes Geräusch wahrnehmen. Öffnen Sie das Ventil nicht komplett. Tropft nur noch heißes Heizwasser aus dem Entlüftungsventil, drehen Sie es wieder zu und prüfen den Druck der Heizungsanlage, um den reibungslosen Betrieb wiederherzustellen.

Wie viel kostet die Behebung eines pfeifenden Heizsystems durch einen Fachbetrieb? 

Die Kosten für die Reparatur oder Instandhaltung eines pfeifenden Heizsystems hängen von der Ursache und dem Arbeitsaufwand ab. Ein Fachbetrieb berechnet je nach Region und Umfang der Arbeiten in der Regel zwischen 50 und 80 Euro pro Stunde, exklusive Materialkosten. Zusätzlich können Anfahrtskosten anfallen. Sie können Kosten sparen, indem Sie vorab selbst die Heizung entlüften. Sollte dies das Problem nicht lösen, empfiehlt es sich, einen Fachbetrieb zu kontaktieren. Muss für eine bessere Pumpenleistung die Drehzahl richtig eingestellt werden oder müssen andere einfache Justierungsarbeit gemacht werden, fallen die Kosten niedriger aus. Bei größeren Reparaturen oder dem Austausch der gesamten Heizungsanlage können schnell Kosten im fünfstelligen Bereich entstehen. Eine regelmäßige Wartung hilft, teure Schäden zu vermeiden. Die Kosten für eine jährliche Wartung liegen je nach Heizungsart und Anbieter zwischen 100 und 200 Euro. Diese Investition trägt dazu bei, die Lebensdauer der Anlage zu verlängern und die Funktionalität sicherzustellen.

Heizung pfeift: Wer übernimmt die Kosten?

Kleinere Maßnahmen wie das Entlüften der Heizung gehören zur ordnungsgemäßen Nutzung der Wohnung und können in der Regel selbst durchgeführt werden. Führt dies jedoch nicht zum Erfolg, ist der Vermieter verpflichtet, die Funktionsfähigkeit der Heizanlage sicherzustellen und die Kosten für Reparaturen zu übernehmen – vorausgesetzt, der Mieter hat den Defekt nicht selbst verursacht. Bei erheblichen Beeinträchtigungen der Wohnqualität, etwa durch dauerhaftes Pfeifen oder einen Heizungsausfall, können Mieter unter Umständen eine Mietminderung verlangen. Dies sollte jedoch vorab rechtlich geprüft werden, um Streitigkeiten zu vermeiden. Für Vermieter oder Eigentümer lohnt es sich, die Garantiezeit der Heizungsanlage zu prüfen. Während der Garantiezeit übernimmt der Hersteller die Reparaturen, in der Regel Verschleißteile sind hierbei in der Regel ausgenommen.

Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Die Platzierung der Heizkörper an ungünstigen Stellen, wie hinter Möbeln oder in Ecken, kann den Wasserfluss stören und Geräusche verstärken.
  2. Oft treten Geräusche wie Pfeifen oder Klopfen verstärkt auf, wenn die Temperatur stark ansteigt oder sinkt. Die Geräusche können ein Hinweis auf Materialspannungen oder Ausdehnungen sein.
  3. Versuchen Sie bei ungewöhnlichen Heizungsgeräuscheeräusche zuerst die Heizung selbstständig zu entlüften, bevor Sie einen Fachbetrieb engagieren. 
  4. Eine falsch eingestelle Pumpenleistung, durch die nicht genügend Druck steht, kann zu Pfeifgeräuschen führen. Verwenden Sie spezielle Strömungsbegrenzer, um den Durchfluss zu regulieren und so Geräusche zu reduzieren.
  5. Eine zu hohe Vorlauftemperatur kann das Heizsystem belasten und zu Geräuschen führen. Reduzieren Sie diese auf das für Ihre Heizungsanlage empfohlene Niveau.


Fazit

Pfeifgeräusche in der Heizung sollten nicht ignoriert werden, da sie häufig auf Optimierungsbedarf oder technische Defekte hinweisen. Ursachen wie Luft im System, eine zu niedrige Pumpenleistung oder Materialverschleiß können nicht nur störend sein, sondern auch die Effizienz der Heizungsanlage beeinträchtigen und langfristig Schäden verursachen. Um hohe Heizkosten und größere Reparaturen zu vermeiden, empfiehlt es sich, frühzeitig die Ursache zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Kleinere Probleme wie das Entlüften der Heizung können Sie selbst lösen, während komplexere Defekte die Expertise eines Fachbetriebs erfordern. Eine regelmäßige Wartung der Heizungsanlage sowie das frühzeitige Beheben von Auffälligkeiten tragen entscheidend dazu bei, die Lebensdauer Ihrer Heizung zu verlängern und die Energieeffizienz zu steigern.

Heizung pfeift: Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zwischen normalen und störenden Heizungsgeräuschen?

Normale Geräusche, wie das Summen der Umwälzpumpe, sind ein Zeichen für den Betrieb der Heizung. Störende Geräusche, wie Pfeifen oder Klopfen, weisen jedoch auf Fehlfunktionen hin, die behoben werden sollten.

Wie lange dauert die Behebung einer pfeifenden Heizung durch einen Fachbetrieb?

Wie viel Zeit Sie einplanen müssen, hängt ganz von der Schadensursache ab. Im Schnitt kann es zwischen einer und zwei Stunden dauern. Müssen defekte Teile ausgetauscht werden, muss mehr Zeit eingeplant werden. 

Können Umweltfaktoren das Pfeifen beeinflussen?

Ja, Temperaturschwankungen und hohe Luftfeuchtigkeit können den Druck und die Strömungsbedingungen im Heizsystem beeinflussen, was zu Geräuschen führen kann.

Kann die Wasserqualität das Pfeifen der Heizung beeinflussen?

Eine schlechte Wasserqualität, etwa durch hohen Kalkgehalt oder Schmutzpartikel, kann den Wasserfluss behindern und Geräusche verursachen. Eine regelmäßige Systemspülung verbessert sie und verhindert Geräuschbildung. Auch ein Wasserenthärter kann dazu beitragen, dass sich weniger Kalkablagerungen bilden.

Was kann ich tun, wenn das Pfeifen nach einer Modernisierung der Heizung auftritt?

Nach einer Modernisierung treten häufig Geräusche auf, weil neue Komponenten wie Pumpen oder Ventile nicht optimal auf das bestehende System abgestimmt wurden. In diesem Fall kann ein hydraulischer Abgleich notwendig sein, um das System zu optimieren.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.