Nachhaltigkeit steht immer mehr im Fokus, sodass auch moderne Heizungsvarianten in Erwägung gezogen werden sollten. Eine Flächenheizung beispielsweise kann eine energiesparende Variante sein. Worum es sich dabei handelt und welch Vor- und Nachteile die Flächenheizung hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Die Flächenheizung wird auf einer großen Fläche verlegt und benötigt besonders wenig Energie.
- Es gibt verschiedene Arten: Fußbodenheizung, Deckenheizung und Wandheizung.
- Das Heizsystem arbeitet mit Strahlungswärme, wirkt sich positiv auf das Raumklima aus und erzeugt eine behagliche Atmosphäre.
Definition
Eine Flächenheizung wird auf einer großen Fläche verlegt, am Fußboden, auf der Wand oder in der Decke und damit ohne Heizkörper im Raum. Es gibt sie in elektrischer Form oder wasserbetrieben. Für das Heizen wird weniger Heizenergie benötigt. Das schont nicht nur die Umwelt, sie können mithilfe dieses Systems auch sparen.
Welche Flächenheizungsarten gibt es?
Es werden verschiedene Flächenheizungsvarianten angeboten, die entweder mithilfe von Heizspiralen elektrisch betrieben oder durch Wasserrohre erwärmt werden. Die Strahlungswärme und -art ist bei allen Heizsystemen dieser Art in etwa vergleichbar, egal ob in der Wand, der Decke oder im Boden.
Klassische Beispiele sind
- Fußbodenheizungen
- Wandheizungen und
- Deckenheizungen.
Alle drei Systeme sind unsichtbar in Decke, Wand oder Fußboden verbaut.
Ein nachträglicher Einbau kann einige Umbaumaßnahmen nach sich ziehen und muss gut überlegt werden. Eine fast überall einsetzbare Alternative ist die elektrische Flächenheizung. Sie kann entweder in Kombination mit einem bereits installierten Heizungssystem oder auch als Einzellösung verwendet werden und eignet sich vor allem dann, wenn sie mit Ökostrom oder sogar selbst erzeugtem Strom aus der eigenen PV-Anlage betrieben wird.
Funktion
Viele Heizungen in Deutschland sind bereits relativ alt. Sie brauchen unnötig viel Energie und setzen zu viel CO2 frei. Neben der Umweltbelastung kann das auch aufgrund der CO2-Steuer in den nächsten Jahren teuer werden.
Flächenheizungssysteme, versteckt in Wand, Boden oder Decke und übertragen die Wärme nicht über Konvektion, sondern über Wärmestrahlung. Auf diese Weise entsteht nicht nur ein gutes Raumklima, es kann bei gleichem Komfort auch mit weniger Luft-Temperatur gearbeitet werden. Wenn man bedenkt, dass schon ein Grad Celsius weniger auf Dauer die Heizkosten spürbar senkt, ist das nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sparsam.
Wie funktioniert die Fußbodenheizung?
Die Fußbodenheizung ist im Vergleich das wohl bekannteste Flächenheizungssystem. Es besteht meist aus flächig verlegten Rohren, durch die warmes Heizungswasser fließt (Warmwasser-Fußbodenheizung). Die Rohre sind in der Regel unter dem Estrich verlegt und erwärmen diesen zuerst. Wird die Wärme an den Raum abgegeben, entsteht eine angenehme Wärme, die sich auch noch eine Weile hält, wenn das Thermostat bereits wieder heruntergedreht ist. Ein entscheidender Vorteil: der angenehm warme Boden.
Bei Fußbodenheizungen mit Betonkernaktivierung liegen die Rohre direkt in den Bodenplatten. Handelt es sich um eine elektrische Fußbodenheizung, sorgt Strom im Rahmen von Heizmatten für die Wärmeerzeugung.

Wie funktioniert die Wandheizung?
Bei einer Wandheizung werden die Rohrschlangen in der Regel nicht in den Aufbau der Wand integriert, sondern im Trockenbau mithilfe von Trägermatten oder speziellen Platten an der Oberfläche installiert. Diese Platten können dann wie Gipskartonplatten montiert werden. Eine Heizung in der Wand schützt vor allem die empfindlichen Außenwände vor Schimmelbildung. Allerdings ist bei der Wandheizung zu beachten, dass man zwar keine störenden Heizkörper im Raum hat, die beheizten Flächen der Wand aber frei bleiben müssen.
Wie funktioniert die Deckenheizung?
Der Betrieb einer Deckenheizung ähnelt von der Funktion her eher der Wandheizung als der Fußbodenheizung. Auch hier werden meist Trockenbauelemente oder Heizmatten verwendet, um die Rohrschlangen zu befestigen. Der Vorteil: im Gegensatz zur Wand verlieren Sie bei der Decke natürlich keine Stellfläche. Allerdings ist es gerade bei der Deckenheizung wichtig, auf gute Dämmung zu achten, zum Beispiel in Dachräumen, damit keine Energie ungenutzt verloren geht. Wenn hier alles richtig gemacht wird, erreicht diese Form der Heizung einen Strahlungsanteil von über 90 Prozent. Deckenheizungen werden gern in Hallen oder Büros verwendet, eignen sich aber auch für Privathaushalte; vor allem für gut gedämmte Neubauten. Ein entscheidender Vorteil: Im Sommer kann die Deckenheizung auch optimal zur Kühlung genutzt werden.
Eine Deckenheizung kann über die Decke übrigens nicht nur den Raum selbst, sondern auch den Fußboden darüber heizen. Hier gilt es sich zum Beispiel bei einem Neubau gut im Vorfeld zu informieren, um die Vorteile effizient zu nutzen.
Falls Sie nicht wissen, ob sich für Sie eine Heizung in der Decke, der Wand oder im Fußboden besser eignet oder, ob die Installation dieser Heizungsform bei Ihnen überhaupt Sinn macht, dann wenden Sie sich an einen unserer Heizungsbau Experten.
Vor- und Nachteile
Bei der Entscheidung für eine neue Heizung gilt es, die Vor- und Nachteile im Blick zu behalten. Denn man entscheidet sich für viele Jahre und bei kostenintensiven Heizsystemen kann das auf Dauer sehr teuer werden. Auch Flächenheizungen eignen sich nicht für jeden.
Vorteile einer Flächenheizung
Der entscheidende Vorteil im Vergleich zu klassischen Heizsystemen: Sie benötigen eine deutlich geringere Vorlauftemperatur und damit weniger Energie, um die gewünschte Wärme zu erzeugen. Die Vorlauftemperatur liegt je nach Heizungsvariante zwischen 25 bis 60° Grad Celsius.
Weitere Vorteile: Die Flächenheizung verteilt die Wärme gleichmäßiger im Raum und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Das Besondere dabei: Durch diese Heizungsart wird im Raum kein Staub aufgewirbelt. Für Allergiker ist das ideal. Auch, wenn es um die Einrichtung eines Raumes geht, punktet diese Heizungsform, vor allem in Decke und Fußboden. Schließlich müssen Sie nicht überlegen, wo Sie Ihre Möbel aufbauen, damit diese nicht vor einem Heizkörper stehen. Zudem werden Flächenheizungen oft gefördert, was die Anschaffungskosten erheblich reduziert.
Nachteile einer Flächenheizung
Bei Bestandsgebäuden sind für die Verlegung oft größere Umbaumaßnahmen notwendig. Wenn Sie jedoch ohnehin neu bauen, lohnt sich das Verlegen einer Flächenheizung mit Sicherheit. Der Einbau lässt sich dann vergleichsweise kostengünstig und ohne großen Aufwand realisieren. Wenn Sie sich für eine elektrische Variante entscheiden, dann ist es am besten, wenn sie diese mit Erneuerbaren Energien speisen, denn sonst kann es teuer werden.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:
Vorteile | Nachteile |
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Kosten
Bei der Anschaffung einer neuen Heizung spielen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die zukünftigen Kosten eine Rolle. Im Vorfeld sollten Sie sich auf jeden Fall gut informieren, welche Fördermöglichkeiten es gibt und welche Voraussetzungen dafür notwendig sind.
Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Die Preise pro Quadratmeter Flächenheizung (mit Wasser) liegen zwischen 40 bis 150 Euro, je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden. So kostet eine Heizung im Boden beispielsweise zwischen 50 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Wenn Sie sich für eine Heizung in der Wand entscheiden, müssen Sie mit Kosten zwischen 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter rechnen. Und die Heizung in der Decke ist mit 40 bis 90 Euro pro Quadratmeter am günstigsten.
Welche weiteren Kosten kommen hinzu?
Neben den Anschaffungskosten kommen die Einbaukosten hinzu, die der Heizungsbauer in Rechnung stellt. Wie hoch diese sind, richtet sich nach dem Stundensatz des Handwerkers. Wir empfehlen, unverbindliche Angebote einzuholen und diese miteinander zu vergleichen. Bei einem Neubau sind die Kosten nicht so hoch, beim Nachrüsten in einem Altbau allerdings kann es schnell teuer werden. Informieren Sie sich gut, bevor Sie sich für eine Installation in Ihrem Gebäude entscheiden.
Achten Sie darauf, dass in den Angeboten sämtliche notwendigen Leistungen vollständig enthalten sind. Ansonsten kann es später zu ungeplanten Mehrkosten kommen. Außerdem sollten Sie schon bei der Planung die Betriebskosten im Blick behalten. Eine elektrische Flächenheizung verursacht höhere Kosten und ist daher eventuell nur dann empfehlenswert, wenn Sie den Strom in Ihrem Haus selbst erzeugen und alle Fördermöglichkeiten dabei mit einbeziehen.
Auch Flächenheizungen sollten gewartet werden. In der Regel sagt man, etwa zehn Jahre nach Einbau das erste Mal, dann alle zwei Jahre. Die Wartung Ihrer Heizungsanlage übernimmt eine Fachfirma. Wenn Sie Ihre Heizungssysteme regelmäßig warten lassen, ist das nicht teuer und spart langfristig Geld.
Fazit
Eine Flächenheizung bietet einen hohen Wohnkomfort und erzeugt zudem ein angenehmes Raumklima. Es gibt verschiedene Typen wie Wandheizung, Deckenheizung und die besonders häufig verwendete Fußbodenheizung. Aufgrund der geringen Vorlauftemperaturen haben Sie weniger Verbrauch als bei einer klassischen Heizung. Die Heizungsform eignet sich vor allem für Neubauten, im Rahmen einer Komplettsanierung oder bei Niedrigenergiehäusern.