Die Berechnung der Kosten für Warmwasser ist für viele Mieter oft nicht ersichtlich und unklar. Angesichts der voraussichtlich weiteren Preissteigerungen in den kommenden Jahren sollten sich Verbraucher schon jetzt informieren, welche Warmwasserversorgung für sie optimal ist.
Putzen, Waschen, Kochen – Warmwasser ist essenziell nötig und aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Kosten der Warmwasser- versorgung sind im stetigen Wandel: obwohl der Preis für die Erzeugung von Fernwärme 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% zurückging, ist er 2013 gegenüber dem Jahr 2012 um 3,0% erhöht worden. Trotzdem wird viel zu oft ein für die Bedürfnisse oder das Gebäude unpassendes Warmwasser-System gewählt, was zu hohen Kosten führt. Um ein optimales System zu finden, ist es nötig, Informationen über die verschiedenen Möglichkeiten der Warmwasser-Versorgung einzuholen – eine einführende Übersicht über die wichtigsten Versorgungssysteme und die Kosten für Warmwasser finden Sie hier bei Heizungsbau.net!
Die gängigsten Methoden zur Wassererwärmung
Bei den vielen verschiedenen Modellen und Systemen, die zur Wassererwärmung verwendet werden, kann es schwierig sein, den Überblick zu behalten – hier finden Sie die wichtigsten Methoden zur Wassererwärmung auf einen Blick.
Zentrale und dezentrale Warmwasserversorgung
Die dezentrale Versorgung mit Warmwasser bringt niedrigere Kosten in der Anschaffung als die zentrale Methode. Allerdings sind dezentrale Systeme – bei denen das Wasser direkt an der Zapfstelle erhitzt wird – auf Versorgung durch Strom oder Gas festgelegt. Damit ist man an etwaige Preissteigerungen des Warmwassers gebunden. Außerdem ist hier keine Verbindung mit Solarkollektoren oder ein Wechsel des Brennstoffs möglich.
Bei der zentralen Warmwasserversorgung wird an einem Ort, meistens dem Keller, mittels Warmwasserspeicher oder Durchlauferhitzer Wasser erwärmt. Danach muss es über Rohrleitungen zu den einzelnen Zapfstellen transportiert werden – dies führt, auch bei ordentlicher Dämmung, zu Wärmeverlust. Außerdem ist der Wasserverbrauch bei der zentralen Warmwasserversorgung höher – womit sich wiederum höhere Kosten ergeben, denn hier wird erst eine gewisse Menge kaltes Wasser fließen, bevor Warmwasser läuft. Gegenüber dem dezentralen System hat die zentrale Warmwassererzeugung den Vorteil, dass Sie damit nicht ausschließlich an Strom gebunden sind und auch die Kopplung mit beispielsweise Solarzellen mit geringem Aufwand möglich ist.
Warmwasser durch Solarkollektoren
Solaranlagen mit Kollektoren sind die Methode, Warmwasser mit den niedrigsten Kosten umweltneutral zu beziehen. Der Nachteil: Durch die Abhängigkeit von der Intensität der Sonneneinstrahlung findet eine zeitliche Verschiebung von Bedarf und Speicherung statt: Im Sommer herrscht viel Sonnenstrahlung, damit findet viel Wärmespeicherung in den Warmwasserkollektoren statt, im Winter ist das Gegenteil der Fall. Es findet also keine konstante Erzeugung von Wärme statt.
Warmes Wasser mit Boilern
Boiler sind Warmwasserspeicher mit Heizeinsatz wie zum Beispiel Heizstäben. Diese Methode ist allerdings wenig energieeffizient: Durch die dauerhafte Speicherung des warmen Wassers werden hohe Bereitschaftsverluste verursacht – also Verluste, die bei einem Gerät entstehen, während es nur bereitsteht, aber noch keine Funktion erfüllt – wird konstant Energie verloren.
Nichtsdestotrotz ist so das warme Wasser schnell verfügbar. Des Weiteren ist es möglich, einen Solarspeicher-Boiler zu installieren – mit dieser Alternative wird das Warmwasser nicht nur kostengünstig erzeugt, sondern auch umweltfreundlicher.
Kosten für Warmwasser durchschnittlicher Haushalte
Grundsätzlich ist jeder Vermieter verpflichtet, dem Mieter die Heizkostenabrechnung schriftlich vorzulegen. Pro Jahr kann pro Person mit einem Bedarf an Warmwasser von 2 bis 2,5 kWh täglich, also zwischen 720 und 900 kWh pro Jahr gerechnet werden. So kann ein 2-Personen-Haushalt, das sein Warmwasser durch einen Strom-Durchlauferhitzer erzeugt, beispielsweise 1,300 kWh, wofür sich die Kosten für das Warmwasser auf 340€ belaufen. Im Vergleich dazu verbraucht zum Beispiel eine Familie, die aus 4 Personen besteht, 4,500 kWh jährlich. Wird das Warmwasser von einer mit Heizöl betriebenen Zentralheizung bezogen, zahlt diese Familie im Jahr 405€, also 90 Cent pro Liter. Möchten Sie die Kosten für ihren Warmwasserverbrauch selbst berechnen, können Sie dies mit Hilfe der Verordnung über die verbrauchsabhängige Abrechnung der Heiz- und Warmwasserkosten tun – dort finden Sie alle nötigen Informationen und Formeln detailliert aufgeführt.
Wer trägt die Kosten bei einem Ausfall der Warmwasserversorgung?
Jeder Vermieter ist dafür verantwortlich, dass Warmwasser vorhanden ist und die Versorgung mit Warmwasser funktioniert. Sollte dies nicht der Fall sein und kein Warmwasser in der gemieteten Wohnung vorhanden sein, steht dem Mieter in manchen Fällen eine Kürzung der Miete zu – eine Orientierung bietet hier beispielsweise die Mietminderungstabelle, die frühere Gerichtsurteile in solchen Fällen beinhaltet. So wurde zum Beispiel beim Ausfall des Warmwasserboilers im Badezimmer schon eine Mietminderung von 15% gewährt, bei einem teilweisen Ausfall der Warmwasserversorgung 10%. Die Kosten für etwaige Reparaturen der Warmwassertechnik, zum Beispiel bei einem defekten Boiler, hat in der Regel der Vermieter zu tragen.