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Opferanode Warmwasserspeicher: Funktion, Wechsel & Vorteile

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2021
Lesedauer: 6 Minuten
© Ildar Abulkhanov / Istockphoto.com

Der Warmwasserspeicher Ihrer Heizung besteht aus Metall. Dieses kommt permanent mit Wasser in Berührung, sodass es früher oder später korrodiert. Die Korrosion wiederum kann dem Warmwasserspeicher erheblich schaden. Jedoch gibt es eine Lösung, die dazu beiträgt, dass der Warmwasserspeicher auch noch in vielen Jahren einsatzbereit sein wird: die Opferanode.

Alles auf einen Blick:

  • Die Opferanode sorgt dafür, dass das Material des Warmwasserspeichers nicht korrodiert.
  • Sie besteht aus Magnesium, was dazu führt, dass sie zuerst angegriffen wird.
  • Opferanoden sollten regelmäßig erneuert werden.
  • Die Lebenszeit des Warmwasserspeichers kann durch den Einsatz der Opferanode erheblich verlängert werden.

Definition und Einsatzgebiete

Die Opferanode befindet sich im Warmwasserspeicher Ihrer Heizung. Sie dient dem Korrosionsschutz.

Was ist eine Opferanode für Warmwasserspeicher?

Bei einer Opferanode handelt es sich um ein kleines Bauteil aus Metall – genauer gesagt aus Magnesium. Sie wird in den Warmwasserspeicher integriert.

Auch der Warmwasserspeicher besteht aus einem metallischen Material. In Kombination mit dem Wasser und dem im Tank vorhandenen Sauerstoff, würde es im Laufe der Zeit zur Korrosion des Materials kommen, was den Speicher beschädigt. Er müsste also erneuert werden und dies zu einem recht hohen Preis.

Dank einer Opferanode ist dies jedoch nicht notwendig. Sie kann die Lebensdauer des Warmwasserspeichers deutlich verlängern. Das Magnesium, aus dem die Opferanode besteht, ist unedler als das Material des Warmwasserspeichers. Das bedeutet, dass an der Opferanode die ersten Korrosionen entstehen, während das Material des Warmwasserspeichers verschont bleibt.

Die Opferanode rettet dem Warmwasserspeicher also sozusagen das Leben. Genau aus diesem Grund hat sie den Namen „Opferanode“ erhalten, weil sie sich quasi für den Speicher opfert.

Wo kommt die Opferanode für Warmwasserspeicher zum Einsatz?

Der Warmwasserspeicher selbst ist auf der Innenseite mit einer schützenden Schicht aus Emaille versiegelt. Doch es werden trotz moderner Techniken meist nicht alle Stellen getroffen, sodass Schwachstellen verbleiben, die im Laufe der Zeit rosten könnten. Um dies zu vermeiden, setzt man die Opferanode ein.

Sie muss sich demzufolge im Inneren des Warmwasserspeichers befinden.

Funktionsweise und Lebensdauer

Die Anode besteht aus Magnesium. Das ist auch das Geheimnis ihrer Funktionsweise. Das kleine Bauteil hält etwa zwei Jahre.

Wie funktioniert die Opferanode für den Warmwasserspeicher?

Das Magnesium der Opferanode ist im Vergleich zum Material des Warmwasserspeichers unedler. Das bedeutet, dass die Kombination aus Wasser und Sauerstoff dem Material schneller zusetzen wird als dem Material des Speichers. Die Anode zieht die Korrosion also sozusagen an und wendet sie vom Material des Wasserspeichers ab, sodass dieser nicht beschädigt wird.

Wie hoch ist die Lebensdauer einer Opferanode?

Normalerweise erreichen Opferanoden eine Lebensdauer von zwei Jahren. Nach Ablauf dieser Zeit sollte die Anode geprüft und erneuert werden, um zu verhindern, dass der Warmwasserspeicher durch Rost angegriffen wird. Zwar ist der Wartungsaufwand durch den Austausch höher. Allerdings ist es deutlich günstiger, alle zwei Jahre die Opferanode erneuern zu lassen, anstatt regelmäßig den Warmwasserspeicher auszutauschen.

TIPP:
Wenn die Opferanode vor Ablauf der zwei Jahre erneuert werden muss, weil sie besonders stark angegriffen ist, ist davon auszugehen, dass das Wasser einen hohen Sauerstoffgehalt aufweist.

Vorteile und Nachteile

Die Anode aus Magnesium bietet viele Vorteile. Ihr einziger Nachteil ist, dass Sie etwa alle zwei Jahre erneuert werden muss. Die Fremdstromanode bildet hier eine langlebige Alternative.

Welche Vor- und Nachteile gibt es?

Für den Warmwasserspeicher stellen die Opferanoden einen großen Vorteil dar, denn sie schonen den Speicher, sodass dieser deutlich seltener erneuert werden muss. In Anbetracht der hohen Anschaffungskosten eines neuen Speichers ist diese Variante deutlich sinnvoller.

Die Opferanode bietet also einen umfangreichen Schutz vor der Korrosion des Warmwasserspeichers. Hinzu kommt, dass sie recht einfach gewechselt werden kann. Am besten überlassen Sie diese Arbeiten einem Heizungsbauer, der sich damit auskennt. Er wird die Opferanode in wenigen Minuten austauschen, sodass die Heizung wieder einsatzbereit ist.

Nachteilig ist, dass die Opferanode in der Regel nur zwei Jahre genutzt werden kann, ehe sie erneuert werden muss. Das bedeutet, dass eine regelmäßige Wartung notwendig ist, die die Kosten für die Instandhaltung der Heizungsanlage erhöht.

Vorteile der Opferanode

  • hoher Schutz vor Korrosion des Warmwasserspeichers
  • einfacher Austausch der Magnesium-Opferanode
  • günstige Anschaffungskosten

Nachteile der Opferanode

  • Opferanode muss regelmäßig erneuert werden
  • es fallen höhere Instandhaltungs- und Wartungskosten an

Gibt es Alternativen zu Opferanoden?

Eine Alternative zu Opferanoden sind die sogenannten Fremdstromanoden. Sie werden an den Stromkreislauf angeschlossen, sodass ein Elektronenüberschuss erreicht wird. Das wiederum trägt dazu bei, dass die Wand des Wasserspeichers vor Korrosion geschützt wird. Da die Fremdstromanode eine lange Lebensdauer hat, muss diese nicht regelmäßig erneuert werden. Die Wartungskosten und auch der Aufwand lassen sich hierdurch senken. Allerdings sind die Anschaffungskosten für die Fremdstromanode höher und Sie müssen bedenken, dass zusätzliche Stromkosten anfallen.

Einbau und Kosten

Eine Opferanode sollte immer vom Profi eingebaut werden. Inklusive eines professionellen Einbaus liegen die Kosten circa zwischen 60 und 130 Euro.

Kann ich die Opferanode selbst erneuern?

Wir raten dringend davon ab, die Opferanode selbst zu erneuern. Sie müssen sich mit dem Warmwasserspeicher auskennen. Das ist besonders wichtig, um die Anlage nicht zu beschädigen. Der Experte weiß, worauf er achten muss und er erneuert die Opferanode in wenigen Minuten.

Wenn Sie einen Profi mit dem Austauschen der Opferanode beauftragen möchten, finden Sie einen solchen bei Heizungsbau.net.

Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Austauschen der Opferanode beauftragen:

  • schnelle Wartung der Anlage und Austausch der Anode in wenigen Minuten
  • Sie müssen sich keine Vorkenntnisse aneignen und sparen Zeit
  • geringes Risiko für Beschädigungen
  • der Fachmann bietet eine Gewährleistung


Wie teuer ist eine Opferanode?

Wenn Sie sich für eine Opferanode aus Magnesium entscheiden, müssen Sie mit Anschaffungskosten von 30 bis 80 Euro rechnen. Fremdstromanoden wiederum kosten ca. 150 bis 180 Euro, je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden. Hinzu kommen die laufenden Stromkosten.

Kosten für dein Einbau der Opferanode

Lassen Sie die Opferanode von einem Experten einbauen, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von ca. 30 bis 50 Euro rechnen.

Fazit

Die Opferanode opfert sich, um das Material des Warmwasserspeichers nachhaltig zu schonen. Sie sollte circa alle zwei Jahre ausgetauscht werden, was die Wartungskosten für die Heizungsanlage ein wenig erhöht. Allerdings ist der Austausch der Opferanode immer noch deutlich günstiger, als der Kauf eines neuen Warmwasserspeichers.

Die Opferanode besteht aus Magnesium und korrodiert, ehe das Material des Warmwasserspeichers angegriffen wird. Das liegt daran, dass das Magnesium unedler ist.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.