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Modernisierung

Nachtspeicherheizung ersetzen: Lösungen, Austausch, Kosten & Förderung

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 17. Januar 2025
Lesedauer: 14 Minuten
© fotojog / istockphoto.com

Nachtspeicherheizungen galten lange Zeit als kostengünstige und praktische Heizlösung. Heute jedoch schneiden sie im Vergleich zu modernen Heizsystemen deutlich schlechter ab. Ein Austausch kann viele Vorteile bieten, doch eine gründliche Vorbereitung ist entscheidend. Um künftig von den Vorteilen anderer Heizsysteme zu profitieren, lohnt es sich, sich über den Austausch zu informieren. Doch bevor Sie diese Sanierung vornehmen, sollten Sie alles über die Funktionsweise von Nachtspeicherheizungen, Alternativen, gesetzliche Vorschriften, Kosten und Fördermöglichkeiten wissen.

Alles auf einen Blick:

  • Nachtspeicherheizungen heißen so, weil sie darauf ausgelegt sind, nachts Strom zu speichern, um Wärme zu produzieren. 
  • Moderne Alternativen wie Wärmepumpen, Gasheizungen oder Infrarotheizungen bieten umweltfreundlichere und deutlich sparsamere Lösungen. 
  • Ein Verbot einer solchen Stromdirektheizung gibt es derzeit noch nicht, jedoch ist der Austausch sinnvoll.
  • Der Wechsel wird von Förderprogrammen unterstützt, die Kosten können dadurch erheblich gesenkt werden.
  • Durch den Austausch lassen sich die Heizkosten langfristig um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Was ist eine Nachtspeicherheizung?

Eine Nachtspeicherheizung ist eine Elektroheizung, die – wie der Name bereits verrät – mit sogenanntem Nachtstrom betrieben und daher auch Stromdirektheizung genannt wird. Die erzeugte Wärme wird bei Bedarf mithilfe eines Lüfters an den Wohnraum abgegeben. Dieses Konzept wurde entwickelt, um überschüssigen Nachtstrom zu nutzen und die Stromnetze zu entlasten. Als Nachtstrom gilt der Strom, der in der Regel zwischen 22 und 6 Uhr bereitgestellt wird. Besonders in Regionen ohne Zugang zu Gas war diese Heizungsart früher eine beliebte Alternative.

Wie funktioniert eine Nachtspeicherheizung?

Das zentrale Element einer Nachtspeicherheizung sind Wärmespeichersteine, meist aus Materialien wie Schamotte oder Magnetit, die in einem flaschen, quadratischen Heizkörper verbaut sind. Sie wird daher auch als Flächenspeicherheizung bezeichnet. Der Speicherkern ist in der Lage, große Mengen Wärme aufzunehmen und über längere Zeit zu speichern.

  1. Aufladung: Während der Nacht, in der Regel zwischen 22 und 6 Uhr, wird der Heizkern elektrisch aufgeheizt. Die Energiemenge kann über eine Steuerungseinheit an den voraussichtlichen Wärmebedarf und die Außentemperatur angepasst werden.
  2. Wärmeabgabe: Tagsüber gibt die Heizung die gespeicherte Wärme schrittweise ab. Ein eingebauter Lüfter saugt kalte Raumluft an, leitet sie über die erhitzten Speichersteine und bläst die erwärmte Luft wieder in den Raum.
  3. Regelung: Die Temperatur wird über ein Raumthermostat gesteuert, das die Wärmeabgabe reguliert. Der Nutzer kann so individuell die gewünschte Raumtemperatur einstellen.

Warum war das Heizen mit Nachtspeicher günstig?

Ab den 1950er-Jahren wurde in Deutschland überwiegend mit Gas und Öl geheizt, wodurch das Heizen mit Strom – genauer gesagt Nachtstrom – im Vergleich günstiger und umweltfreundlicher erschien. Mit dem Ausbau von Kernkraftwerken, die rund um die Uhr laufen mussten, entstand insbesondere nachts ein Stromüberschuss. Dies führte zu günstigen Nachtstromtarifen, weshalb die Elektroheizungen als besonders lukrativ galten.

Nachtstrom war so günstig, da die Nachfrage nachts niedrig war und somit ein Überschuss an Energie entstand. Die Stromanbieter konnten daher günstige Nachtstromtarife anbieten. Darüber hinaus war die Installation von Nachtspeicherheizungen mit einem geringen Arbeitsaufwand verbunden, und auch die Anschaffungskosten waren vergleichsweise niedrig. So konnte sich diese Heizungsart schnell den Ruf einer innovativen und kostensparenden Lösung erarbeiten. Seit den 1970er-Jahren gilt diese Heizungsvariante jedoch nicht mehr als rentabel, da die Energiekosten deutlich gestiegen sind. Gas- und Ölheizungen wurden wieder populärer, da sie im Vergleich einen höheren Wirkungsgrad bieten. Zudem stellte sich heraus, dass in den elektrischen Heizungen gesundheitsschädlicher Asbest zur Wärmedämmung verwendet wurde,  wodurch die Beliebtheit der Nachtspeicherheizung weiter nachgelassen hat.

Wie erkenne ich, ob meine Nachtspeicherheizung Asbest enthält? 

Geräte, die vor 1990 hergestellt wurden, können Asbest enthalten. Eine Sichtprüfung oder Materialanalyse durch einen Fachbetrieb gibt Aufschluss. Asbesthaltige Materialien wurden in Deutschland zwischen 1930 und bis zum Verbot 1993 verbaut. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob sich in Ihrer Heizung Abest befindet, wenden Sie sich für eine Überpürfung am besten an einen Schornsteinfeger. Zudem gibt es auch eine Liste, auf der asbesthaltige Nachtspeicherheizungen gelistet werden. 

Warum steht die Nachtspeicherheizung in der Kritik?

Nachtspeicherheizungen galten früher als kostengünstig und innovativ, doch mit den Jahren wurde ihre Ineffizienz zunehmend deutlich. Die stark gestiegenen Strompreise machen den Betrieb heute teuer, da Strom eine der teuersten Energiequellen ist. Gleichzeitig fehlt es den Geräten an Flexibilität: In der Übergangszeit speichern sie oft zu viel Energie, während sie an kalten Nächten nicht genügend Wärme liefern können.

Ein weiteres Problem ist die hohe Umweltbelastung. Nachtspeicherheizungen verursachen einen beträchtlichen CO₂-Ausstoß, besonders wenn kein Ökostrom verwendet wird. Obwohl sie wartungsarm und einfach zu installieren sind, überwiegen diese Vorteile nicht die vielen Nachteile. Sie gelten heute weder als energieeffizient noch als zukunftssicher.



Was sind die Nachteile einer Nachtspeicherheizung?

  • hohe Betriebskosten: Strom ist mittlerweile eine der teuersten Energiequellen, wodurch der Betrieb von reinen Elektroheizungen äußerst kostspielig ist.
  • ineffizientes Heizen: Nachtspeicherheizungen haben einen vergleichsweise niedrigen Wirkungsgrad und nutzen die zugeführte Energie nicht optimal. Die Wärmeabgabe ist träge und schwer steuerbar, was zu einer ineffizienten Raumerwärmung führt. 
  • hoher CO₂-Ausstoß: Bei Verwendung von konventionellem Strom verursachen diese Heizungen erhebliche CO₂-Emissionen.
  • gesundheitliche Gefahren: Ältere Geräte können Asbest oder andere gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, was die Sicherheit erheblich beeinträchtigt.
  • Platzbedarf: Die Heizkörper nehmen in der Regel viel Platz im Wohnraum ein, was ihre Integration in moderne Wohnungen erschwert.

Wie viel kostet das Heizen mit einer Nachtspeicherheizung?

Die Kosten für eine Nachtspeicherheizung sind abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Modell, dem aktuellen Strompreis und der zu beheizten Raumgröße. Die Anschaffungskosten können je nach Leistung zwischen 700 und 2.000 Euro liegen und sind im Vergleich zu anderen Heizungsmodellen relativ preiswert. Manche Energieversorger unterscheiden heute zwischen Hochtarif (HT) und einem Niedertarif (NT), wobei der Niedertarif dem ursprünglichen Nachttarif gleicht und ebenfalls günstiger ist. Für die richtige Abrechnung ist ist es wichtig, dass ein doppelter Stromzähler in das Heizsystem integriert wird. Aktuell liegt der Strompreis pro Kilowattstunde (kWh) bei 28 Cent. [Stand Januar 2025]

Beheizen Sie ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer mit einer Nachtspeicherheizung können die Heizkosten bei 840 Euro allein für einen Raum liegen. Nutzt man eine solche elektrische Heizung für ein komplettes Haus könnnen die Energiekosten auf mehrere tausend Euro steigen. 

Kostenbeispiel

In diesem Beispiel wird der jährliche Heizbedarf eines 180 Quadratmeter großen Einfamilienhauses berechnet. Der Verbrauch liegt zwischen 14.000 und 16.000 Kilowattstunden. Mit einem Strompreis von 28 Cent pro Kilowattstunde ergeben sich folgende Kosten:

Jahresverbrauch in KilowattstundenStrompreis pro Kilowattstundejährliche Stromkosten
14.000 bis 16.000 kWh0,28 Euro3.920 und 4.480 Euro 

Die tatsächlichen Kosten können jedoch variieren und hängen unter anderem vom Baujahr der Heizung und der Dämmung des Gebäudes ab. Eine moderne und effiziente Wärmedämmung kann die Heizkosten erheblich senken. Im Vergleich dazu liegen die jährlichen Stromkosten einer Wärmepumpe für die gleiche Fläche bei durchschnittlich 1.000 Euro.

Ist der Austausch von Nachtspeicherheizungen Pflicht?

In Deutschland gibt es keine generelle Austauschpflicht oder ein Verbot für Nachtspeicheröfen. Ursprünglich plante die Bundesregierung 2009 ein Verbot ab 2019, dieses Vorhaben wurde jedoch 2013 wieder aufgehoben. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt jedoch vor, dass neue Heizungen bestimmten Effizienzstandards entsprechen müssen, um den Einsatz umweltfreundlicher Technologien zu fördern.

Moderne Heizsysteme, wie Wärmepumpen oder Solarthermie, erfüllen diese Anforderungen und gelten als zukunftssichere Alternativen. Der Umstieg auf eine moderne Heizung kann langfristig nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Umweltbelastung reduzieren.

Was sind Alternativen zu einer Nachtspeicherheizung?

Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) müssen neu installierte Heizsysteme mindestens 65 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken. Konventionelle Gas- und Ölheizungen erfüllen diese Anforderung nicht mehr. Es gibt jedoch zahlreiche Alternativen, deren Anschaffung sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll sind.

  • Wärmepumpen: Sie nutzen Umweltenergie wie Luft, Wasser oder Erdwärme und erzeugen mithilfe von Strom Wärme für Heizung und Warmwasser. Diese Technik gilt als besonders energieeffizient und kann mit Ökostrom nahezu emissionsfrei betrieben werden.
  • Pelletheizungen: Sie verbrennen Holzpellets, die aus Reststoffen der Holzindustrie hergestellt werden. Diese Heizungsart ist CO₂-neutral, da bei der Verbrennung nur so viel CO₂ freigesetzt wird, wie die Bäume während ihres Wachstums aufgenommen haben.
  • Solarthermie: Sie nutzt Sonnenenergie, um Wärme für die Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung zu erzeugen. Besonders in Kombination mit anderen Heizsystemen, wie einer Wärmepumpe, ist Solarthermie sehr effizient.
  • Hybridheizungen: Diese Systeme kombinieren mehrere Energiequellen. Hierzu zählen unter anderem Hybridwärmepumpen, wie zum Beispiel eine Gas-Wärmepumpe. So lassen sich die Vorteile verschiedener Technologien nutzen, um Effizienz und Flexibilität zu maximieren.
  • Fernwärme: Diese zentralisierte Wärmeversorgung nutzt Abwärme aus Kraftwerken oder Industrieanlagen. Sie gilt als umweltfreundlich, wenn die Wärme aus erneuerbaren Energiequellen stammt.
  • Infrarotheizungen: Diese Art der Stromdirektheizung erzeugt Wärmestrahlung, die direkt Oberflächen und Personen im Raum erwärmt, ohne die Luft selbst zu erhitzen. Diese Systeme sind ideal für kleinere Räume oder den temporären Einsatz.
  • Brennstoffzellenheizung: Diese moderne Technologie erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom durch die chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff. Brennstoffzellenheizungen sind besonders effizient, da sie die eingesetzte Energie nahezu vollständig nutzen. Darüber hinaus können sie mit Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen betrieben werden, was sie zu einer sehr umweltfreundlichen Option macht. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, den erzeugten Strom direkt im Haushalt zu verwenden oder ins Netz einzuspeisen, wodurch langfristig Kosten gesenkt werden können.

Übersicht: Alternativen zu einer Nachtspeicherheizung

alternative HeizsystemeVorteileNachteile
Wärmepumpe
  • hohe Energieeffizienz durch Nutzung von Umweltenergie
  • geringe Betriebskosten bei Nutzung von Ökostrom
  • umweltfreundlich und klimaneutral bei Nutzung von Ökostrom
  • hohe Anschaffungskosten
  • funktioniert effizient nur in gut gedämmten Gebäuden
Pelletheizung
  • nachwachsender Rohstoff als Brennmaterial (Holzpellets)
  • kostengünstige Betriebskosten im Vergleich zu Strom
  • hohe Energieausnutzung bei modernen Anlagen
  • Lagerplatz für Pellets notwendig
  • Feinstaubemissionen und regelmäßige Reinigung der Anlage erforderlich
Solarthermie (in Kombination mit Heizsystem)
  • Reduzierung der Heizkosten durch kostenlose Nutzung der Sonnenenergie
  • umweltfreundlich und wartungsarm
  • als Ergänzung zum Heizsystem
  • hohe Investitionskosten für Installation
Infrarotheizung
  • geringe Anschaffungskosten und einfache Installation
  • platzsparend und wartungsarm
  • hoher Stromverbrauch im Dauerbetrieb
  • besonders effizient nur in gut gedämmten Räumen
Hybridheizung (z. B. Gas + Solar)
  • Kombination verschiedener Energieträger für höhere Effizienz
  • Flexibilität durch Kombination fossiler und erneuerbarer Energien
  • höhere Investitionskosten als reine Heizsysteme
  • erfordert sorgfältige Planung und Abstimmung der Systeme
Fernwärme
  • kein Platzbedarf für eigene Heizungsanlage oder Brennstofflagerung
  • umweltfreundlich, wenn Wärme aus erneuerbaren Quellen stammt
  • Abhängigkeit vom lokalen Fernwärmenetz und dessen Preisen
  • eventuelle Einschränkungen bei Anbieterwechsel oder Vertragslaufzeiten
Brennstoffzellenheizung
  • gleichzeitig Strom- und Wärmeerzeugung
  • Einsparpotenzial durch Eigenstromnutzung
  • umweltfreundlich bei Wasserstoff aus Ökostrom
  • hohe Anschaffungskosten
  • begrenzte Verfügbarkeit von Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen


Wird der Austausch einer Nachtspeicherheizung gefördert?

Der Einbau energieeffizienter und umweltfreundlicher Heizsysteme wird grundsätzlich von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Wenn Sie planen, Ihre Nachtspeicherheizung zu ersetzen, können Sie beispielsweise den Zuschuss 458 „Heizungsförderung für Privatpersonen“. Dabei erhalten Sie einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Wichtig ist, dass der Antrag vor der Installation eingereicht wird.

Um die Voraussetzungen für eine Förderung zu erfüllen, sollten Sie sich direkt bei der KfW informieren. Ein Fachbetrieb kann Sie dabei nicht nur bei der Auswahl des Heizsystems unterstützen, sondern auch bei der Antragstellung beraten. Darüber hinaus lohnt es sich, regionale Förderprogramme in Betracht zu ziehen und sich über die aktuellen Bediengungen zu erkundigen, da sich die Förderlandschaft stetig ändert.

Wie viel kostet es, einen Nachtspeicherofen zu ersetzen?

Die Kosten für den Austausch eines Nachtspeicherofens variieren stark und hängen von der gewählten Heizungsalternative sowie den notwendigen baulichen Maßnahmen ab. Sie beginnen bei etwa 6.000 Euro und können bis zu 50.000 Euro reichen.

Damit Ihre neue Heizung effizient arbeitet, ist die Gebäudedämmung von entscheidender Bedeutung. Sollte die Dämmung in einem Bestandsgebäude nicht ausreichen, können zusätzliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich sein, die die Gesamtkosten erhöhen. Diese Investition zahlt sich langfristig jedoch durch niedrigere Energiekosten und eine geringere Umweltbelastung aus. Für eine genaue Kostenschätzung sollten Sie einen Fachbetrieb konsultieren, der Sie umfassend berät und einen unverbindlichen Kostenvoranschlag erstellt. Die durchschnittlichen Kosten für verschiedene Heizsysteme inkl. Installation liegen bei:

HeizsystemAnschaffungskosten
Wärmepumpe15.000 bis 40.000 Euro
Pelletheizung15.000 bis 50.000 Euro
Brennstoffzellenheizung20.000 bis 25.000 Euro
Solarthermie (in Kombination)3.000 bis 12.000 Euro
Infrarotheizung1.000 bis 5.000 Euro
Hybridheizung (z. B. Gas + Solar)12.000 bis 20.000 Euro
Fernwärme3.000 bis 10.000 Euro

Die Kosten für die Anschaffung eines neuen Heizsystems können je nach Hersteller und notwendigen Umbaumaßnahmen stark varrieren. Am besten verschaffen Sie sich einen Überblick, indem Sie Angebote von verscheidenen Herstellern einholen und vergleichen. 

Welche Kosten können mit dem Austausch gespart werden?

Wie hoch die Kosten für eine neue Heizung ausfallen, kann pauschal nicht beantwortet werden. Hierbei kommt es ganz auf die Gebäudedämmung sowie die neue Heizungsart an. Zudem spielt es eine Rolle, ob Sie Ihre Heizung zum Beispiel zusätzlich mit einer PV-Anlage betreiben und dadurch zusätzlich Kosten einsparen. Vergleichen wir die Kosten mit einer Wärmepumpe, ist es möglich, in der Regel mehr als 30 Prozent der ursprünglichen Heizkosten einzusparen. Oft kann die Einsparung sogar höher ausfallen, wobei es hier unter anderem auf die Heizleistung und Ihre Wärmedämmung drauf ankommt. 

Was muss ich beim Austausch alter Nachtspeicherheizungen beachten?

Wichtig ist es, dass Sie die Vorschriften des GEGs erfüllt werden. Zudem sollte die Wärmedämmung ebenfalls mit dem Heizsystem abgestimmt sein. Oft lohnt sich ein Heizungstausch daher im Zuge einer energetischen Sanierung. Da in vielen älteren Modellen zudem Asbest genutzt wurde, sollte der Heizungstausch einem Profi überlassen werden. Wenden Sie sich am besten für die Planung an einen Energieberater, um herauszufinden welche Heizungsart für Ihr Haus am besten infrage kommt und welche Förderungen Sie beanspruchen können.

Was muss ich bei der Entsorgung alter Nachtspeicherheizungen beachten?

Nachtspeicheröfen, die vor 1990 produziert wurden, können Schadstoffe wie Asbest enthalten. Solche Geräte dürfen weder eigenständig abgebaut noch transportiert werden, da unsachgemäßer Umgang erhebliche Gesundheitsrisiken birgt. Fachfirmen, die eine entsprechende Befugnis besitzen, übernehmen die Demontage und stellen einen Entsorgungsnachweis aus. Schadstofffreie Heizungen können teilweise recycelt werden – beispielsweise bei Wertstoffhöfen oder Altmetallhändlern.



Diese 5 Dinge sollten Sie beachten

  1. Energieberatung: Lassen Sie den Wärmebedarf Ihres Gebäudes berechnen, um eine geeignete Heizlösung zu wählen.
  2. Förderanträge: Wichtig ist, dass sich mit den Voraussetzungen der Förderprogramme auseinandersetzen und Ihren Antrag vor der Installation einreichen. 
  3. Zukunftssicherheit: Wählen Sie ein Heizsystem, das auch bei steigenden Energiepreisen und strengeren Umweltauflagen effizient bleibt.
  4. Fachbetrieb: Überlassen Sie den Austausch einem Fachbetrieb, insbesondere bei asbesthaltigen Geräten.
  5. regionale Förderungen: Neben staatlichen Förderung, sollten Sie sich auch über mögliche regionale Programme infromieren.

Fazit

Die Nachtspeicherheizung war früher eine günstige Alternative zu Öl- und Gasheizungen. Aufgrund steigender Strompreise und des niedrigen Wirkungsgrades hat diese elektrische Flächenspeicherheizung jedoch an Attraktivität verloren. Der Austausch bietet nicht nur die Chance auf geringere Heizkosten, sondern ist auch ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz. Moderne Systeme wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen überzeugen durch Effizienz und Nachhaltigkeit, während Förderprogramme die finanzielle Belastung minimieren.

Nachtspeicherheizungen ersetzen: Häufig gestellte Fragen

Hat eine Nachtspeicherheizung noch Zukunft?

Als alleiniges Heizsystem wird eine solche Stromdirektzheizung in Zukunft wohl eher kaum rentabel sein. Neuere Modelle könnten jedoch als unterstützende Systeme dienen, insbesondere bei Betrieb mit Ökostrom.

Wie lange dauert der Austausch einer Nachtspeicherheizung?

Die Dauer beträgt je nach baulichen Voraussetzungen und Heizungsart in der Regel zwei bis sieben Tage.

Kann ich den Austausch selbst vornehmen?

Nein, der Austausch erfordert Fachkenntnisse und muss von einem zertifizierten Fachbetrieb durchgeführt werden.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.