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Modernisierung

Smarte Heizungssteuerung als Schlüssel zur Energieeffizienz im Smart Home

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 18. Juli 2025
Lesedauer: 6 Minuten
© Bastian Weltjen / istockphoto.com

Draußen pfeift der Wind und drinnen läuft die Heizung rund um die Uhr. Klingt vertraut? In vielen deutschen Haushalten läuft die Heizung im Winter oder bei schlechtem Wetter immer noch nach Bauchgefühl. Oftmals viel zu lange, zur falschen Zeit oder unkoordiniert im ganzen Haus. Das Resultat: unnötiger Energieverbrauch und hohe Heizkosten. Doch damit müssen Sie sich nicht länger abfinden.

Smarte Technologien, insbesondere smarte Heizungssteuerungen, können bei genau diesen Problemen Abhilfe schaffen. Die kleinen technischen Helferlein erkennen Gewohnheiten, reagieren automatisch auf die Außentemperatur und helfen dabei, die Wohnfläche individuell zu beheizen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie die Technik hinter der smarten Heizungssteuerung funktioniert, was für Arten von Smart Home-Systemen zur Heizungssteuerung es gibt, welche Einsparungen realistisch sind und wie Sie mit der richtigen Kombination aus Steuerung und anderen Elementen bares Geld sparen können.

Die Rolle der Heizungssteuerung im vernetzten Zuhause

Was genau kann man sich unter einer smarten Heizungssteuerung vorstellen? Die Optionen an Geräten in diesem Bereich sind mittlerweile sehr vielfältig – angefangen von smarten Thermostaten über zentrale Steuerungseinheiten bis hin zu verschiedenen Sensoren. Die Steuerung erfolgt in den meisten Fällen direkt über eine App, per Sprachbefehl oder über festgelegte Automatisierungen.

In einem vernetzten Zuhause können Sie so jeden Raum individuell beheizen, die Heizung gezielt auf Raum und Tageszeit anpassen – beispielsweise das Badezimmer morgens schon vor dem Aufstehen vorheizen oder aber auch die vergessene Heizung bequem von unterwegs ausschalten.

Laut dem Umweltbundesamt entfallen in Privathaushalten rund 70 % des Haushaltsenergieverbrauchs auf Raumwärme. Sprich: Hier bietet sich Ihnen schon mit nur kleinen Verbesserungen ein großes Einsparungspotenzial.

Technologische Grundlagen: Wie funktioniert die Integration?

Die moderne Heizungssteuerung funktioniert durch ein Zusammenspiel aus smarten Geräten, drahtloser Kommunikation und intelligenter Software. Abhängig vom gewählten System kommen dabei unterschiedliche Komponenten zum Einsatz.

  • Smarte Thermostate: Heizkörperthermostate eignen sich besonders für kleinere Objekte oder für Fälle, in denen das Heizungssystem nachgerüstet wird. Hier werden die alten Drehregler ausgetauscht, und die Heizkörper lassen sich individuell per App steuern.
  • Zentrale Systeme: In größeren Objekten oder Neubauten bieten zentrale Systeme erweiterte Möglichkeiten. Hier kann über eine Steuerzentrale die komplette Heizungslogik inklusive Fußbodenheizung, Wärmepumpe und Lüftung gesteuert werden.

Die Kommunikation zwischen den einzelnen Geräten erfolgt in der Regel drahtlos. Abhängig vom System werden hier entweder WLAN, Zigbee oder Z-Wave verwendet. Wer auf eine smarte Heizungssteuerung umrüsten will, muss aber keineswegs das komplette Heizsystem erneuern. In der Regel lassen sich die meisten Heizsysteme auch nachträglich in eine smarte Lösung einbinden.

Synergien zwischen Heizungssteuerung und anderen Smart-Home-Komponenten

Lediglich mit einem smarten Thermostat ist es in der Regel aber nicht getan. Wenn Sie das Maximum aus Ihrer smarten Heizungssteuerung herausholen wollen, können Sie diese mit anderen Smart-Home-Komponenten koppeln, um noch mehr Energie zu sparen und unnötiges Heizen zu vermeiden. Hier einige Beispiele:

  • Fensterkontakte: An den Fenstern angebrachte Sensoren erkennen, wenn das Fenster geöffnet wird, und stoppen die Heizung automatisch. Richtig Lüften war noch nie so einfach.
  • Wetterdaten & Außentemperaturen: Durch die Einbindung von Online-Wetterdaten oder smarten Außenthermometern heizen Systeme bereits leicht vor, bevor es wirklich kalt wird, oder schalten bei steigenden Temperaturen wieder frühzeitig ab.
  • Verbindungen mit Rollläden: Rollläden öffnen und schließen sich abhängig von der Sonneneinstrahlung und Ihrer Anwesenheit. So können Sie im Winter ohne viel Aufwand die Wärmeverluste reduzieren und benötigen weniger Heizleistung.

Dies sind nur einige Beispiele, wie Sie eine smarte Heizungssteuerung in Ihr Smart Home integrieren können. Über Sensoren zur Messung der Luftqualität, Bewegungsmelder bis hin zur Sprachsteuerung und Geofencing sind hier kaum Grenzen gesetzt.

Praktische Beispiele: Energieeinsparungen durch intelligente Vernetzung

Allein mit digitalen Thermostaten lassen sich nach neuesten Zahlen der Verbraucherzentrale bis zu 6 % pro Grad Temperaturabsenkung sparen. Angenommen, ein Einfamilienhaus (120 m²) verursacht Heizkosten von 2.640 € pro Jahr (22 €/m²), würden allein durch diese Einsparung von 6 % bei einer Absenkung um ein Grad rund 158 € eingespart. In Kombination mit einer smarten Gesamtlösung stehen hier sogar Einsparungen in der Größenordnung von 25 bis 30 % im Raum. Für ein typisches Einfamilienhaus bedeutet das ein Einsparpotenzial von mehreren hundert Euro pro Jahr.

Zukunftsperspektiven: Weiterentwicklung der smarten Heizungssteuerung im Kontext des Smart Homes

Beim Thema smarte Heizungssteuerung ist aber noch keineswegs das Ende der Fahnenstange erreicht. Neueste Entwicklungen gehen in Richtung Systeme mit künstlicher Intelligenz, welche das Nutzerverhalten lernen und Räume gezielt dann beheizen, wenn sie genutzt werden – und die Heizkurve je nach Gewohnheit automatisch optimieren. Des Weiteren geht der Trend auch hin zu einem Smart Grid, bei dem die Heizleistung an aktuelle Strompreise gekoppelt wird und so dynamisch zu den günstigsten Tarifen geheizt wird.



Energie sparen mit System: Was bleibt unterm Strich?

Smarte Heizungssteuerungen sind weit mehr als nur technisches Spielzeug – sie bringen handfeste Vorteile für den Alltag und den Geldbeutel. Wer smart heizt, spart Energie, senkt seine Heizkosten und steigert nebenbei seinen Wohnkomfort. Besonders effektiv wird das Ganze in Kombination mit weiteren Smart-Home-Geräten wie Fensterkontakten, Geofencing und Co.
Egal, ob Sie neu bauen oder Ihr Zuhause auf den neuesten Stand bringen – der Einstieg ins smarte Heizen ist einfacher als gedacht und bietet in Zeiten steigender Heizkosten großes Potenzial.

FAQ zur smarten Heizungssteuerung

Was ist eine smarte Heizungssteuerung?

Eine smarte Heizungssteuerung ist ein digitales System, das Ihre Heizung intelligent steuert – basierend auf Zeitplänen, Außentemperaturen, Nutzerverhalten oder Sensoren. Sie kann über App, Sprachbefehl oder automatisierte Regeln bedient werden.

Wie funktioniert eine smarte Heizungssteuerung?

Die Steuerung basiert auf einem Zusammenspiel aus smarten Thermostaten, Sensoren und zentralen Steuereinheiten. Die Geräte kommunizieren meist drahtlos über WLAN, Zigbee oder Z-Wave und können auch mit Wetterdaten oder anderen Smart-Home-Komponenten vernetzt werden.

Welche Vorteile bietet eine smarte Heizungssteuerung?

Sie sparen Energie und Heizkosten, erhöhen den Wohnkomfort und können Ihre Heizung flexibel und individuell steuern. Automatisierungen verhindern unnötiges Heizen und ermöglichen eine gezielte Wärmesteuerung pro Raum.

Kann ich meine bestehende Heizung nachrüsten?

Ja, die meisten Heizsysteme lassen sich mit smarten Thermostaten oder Steuerzentralen nachträglich aufrüsten, ohne dass das komplette Heizsystem ausgetauscht werden muss.

Welche Komponenten gehören zu einer smarten Heizungssteuerung?

Typische Komponenten sind smarte Thermostate, zentrale Steuergeräte, Fensterkontakte, Außensensoren und optional auch Rollladensteuerungen, Bewegungsmelder oder Sprachassistenten.

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.