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Heizung montieren: Montageanleitung für Heizkörper in 5 Schritten

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 07. März 2022
Lesedauer: 8 Minuten
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Es kann sich lohnen, etwa alle zehn Jahre bis fünfzehn Jahre die Heizkörper zu erneuern. Dies hängt damit zusammen, dass sie im Laufe der Zeit verschleißen und nicht mehr so viel Energie abgeben wie gewünscht. Durch das Austauschen der Heizkörper profitieren Sie wieder von mehr Wärme bei gleichzeitig niedrigerem Energieverbrauch und geringeren Betriebskosten. So können Sie beim Heizen bares Geld sparen.

Inhaltsverzeichnis
  1. Vorbereitung
  2. Vorgehensweise
  3. Fazit

Alles auf einen Blick

  • Heizungen und ihre einzelnen Komponenten verschleißen im Laufe der Zeit. Vor allem dann, wenn offensichtliche Schäden zum Beispiel durch Rost vorhanden sind oder der alte Heizkörper leckt, sollten Sie diesen austauschen.
  • Ehe Sie Heizkörper austauschen, finden Sie heraus, welche Heizleistung der jeweilige Heizkörper erbringen muss.
  • Die Montage eines Heizkörpers ist leichter als gedacht und auch für Laien durchführbar.


Vorbereitung

Bevor Sie sich fürs Austauschen der Heizkörper Ihrer Heizungsanlage entscheiden, sollten Sie in einem ersten Schritt prüfen, in welchem Zustand die bisherigen Heizkörper Ihrer Heizung sind und vor einem Einbau am besten gemeinsam mit einem Fachmann deren Heizleistung überprüfen. Manchmal genügt es schon, zu entlüften oder einen hydraulischen Abgleich (hier gibt es übrigens Fördermittel vom Staat) durchzuführen. Mangelhafte Geräte sollten aber sofort ausgetauscht werden. Durch die Montage eines neuen Heizkörpers sparen Sie auf jeden Fall.

Wann muss ich einen Heizkörper austauschen?

Wenn ein Heizkörper bereits seit vielen Jahren im Einsatz ist, dann kann es sein, dass seine Leistung nachlässt. Die Gründe dafür können ganz unterschiedlich sein:

  • Der Heizköper leckt oder zeigt offensichtliche Roststellen
  • Schmutz und Kalkablagerungen wirken sich nachteilig auf die Heizleistung aus
  • Die Heizung wird nicht warm, obwohl sie voll aufgedreht ist
  • Ein alter Heizkörper braucht bis zu zwei Drittel mehr Wasser und verursacht damit auch höhere Betriebskosten

Es kann auch sein, dass der Heizkörper, zum Beispiel nach dem Umstellen auf eine neue Heizung oder nach einer Dämmung, nicht mehr die richtige Größe für den Raum hat.

So ermitteln Sie die Leistung für die Heizungsanlage

Schon bevor Sie den neuen Heizkörper montieren, sollten Sie sicherstellen, dass Sie zukünftig einen Heizkörper in der richtigen Größe und mit der richtigen Heizleistung verwenden.

Es ist empfehlenswert, die benötigte Heizleistung komplett von einem Experten ermitteln zu lassen, denn hierbei müssen eventuell individuelle Faktoren einbezogen werden. Auf jeden Fall muss für jeden Raum eine neue Berechnung erfolgen, denn die Heizleistung richtet sich vor allem nach der Größe des Raumes sowie nach dem Dämmwert des Gebäudes.

Möchten Sie die Heizleistung selbst ermitteln, gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Ermitteln Sie zunächst die Grundfläche des Raumes (Länge x Breite = Grundfläche)
  • Finden Sie heraus, welcher Wert in Ihrem Fall passt und berechnen Sie in einem nächsten Schritt die Leistung der Anlage.
Art des RaumesLeistung
Neubau100 Watt / m²
Wärmegedämmter Altbau100 Watt / m²
Ungedämmter Altbau150 Watt / m²
Badezimmerplus 10 %
Raum mit Dachschrägeminus 20 %

Beispiel:

Wir gehen von einem Raum zum Heizen mit einer Grundfläche von 20 Quadratmetern sowie von einem Neubau aus. Die Berechnung lautet: 20 qm x 100 Watt / qm = 2.000 Watt

Sie würden in diesem Fall also einen Heizkörper benötigen, der eine Heizleistung von 2.000 Watt erreicht. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, mehrere kleine Heizkörper zu verwenden, die in der Gesamtsumme die entsprechende Heizleistung erbringen.



Welche Heizkörper kommen in Betracht?

Moderne Heizkörper sind nicht mehr so klobig, sondern viel flacher. Sie brauchen weniger Wasser und damit weniger Energie.

Schon gewusst?
Die Fenster sind die kältesten Stellen im Raum, da das Glas die Außenluft in den Raum abgibt. Da Wärme nach oben steigt, macht es Sinn, wenn diese die kalte Luftstrahlung abbremst. So verteilt sich die Heizwärme besser. Hinzu kommt: Der Platz unter dem Fenster wird optimal genutzt. Bei besonders effizienten Gebäuden können Sie die Heizkörper aber prinzipiell überall platzieren.

Fachbetriebe unterscheiden – neben der Elektroheizung, der Infrarotheizung, der Fußbodenheizung oder anderen Flächenheizungen – zwischen

  • Kompaktheizkörpern (Anschlüsse an allen vier Ecken; das Thermostat ist ein separates Bauteil) und
  • Ventilheizkörpern (das Thermostatventilunterteil ist bereits eingebaut und wird von unten angeschlossen).

Übrigens: Eine Badheizung zu montieren, kann manchmal knifflig werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Vorgehensweise

Wir möchten Ihnen nachfolgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung geben, wie Sie die Installation neuer Heizkörper ohne große Probleme gestalten und durch das Austauschen der alten Heizkörper die Heizleistung wieder erhöhen und somit die Heizkosten senken.

Eine Anleitung Schritt-für-Schritt

Heizungsmonteur arbeitet am Heizkessel
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Schritt 1 – Vorbereitung der Demontage der alten Heizkörper

Ehe Sie die alten Heizkörper von der Wand nehmen, müssen Sie einige Dinge vorbereiten, um Schäden zu vermeiden. Schalten Sie als erstes den Heizkessel ab, den Strom aus und drehen Sie den Wasserzulauf ab, sodass kein neues Wasser in die Heizung hineinfließen kann. Außerdem müssen Sie dafür sorgen, das im Heizsystem gespeichertes Wasser abfließen kann, indem Sie die Entlüftung sowie die Rücklaufventile öffnen.
Auffangbehälter nicht vergessen!

Schritt 2 – Entfernen der alten Heizkörper

Um die alten Heizkörper zu entfernen, lösen Sie zunächst sämtliche Schrauben. Danach heben Sie den Heizkörper aus der Halterung. Bei sehr großen Heizkörpern kann es sein, dass eine zweite Person beim Austauschen und der Montage helfen muss, damit Sie das hohe Gewicht nicht alleine bewältigen müssen.
Haben Sie den Heizkörper demontiert, befindet sich an der Wand nur noch die leere Konsole. Achten Sie darauf, dass der neue Heizkörper nach oben und unten mindestens zehn Zentimeter Platz hat.

Schritt 3 – Anbringen des neuen Heizkörpers

Setzen Sie beim Einbau den neuen Heizkörper in die Befestigungskonsole ein und überprüfen Sie mit einer Wasserwaage, ob der Heizkörper wirklich gerade in der Halterung sitzt. Danach können Sie alle Schrauben wieder eindrehen, sodass die Heizung optimal fixiert wird.

Schritt 4 – Anschlüsse befestigen

Je nachdem, ob der Anschluss an der Seite oder unten ist, werden unterschiedliche Ventile für die Verbindung mit dem Heizkörper benötigt. Es gibt Eckanschlussventile oder Durchgangsanschlussventile. Die Anschlüsse für den Vor- und Rücklauf des Wassers erfolgen je nachdem, wie das Rohr verläuft. Beim Einbau wird der Vorlauf oben und der Rücklauf unten angeschlossen.

Schritt 5 – Heizung wieder befüllen

Im letzten Schritt drehen Sie die Ventile auf und öffnen den Wasserzulauf, sodass sich die Heizung wieder mit Wasser füllt. Schalten Sie den Heizkessel wieder ein und überprüfen Sie, ob die Heizung funktioniert. Gegebenenfalls sollten Sie das Heizungssystem entlüften, wobei Sie die Luft mithilfe eines speziellen Schlüssels aus dem Heizungssystem lassen.

Unser Tipp:
Umwickeln Sie die Ventile des Thermostats mit Hanf und dichten Sie das Ganze mit Dichtpaste ab. Erst nach dem Abdichten an die Heizkörper montieren. Um das Gewinde richtig fest zu ziehen, wird ein Gabelschlüssel verwendet.

Diese Anleitung kann Ihnen natürlich nur einen groben Überblick bieten, da die Heizsysteme je nach Hersteller unterschiedlich sind. Informieren Sie sich also vor dem Tauschen am besten gründlich.

Das benötigen Sie zum Montieren der Heizung

Heizungsmonteur öffnet mit einer roten Rohrzange ein Ventil
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Für die passende Montage benötigen Sie:

  • Zollstock
  • Rohrzange
  • Entlüftungsschlüssel
  • Schrauben und Schraubendreher
  • Wasserwaage
  • Dübel
  • Dichtpaste
  • Befestigungskonsole
  • Akkuschrauber
  • Gabelschlüssel und gegebenenfalls
  • Hanf.

Neue Heizung selbst montieren oder einen Profi beauftragen?

Das Neumontieren von Heizkörpern gestaltet sich einfacher als gedacht und eignet sich auch für Do-it-yourself-Liebhaber ohne große Erfahrung. Bei den Gesamtkosten können Sie natürlich einiges sparen, wenn Sie nur die Anschaffungskosten für die Heizkörper und die Thermostate bezahlen müssen und den Anschluss an die Anlage selbst übernehmen.

Vorteile, wenn Sie einen Experten beauftragen:

  • Exakte Berechnung der benötigten Heizkörpergröße
  • Beschaffung aller notwendigen Bauteile
  • Vorhandensein aller notwendigen Werkzeuge fürs Tauschen
  • Schneller und fachmännischer Einbau
  • Gewährleistung durch den Experten


Fazit

Da die Heizleistung von Heizkörpern im Laufe der Jahre deutlich abnimmt, kann es sich lohnen, neue Heizkörper zu installieren. Wichtig ist, dass Sie die benötigte Heizleistung ermitteln und so vor der Anschaffung wissen, wie groß der jeweilige Heizkörper sein muss. Die Installation selbst gestaltet sich recht einfach. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, einen Heizungsfachmann damit zu beauftragen. Das allerdings erhöht natürlich die Anschaffungskosten um die Arbeitszeit.

Über unsere*n Autor*in
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Heizungsbau.net ist das Branchenverzeichnis für Heizungsinstallateure und Heizungsbauer. Die Redaktion von Heizungsbau.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Heizthemen aller Art: von der Heizungserneuerung über Heizungstechnik bis hin zu Solarthermie und Wärmepumpen.