Bleiben die Heizkörper kalt, ist das im Herbst unangenehm, im Winter ein ernstes Problem. Denn eine Wohnung oder ein Haus kühlt bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt sehr schnell, manchmal innerhalb weniger Stunden stark aus. Werden Ihre Heizkörper nicht warm, funktioniert das Warmwasser aus dem Hahn aber problemlos, können Sie erst einmal aufatmen. Das Problem lässt sich dann meist schnell und günstig beheben.
Alles auf einen Blick:
- Bleibt Ihr voll aufgedrehter Heizkörper kalt oder wird er nur lauwarm, sollten Sie zuerst checken, ob die Heizung generell funktioniert. Testen Sie dafür, ob aus Ihrem Wasserhahn warmes Wasser kommt.
- Arbeitet der Heizkessel, wird der Heizkörper aber nur im unteren Bereich warm, befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit Luft in den Heizungsrohren. Sie können das Problem beheben, indem Sie die Heizung entlüften.
- Wird der Heizkörper nur oben warm, ist vermutlich zu wenig Heizwasser im Kreislauf. Um andere Bauteile zu schützen, sollten Sie zeitnah die fehlende Menge Wasser auffüllen.
- Ist die Umwälzpumpe defekt, kann sie das heiße Wasser aus dem Heizkessel nicht mehr zu den Heizkörpern und zurück pumpen. Diese sollte dann vom Profi ausgetauscht werden.
- Weitere Ursachen sind eine falsche Einstellung der Heiztemperatur am Heizkessel, ein verklemmtes Thermostat-Ventil oder ein fehlerhafter, hydraulischer Abgleich. Zudem kann auch den Brennstoff aufgebraucht sein.
- Vermeiden Sie in Zukunft kalte Heizkörper, indem Sie Ihre Heizungsanlage einmal pro Jahr von einem Heizungstechniker warten lassen. So stellen sie unter anderem sicher, dass die Heizung möglichst effizient arbeitet und zum Heizen nicht mehr Brennstoff als nötig verbraucht.
Ursachen für kalte Heizkörper
Zu wenig Wasser und zu viel Luft in den Heizungsrohren sind häufig dafür verantwortlich, dass die Heizkörper kalt bleiben oder nur lauwarm werden. Eine falsche Einstellung am Heizkessel oder ein verklemmtes Thermostat-Ventil kommen aber ebenso infrage.
Was sollten Sie zuerst tun, wenn die Heizkörper nicht warm werden?
Checken Sie zuerst, ob am Wasserhahn Warmwasser kommt. Bleibt auch der Wasserhahn kalt, ist höchstwahrscheinlich die Heizung ausgefallen. Kommt problemlos heißes Wasser, ist das erst einmal ein gutes Zeichen. Denn das bedeutet, dass Ihre Heizanlage an sich ordnungsgemäß funktioniert und Warmwasser bereitstellt. Das Problem ist also nicht, dass die Heizung generell nicht heizt, sondern dass sich das Heizwasser aus irgendeinem Grund nicht in den Heizkörpern verbreitet.
Die Fehlersuche begrenzt sich also auf die Heizkörper und die Heizungsrohre. Dann ist die Ursache häufig harmlos und relativ schnell und kostengünstig zu beseitigen.
Warum wird der Heizkörper nicht warm?
Wenn Ihre Heizung nicht richtig warm wird, kommen dafür mehrere Ursachen infrage. Manchmal gibt Ihnen Ihr Heizkörper sogar dezente Hinweise, was für ein Problem vorliegt.
- Luft im Heizkörper
Wird Ihr Heizkörper nur im unteren Bereich warm, gluckert sie dabei womöglich noch vor sich hin, deutet das auf einen zu hohen Luftanteil im Heizungsrohr hin. Die Luft im Rohrsystem verhindert, dass sich das heiße Wasser gleichmäßig verteilen kann. In diesem Fall sollten Sie Ihre Heizung entlüften oder vom Profi entlüften lassen.
- Zu wenig Heizwasser
Wird Ihr Heizkörper nur im oberen Bereich warm, weist das auf zu wenig Wasser im Heizkreislauf hin. In diesem Fall fällt die Heizleistung ab, weil der Druck in den Rohren zu gering ist. Sie sollten zeitnah Heizungswasser nachfüllen – nicht nur, damit es wieder wohlig warm in Ihrem Zuhause wird, sondern auch, um Schäden an Bauteilen wie der Umwälzpumpe zu vermeiden.
- Umwälzpumpe defekt
Ist es bereits zu einem Schaden an der Umwälzpumpe gekommen, werden die Heizkörper ebenfalls nicht mehr warm. Denn die Aufgabe dieses Bauteils ist es, das warme Heizwasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern und von dort wieder zurück zu pumpen. Selbst, wenn Sie die Heizung entlüften und Heizwasser nachfüllen – der Wasserkreislauf ist zum Stehen gekommen und Ihre Heizkörper bleiben kalt. Sie sollten eine neue Pumpe von einem erfahrenen Heizungsbauer einbauen lassen.
- Fehler am Heizkessel
Werfen Sie sicherheitshalber auch einen Blick auf das Display Ihres Heizkessels, denn möglicherweise wird dort ein Fehlercode angezeigt. Nehmen Sie am besten das Handbuch der Heizungsanlage zu Hilfe. Dort können Sie nachlesen, für welche Art von Problem der Fehlercode steht. Mit etwas Glück können Sie den Fehler schnell selbst beheben.
- Falsche Einstellung
Es kann sein, dass die Heizungsanlage gar keinen Fehler aufweist, sondern lediglich das Steuerelement falsch eingestellt ist oder nicht zu Ihrer aktuellen Heizsituation passt. Mit dem Steuerelement stellen Sie beispielsweise die Heiztemperatur oder die Zeitschaltuhr ein. Um Heizkosten zu sparen, ist es üblich, die Heiztemperatur im Sommer herunter zu regeln. Im Herbst denkt dann womöglich im ersten Moment niemand daran, die Heiztemperatur wieder hochzudrehen.
- Brennstoff aufgebraucht
Sofern Sie keine Gastherme haben und den Brennstoff, also das Heizgas, aus dem öffentlichen Versorgungsnetz beziehen, sind Sie selbst dafür verantwortlich, für genügend Heizöl, Hackschnitzel, Pellets und Co. zu sorgen. Prüfen Sie, ob Ihnen möglicherweise der Brennstoff ausgegangen ist.
- Verklemmtes Thermostat-Ventil
Mit dem Thermostat am Heizkörper stellen Sie die Durchflussmenge des Heizwassers ein. Dabei kann es schon einmal passieren, dass das Steuerventil zu weit in den Heizkörper rutscht oder sich verklemmt. Entfernen Sie zunächst den Einstellkopf des Thermostats, indem Sie die Überwurfmutter lösen. Darunter kommt die Ventilspindel zum Vorschein. Diese sollte ungefähr fünf Millimeter aus dem Ventil herausragen und sich leicht hineindrücken lassen. Klemmt sie, lösen Sie die Ventilspindel durch vorsichtiges Hineindrücken und Herausziehen. Eine Zange hilft Ihnen dabei.
- Hydraulischer Abgleich fehlerhaft
Ein Heizungsbauer führt in der Regel bei der Installation einer neuen Heizanlage einen hydraulischen Abgleich durch. Dabei passt er die Heizleistung so an, dass an allen Heizkörpern dieselbe Menge an Heizungswasser ankommt. Wurde diese Einstellung nicht oder fehlerhaft durchgeführt, kann es passieren, dass an weiter entfernten Heizkörpern nicht mehr genügend Heizwasser ankommt.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Häufig lassen sich kalt bleibende Heizkörper vermeiden, wenn Sie eine regelmäßige Wartung durch einen Fachmann durchführen lassen. Sicherheitshalber können Sie Ihre Heizkörper auch kurz vor der Heizperiode, also kurz bevor Sie auf eine funktionierende Heizung angewiesen sind, testen und alle einmal hochdrehen.
Wie können Sie kalten Heizkörpern in Zukunft vorbeugen?
Der sicherste Weg, um kalte Heizkörper im Herbst und Winter zu umgehen, ist eine regelmäßige Wartung der Heizanlage durch einen Fachmann. Dieser sollte einmal im Jahr, idealerweise im Sommer, vorbeikommen und Ihre Heizung überprüfen. In der Regel entlüftet er dabei die Heizung, checkt den Wasserdruck und füllt bei Bedarf Heizwasser nach. Außerdem entfernt er Schmutz und Staub und tauscht bei Bedarf verschlissene Bauteile aus.
Durch Wartung Heizkosten sparen
Eine regelmäßige Wartung schützt Sie aber nicht nur vor Frostbeulen in der kalten Jahreszeit, sondern spart Ihnen unter Umständen auch Heizkosten. Denn je schwieriger und aufwendiger es für die Heizung ist, auf die eingestellte Temperatur zu heizen, desto mehr muss sie arbeiten und desto mehr Brennstoff benötigt sie.
Fazit
Wenn Ihre Heizkörper nicht oder kaum warm werden, können ganz unterschiedliche Gründe dahinter stecken. Die meisten davon sind jedoch harmlos, relativ kostengünstig und schnell beseitigt. Häufig befindet sich Luft oder zu wenig Heizwasser in den Heizungsrohren. Sobald Sie Ihre Heizung entlüften oder die fehlende Menge an Heizwasser nachfüllen, sollte das Problem behoben sein. Andere, häufige Ursachen sind eine falsche Einstellung der Heiztemperatur am Heizkessel, eine kaputte Umwälzpumpe oder ein verklemmtes Thermostat-Ventil. Ein weiteres, für den Laien nicht so leicht erkennbares Problem ist ein fehlerhafter hydraulischer Abgleich an der Heizungsanlage. Dabei nimmt der Fachmann wichtige Einstellungen durch, um in jedem Heizkörper dieselbe Menge an Heizwasser zu gewährleisten.
Mit der richtigen Vorbereitung können Sie aber dafür sorgen, dass Ihre Heizkörper Sie im Winter nicht mit einer plötzlichen Arbeitsverweigerung überraschen. Lassen Sie einmal jährlich einen Heizungstechniker kommen und die Heizung warten. Der perfekte Zeitpunkt dafür ist im Sommer oder Spätsommer, kurz bevor die Heizsaison wieder startet. Stehen größere Reparaturen an, bleibt dafür auf jeden Fall genügend Zeit.