Nach Fertigstellung eines Rohbaus werden die Wasserleitungen für Frisch- und Abwasser verlegt. Beim anschließenden Trockenausbau können die Leitungen dann unter dem Innenputz versteckt werden. Auf welche Besonderheiten Sie beim Verlegen der Warmwasserleitung achten sollten, erklärt Heizungsbau.net.
Wasserleitungen in einem Haus führen Frisch- und Abwasser durch zwei unabhängige Rohrsysteme. Warmwasserleitungen können dabei aus unterschiedlichen Materialien verlegt werden; zum einen aus traditionellen Werkstoffen wie Kupfer oder Stahl oder aus Kunststoff. Das Verlegen von Metallleitungen erfordert ein gewisses handwerkliches Können, denn die einzelnen Rohre müssen passgenau zugeschnitten und gelötet werden. Besonders Kupferleitungen sind in der Heizungs- und Klimatechnik beliebt, weil sie widerstandsfähig gegenüber Temperaturschwankungen und Versprödung sind und nicht brechen. Auch der Hersteller-unabhängige Anschluss von Warmwasserspeichern stellt bei ihnen kein Problem dar, weil die Verbundendungen gelötet werden können. Wenn das Wasser in Ihrer Region allerdings einen niedrigen pH-Wert hat, dürfen Sie keine kupferne Warmwasserleitung verlegen. Denn ein stark erhöhter Kupfergehalt im Trinkwasser wird beispielsweise mit Leberschäden bei Säuglingen, sogenannten frühkindlichen Leberzirrhosen, in Verbindung gebracht. Über die aktuellen pH-Wasserwerte in Ihrer Region können Sie sich bei Ihrem ortsansässigen Wasserversorger oder einen fachkundigen Installateur informieren. Entsprechend kompetente Heizungsinstallateure und -bauer finden Sie auch gleich hier auf Heizungsbau.org.
Warmwasserleitung aus Kunststoff verlegen
Mittlerweile gibt es alternative Materialien für Warmwasserleitungen. So verlegen Installateure vermehrt Kunststoffleitungen in Küchen, Bädern und als Heizkreislaufleitungen von Warmwasserspeichern. Bei der Anschaffung verursachen diese Warmwasserleitungen zwar höhere Kosten als Metallleitungen, dafür sind sie durch Schraub- und Stecksysteme deutlich leichter zu verbauen und zudem auch deutlich haltbarer: Bei heutigen Kunststoffleitungen können Sie von einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren ausgehen. Ein Grund dafür sind, unter anderem, die korrosionsfesten und besonders glatten Rohroberflächen, die so gut wie keine Kalkablagerung zulassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Laufe der Jahre zum Abdichten Ihrer Wasserleitung einen Klempner beauftragen müssen, ist dementsprechend gering.
Denken Sie bei der Verwendung dieser Materialart außerdem daran, in einem Verlegeplan genau zu markieren, wo die Warmwasserleitungen aus Kunststoff liegen, da sie später nicht mehr mit Leitungssuchgeräten geortet werden können. Bei Bau- oder Umbauarbeiten bestünde demnach die Gefahr, dass die Rohre angebohrt werden.
Warmwasserleitung mit Wärmeschutz verlegen
Heizkessel erwärmen das Heiz- und Trinkwasser auf die richtige Temperatur. Danach wird es in die Rohrleitungen eingespeist. Dies ist ein normaler Vorgang. Doch um die Rohre gegen große Wärmeverluste zu schützen, bedürfen diese einer Isolierung. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko von der Ausbreitung von Krankheiten durch die Entwicklung von Bakterien, wenn die Temperatur des Warmwassers zu stark abfällt. Bakterien gedeihen nämlich bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C, wobei das größte Wachstum bei 35 °C einsetzt. Mittels einer optimal angepassten Dämmung kann dieses Risiko verringert werden. Eine Warmwasserleitung mit einem Durchmesser von bis zu 22 Millimeter sollte deshalb mit einem 20 Millimeter dicken Schaumstoff isoliert werden. Eine im Durchmesser stärkere Warmwasserleitung verlegen professionelle Installateure mit einer entsprechend dickeren Isolierung. Inder Regel entspricht die Stärke der Isolierung in der Summe dem Durchmesser der zu isolierenden Leitung.