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Wasserleitung abdichten – Dichtungsmittel & Methoden des Abdichtens

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 11. November 2021
Lesedauer: 4 Minuten
Lecks in einer Wasserleitung sollten Sie unverzüglich abdichten, um Folgeschäden zu vermeiden. © Heizungsbau.net

Ist eine Wasserleitung undicht, kann es innerhalb kurzer Zeit zu einem erheblichen Wasserschaden kommen. Wird ein Leck bemerkt, gilt es also, schnell und richtig zu handeln. Erfahren Sie auf Heizungsbau.net, mit welchen Dichtungsmitteln man eine Wasserleitung abdichten kann.

Lecks in einer Wasserleitung sollten Sie unverzüglich abdichten, um Folgeschäden zu vermeiden. © Heizungsbau.net
Lecks in einer Wasserleitung sollten Sie unverzüglich abdichten, um Folgeschäden zu vermeiden. © Heizungsbau.net

Egal, ob man eine neue Wasserleitung verlegen oder eine vorhandene reparieren möchte: Erst das Abdichten verhindert den unkontrollierten Austritt von Wasser an Verbindungsstücken und anderen undichten Stellen. Besonders alte Wasserleitungen sind aufgrund von Materialermüdung häufig von Lecks betroffen. Möchten man eine Wasserleitung abdichten, erfordert dies vor allem Fachkenntnis, damit die notwendige Dichtheit erreicht und garantiert werden kann. Soll eine defekte Wasserleitung abgedichtet werden, muss als Erstes festgestellt werden, aus welchem Material die betroffene Wasserleitung besteht. Eine Leitung aus Eisen kann beispielsweise oft nur provisorisch abgedichtet und repariert werden. Die undichten Rohrstücke sind in der Regel jedoch zu ersetzen. Denn: Ist ein Rohr von Korrosion betroffen, ist das nächste Leck lediglich eine Frage der Zeit.

Wasserleitung abdichten: Dichtungsmittel

Je nach Material des Wasserrohrs und der Stelle der Undichtheit sind verschiedene Maßnahmen möglich, um eine Wasserleitung abdichten zu können:

  • Rohrmanschette
  • Gewindedichtfaden
  • Hanf
  • Teflon

Soll eine Wasserleitung dagegen isoliert werden, sind Dichtungsmittel keine geeignete Alternative für eine fachgerechte Isolation.

Rohrmanschette

Ist das Leck nicht von großem Ausmaß, kann eine Rohrmanschette an einem Eisenrohr angebracht werden. Mit solch einer Manschette kann man eine Wasserleitung abdichten und reparieren. Hierzu wird bei abgestelltem Wasserdruck ein flaches Gummistück auf die undichte Stelle und die Druckschelle straff um das Rohr gelegt. Ist an einer Wasserleitung jedoch Rost zu findet, deutet dies darauf hin, dass das Wasserrohr verschlissen und bald auszuwechseln ist. Als erste Maßnahme und zur provisorischen Reparatur kann zusätzlich wasserfeste Dichtpaste unter den Gummiflicken und die Rohrmanschette aufgebracht werden. Im Anschluss ist jedoch dringend eine Dichtheitsprüfung der Warmwassleitung zu empfehlen! Nur so kann festgestellt werden, ob die Abdichtung tatsächlich erfolgreich war. Tritt Wasser an einer Verbindungsstelle oder auch dem Absperrventil einer alten Wasserleitung aus, so muss diese in der Regel dringend erneuert werden.

UNSER TIPP:
Ob eine Wasserleitung weitere nicht sichtbare Beschädigungen aufweist, kann ausschließlich von einem erfahrenen Heizungs-Fachmann festgestellt werden. Wenn Sie ein Leck an Ihrer Wasserleitung bemerken, sollten Sie daher unbedingt einen qualifizierten Installateur zurate ziehen. In unserem Branchenverzeichnis finden Sie eine große Auswahl an Fachbetrieben aus Ihrer Region.

Gewindedichtfaden

Gewindedichtfäden sind für Kunststoff- und Metallrohre geeignet, universell einsetzbar und zur Abdichtung leicht anzuwenden. Zudem dichten solche Dichtfäden zuverlässig ohne auszuhärten Wasserleitungen ab. Die Dichtwirkung tritt sofort und gegen den vollen Wasserdruck ein. Ein Druckminderer für die Wasserleitung, um damit den Wasserdruck zu senken, ist daher nicht erforderlich. Überdies können Verbindungen auch nach dem Anziehen des Gewindes problemlos nachjustiert werden.



Hanf und Teflon

Sollen Teilstücke einer Wasserleitung aus Metall miteinander verbunden werden, ist dafür entweder Hanf oder Teflon-Dichtband zu verwenden. Um eine Wasserleitung abdichten und Hanf besser handhaben zu können, wird auf ein flüssiges Dichtungsmittel oder eine Dichtungspaste für Gewindegänge zurückgegriffen. Diese Paste wird auf den befestigten Hanf aufgetragen und sichert die Abdichtung zusätzlich. Teflon bietet sich dagegen bei der Installation von Armaturen an.

Wasserleitung abdichten: Vergleich von Hanf und Teflon

Mit Hanf werden größtenteils Anschlüsse und Gewinde abgedichtet. Zudem besitzt es die Eigenschaft aufzuquellen, wenn es mit Wasser in Kontakt kommt. Auf diese Weise werden bereits kleine Undichtigkeiten aufgehoben und die Wasserleitung aufgrund der Quellung immer mehr abgedichtet. Hanf gilt als dauerhafte Lösung, eine Wasserleitung abdichten zu können, und ermöglicht das problemlose Zurückdrehen und Lockern einer Verbindung, sollte die Dichtheit einmal nicht gegeben sein. Zusätzlich wird auf die aufgewickelten Hanffäden eine Dichtungsmasse aufgetragen. Dies dient dazu, den Hanf durch eine einfachere Handhabung in das Gewinde wickeln zu können.

Teflon muss bereits beim ersten Anbringen dicht sein, da ein späteres Lösen und Ausrichten sich als schwierig und problematisch erweisen kann. Eine nachträgliche Korrektur ist daher nicht ohne weiteres möglich. Besonders für Laien ist dieses Dichtungsmaterial leichter zu handhaben, um eine Wasserleitung sicher abdichten zu können.

Fazit

Möchte man eine Wasserleitung abdichten, bieten sich vielfältige Möglichkeiten. Je nach Material der Leitung sowie der abzudichtenden Stelle kann man zwischen verschiedenen zuverlässigen Dichtungsmitteln wählen. Das Abdichten einer Leitung oder einer Rohrverbindung erfordert eine tiefe Fachkenntnis, damit es nicht zu unfreiwilligem Wasseraustritt kommt.

Über unsere*n Autor*in
Heizungsbau.net Team
Heizungsbau.net ist das Branchenverzeichnis für Heizungsinstallateure und Heizungsbauer. Die Redaktion von Heizungsbau.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Heizthemen aller Art: von der Heizungserneuerung über Heizungstechnik bis hin zu Solarthermie und Wärmepumpen.