Es ist kalt draußen und Ihre Wohnräume sollen kuschelig warm sein? Was liegt da näher, als einfach die Heizung aufzudrehen? Wenn diese funktionstüchtig ist, wird der Heizkörper in der Regel schnell warm. Neben den großen Bestandteilen einer Heizung wie Heizkessel oder Heizrohren gibt es ein unscheinbares kleines Gerät, ohne das der gesamte Heizkreislauf nicht funktionieren würde: die Umwälzpumpe. Welche Funktion diese Pumpe hat, wie Sie sie am besten einstellen und was so ein Teil kostet, erfahren Sie im Folgenden.
Alles auf einen Blick:
- Eine Umwälzpumpe ist dafür zuständig, dass das Heizungswasser zwischen dem Heizkessel und den Heizkörpern zirkuliert.
- Sie ist strombetrieben und sitzt direkt am Heizkessel.
- Ohne die Umwälzpumpe und den Heizwasserkreislauf kann eine Heizung nicht funktionieren.
- Es gibt einstufig, mehrstufig und elektronisch geregelte Umwälzpumpen sowie Hocheffizienzpumpen.
- Moderne Geräte laufen nur bei Bedarf, während alte Modelle dauerhaft laufen.
- Der Einbau von modernen Pumpgeräten liegt kostentechnisch zwischen 300 und 500 Euro.
Allgemeines zur Umwälzpumpe
Die Umwälzpumpe ist das Herzstück einer Heizungsanlage. In direkter Nähe zum Heizkessel sorgt sie dafür, dass Ihre Heizkörper mit warmem Wasser versorgt werden.
Was ist eine Umwälzpumpe und was macht sie?
Die Umwälzpumpe ist ein kleines Gerät, das eine große Wirkung für den Heizkreislauf hat. Sie ist quasi der Motor der Heizung. Denn sie pumpt das heiße Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern, die dann Ihren Raum angenehm erwärmen. Doch das ist noch nicht alles. Schließlich ist ein Heizsystem ein Kreislauf. Wenn das Wasser abgekühlt ist, muss es wieder zurück in den Heizkessel, damit es dieser wieder erhitzen kann. Dafür ist ebenfalls die kleine Pumpe zuständig.
Sie wälzt also laufend das Heizungswasser um: vom Heizkessel zu den Heizkörpern und umgekehrt. Damit sichert sie automatisch, dass Ihre Heizung funktioniert. Sie heißt auch Heizungspumpe.
Wo sitzt die Umwälzpumpe?
Generell muss die Heizungspumpe zwischen Wärmequelle und den zu heizenden Räumen sitzen. In der Regel ist sie deshalb in direkter Nähe zum Heizkessel montiert. Die Heizungspumpe hängt jedoch nicht einfach frei in der Luft, sondern ist integriert in das Rohrsystem. Selbst besitzt sie zwei Rohranschlüsse: einen für das Heizkessel-Rohr und einen für das Heizungsrohr, das das Wasser dann zu den Heizkörpern bringt. Die Pumpe ist ein Verbindungsstück zwischen diesen beiden Rohrleitungen. Wichtig ist jedoch, dass zwischen dem Pumpgerät und den beidseitigen Rohranschlüssen jeweils ein Absperrventil sitzt, das im Schadensfall den Kreislauf stoppen kann.
Aufbau und Funktionsweise
Um das Heizungswasser gut durch die Rohre pumpen zu können, muss eine Heizungspumpe einen bestimmten Aufbau haben. Es gibt verschiedene Modelle, die unterschiedlich arbeiten.
Wie ist eine Umwälzpumpe aufgebaut?
Heizungspumpen gibt es in zwei unterschiedlichen Bauweisen: Nassläuferpumpen und Trockenläuferpumpen.
- Nassläuferpumpe: Der Motor liegt im Pumpkreislauf. Das heißt, das Heizungswasser läuft direkt über den Motor und wird dadurch bewegt.
- Trockenläuferpumpe: Der Motor, der das Heizwasser zum Zirkulieren bringt, liegt außerhalb des Wasserkreislaufs.
Besonders wegen ihrer geringen Lauflautstärke und ihrer wartungsarmen Konstruktion ist die Nassläuferpumpe vor allem im Privatbereich wesentlich populärer. Trockenläuferpumpen eignen sich eher für sehr große Fördermengen. Deshalb wird der Aufbau der Pumpe anhand der gängigen Nassläuferpumpe erklärt.
Diese besitzt:
- Geschlossenes Gehäuse
- Elektromotor
- Rotor
- Antriebsspule
- Rohrhülsen
Das Wasser strömt in die Heizungspumpe, wird durch Antriebsspule, Rotor und Motor beschleunigt und über die Rohrhülsen wieder herausgepumpt. Wie ein Mini-Mühlrad schubst sie das Durchlaufwasser an. Eine Umwälzpumpe funktioniert nur mit Strom. Sie verfügt also neben ihrer innenliegenden Bestandteile auch über einen Stromanschluss.
Wie funktioniert sie?
Die Heizungspumpe stellt sicher, dass das heiße Wasser aus dem Heizkessel möglichst schnell zu den Heizkörpern kommt. Dafür löst sie einen permanenten Heizwasserkreislauf aus, der nur dann zum Stehen kommt, wenn die Pumpe stoppt. Ohne diese ständige Zirkulation funktioniert eine Heizung nicht. Deshalb ist eine Heizungspumpe dringend nötig, damit Sie Ihre Räume heizen können. Fehlt die Heizungspumpe, bewegt sich kein Wasser, außer es gibt ein starkes Gefälle zwischen Heizkessel und -körpern, dann erledigt die Schwerkraft diesen Job. Da dies jedoch so gut wie nie vorkommt, bleibt die Umwälzpumpe unersetzlich.
Mit hohen Drehzahlen pumpt sie das Warmwasser durch die Rohrleitung. Dabei aktiviert sie nur die Wassermenge, die tatsächlich notwendig ist, um die die gewünschte Temperatur am Heizkörper zu erreichen. Zu wenig Durchlaufwasser erwärmt die Heizkörper nicht. Eine zu große Menge kann er nicht verarbeiten und die überschüssigen Liter Warmwasser bleiben ungenutzt. Die Pumpe stellt also die Energieeffizienz der Heizung sicher.
Um ihre Leistung dem Bedarf anzupassen, muss die Heizungspumpe den Differenzdruck zwischen dem Saugbereich und dem Druckbereich ermitteln.
Wann laufen Umwälzpumpen?
Es gibt generell zwei unterschiedliche Varianten, die sich hinsichtlich der Laufleistung unterscheiden: alte, energiefressende Geräte und neue, energieeffiziente Teile. Während die alten Dinger tagein und tagaus, Sommer wie Winter mit der gleichen Leistung laufen, wenn Sie sie nicht davon abhalten, passen sich moderne Heizungspumpen Ihrem individuellen Energie- und Wärmebedarf an.
- Einstufig geregelte Umwälzpumpen: Bei alten Pumpen müssen Sie die Pumpleistung händisch selbst einstellen. Uralte, mittlerweile gar nicht mehr angebotene Pumpen bieten aber nicht einmal diese Möglichkeit. Sie haben lediglich eine einzige Stufe. Selbst wenn die Heizung aus bleibt und der Heizkessel nicht arbeitet, pumpt die Pumpe munter weiter Kaltwasser durch den Heizkreislauf, in der Hoffnung bald wieder warmes Wasser bewegen zu dürfen. Eine einstufig geregelte Heizungspumpe arbeitet folglich durchgehend mit derselben Pumpleistung. Es liegt auf der Hand, dass das die reinste Energieverschwendung ist.
- Mehrstufig geregelte Umwälzpumpen sind da zwar schon besser, müssen aber jedes Mal, wenn sich die Pumpleistung ändern soll, manuell umgestellt werden. Das kann auf Dauer nervig werden. Ist die Pumpe einmal auf einen Wert eingestellt, läuft sie so lange mit dieser Leistung, bis Sie einen neuen Wert einstellen. In der Regel hat eine solche Heizungspumpe drei Leistungsstufen zwischen circa 30 und 80 Watt. Häufig wissen Verbraucher gar nicht, dass sie die Heizungspumpe stufenweise regulieren können und lassen sie auf Werkseinstellungen laufen. Das ist die höchste Stufe und meistens gar nicht nötig.
- Modern geregelte Pumpen dagegen regulieren sich elektronisch selbst in einem vorher festgelegten Leistungsspektrum, typischerweise liegt dieses zwischen 25 und 60 Watt. Die Pumpstärke passt sich der tatsächlich benötigten Leistung, also der gewünschten Wärme, an. Welche Wärme Sie sich wünschen, stellen Sie am Thermostatventil an Ihrem Heizkörper ein. Dieses und das Thermostat für die Außentemperatur dienen der Heizungspumpe als Informationsquelle.
- Hocheffizienzpumpen sind die Weiterentwicklung von elektronisch geregelten Pumpen. Sie passen ihre Drehzahl automatisch an den aktuellen Bedarf an. Fortschrittliche Modelle bringen die erforderte Heizleistung mit einem minimalen Energieverbrauch zwischen 3 und 18 Watt – kein Vergleich zu alten Stromfressern. Diese Pumpen vermeiden zudem Energieverluste durch Strömungswiderstände. Dies stellt sicher, dass keine Energie verpufft. Sie läuft nur dann, wenn es nötig ist und nur so stark, wie es auch nötig ist. Hocheffizienzpumpen bieten außerdem nützliche Funktionen. Sie analysieren zum Beispiel, wo im Heizkreislauf Energieverluste auftreten, die Sie dann beheben lassen können.
Hinweise zur Bedienung
Damit Ihre Heizungspumpe möglichst energieeffizient arbeitet, gibt es einige Bedienhinweise, die Sie beachten sollten.
Wie stellen Sie Ihre Umwälzpumpe richtig ein?
Um nicht unnötig Energie zu verbrauchen und Geld zu sparen, lohnt es sich, die Leistung Ihrer Heizungspumpe an Ihren tatsächlichen Bedarf anzupassen. Die Heizungspumpe sollte auf der kleinstmöglichen Leistungsstufe eingestellt sein, um Strom zu sparen. Mehrstufige Pumpen lassen sich manuell einstellen. Innerhalb der Stufen ist zwar keine gezielte Regulierung möglich, Sie können aber einen Versuch wagen und die nächst niedrigere Stufe testen. Bleiben Ihre Räume dann immer noch gleich warm, ist das optimal. Dann senken Sie den Stromverbrauch, ohne Wärmeverlust in Ihrem Zuhause.
Bei elektrisch geregelten Pumpen können Sie Ihren Bedarf ganz variabel einstellen. Da können Sie auch etwas rumprobieren, bis Sie die geeignete Kombination zwischen niedrigster möglicher Leistungsstufe und Ihrer Wohlfühltemperatur erwischen.
Achten Sie außerdem auf die richtige Dimensionierung Ihrer Heizungspumpe. Oftmals sind Modelle eingebaut, die viel zu stark sind für das, was sie tatsächlich an Leistung bringen müssen.
Nutzen Sie die Zeitregelung! Am besten Sie stellen Ihre Heizung so ein, dass die Heizungspumpe und der Heizkreislauf stillstehen, wenn sie nicht gebraucht werden, zum Beispiel mithilfe der Nachtabsenkung oder mit der Umstellung auf Sommerbetrieb.
Sollten Sie die Umwälzpumpe ganz abschalten?
Wenn Sie Ihre Heizung abschalten, zum Beispiel weil Sie diese im Sommer nicht benötigen, sollten Sie auch prüfen, was die Heizungspumpe so macht. Denn manche Heizungspumpen müssen separat abgeschaltet werden. Ist die Heizungspumpe möglicherweise immer noch aktiv, auch wenn die Heizungsanlage gar nicht mehr arbeitet? Sie können das ganz einfach herausfinden, indem Sie direkt an dem kleinen Pumpgerät lauschen oder Ihre Hand darauf legen. Wenn die Pumpe ganz sachte summt und vibriert oder sich etwas erwärmt, dann läuft sie.
Bei alten, meist einstufigen Heizungspumpen kommt es nicht selten vor, dass der Motor ohne Unterbrechung läuft, unabhängig davon, ob die Heizung selbst an oder aus ist. Das ist generell ganz schön unpraktisch: Sie verschwendet Strom und gibt permanent ein rauschendes Geräusch von sich. Dann können Sie die Heizungspumpe getrost abschalten. Allerdings dürfen Sie die Abschaltung nur vornehmen, wenn Sie die Heizung tatsächlich nicht mehr brauchen. Wenn die Heizung im Stand-by-Betrieb läuft, dann geht es nicht ohne die Heizungspumpe. Kurzum: Heizung aus – Pumpe aus, Heizung an – Pumpe an.
Kosten
Wenn Sie im Rahmen eines Heizungs-Neueinbaus, einer Reparatur- oder Modernisierungsmaßnahme eine neue Pumpe brauchen, sollten Sie sich für ein modernes, energieeffizientes Modell entscheiden. In der Regel Sie erhalten dafür auch Förderungen.
Wie viel kostet eine Umwälzpumpe?
Müssen oder wollen Sie sich eine neue Umwälzpumpe anschaffen, sollten Sie sich ein modernes Gerät zulegen. Das kann dann zwar etwas mehr kosten, längerfristig sparen Sie aber Energiekosten.
Die modernsten und effizientesten Modelle sind Hocheffizienzpumpen. Je nachdem, für welches Modell Sie sich entscheiden, müssen Sie für eine neue Pumpe und deren Einbau zwischen 300 und 500 Euro rechnen. Teuer werden die Geräte durch eine hohe Leistungsfähigkeit, um auch große Gebäude bedienen zu können, oder durch digitale Features.
Mit Hocheffizienzpumpen können Sie bei gleicher Heizleistung bis zu 100 Euro pro Jahr sparen. In wenigen Jahren sind die Anschaffungskosten also wieder vollständig gedeckt.
Gibt es Fördermöglichkeiten?
Es ist auch ratsam, sich über Fördermöglichkeiten zu informieren.
- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert die Heizungsoptimierung mit einem Zuschuss von bis zu 30 Prozent. Dazu zählen auch die Umrüstung auf Hocheffizienzpumpen und die Durchführung des hydraulischen Abgleichs.
- Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet im Rahmen des Programms Energieeffizient sanieren oder das Investitionszuschuss-Programm finanzielle Unterstützung an.
Fazit
Die Umwälzpumpe ist zwar nur ein kleiner Bestandteil einer Heizungsanlage, jedoch ist sie unverzichtbar für den Heizkreislauf. Sie pumpt das Heizungswasser vom Heizkessel durch die Rohre zu den Heizkörpern und ist sozusagen der Motor des Heizsystems. Durch ständiges Pumpen beschleunigt das kleine Gerät, das direkt am Heizkessel sitzt, das Wasser, sodass es genug Schwung bekommt, um einmal rundum durch das Rohrsystem zu fließen.
Die Heizungspumpe sorgt dafür, dass sich das Wasser schnell genug in Bewegung setzt, wenn Sie das Thermostatventil aufdrehen. Dafür hat sie in ihrem Inneren einen kleinen Motor mit einem Rotor und einer Antriebsspule. Bei sogenannten Nassläuferpumpen, die im privaten Gebrauch am häufigsten zu finden sind, läuft das Strömungswasser in Rohrhülsen direkt durch das Gehäuse und wird darin quasi angeschubst.
Eine Heizungspumpe sollte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz nur dann laufen, wenn sie auch wirklich gebraucht wird. Dafür eignen sich besonders moderne Geräte wie Hocheffizienzpumpen. Diese richten sich automatisch nach dem genauen, aktuellen Bedarf. Dadurch geht keine Energie verloren und Ihr Stromverbrauch sinkt. Die Anschaffung und der Einbau von modernen Pumpen liegen preislich bei etwa 300 bis 500 Euro. Sie können sich die Modernisierung von der KfW-Bank oder dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bezuschussen lassen.