Heizungen mit Gas oder Öl sind out. Erneuerbare Energien dagegen werden zum Schutz der Umwelt und auch zur Kostenreduzierung im Heizungsbereich immer wichtiger. Vielleicht überlegen auch Sie, Ihr Heizsystem umzustellen und in Zukunft Ihre alte Gasheizung oder Ölheizung zu ersetzen, um auf umweltfreundliche Varianten beim Heizen auszuweichen? Oder vielleicht müssen Sie sogar nach Alternativen suchen, weil Ihre jetzige Heizung, die mit fossilen Brennstoffen wie Gas arbeitet, kaputtgeht oder schon sehr alt ist? Wir stellen Ihnen in diesem Ratgeber alternative Heizsysteme meist auf Basis erneuerbarer Energien vor und verraten Ihnen, worin die jeweiligen Vor- und Nachteile liegen. Außerdem profitieren Sie von einem praktischen Heizkostenvergleich. So fällt auf einen Blick auf, warum Sie sich von einer alten Gasheizung so schnell wie möglich verabschieden sollten.
Alles auf einen Blick:
- Eine alte Gasheizung oder Ölheizung auszutauschen und auf erneuerbare Energien zu setzen, kann langfristig viel Geld beim Heizen sparen. Und die Umwelt schützen.
- Eine neue Heizungsanlage lohnt sich jedoch meist nur, wenn auch andere Maßnahmen im Bereich der energetischen Sanierung durchgeführt werden.
- Eine der besten Alternativen zu Gas und Öl ist die Verwendung einer Wärmepumpe.
- Solarthermie sowie Brennstoffzellenheizungen, Pelletheizungen, Hackschnitzelheizungen und Mini-Bockheizkraftwerke empfehlen sich als Heizsystem ebenfalls.
- Überlegen Sie nicht zu lange, denn Ihre alte Gasheizung und auch die Ölheizung werden bald der Vergangenheit angehören. Einige der alternativen Heizsysteme werden derzeit vom Staat gefördert, sodass sich die Anschaffungs- und Einbaukosten deutlich reduzieren lassen. Informieren Sie sich im Vorfeld gut, um zu profitieren.
Alternative Heizsysteme – heizen ohne Gas und Öl
Wer bereits eine fossile Heizung hat, darf damit weiter heizen und sie, wenn möglich, auch reparieren lassen. Geht sie allerdings komplett kaputt und muss eine neue Heizung her, dann sind Sie verpflichtet, eine Alternative einzubauen – der Umwelt zuliebe. Da dies eine Investition mindestens für die nächsten 20 Jahre ist, heißt es, gut zu überlegen, welches System für Sie und Ihre Bedürfnisse das richtige ist. Die Anschaffungskosten sind – wie bei jeder Heizung – erst einmal sehr hoch. Wer hier aber geschickt auf Fördertöpfe zurückgreift, kann einiges sparen.
Neben den verschiedenen Wärmepumpenarten erweisen sich auch kleine Heizkraftwerke für den Hausgebrauch oder Pelletheizungen als gute Varianten.
Das sind die gängigen Alternativen:
- Wärmepumpen
- Solarthermie
- Brennstoffzellenheizung
- Blockheizkraftwerke
- Pelletheizung
- Hackschnitzelheizung
- Heizlüfter
Wärmepumpen
Zu den beliebtesten alternativen Heizsystemen zu Gasheizungen oder solchen, die noch mit Öl heizen, gehören die Wärmepumpen, für die Sie seit einiger Zeit eine beachtliche staatliche Förderung beantragen können.
Wärmepumpen werden in zahlreichen Varianten angeboten. So können Sie sich beispielsweise für die Sole-Wasser-Wärmepumpe oder für die Luft-Wärmepumpe entscheiden. Das Gerät selbst kann unter anderem im Garten aufgestellt werden.
Dabei darf man aber nicht vergessen: Zum einen ist es nicht immer möglich, eine Wärmepumpe zu installieren und zum anderen sollten bei den meisten Wärmepumpen Vorlauftemperaturen von 50 Grad nicht überschritten werden. Am besten kombiniert man sie also mit Flächenheizungen.

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Solarthermie
Um die Solarthermie – übrigens eine sehr umweltfreundliche Heizung – zu nutzen, muss auf dem Hausdach oder an einem anderen geeigneten Ort eine entsprechende Solaranlage errichtet werden. Dann erfolgt die Umwandlung von Sonnenenergie in Heizenergie. Solarthermie kann nicht nur zum Heizen, sondern auch zur Stromerzeugung und zur Aufbereitung von Warmwasser verwendet werden. Hierfür sind jedoch unterschiedliche Systeme notwendig, die miteinander kombiniert werden können.

Ein Nachteil besteht dann, wenn keine Sonne scheint, sodass möglicherweise nicht genügend Heizenergie erzeugt wird und die Wärme nicht ausreicht. Deshalb ist es empfehlenswert, die Solarenergie mit einem anderen Heizsystem zu kombinieren.
Der entscheidende Vorteil ist: Solarthermie kann sowohl im Neu- als auch im Altbau zum Einsatz kommen. Sie ist schnell zu installieren und überzeugt mit einer einfachen Bedienung. Außerdem erhalten Sie auch hier attraktive Förderungen. Im Vergleich zum Heizen mit Öl oder Gas ist die Solarenergie mit Abstand am günstigsten. Außerdem hat sie auch im Vergleich zu den anderen Heizarten die Nase vorn. Schließlich entstehen hierfür beinahe keine Betriebskosten – ganz anders als beim Heizen mit Öl und Gas.
Vorteile | Nachteile |
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Brennstoffzellenheizung
Brennstoffzellenheizungen können sowohl Strom als auch Wärme erzeugen, arbeiten äußerst effizient und gehören damit zu den derzeitigen Favoriten in Sachen Heizung. Um die benötigte Wärme zu erzeugen, erfolgt in den Brennstoffzellen eine chemische Reaktion. Zum Betrieb ist jedoch ein entsprechender Brennstoff notwendig. Hierbei kann es sich beispielsweise um Erdgas, am besten Biogas oder auch um Biomethan handeln. Wird die Brennstoffzellenheizung mit Biomethan betrieben, erhalten Sie hierauf eine Förderung. Der Betrieb der Anlage erfolgt dann vollkommen emissionsfrei. Brennstoffzellenheizungen erfüllen damit auch in Zukunft die Anforderungen für den Tausch von Heizungen mit fossilen Brennstoffen.
Allerdings ist eine solche Heizung nicht für jeden gleichermaßen gut geeignet und sie ist wenig ökologisch und nachhaltig, wenn sie mit Erdgas betrieben wird. Für ein Komplettpaket mit Zubehör und Einbau müssen Sie mit relativ hohen Kosten ab 30.000 Euro rechnen abzüglich Förderung. Die Heizkosten pro Jahr fallen mit wenigen hundert Euro – je nach Verbrauch – relativ günstig aus.
Vorteile | Nachteile |
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Blockheizkraftwerke
Blockheizkraftwerke sind der Brennstoffzellenheizung ähnlich. Auch diese alternativen Heizungen können Strom und Wärme gleichzeitig erzeugen und erweisen sich hierdurch als praktisch, effizient und umweltfreundlich. Wenn Sie mit Biomethan – das Sie übrigens über das Erdgasnetz beziehen können – arbeiten, dann können Sie in einem BHKW nahezu CO2-neutral Strom und Wärme erzeugen. Eine sehr umweltfreundliche und moderne Heizung also. Der Unterschied zwischen den beiden Heizsystemen: BHKWs setzen auf Generatoren, das Prinzip wird auch als Kraft-Wärme-Kopplung bezeichnet.

Die Brennstoffzellenheizung setzt dagegen auf eine elektrochemische Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff. Hinsichtlich der Mini-Blockheizkraftwerke kann man zwischen den folgenden drei Varianten unterscheiden:
- Mini-Blockheizkraftwerk
Das Mini-Blockheizkraftwerk erbringt eine Leistung von bis zu 50 kW. Auch wenn der Name vermuten lässt, dass es sich um eine kleine Anlage handelt, ist dies nicht der Fall. Schließlich können mit nur einem Mini-Blockheizkraftwerk beispielsweise Krankenhäuser oder komplette Wohnsiedlungen beheizt werden.
- Nano-Blockheizkraftwerk
Mit einer Leistung von gerade einmal bis zu 2,5 kW ist das Nano-Blockheizkraftwerk deutlich kleiner als das Mini-Blockheizkraftwerk. Seine Leistung reicht jedoch in der Regel aus, um ein Einfamilienhaus problemlos mit ausreichend Wärme zu versorgen.
- Micro-Blockheizkraftwerk
Mit einer Leistung von bis zu 10 kW ordnet sich das Micro-Blockheizkraftwerk zwischen den beiden anderen Varianten ein. Es kann unter anderem für die Wärmeerzeugung in kleinen Unternehmen oder in Mehrfamilienhäusern eine gute Alternative sein.
Ein BHKW lohnt sich immer dann, wenn Sie mit dem selbst erzeugten Strom innerhalb relativ kurzer Zeit über den Anschaffungskosten liegen. Im privaten Bereich lässt sich nicht pauschal sagen, ob das möglich ist. Das ist abhängig von den Gegebenheiten und vor allem von der Nutzung der Heizung.
Vorteile | Nachteile |
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Pelletheizung
Diese Heizung gilt als nahezu emissionsfrei und somit als gute Alternative zu fossilen Heizungen. Für den Betrieb wird Holz in Form von Pellets benötigt. Als Alternative kann eine Holzvergaserheizung genutzt werden, bei der statt Pellets Holz in Scheiten zum Einsatz kommt. Bei der Pelletheizung werden Holzpellets im Ofen verbrannt, wodurch die gewünschte Wärme entsteht. Die Pellets werden automatisch in den Ofen transportiert. Sie müssen also nicht ständig nachlegen. Allerdings ist ein Brennstofflager notwendig. Die Pelletheizung ist eine vergleichsweise günstige Heizung und überzeugt mit einer einfachen Bedienung. Sie kann zudem sowohl für Alt- als auch für Neubauten verwendet werden. Allerdings ist der Wartungsaufwand bei einer solchen Heizung relativ hoch. Am besten setzen Sie auf ökologisch zertifizierte Pellets.

Eine Pelletheizung als neue Heizung ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Haus groß ist oder sogar aus mehreren Parteien besteht. Und wenn Sie antizyklisch einkaufen: Also die Pellets in großen Mengen im Sommer beschaffen, da sie dann aufgrund geringerer Nachfrage günstiger sind.
Vorteile | Nachteile |
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Hackschnitzelheizung
Alternativ zur Pelletheizung ist auch eine Hackschnitzelheizung eine im Betrieb sehr sparsame und umweltfreundliche Variante, da die Hackschnitzel aus Holz sind und zudem aus Abfällen der Holzwirtschaft bestehen. Am besten ist hier natürlich, wenn man selbst über Wald verfügt. Wer eine Hackschnitzelheizung zur Nutzung von Energie einsetzen möchte, braucht allerdings viel Platz und es ist wie bei allen Holzheizungen: Sie arbeiten unter Volllast am effizientesten und brauchen einen Pufferspeicher, um wirklich wirtschaftlich arbeiten zu können. Wie gut der Brennwert des Brennstoffs ist, hängt übrigens vom Wassergehalt und der Baumart ab.

Auch hier wird – entweder über eine Art Förderband oder ein Saugsystem – das Brennmaterial automatisch in den Kessel transportiert. Dort wird es verbrannt und so die Wärme erzeugt, die dann im Wärmespeicher zwischengelagert werden kann.
Vorteile | Nachteile |
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Heizlüfter
Ein Heizlüfter sollte eigentlich immer nur eine Zusatzvariante oder eine Notlösung sein. Diese Variante eignet sich, um etwa das Bad schnell zu heizen oder das Kinderzimmer, wenn es nur kurzfristig gebraucht wird, zum Beispiel zum Wickeln des Babys. Als allgemeine Heizung sind Heizlüfter nicht zu empfehlen, da sie zu viel Strom verbrauchen und damit als alternative Heizung zu teuer sind.
Neues Heizsystem: alle Alternativen im Vergleich
Egal ob Ihr Haus groß oder klein ist – die als Alternative zu Öl- oder Gasheizung gewählten Heizsysteme müssen vor allem im Winter in der Lage sein, genug Wärme für ein ganzes Haus zu erzeugen. Gleichzeitig sollten sie effizient heizen, um die Umwelt zu schonen.
Heizkosten verschiedener Anlagen im Überblick
Mit einer alternativen Heizung zu Gas und Co können Sie viel Geld einsparen. Nachfolgend möchten wir Ihnen beispielhaft die Heizkosten der unterschiedlichen Systeme für ein Einfamilienhaus gegenüberstellen:
Heizungsart | jährliche Kosten rein Energie ohne Wartungskosten |
Gasheizung (1 kWh Gas für 11 Cent) bei einem Verbrauch von 20.000 kWh im Jahr | 2.200 Euro |
Ölheizung (Heizöl nur zum Heizen, ca. 13 Liter pro Quadratmeter / Heizölpreis 100 Euro/100 Liter) | 1.600 Euro |
Solarthermie | 0 Euro |
Wärmepumpe (abhängig von der Wärmepumpenart) | 250 bis 1.500 Euro |
Brennstoffzellen / Mini-Blockheizkraftwerk | 400 – 800 Euro |
Hackschnitzel | 800 Euro |
Pellets (Bedarf von 3.500 kg bei einem Tonnenpreis von 370 Euro) | 1.300 Euro |
Fazit
Alternative Heizsysteme zu Heizung mit fossilen Brennstoffen wie Öl- oder Gasheizung werden nicht nur aus umweltschutztechnischer Sicht immer wichtiger, sondern können auch dabei helfen, sehr viel Geld einzusparen. Die favorisierte Alternative ist derzeit die Wärmepumpe. Auch, weil deren Einbau stark vom Staat gefördert wird. Allerdings sind dafür bestimmte Voraussetzungen notwendig, oft wird es zum Beispiel bei einem Reihenmittelhaus schwer, eine Wärmepumpe einzubauen. Hier gilt es sich gut im Vorfeld zu informieren und fachmännisch beraten zu lassen, welche Möglichkeiten es in Ihrem individuellen Fall gibt.