Die Vorlauftemperatur ist ein wichtiger Bestandteil, um in Ihrem Zuhause richtig heizen zu können. Sie können sie bei Heizungsanlagen manuell einstellen, allerdings gilt es dabei, wichtige Punkte zu beachten. Was Sie über die Werte und deren Umgang wissen müssen, erläutern wir Ihnen in diesem Artikel.
Alles auf einen Blick:
- Die richtige Vorlauftemperatur ist für ein komfortables Heizen unerlässlich. Richtig eingestellt, hilft sie, den Wohnkomfort zu erhöhen und Kosten zu sparen.
- Zusammen mit der Rücklauftemperatur bildet sie die Heizkurve, ein wichtiges Kriterium für die richtige Einstellung. Diese sollte vom Fachmann eingestellt werden.
- Weitere Faktoren für die optimale Einstellung sind die Außentemperatur und das jeweilige Heizungssystem.
- Die Temperaturspanne erstreckt sich zwischen 30 und 90 Grad Celsius. Besonders niedrig ist die Temperatur bei Fußbodenheizungen.
Definition und Messverfahren
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers vor dem Eintritt in den Heizkörper. Gemessen wird sie im Thermometer des Vorlaufs.
Was ist die Vorlauftemperatur bei einer Heizung?
Die Vorlauftemperatur der Heizung beschreibt die Temperatur, welche das Heizwasser vor Einlaufen in die Heizkörper benötigt. Sie ist die Ausgangstemperatur am Wärmeerzeuger, wie einem Heizkessel, der Solartherme oder Wärmepumpe.
Sie ist entscheidend bei den Energieeinsparungen einer Heizung und hängt nicht nur von Heizungssystem, sondern auch von der Qualität der Dämmung ab.
Wo wird die Vorlauftemperatur gemessen?
Die eingestellte Temperatur wird am Thermometer im Vorlauf, direkt nach dem Mischer gemessen. Mit Vorlauf wird der Abschnitt zwischen Verlassen des Wärmeerzeugers und Eintritt in die Heizfläche bezeichnet. Bei den Mischern sind heutzutage der 3-Wege-Mischer oder 4-Wege-Mischer üblich. Ersterer senkt das Heizmaterial, beispielsweise Wasser, mit einem Wärmeträgermedium auf die gewünschte Temperatur herab. Der 4-Wege-Mischer hebt zudem noch die Rücklauftemperatur an.
Temperatur einstellen: Wo und wie
Wie hoch die passende Vorlauftemperatur sein sollte, hängt von Ihren persönlichen Heizgewohnheiten und den Außentemperaturen ab. Generell sollte der eingestellte Wert mindestens so hoch sein, dass der Heizkörper die Heizleistung noch erbringen kann und maximal so hoch, um die nötige Heizleistung zu erbringen.
Wo stelle ich die Vorlauftemperatur ein?
Die optimale Vorlauftemperatur können Sie prinzipiell über die verschiedenen Bedienelemente Ihrer Heizungsanlage regulieren. Ältere Geräte besitzen einen Drehknopf, moderne Systeme können Sie mit Drehreglern oder per Smart-Home-System einstellen.
Beachten Sie allerdings, dass die richtige Vorlauftemperatur auch von folgenden äußeren Faktoren beeinflusst wird, die damit auch die Heizleistung beeinflussen:
- Gebäudedämmung: Je effizienter diese ist, umso niedriger kann die passende Vorlauftemperatur gewählt werden, da die Beeinflussung durch Witterungsumstände abnimmt.
- Heizkörper-Konzept: Lange Zeit galten Konvektoren und Radiatoren als technischer Standard. Dabei bieten großflächige Heizkörper bzw. Heizanlagen wie Fußboden- oder Wandheizungen eine höhere Effizienz. In der Folge kann die Temperatur zum Heizen entsprechend niedrig gewählt werden.
Eine Heizung und die richtige Vorlauftemperatur einzustellen, setzt aufgrund dieser unterschiedlichen Faktoren umfassendes Fachwissen voraus. Eine zu hohe Temperatur einzustellen, führt in der Regel zu steigenden Heizkosten. Daher sollten Sie die Regelung einer Fachkraft überlassen.
Wie hoch ist die Vorlauftemperatur bei einer Heizung?
Wichtig bei der eingestellten Vorlauftemperatur ist, dass diese stets nur so hoch sein sollte, dass die maximal notwendige Heizleistung erbracht werden kann. Bei der Regelung wird die Ausgangstemperatur so lange abgesenkt, bis die notwendige Heizleistung gerade noch erreicht werden kann, um ein sinnvolles Heizen zu gewährleisten.
Welche Vorlauftemperatur ist normal für die Heizung?
Die eingestellte Vorlauftemperatur soll für die richtige Raumtemperatur durch das Heizen sorgen. Je nach Heizungssystem variiert die optimale Temperatur. Bei veralteten Anlagen mit alter Heiztechnik kann der Wert bei bis zu 90 Grad Celsius liegen. Bei einem gut gedämmten Gebäude und der Verwendung von Radiatoren oder Konvektoren sollten 50 Grad nicht überschritten werden. Ist die Wärmedämmung schlechter, muss die Anlage auf mindestens 60 bis 65 Grad eingestellt werden. Moderne Flächenheizungen, wie die Fußbodenheizung, können sogar mit unter 30 Grad Celsius betrieben werden.
Die Einstellung sollte so geschehen, dass eine optimale Heizkurve besteht. Die Heizkurve ergibt sich aus der Vorlauftemperatur und der Rücklauftemperatur. Die Rücklauftemperatur ist die Temperatur, die nach Passieren durch den Heizkörper wieder im Wärmeerzeuger ankommt. Beide Temperaturdaten werden in ein Diagramm eingetragen und bilden dann die Heizkurve.
Die Heizkurve verläuft nicht linear und muss individuell auf jedes Gebäude angepasst werden, um die bestmögliche und sparsamste Heizkraft zu erhalten. Je nach Heizungsanlage, Gebäude und Anforderungen seitens der Bewohner kann sich die Heizkurve unterschiedlich darstellen. Ergeben sich Unterschiede bei der Heizkurve, spricht man von einer Temperaturspreizung. Je größer die Spreizung, desto höher muss die eingestellte Vorlauftemperatur eingestellt sein.
Um die Heizkurve zu bestimmen, bedarf es Fachkenntnis und Erfahrungswerte, weswegen Sie dies der Fachkraft überlassen sollten. Diese legt die eingestellte Heizkurve für Ihr Gebäude fest. Dabei ist es nicht unüblich, zu einem späteren Zeitpunkt eine individuelle Nachjustierung vorzunehmen, da sich die Fachkraft beim Einstellen zunächst auf Erfahrungswerte beruft, die allerdings nicht ihr individuelles Heizverhalten berücksichtigt.
Welche Vorlauftemperaturen sind bei welchen Außentemperaturen sinnvoll?
Die eingestellte Temperatur sollte immer maximal so hoch sein, dass der Heizkörper die notwendige Heizleistung erbringen kann, um für Komfort in Ihrem Zuhause zu sorgen. Allerdings sollte sie auch so gering wie möglich ausfallen, sodass die Heizleistung gerade noch erbracht werden kann.
Der Zusammenhang zwischen der Ausgangstemperatur am Wärmeerzeuger und der Außentemperatur ist in der Heizkurve abzulesen. Demnach variiert ersterer je nach letzterer. Eine kalte Jahreszeit mit Außentemperaturen im Minusbereich erfordert eine höhere Heizleistung und damit auch eine hohe Vorlauftemperatur. An milderen Tagen kann die Einstellung gesenkt werden, da Sie nicht so viel heizen müssen.
Warum ist eine niedrige Vorlauftemperatur sinnvoll?
Eine niedrige Betriebstemperatur ist deshalb sinnvoll, da Sie Heizkosten sparen können. Denn ein Gerät wie beispielsweise die Wärmepumpe nutzt Strom zur Erwärmung. Je weniger Energie es dafür aufbringen muss, desto geringer sind Ihre Kosten.
Apropos geringe Kosten: Eine Möglichkeit, Kosten zu sparen, ist das Absenken der Heizung in der Nacht. Die Nachtabsenkung der Heizkörper und Wärmepumpe wird bei modernen Anlagen immer mehr durch Smart-Home-Konzepte ersetzt. Das System erkennt, wann die Bewohner außer Haus, auf dem Nachhauseweg oder im Bett sind.
Doch Vorsicht: Eine zu niedrige Einstellung kann dazu führen, dass die Heizung den Raum nicht richtig beheizt und sich die gewünschte Raumtemperatur nicht einstellt.
Fußbodenheizung
Bei der Fußbodenheizung benötigen Sie keine hohe Vorlauftemperatur. Sie können bereits mit Werten von 25 Grad Celsius für eine gemütliche Raumtemperatur sorgen.
Welche Vorlauftemperatur ist bei einer Fußbodenheizung optimal?
Bei Flächenheizungen wie der Fußbodenheizung oder der Wandheizung können Sie die Temperatur ohne Probleme auf unter 35 Grad Celsius einstellen lassen. Mit einem modernen Heizungskonzept in einem erstklassig gedämmten Niedrigenergiehaus kann die optimale Vorlauftemperatur sogar auf knapp über die maximal gewünschte Raumtemperatur eingestellt werden, also um die 25 Grad Celsius. Einen Wert von 55 Grad Celsius sollte die Ausgangstemperatur am Wärmeerzeuger nicht übersteigen.
Bei diesem Heizsystem hat die Ausgangstemperatur eine größere Bedeutung als bei herkömmlichen Heizungen, da sie direkt auf die Oberflächentemperatur des Bodens wirkt, den Sie mit Ihren Füßen berühren. Ein Zu-Kalt oder Zu-Warm macht sich direkt bemerkbar. Daher sollte die Oberflächentemperatur des Fußbodenbelags für den eigenen Komfort nur ein paar Grad über der Raumtemperatur liegen.
Wie stelle ich die Vorlauftemperatur bei der Fußbodenheizung ein?
Bei der Fußbodenheizung ergibt sich, wie bei der herkömmlichen Heizung, eine Heizkurve. Diese dient als Wert, um gemeinsam mit der Außentemperatur die Ausgangstemperatur am Wärmeerzeuger einzustellen. Dazu kommen der Transportweg des Heizwassers, die Dämmung und die Heizkörpergröße als Faktoren bei der Einstellung der optimalen Vorlauftemperatur. Zur korrekten Regelung wird Fachwissen benötigt. Wenn Sie sich unsicher fühlen, sollten Sie einen Fachmann beauftragen.
Prinzipiell gilt: Je größer die Heizflächen sind, desto näher kann die niedrige Vorlauftemperatur an der gewünschten Raumtemperatur liegen.
Welchen Vorteil bietet die Wärmepumpe?
Bei Flächenheizungen wird die passende Vorlauftemperatur meist durch eine Wärmepumpe erzeugt. So kann der notwendige Wert für den Heizkörper auf unter 30 Grad Celsius abgesenkt werden. Dadurch können Sie Energiekosten sparen.
Fazit
Eine Fachkraft mit der Einstellung der Vorlauftemperatur zu beauftragen, macht Sinn. Denn sie kann die notwendige Höhe für den gewünschten Heizeffekt berechnen und regulieren. Der richtige Wert ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wenn Sie die gewünschte Temperatur manuell einstellen, wird sich unter Umständen die Raumtemperatur erhöhen, aber auch Ihr Energiebedarf und damit Ihre Heizkosten. Eine Fachkraft kann unter Umständen auch auf Schwachpunkte des Heizsystems hinweisen, die Sie ausmerzen können.