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Alternative Heizsysteme

Nachhaltig heizen mit Elektroheizung und Solaranlage 

Kirsten Weißbacher
Verfasst von Kirsten Weißbacher
Zuletzt aktualisiert: 21. November 2025
Lesedauer: 7 Minuten
© Heizungsbau.net / KI generiert mit Midjourney

Wie sich Wohnräume lassen sich effizient und nachhaltig mit selbst erzeugtem Strom beheizen, wenn eine Solaranlage mit einer Elektroheizung kombiniert wird. Erfahren Sie, welche Heizsysteme infrage kommen, worauf bei Planung und Installation zu achten ist und wie der Eigenverbrauch durch intelligente Steuerung steigt.  

Elektrische Heizsysteme für die Energiewende 

Elektrische Heizungen lassen sich schnell installieren, benötigen keine Rohrleitungen oder zentrale Heizkreise und ermöglichen die dezentrale Wärmeerzeugung direkt im Raum. In Verbindung mit selbst erzeugtem Solarstrom sinkt der Bedarf an externer Energie deutlich. Dadurch entstehen neue Möglichkeiten, Gebäude wirtschaftlich und ökologisch zu beheizen. Gerade bei gut gedämmten Objekten, bei Teilmodernisierungen oder im Neubau ergibt sich ein Vorteil durch einfache Integration, geringe Wartung und planbare Betriebskosten. 

Die Kombination aus elektrischer Heizung und Photovoltaikanlage führt zu einem gesteigerten Eigenverbrauch des Solarstroms. Die Wärmeerzeugung lässt sich zeitlich auf Zeiten hoher Stromproduktion abstimmen. So entsteht ein effizienter und unabhängiger Wärmekreislauf im Gebäude, der ohne fossile Brennstoffe auskommt. 

Unterschiede bei elektrischen Heizsystemen 

Elektroheizungen unterscheiden sich deutlich in Funktion, Aufbau und Wärmeverteilung. Die Wahl des geeigneten Systems hängt vom Gebäudezustand, der Nutzung und dem gewünschten Komfortniveau ab. 

Konvektorheizung 

Konvektorheizungen erwärmen die Raumluft durch Luftumwälzung. Ein Heizelement erwärmt die Luft, die aufsteigt und so einen Zirkulationseffekt erzeugt. Die Geräte reagieren schnell, eignen sich für kurzfristige Nutzung und können ohne aufwendige Installation in Betrieb genommen werden. Ein Nachteil besteht in der ungleichmäßigen Wärmeverteilung, da hauptsächlich die Luft und nicht die Raumhülle erwärmt wird. 

Flächenspeicherheizung 

Diese Heizungsart kombiniert ein Heizelement mit einem Wärmespeicherkern aus Naturstein oder Keramik. Während des Betriebs wird die gespeicherte Wärme langsam und gleichmäßig an den Raum abgegeben. Flächenspeichergeräte kommen bevorzugt dort zum Einsatz, wo dauerhaft geheizt werden soll. Die gespeicherte Energie reduziert den Einschaltbedarf bei Temperaturschwankungen, was zu einem stabilen Raumklima führt. 

Infrarotheizung 

Infrarotheizungen geben Strahlungswärme ab, die nicht die Luft, sondern feste Körper im Raum erwärmt. Decken, Wände, Böden und Personen nehmen diese Wärme direkt auf. Dadurch entsteht ein angenehmes Wärmegefühl bei gleichzeitig geringem Luftaustausch. Infrarotheizungen sind wartungsfrei, benötigen keine beweglichen Teile und verursachen keine Luftzirkulation. Die punktuelle Wirkung eignet sich besonders für einzelne Räume, gut gedämmte Zonen oder Arbeitsbereiche.  

Elektroheizung kaufen hochwertige Marken & Direktvertrieb vom Experten 

Bei der Auswahl eines elektrischen Heizsystems spielt nicht nur der Heiztyp eine Rolle, sondern auch die Qualität der verbauten Technik. Hochwertige Elektroheizungen zeichnen sich durch präzise Regelung, langlebige Materialien und effiziente Wärmeverteilung aus. Geräte etablierter Markenhersteller bieten geprüfte Sicherheit, zuverlässige Technik und oft längere Garantielaufzeiten. Es empfiehlt sich, auf CE-Kennzeichnung, TÜV-Prüfung und hochwertige Komponenten wie Keramikspeicher oder robuste Heizleiter zu achten.  

Vorteile elektrischer Heizsysteme 

Elektroheizungen zeigen in verschiedenen Anwendungsfeldern technische und wirtschaftliche Vorteile. Diese betreffen insbesondere: 

  • Wirkungsgrad: Elektrische Heizgeräte setzen die zugeführte Energie vollständig in Wärme um. Es entsteht kein Abgasverlust, keine Umwandlungskette und kein Transportverlust. Die Wärme gelangt direkt in den zu beheizenden Raum. 
  • Anschaffung und Installation: Die Geräte sind im Vergleich zu Zentralheizungen günstig in der Anschaffung. Es entfallen Leitungsinstallationen, Heizkessel, Wartungsverträge und regelmäßige Brennstofflieferungen. 
  • Flexibilität im Einsatz: Heizkörper können gezielt in einzelnen Räumen betrieben werden. Eine zentrale Steuerung ist nicht erforderlich. Räume mit unterschiedlichen Nutzungsprofilen lassen sich unabhängig voneinander regeln. 
  • Wartungsarmut: Es fallen weder Brennerwartungen noch Abgasmessungen an. Einfache Geräte benötigen keine beweglichen Teile oder technische Kontrollen.
  • Langlebigkeit: Hochwertige Heizpaneele oder Speichergeräte erreichen eine Lebensdauer von 20 Jahren und mehr. Technische Verschleißteile sind selten, Betriebsstörungen treten selten auf. 

Solarstrom gezielt zum Heizen nutzen 

Photovoltaikanlagen erzeugen tagsüber Strom, der bevorzugt im eigenen Haus verbraucht werden sollte. Wird ein Teil dieser Energie für die Wärmeerzeugung verwendet, reduziert sich die Einspeisung ins Netz. Der Eigenverbrauch steigt, der Bezug aus dem Stromnetz sinkt. 

Heizsysteme können so programmiert werden, dass sie bei Sonneneinstrahlung aktiviert werden. So wird die verfügbare Solarenergie direkt genutzt, ohne zwischenspeichern zu müssen. In Zeiten hoher Solarerzeugung kann der Überschussstrom verwendet werden, um Speicherheizungen aufzuladen oder Heizstäbe zur Wassererwärmung zu betreiben. Eine smarte Steuerung hilft dabei, den Stromverbrauch auf Produktionsspitzen abzustimmen. 

Der Bedarf an zugekauftem Strom sinkt erheblich. Insbesondere bei kleiner Wohnfläche, guter Dämmung und intelligentem Energiemanagement können hohe Autarkiewerte erreicht werden. In Kombination mit gut isolierten Gebäuden reicht die tagsüber erzeugte Wärme oft aus, um auch abends und nachts angenehme Temperaturen zu halten. Speicherfähige Systeme verstärken diesen Effekt. 

Voraussetzungen für einen nachhaltigen Betrieb 

Die Verbindung von Solarstrom und Elektroheizung funktioniert dann effizient, wenn bestimmte technische und bauliche Rahmenbedingungen erfüllt sind. 

  • Dämmstandard: Ein gedämmtes Gebäude benötigt weniger Heizenergie. Dadurch sinkt die Betriebszeit der Heizung, und der selbst erzeugte Solarstrom kann einen größeren Anteil des Bedarfs abdecken. 
  • Photovoltaikleistung: Die Leistung der Solaranlage muss ausreichend dimensioniert sein, um neben Haushaltsstrom auch den Heizbedarf zu decken. Ein grober Richtwert liegt bei 1 kWp je 10 m² beheizter Fläche im Niedrigenergiestandard. 
  • Heizstrategie: Statt ganztägiger Dauerheizung wird in vielen Fällen eine gezielte Teilzeitheizung mit Wärmespeicherung eingesetzt. Zeitsteuerung und intelligente Lastverteilung helfen dabei, den Solarstrom gezielt zu nutzen. 
  • Systemauswahl: Flächenspeicher- oder Infrarotheizungen lassen sich besonders gut mit Solarstrom betreiben, da sie schnell reagieren und mit Steuerungssystemen kombiniert werden können. 
  • Energiemanagement: Ein lokales Energiemanagementsystem koordiniert Stromerzeugung und Verbrauch. Es erkennt Überschüsse und aktiviert elektrische Verbraucher gezielt zur richtigen Zeit. 

Praxisbeispiel für eine kombinierte Lösung 

Ein Einfamilienhaus mit 120 m² Wohnfläche und guter Dämmung nutzt eine Photovoltaikanlage mit 9 kWp. Im Winter wird ein Arbeitszimmer über eine Infrarotheizung beheizt, die an das Energiemanagementsystem gekoppelt ist. Während der Sonnenstunden wird der Raum auf eine Zieltemperatur aufgeheizt. Die gespeicherte Wärme in Wänden und Mobiliar sorgt für behagliche Temperaturen bis in den Abend. Die restlichen Räume werden weiterhin über eine zentrale Heizung mit reduziertem Bedarf versorgt. So entsteht eine kostengünstige, wartungsfreie Zusatzheizung ohne fossile Energieträger. 

Planung und Umsetzung gezielt angehen 

Bei der Planung eines kombinierten Heizsystems mit Solarstrom und Elektroheizung ist auf folgende Punkte zu achten: 

  • Gebäudebestand analysieren: Dämmung, Fenster, Wärmebrücken 
  • Heizbedarf je Raum ermitteln: Nutzung, Temperaturanspruch, Tageszeiten 
  • Photovoltaikleistung und Dachausrichtung prüfen 
  • Geeignete Heizsysteme auswählen: Infrarot, Speicher, Konvektion 
  • Steuerungssysteme einbinden: Zeit- und Leistungsregelung, ggf. Speicherintegration 
  • Wirtschaftlichkeit kalkulieren: Einsparpotenzial durch Eigenverbrauch, Gerätelaufzeiten, Stromkosten 

Diese Vorgehensweise führt zu einem praxisgerechten und nachhaltigen Heizkonzept auf Basis elektrischer Energie in Kombination mit Solarstrom. 



Fazit

Die Kombination von Solarstrom und elektrischen Heizsystemen bietet eine effiziente, nachhaltige und flexible Möglichkeit, Wohnräume zu beheizen. Elektroheizungen lassen sich schnell installieren, arbeiten wartungsarm und erhöhen den Eigenverbrauch selbst erzeugter Energie.

Mit intelligenter Steuerung, der passenden Systemwahl und guter Gebäudedämmung lassen sich Betriebskosten senken, fossile Energien vermeiden und gleichzeitig ein behagliches Raumklima schaffen. Hochwertige Geräte und gezieltes Energiemanagement sorgen für langfristige Effizienz und Nachhaltigkeit.

FAQ

Welche Vorteile bietet die Kombination von Solarstrom und Elektroheizung?

Sie erhöht den Eigenverbrauch von Solarstrom, senkt den Bedarf an Netzstrom, ermöglicht flexible Raumheizung und reduziert fossile Brennstoffe.

Welche Elektroheizsysteme eignen sich für die Nutzung mit Solarstrom?

Geeignet sind Konvektorheizungen für kurzfristige Nutzung, Flächenspeicherheizungen für gleichmäßige Wärmeabgabe und Infrarotheizungen für punktuelle, strahlungsbasierte Beheizung.

Wie kann ich die Effizienz meiner Heizung mit Solarstrom steigern?

Durch intelligente Steuerung, zeitliche Abstimmung auf hohe Solarproduktion, Teilzeitheizung mit Wärmespeicherung und Nutzung eines lokalen Energiemanagementsystems.

Welche Voraussetzungen sind für einen nachhaltigen Betrieb nötig?

Gute Dämmung des Gebäudes, ausreichende Photovoltaikleistung, die Auswahl geeigneter Heizsysteme und ein intelligentes Energiemanagement sind entscheidend.

Wie flexibel lassen sich Elektroheizungen einsetzen?

Elektroheizungen können dezentral in einzelnen Räumen betrieben werden, benötigen keine zentrale Installation und lassen sich gezielt nach Bedarf steuern.

Über unsere*n Autor*in
Kirsten Weißbacher
Kirsten hat Germanistik in Hamburg studiert und im Anschluss ein Volontariat gemacht. Nach ihrem Start in der Unternehmenskommunikation eines lokalen Herstellers wechselte sie in die freiberufliche Tätigkeit. Seit Februar 2024 ist Kirsten bei Digitale Seiten und schreibt dort Ratgeber zu Handwerksthemen aller Art.