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Holzheizung

Pelletheizung mit Solar: Nutzung, Förderung und Kosten

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 26. März 2021
Lesedauer: 7 Minuten
© Irina Vodneva / istockphoto.com

Die Pelletheizung mit Solar ist eine sehr effiziente Heizung, die eine hohe Energiekostenersparnis mit sich bringt. Hinzu kommt, dass diese Form der Heizung staatlich gefördert wird, sodass sie sich recht schnell bezahlt macht.

Alles, was Sie zum Thema „Pelletheizung mit Solar“ wissen müssen, erklären wir Ihnen nachfolgend.

Alles auf einen Blick:

  • Die Pelletheizung mit Solar bietet eine hohe Energiekostenersparnis, denn sie arbeitet effizient und kostengünstig.
  • Es besteht die Möglichkeit, eine staatliche Förderung für diese Heizungsart zu beantragen.
  • Durch die Kombination mit der Solarthermie produzieren Sie kostenlose Wärme.
  • Die Nutzung von Solar ist zudem umweltfreundlich.

Begriffsbestimmung und Funktionsweise

Wie die Bezeichnung Pelletheizung mit Solar bereits vermuten lässt, funktioniert diese Heizungsart sowohl mit Pellets als auch mit Solar.

Solarthermie auf Hausdach
©Canetti – istockphoto.com

Was ist eine Pelletheizung mit Solar?

Die Pelletheizung mit Solar ist eine Kombination von Festbrennstoffheizung und Solaranlage. Die Solaranlage erzeugt warmes Wasser, welches wiederum in die Heizung eingespeist wird, um effizient alle Räume des Hauses zu beheizen. Auch das Trinkwasser, welches Sie beispielsweise zum Kochen oder zum Duschen verwenden, wird mittels Solarthermie erhitzt.

Der Vorteil besteht also darin, dass Sie immer dann, wenn die Sonne scheint, keine Pellets verheizen müssen. Stattdessen profitieren Sie von kostenloser Sonnenenergie.

Scheint keine Sonne oder reicht die hierdurch erzeugte Energie nicht aus, um das Haus zu beheizen, schaltet die Heizungsanlage automatisch auf den Betrieb mit Pellets um. Sie müssen also nicht befürchten, im Kalten zu sitzen oder kalt zu duschen.

Zwei Hände halten Holzpellets
© Irina Vodneva / istockphoto.com

Wie funktioniert die Pelletheizung mit Solar?

Die Pelletheizung befindet sich im Heizraum und ist mit den Solarzellen, die sich in der Regel auf dem Dach des Hauses befinden, gekoppelt. Außerdem gibt es einen sogenannten Pufferspeicher, in dem sich je nach Größe mehrere tausend Liter Wasser befinden können. Diese werden entweder durch die Pelletheizung oder durch die Solarenergie erhitzt und können entsprechend verbraucht werden. Der Pufferspeicher ist also sozusagen das notwendige Verbindungsglied zwischen Solarzellen und Pelletheizung.

Die Pelletheizung wiederum funktioniert vollkommen automatisch. Erkennt der Mini-Computer, dass nicht ausreichend Sonne scheint, um das Warmwasser zu erhitzen, schaltet sich der Pelletofen automatisch ein und verheizt die Pellets, die sich in einem Bunker befinden. Sie werden automatisch in den Ofen transportiert.

Somit ist die Pelletheizung nicht mit einer klassischen Holzheizung zu vergleichen, bei der Sie selbst das Holz in den Ofen legen.

Voraussetzungen für den Einbau

Im Wesentlichen gibt es drei Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, um die Pelletheizung mit Solar zu betreiben. Grundsätzlich sollten Sie erst einmal über ausreichend Platz verfügen.

Was sind die Voraussetzungen für eine Pelletheizung mit Solar?

1. Freigabe und Abnahme durch den Schornsteinfeger

Schon bevor Sie mit dem Bau der Pelletheizung mit Solar beginnen, müssen Sie sich an den Schornsteinfeger wenden. Dieser überprüft, ob eine solche Heizung in Ihrem Fall überhaupt möglich ist und verrät Ihnen, welche baulichen und sicherheitstechnischen Aspekte Sie beim Bau der Heizung beachten müssen.

Ist die Anlage errichtet und einsatzbereit, müssen Sie den Bezirksschornsteinfeger erneut zu sich bestellen. Er überprüft nun, ob alle baulichen und sicherheitsrelevanten Aspekte beachtet wurden und ob der Ofen korrekt an den Schornstein angeschlossen wurde. Ist dies der Fall, stellt er Ihnen einen sogenannten Feuerstättenbescheid aus, der Sie dazu berechtigt, den Ofen zu verwenden. Stellt er hingegen Mängel fest, werden Sie zur Nachbesserung aufgefordert. Solange Sie keinen Feuerstättenbescheid erhalten, dürfen Sie den Ofen nicht betreiben.

2. Platz für die Heizung

Die Kombination von Pelletheizung und Solar setzt voraus, dass ein Pufferspeicher vorhanden ist. Zusätzlich zum Ofen werden also weitere große Gegenstände aufgestellt, die zwingend notwendig sind, um die Heizung zu betreiben. Deshalb sollte der entsprechende Platz zur Verfügung stehen. Außerdem ist zu beachten, dass für den Heizraum besondere Brandschutzvorschriften gelten, die zwingend einzuhalten sind.

3. Richtige Dimensionierung der Heizung

Es ist wichtig, die richtige Heizleistung zu ermitteln, ehe Sie den Ofen kaufen. Ist diese zu gering, wird das Haus nicht effizient beheizt. Ist sie hingegen zu hoch, verschwenden Sie möglicherweise viel Energie.

Um die richtige Heizleistung zu berechnen, gehen Sie am besten von den folgenden Werten aus:

  • Benötigte Heizleistung der Pelletheizung
    Pro Quadratmeter zu beheizender Fläche sollte die Pelletheizung eine Leistung von 80 Watt erbringen
  • Leistung der Solarthermie für die Wasseraufbereitung
    1 – 1,5 Quadratmeter Solarzellen pro Hausbewohner
  • Leistung der Solarthermie für die Heizungsunterstützung
    1,75 bis 2,25 Quadratmeter Solarzellen pro Bewohner

Vorteile und Nachteile

Diese Art der Heizung bietet Ihnen eine sparsame Option zu heizen. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen die Vor- und Nachteile vor.

Welche Vor- und Nachteile hat die Pelletheizung mit Solar?

Ein großer Vorteil dieser kombinierten Heizungsart ergibt sich vor allem in den Sommermonaten. Ist es aufgrund hoher Temperaturen warm genug, müssen Sie das Haus nicht beheizen.

Würden Sie nun keine Solarzellen auf das Hausdach bauen, müsste die Heizung dennoch laufen, um warmes Wasser zu erzeugen. Durch die Kombination von Pellets und Solar sparen Sie sich dies jedoch, denn die Sonnenenergie reicht aus, um das benötigte warme Wasser zu erzeugen. So lassen sich die Energiekosten erheblich senken.

Die Vorteile in der Übersicht:

  • hohe Kostenersparnis
  • umweltfreundliche Heizart
  • Pellets sind vergleichsweise günstig und werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
  • Warmwasseraufbereitung in den Sommermonaten beinahe ausschließlich durch kostenlose Sonnenenergie
  • Unterstützung der Pelletheizung durch die Solarmodule auch während sonniger Wintertage
  • staatliche Förderung senkt Anschaffungskosten

Die Nachteile in der Übersicht:

  • hohe Anschaffungskosten
  • größerer Heizraum notwendig, da Pellets separat gelagert werden müssen
  • Solaranlage liefert keine gleichmäßige Wärme

Kosten

Die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung mit Solar liegen aufgrund der Kombination von zweierlei Heizungsarten relativ hoch. Sie können für eine solche Heizung auch staatliche Förderungen beantragen.

Wie viel kostet eine Pelletheizung mit Solar?

Im Vergleich zu einer einfachen Öl- oder Gasheizung ist die Kombination aus Pelletheizung und Solar recht teuer. Das ist vor allem deshalb der Fall, weil es sich um zwei Heizarten handelt, die miteinander kombiniert werden müssen und entsprechend zweimal Heiztechnik voraussetzen. Sie sollten daher mit den folgenden Kosten rechnen:

  • Anschaffung der Pelletheizung
    Ca. 14.000 bis 16.000 Euro
  • Kosten für die Solarthermie zur Heizungsunterstützung
    Ca. 3.000 bis 5.000 Euro
  • Kosten für die Solarthermie zur Warmwasseraufbereitung
    Ca. 7.000 bis 9.000 Euro

Je nachdem, für welche Variante Sie sich entscheiden, müssen Sie mit Anschaffungskostenvon mindestens 17.000 Euro und maximal 30.000 Euro rechnen.

Gibt es für die Pelletheizung mit Solar eine staatliche Förderung?

Da es sich bei der Heiztechnik um eine moderne, umweltfreundliche Variante handelt, wird diese derzeit staatlich gefördert, sodass Sie einen Teil der Anschaffungskosten erstattet bekommen können.

Sie können bis zu 35 Prozent der Investition erstattet erhalten, wenn Sie sich an das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) wenden. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, diese Förderung mit einem günstigen KfW-Kredit zu kombinieren.

Wann amortisiert sich die Pelletheizung mit Solar?

Vielleicht fragen Sie sich, ob sich die hohen Anschaffungskosten überhaupt rechtfertigen und wann sie sich relativieren werden.

Es ist davon auszugehen, dass sich durch die kombinierte Heizung etwa die Hälfte der jährlichen Heizkosten sparen lassen. Für einen 4-Personen-Haushalt bedeutet dies statt jährlicher Heizkosten von etwa 3.000 bis 3.500 Euro eine Kostenersparnis zwischen 1.300 bis 1.500 Euro pro Jahr.

Es dauert also ca. 15 Jahre, bis sich die Pelletheizung amortisiert.

Haben Sie weitere Fragen zur Pelletheizung mit Solar? Dann schauen Sie sich gern bei www.heizungsbau.net um.

Fazit

Die Pelletheizung mit Solar erweist sich als umweltfreundliche und vor allem günstige Möglichkeit, Wärme und Warmwasser für das eigene Haus zu erzeugen. Die Kombination macht es möglich, dass die Heizung während der Sommermonate beispielsweise überhaupt nicht genutzt werden muss, da die Sonne das notwendige Warmwasser erzeugt.

So lassen sich die jährlichen Heizkosten beinahe halbieren.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.