Das Einbauen einer Kombitherme ermöglicht das Heizen von Raum und Wasser. Was eine Kombitherme ist, welche Varianten es gibt und was Sie beim Einbau zu beachten haben, erfahren Sie auf Heizungsbau.net!
Eine Heizung, die sowohl den Raum wärmt als auch das Wasser? Eine Kombitherme kann beides. Welche Vor- und Nachteile haben Kombithermen? Was Sie beim Installieren einer Kombitherme beachten müssen, was schiefgehen kann und wie Sie Fehler beim Einbauen einer Kombitherme verhindern können, erfahren Sie auf Heizungsbau.net.
Die Funktionsweise einer Kombitherme
Eine Kombitherme ist ein wandhängendes Gerät, welches im Unterschied zur Heiztherme, die nur Raumwärme zur Verfügung stellt, für das Aufbereiten von Warmwasser und den Raumheizbedarf zuständig ist. Die Kombitherme wird als Öl-, Elektro-, Gastherme betrieben. Die zwei Funktionen der Kombitherme sind baulich voneinander getrennt:
Den Raum heizen
Das Heizwasser, das zum Heizen des Raumes genutzt wird, wird über ein Thermostat gesteuert. Moderne Geräte der Kombitherme arbeiten modulierend, um den Gasverbrauch so stark wie möglich gering zu halten. Dabei stimmen sie ihre Leistung, die sich zwischen 20 und 100 Prozent der maximalen Nennleistung des Modells bewegen kann, auf die äußeren Temperaturbedingungen ab.
Warmes Wasser
Die Warmwassererwärmung erfolgt nicht über einen Warmwasserspeicher, sondern mithilfe des Durchlaufprinzips. Dies ist eine Art der Warmwasseraufbereitung, bei der die Erwärmung des Wassers dann erfolgt, wenn der Bedarf an warmen Wasser vorhanden ist (Zapfung). Das Wasser wird nur nach Gebrauchsmenge erhitzt und nicht gespeichert. Das zu erwärmende Wasser wird je nach Variante der Kombitherme von einem heißen Medium erhitzt, durch ein Rohr gepumpt bis es durch die Öffnung des Wasserhahns fließen kann. Lange Leitungen können den Energieverbrauch erhöhen, deshalb ist es sinnvoll die Kombitherme in warmwasserbenötigten Räumen zu installieren.
Vorteile und Nachteile einer Kombitherme
Platzsparend, geringerer Gas- und Wasserverbrauch in der Nähe der Entnahmestelle
Aufgrund ihrer Kompaktheit benötigt die Kombitherme nur einen geringen Platz, die das Einbauen der Kombitherme in der Nähe einer Warmwasser-Entnahmestelle, wie zum Beispiel im Bad oder in der Küche, ermöglicht. Durch die unmittelbare Installation der Kombitherme an der Zapfstelle kann ein hoher Wärmeverlust durch zu lange Leitungen vermieden werden.
Geringe Einbaukosten
Außerdem reduzieren sich durch die „zwei Funktionen in Einem“ die Installations- und Gerätekosten. Das heißt, obwohl die Kombitherme sowohl für die Warmwasseraufbereitung als auch für die Raumheizung, muss nur ein Gerät installiert werden.
Hohe Effizienz der Kombi-Brennwerttherme
Die Warmwasseraufbereitung bei der Gas-Kombitherme ist kostengünstiger als ein elektrisch betriebener Durchlauferhitzer. Nicht nur der kombinierte Betrieb in der Kombitherme, sondern auch die moderne Brennwerttechnik ermöglicht einen geringeren Gas- und Wasserverbrauch als ein elektrisch betriebener Durchlauferhitzer.
Geringere Wärmeleistung bei hohem Bedarf an Warmwasser
Aufgrund des fehlenden Warmwasserspeichers in der Kombitherme ist die Zapfleistung gering. Bei einem Mehrpersonenhaushalt ist der Bedarf an Warmwasser hoch, die durch eine Kombitherme allein nicht gedeckt werden kann. In einigen Kombithermen wird deswegen ein Kleinspeicher integriert.
Hoher Platzbedarf
Um die Energie des erwärmten Wassers vollkommen auszuschöpfen, ist es notwendig die Kombitherme im Bad oder in der Küche einzubauen. Deshalb ist im Vorfeld zu überlegen ob und wieviel die Kombitherme an Platz einnehmen wird, ohne dass sie den Raum unzugänglich beziehungsweise kleiner macht.
Erschwerte Wartung
Der Aufwand, der für die Reparatur der Kombitherme betätigt wird, ist aufgrund der schwer zugänglichen Einzelteile groß. Somit kann die Wartung der Kombitherme länger als angenommen andauern. Warum eine Wartung dennoch notwendig ist, lesen Sie hier.
Varianten der Kombitherme
Wenn eine Kombitherme eingebaut werden soll, dann sollte genaustens im Vorfeld überlegt und geplant werden, welche Variante effizient und möglichst kosteneinsparend ist. Es gibt grundlegend drei Varianten wie eine Kombitherme betrieben werden kann. Hauptsächlich werden Kombithermen mit Gas und Strom betrieben, seltener mit Öl. Aufgrund des hohen Energieverbrauchs ist das Einbauen von elektrisch betriebenen Kombithermen ökonomisch und ökologisch in selten bewohnten Gebäuden sinnvoll, beispielsweise im Ferienhaus, in einer Werkstatt oder in einem Gebäudeanbau.
Gas-Kombitherme
Eine Gas-Kombitherme eignet sich für geringen Leistungsbedarf in kleinen Einfamilienhäusern oder in Etagenwohnungen. Vorteilhaft ist ein Erdgas-Netz mit dem die Kombitherme bei ihrem Einbau verbunden werden kann. Gas-Kombithermen sind aufgrund ihres geringen Leistungsbedarfs für kleine Immobilien empfehlenswert. Jedoch hängt die Leistung vom persönlichen Warmwasserbedarf und dem Sanierungsstand des Gebäudes ab. Falls im Haus gerne viel und mit hohen Temperaturen gebadet wird oder ein Whirlpool vorhanden ist, sind höhere Leistungsstufen notwendig. Gegebenenfalls kann auch ein Warmwasserspeicher zusätzlich zur Kombitherme eingebaut werden, um ausreichend mit Warmwasser versorgt zu werden.
Zu einer modernen gasbetriebenen Kombitherme gehört die mit einer intergierten Brennwerttechnik. Diese Brennwerttechnik einer modernen Kombitherme nutzt jene Energie, die aus den durch Gasverbrennung freigesetzten Abgase gewonnen wird. Dadurch wird die Energieeffizienz der Kombi-Brennwerttherme erhöht. Doch es ist immer ratsam, sich vor einer Modernisierung Ihrer Gasheizung zu erkundigen, ob die moderne Brennwerttherme in die bestehende Immobilie eingebaut werden kann.
Kosten für eine Kombitherme
Die Kosten für die Produkte einer Kombitherme liegen überwiegend in einer Preisspanne zwischen 1.700 und 3.000 Euro. Je nach Modell und modernen Brennwerttechniken können diese Preise auch viel höher liegen. Die Kosten für eine Installation der Kombitherme liegen je nach Baubedingungen und Immobilie zwischen 300 und 800 Euro.
Der Austausch alter Kombitherme-Geräte gegen moderne Brennwertmodelle zahlt sich nicht nur für die Umwelt, sondern auch finanziell aus, weil die Modernisierung der Heizungstechnik vom Staat gefördert wird.
Weitere Kosten für die Kombitherme hängen von der benötigten Leistung des Geräts, der Modellauswahl und den zusätzlichen Funktionen (Steuerung, Internetfähigkeit usw.) der Kombitherme ab. Neben den Produktkosten kommen die Kosten für die Installation des Abgassystems (ca. 400 bis 600 Euro) und die Demontage der Altanlage sowie der Einbau des neuen Geräts (ca. 1200 bis 1.600 Euro) und die Materialkosten und Leistungen für einen Energieberater beziehungsweise eines Heizungsfachmannes.