In immer mehr Immobilien kommt eine Kombitherme zum Einsatz. Sie dient als Heizung und erzeugt gleichzeitig Raumwärme und warmes Wasser. Wenn eine Kombitherme installiert ist, steht regelmäßig die Wartung des Geräts an. Doch wie oft sollte diese erfolgen und mit welchen Kosten ist sie verbunden? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im Anschluss.
Jede Maschine, unabhängig von ihrer Art, benötigt eine regelmäßige Pflege und Wartung, um ordnungsgemäß zu funktionieren und einen frühzeitigen Verschleiß zu vermeiden. Bei der Kombitherme ist diese von besonders großer Wichtigkeit, da das Gerät nur in einem einwandfreien Zustand effizient und sicher arbeiten kann. Wartungsarbeiten oder Reparaturen dürfen Sie jedoch nicht selbst durchführen! Für eine Wartung der Kombitherme sollten Sie in jedem Fall einen Fachmann beauftragen.
Gesetzliche Regelungen zur Wartung der Kombitherme
Die regelmäßige Wartung einer Heizung reduziert einen unnötigen Mehrverbrauch; dieser kann bis zu zehn Prozent betragen. Wann aber ist der richtige Zeitpunkt für die Wartung der Kombitherme? In den gesetzlichen Bestimmungen gibt es keine klaren Zeitabstände. Im Gebäudeenergiegesetz sowie in den technischen Regeln der Gasinstallation (TRGI) wird lediglich eine sachgerechte Instandhaltung und Wartung verlangt.
Anders sieht es bei der Kontrolle der Abgasanlage aus, die gesetzlichen Bestimmungen zufolge alle zwei Jahre durch einen Schornsteinfeger erfolgen muss. Als Faustregel können Sie sich deshalb merken: Lassen Sie Ihre Kombitherme spätestens alle zwei Jahre warten. Es gibt allerdings Hersteller von Kombithermen, die eine jährliche Wartung vorschreiben, damit die Gewährleistung erhalten bleibt.
Der Ablauf der Wartungsarbeiten
Beauftragen Sie für die Wartung der Kombitherme einen Vertragsinstallateur oder ein vom Hersteller zugelassenes Fachunternehmen. Im Rahmen der Wartung überprüft der Experte nach einer Hör- und Sichtkontrolle Folgendes:
- Betriebssicherheit und Dichtung des Gerätes
- Brennwerte, Temperaturentwicklung und Abgase
- Regulierung der Brennerfunktion
- Einstellung des Zünders
- Eventuelle Verkalkung des Warmwasser-Wärmeübertragers
- Überprüfung des Sicherheitsventils
Der Fachmann wird im Zuge der Wartung auch Ihre Kombitherme reinigen, insbesondere die Ventile, Düsen und Leitungen. Die gründliche Reinigung der Kesselverkleidung ist insbesondere bei Wandgeräten wichtig, die in Bädern oder Küchen betrieben werden.
Sollte Ihr Gerät folgende Merkmale aufweisen, sollten Sie unverzüglich die Reparatur Ihrer Kombitherme bei einem Fachmann in Auftrag geben:
- Zündungsflamme verändert ihre Farbe
- Betriebsgeräusche haben sich verändert
- Am und rund um das Heizgerät ist Ruß zu finden
- Sie bemerken eine ungewöhnliche Geruchsentwicklung
- Bauteile wurden beschädigt
Damit Sie die jährliche Wartung Ihrer Kombitherme nicht vergessen, kann es sinnvoll sein, einen Wartungsvertrag abzuschließen. Darin vereinbaren Sie ein Intervall für anfallende Wartungen, sodass Terminvereinbarungen nicht länger nötig sind.
Außerordentliche Wartungsarbeiten an einer Kombitherme
Die Kombitherme benötigt für den Brennvorgang Sauerstoff, der von der Umgebungsluft abgezogen wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass stets eine freie Luftzufuhr vorhanden ist. Diese kann durch geplante Umbaumaßnahmen (beispielsweise Dämmung) reduziert werden. In diesem Fall sollten Sie einen Fachmann zurate ziehen und eine neue Luftzufuhr planen. Außerdem wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Zwischenwartung der Anlage nötig sein, damit sie ordnungsgemäß funktioniert.
Entkalkung einer Kombitherme
Neben der beschriebenen Wartung einer Kombitherme muss das Gerät zudem regelmäßig entkalkt werden. Kalkstein bildet sich bei einer Kombitherme durch die Erwärmung von hartem Wasser. Kalk lagert sich in den Innenwänden einer Warmwasserleitung ab und verringert ihren Durchmesser. Fünf Millimeter starke Kalkablagerungen sorgen für einen Energieverlust von bis zu 30 Prozent. Mit der regelmäßigen Entkalkung der Kombitherme kann ein Fachmann den Energiebedarf verringern, bessere Abgaswerte erzielen und die Lebensdauer Ihres Gerätes erhöhen.
Bedenken Sie, dass die Entkalkung im Gegensatz zur Wartung nicht bei Ihnen vor Ort durchgeführt werden kann. Der Fachmann wird Ihre Kombitherme ausbauen und in seiner Fachwerkstatt reinigen. Eine Entkalkung ist je nach Wasserqualität etwa alle zwei Jahre nötig. Genaue Details zu Ablauf und Reinidungsdauer kann Ihnen der Heizungsbauer geben.
Wartungskosten
Die Wartungskosten sind bei Kombithermen nicht sonderlich hoch. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus zahlt für eine Wartung rund 100 Euro; hinzu kommen Kosten für die Anfahrt des Fachmanns sowie eventuelle Ersatzteile. Bei einigen Geräten müssen die Dichtungen jährlich ausgetauscht werden, sodass Sie mit bis zu 50 Euro rechnen können. Die komplette Wartung sollte nicht mehr als 150 bis 200 Euro kosten.
Bedenken Sie, dass die Wartung der Kombitherme eine Präventivmaßnahme ist, die teure Schäden vermeidet. Außerdem stellen Sie sicher, dass die Leistung Ihrer Kombitherme hoch ist und das Gerät effizient arbeitet.
Wartungskosten in Mietobjekten
Vermieter können die Kosten für die Wartung einer Kombitherme auf den Mieter abwälzen, wenn eine entsprechende Regelung im Mietvertrag getroffen wurde, heißt es beim Deutschen Mieterbund. Diese Klausel ist jedoch nur dann gültig, wenn die Thermenwartung in den Betriebskosten aufgeführt wird. Nicht wirksam ist die vertragliche Verpflichtung des Mieters, einen Wartungsvertrag mit einem Fachbetrieb abzuschließen. Diese Aufgabe liegt beim Vermieter (VIII ZR 38/90).
Wie sieht es bei einer Reparatur aus? Wenn die Kombitherme nicht funktioniert, muss der Vermieter für die Reparatur oder den Austausch der Therme zahlen, berichtet Stiftung Warentest. Lediglich kleine Reparaturen für Einrichtungsgegenstände, die dem ständigen Zugriff des Mieters ausgesetzt sind (Lichtschalter, Türklinken, etc.), müssen Mieter übernehmen – und die Kombitherme zählt nicht dazu.
Wartungsarbeiten: Kombitherme vs. andere Heizsysteme
Die Kosten für die Wartung einer Kombitherme sind niedriger als jene für andere Heizsysteme. Bei einer Ölheizung kann eine einmalige Wartung bis zu 250 Euro kosten; für Pelletheizungen fallen bis zu 280 Euro an. Ebenfalls wartungsarm sind lediglich Elektroheizungen, die in Deutschland aber selten als primäres Heizsystem zum Einsatz kommen.
Wichtiger als die Kosten für die Wartung sind die jährlichen Ersparnisse durch einen effizienten Betrieb. Überlegen Sie deshalb, ob Sie Ihre Kombitherme jährlich oder alle zwei Jahre warten lassen. Hohe Reperaturkosten bei einer ausbleibenden Wartung können Ihre Gesamtkosten jedoch drastisch in die Höhe schießen lassen.