Wenn Sie eine Gasheizung zum Heizen nutzen, müssen Sie sicherstellen, dass diese regelmäßig gewartet wird. Andernfalls kann es nicht nur zu teuren Reparaturen, sondern auch zu gefährlichen Situationen kommen. Doch wie oft ist die Wartung fällig, wie läuft sie ab, braucht es einen Wartungsvertrag und welche Kosten fallen an? Wir geben Ihnen die Antworten.
Alles auf einen Blick:
- Die Prüfung und Reinigung der Gasheizung sollte möglichst jährlich erfolgen. Das Durchführen ist Pflicht, auch wenn gesetzlich kein Intervall vorgeschrieben ist.
- Wenn Sie eine regelmäßigeWartung durchführen und die Wartungskosten investieren, vermeiden Sie zudem Reparaturen und sorgen für Instandhaltung und langfristig auch für eine Senkung der Betriebskosten.
- Auch der Schornsteinfeger muss sich die Anlage in regelmäßigen Abständen anschauen, doch auch hierbei entstehen keine hohen Kosten.
- Die Gasheizungswartung ist vor allem aus Gründen der Sicherheit sinnvoll, ein weiterer Vorteil ist die Energieersparnis.
- Durch die regelmäßige Wartung kann zudem sichergestellt werden, dass Sie effizient heizen und die Anlage eine möglichst lange Lebensdauer hat.
- Die Wartung darf ausschließlich durch Fachpersonal durchgeführt werden, ist aber nicht gleichzusetzen mit dem hydraulischen Abgleich.
Warum ist die Gasheizungsanlagenwartung wichtig?
Es handelt sich um komplexe Heizsysteme, die mit einem gefährlichen Brennstoff funktionieren. Tritt an irgendeinem Punkt der Heizung Gas aus, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Deshalb darf auf einen regelmäßigen Heizungs-Check nicht verzichtet werden. Bei der Prüfung wird sichergestellt, dass die Anlage reibungslos funktioniert und dass vor allem keine Lecks bestehen.
Nachfolgend gehen wir auf die wichtigsten Aspekte der jährlichen Wartung ein:
Sicherheit garantieren
Wird die Gastherme nicht gewartet, kann es beispielsweise passieren, dass Gas austritt. Dies wiederum kann zu einer Gasexplosion und somit zu dramatischen Folgen führen. Auch Kohlenmonoxid kann unbemerkt austreten, sodass Erstickungsgefahr droht. Durch die regelmäßige Überprüfung der Anlage kann diesen gravierenden Sicherheitsmängeln vorgebeugt werden.
Wirkungsgrad erhalten
Gasheizungen, die auf dem neuesten technischen Stand sind, erzielen teilweise hohe Wirkungsgrade, benötigen hierfür aber nur wenig Gas. Das sorgt für ein effizientes und vor allem kostengünstiges Heizen. Damit der hohe Wirkungsgrad dauerhaft erreichen werden kann, muss die Anlage stets optimal laufen. Dafür müssen alle Bauteile in Ordnung und die Voreinstellungen passend sein. Eine Wartung stellt dies sicher.
Dieser Punkt trägt übrigens auch zum Umweltschutz bei, denn nur eine effiziente Anlage verbraucht wenig Strom und Gas für den Betrieb. Auch die Emissionen können hierdurch auf einem geringen Level gehalten werden.
Austausch von Verschleißteilen
Die Gasheizung verfügt über zahlreiche Bauteile, von denen einige im Laufe der Jahre verschleißen. Das ist vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Allerdings können sich verschlissene Teile negativ auf die Lebensdauer der Anlage auswirken, sodass es wichtig ist, diese regelmäßig auszutauschen. Der Experte findet die verschlissenen Teile und baut neue ein.
Herstellergarantie
Wenn Sie eine Gasheizung betreiben, gibt es auf diese eine Herstellergarantie, die über viele Jahre läuft. Allerdings können Sie die Garantie nur dann nutzen, wenn Sie nachweisen können, dass die Anlage regelmäßig durch einen Experten gewartet wurde. Am einfachsten ist hier ein Wartungsvertrag.
Gibt es eine gesetzliche Vorschrift?
Der eigentliche Wartungsvorgang ist gesetzlich vorgeschrieben. Das ergibt sich aus § 11 der Energieeinsparverordnung (EnEV) und beschreibt, dass Komponenten, die einen wesentlichen Einfluss auf den Wirkungsgrad der Anlage haben, regelmäßig zu warten sind. Grundsätzlich sind die Arbeiten von einem Fachmann durchzuführen. Nicht vorgeschrieben ist allerdings, wie oft eine Wartung erfolgen muss.
Mieter oder Vermieter – wer muss sich um die Wartung der Gasheizung kümmern?
Obwohl der Vermieter für die Instandhaltung verantwortlich ist, darf er die Wartungskosten der Heizung auf die Mieter umlegen. Diese Wartungskosten werden dann als Teil der Betriebskosten abgerechnet. Wichtig zu beachten: Reparaturen oder der Austausch von defekten Geräten sind nicht umlegbar – dafür muss der Vermieter selbst aufkommen. Es lohnt sich also, die Betriebskostenabrechnung genau zu prüfen und bei hohen Beträgen eine detaillierte Aufstellung anzufordern.
Was passiert, wenn ich meine Heizung nicht warten lasse?
Lassen Sie die Gasheizungsanlage nicht wie vorgeschrieben durch einen Experten warten, kann dies mit zahlreichen negativen Konsequenzen verbunden sein. Beispielsweise kann der Versicherungsschutz erlöschen. Kommt es also beispielsweise zu einem von der Gasanlage verursachten Schaden, wird die Versicherung hierfür nicht aufkommen. Auch können die Garantie- und Gewährleistungsansprüche, die der Hersteller der Anlage bietet, verfallen, wenn keine Wartung durchgeführt wird.
Obendrein müssen Sie mit einem erheblichen Bußgeld rechnen, wenn Sie Ihrer Pflicht rund um Wartung und Instandhaltung nicht nachkommen.
Gasheizung warten – wie oft?
Wenn Sie mit Gas heizen, ist es nicht gesetzlich vorgeschrieben, wie oft die Heizung gewartet werden soll. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) rät jedoch zu einem jährlichen Intervall.
Auch der Hersteller der Heizungsanlage empfiehlt in der Regel ein Wartungsintervall, an dem Sie sich orientieren können.
Spätestens sollte eine Wartung erfolgen, wenn Sie Folgendes feststellen:
- die Heizung arbeitet nicht mehr einwandfrei
- der Brenner macht Probleme
Der passende Wartungszeitpunkt ist übrigens der Spätsommer. Die Heizperiode steht kurz bevor, sodass eine effiziente Heizleistung sichergestellt werden kann, die nicht nur bares Geld spart, sondern auch den Vorteil hat, dass sie die Umwelt schont. Ein weiterer geeigneter Zeitpunkt ist vor der Überprüfung durch den Schornsteinfeger. Schließlich bemisst dieser die Abgaswerte. Im Rahmen der Wartung können diesbezügliche Mängel jedoch gefunden und behoben werden, sodass der Schornsteinfeger nichts zu beanstanden hat.
Das Herzstück des Heizsystems ist die Gastherme, die Sie richtig einstellen lassen sollten.
Unterscheiden sich die Wartungsarbeiten bei Gasheizung und Wärmepumpe?
Die Wartung von Gasheizungen und Wärmepumpen unterscheidet sich in einigen wesentlichen Punkten, da beide Systeme unterschiedliche Technologien und Betriebsweisen haben. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gasheizungswartung stärker auf die Verbrennungstechnik und die Abgasführung fokussiert ist, während beim Einstellen einer Wärmepumpe die Überprüfung der Kältemittelkreisläufe und der elektrischen Komponenten zentral ist.
Probleme können Leckagen im Kältemittelkreislauf, Defekte am Kompressor oder Fehler in den Steuerplatinen umfassen, die oft spezialisierte Diagnosen und Reparaturen erfordern. Beide Systeme benötigen Fachkenntnisse und spezielle Werkzeuge für eine sichere und effektive Reparatur.
In der Regel sind die Wartungskosten für Wärmepumpen höher als für Gasheizungen.
Ist ein hydraulischer Abgleich im Rahmen der fachgerechten Wartung notwendig?
Der hydraulische Abgleich sollte idealerweise bei der Installation oder nach größeren Veränderungen am Heizsystem durchgeführt werden. Er ist nicht unbedingt eine regelmäßige Wartungsmaßnahme, aber er sollte überprüft werden, wenn die Leistung der Heizung nachlässt oder wenn Renovierungen am System vorgenommen wurden.
Ablauf
Für die Heizungsanlagenwartung gibt es einen festen Ablauf. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Experte alle wichtigen Dinge überprüft und somit die Einsatzbereitschaft der Anlage gewährt ist. Diese Maßnahmen sollten ergriffen werden:
- Dichtheitsprüfung
Die Prüfung der Dichtigkeit ist besonders wichtig, denn ein Gasleck kann im schlimmsten Fall mit einer Explosion enden. Der Fachmann verwendet spezielle Messgeräte, um Gas- und Abgasleitungen zu überprüfen. Auf diese Weise können Druckverluste festgestellt und umgehend repariert werden. Außerdem wird eine Sichtprüfung durchgeführt. - Sicherheitsüberprüfung
Neben der Dichtheit wird auch der Brenner kontrolliert. Schließlich benötigt er ausreichend Verbrennungsluft. Da die Sicherheitsventile ebenfalls einwandfrei funktionieren müssen, werden auch diese genau unter die Lupe genommen. - Verschleißteile finden und austauschen
Einige der in der Heizung verbauten Teile verschleißen im Laufe der Jahre. Sie werden unter anderem auf Korrosion überprüft und ausgetauscht, wenn die reibungslose Einsatzfähigkeit aufgrund einer Materialermüdung nicht mehr garantiert werden kann. - Messung der Abgase
Beim Betrieb der Heizungsanlage müssen die vom Gesetzgeber festgelegten Emissionsgrenzwerte eingehalten werden. Deshalb erfolgt im Rahmen der Wartung auch eine Messung der Abgaswerte. - Begutachtung des Brenners
Sind der Brenner und der Brennraum erheblich verschmutzt, muss eine Reinigung erfolgen, damit die Anlage wieder effizient arbeiten kann. Deshalb schaut sich der Fachmann den Brenner genau an. - Gasdruckprüfung
Für einen effizienten Betrieb ist außerdem ein gewisser Gasdruck notwendig. Der Wartungsfachmann führt eine Druckkontrolle durch, um sicherzustellen, dass auch diese Komponente wie vorgeschrieben funktioniert.
Wer darf die Gasheizungswartung vornehmen?
Die Energieeinsparverordnung schreibt vor, dass die regelmäßige Wartung nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden kann, der die notwendigen Fertigkeiten besitzt. Sie müssen daher einen Heizungsinstallateur beauftragen und können mit diesem auch einen Wartungsvertrag abschließen.
Kosten für die Heizungswartung
Wie teuer die Wartung der Gasheizung ist, richtet sich vor allem nach der Größe und nach der Art der Anlage. Für ein Einfamilienhaus sollten Sie mit Wartungskosten zwischen 100 bis 200 Euro rechnen. Für Mehrfamilienhäuser können auch Kosten von 300 Euro und mehr entstehen. Am besten vergleichen Sie mehrere Angebote und entscheiden sich für den Fachbetrieb, der Ihnen das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für den Heizungscheck bietet.
Fazit
Die Wartung der Gasheizung ist gesetzlich vorgeschrieben, auch wenn es keine Regel gibt, wann und wie oft diese erfolgen muss. Die Arbeit darf nur von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Heizung einen sicheren Betrieb bietet und dass sie weiterhin effizient arbeitet und einen hohen Wirkungsgrad erreicht. Wird die Heizungsanlage nicht wie vorgeschrieben gewartet, kann es zur Verhängung eines Bußgeldes kommen. Außerdem können der Versicherungsschutz und die Garantieansprüche erlöschen.