Die Fußbodenheizung bringt nicht nur Wärme ins Haus, sondern leider auch hohe Kosten, wenn sie falsch eingestellt wird. Durch richtiges Einstellen der Fußbodenheizung können Sie den Energieverbrauch minimieren und die Wirksamkeit maximieren. Wie Sie das tun, erfahren Sie bei Heizungsbau.net!

Vieles spricht für eine Fußbodenheizung: Der Heizkörper stört nicht optisch, er muss nicht in der Raumgestaltung berücksichtig werden und die Wärme verteilt sich gleichmäßig. Doch ein großer Nachteil ist die Notwendigkeit, die Fußbodenheizung korrekt einzustellen. Damit dies nicht zu einem großen Problem wird, informiert Heizungsbau.net, wie die Steuerung der Fußbodenheizung einzustellen und wann ein Fachmann zu rufen ist.
Fußbodenheizung einstellen: Der hydraulische Abgleich
Der hydraulische Abgleich ist ein Vorgang, bei dem das Strömungsverhalten des Energieträgers (Wasser) im Heizungssystem optimiert werden kann. Mit Hilfe des hydraulischen Abgleichs wird festgelegt, welcher Druckwert in welchem Heizkreis eingestellt werden soll. Dieser Druckwert hängt von dem Heizwärmebedarf, der Rohrlänge des dazugehörigen Heizkreises, der Untergrundbeschaffung unter der Fußbodenheizung, des Materials und der Dicke aus dem der Boden gemacht worden ist und von der eingestellten Vorlauftemperatur der Heizung.
Weil die Verteilung der einzelnen Druckwerte aufgrund unterschiedlicher Faktoren variiert, ist der hydraulische Abgleich ein komplexer Vorgang, der sicherheitshalber einem Fachmann überlassen werden sollte.
Wofür wird der Fachmann benötigt?
Der Fachmann ermittelt unter anderem die Volumenströme in Liter pro Stunde für jedes Heizregister mithilfe von Auslegungssoftware der Hersteller oder des Datenschiebers für Fußbodenheizungen. Außerdem berechnet der Heizungsspezialist die Druckverluste des Heizregisters, um die Druckunterschiede zwischen den zu verringernden Heizregistern zu ermitteln. Der Heizungsbauer bestimmt die Einstellwerte am Heizkreisverteiler durch Berechnung und Messung.
Ein Heizungsbau-Fachmann kann Beratungen bezüglich der Einstellung von Fußbodenheizungen geben und diese selbst sachgemäß installieren und fehlerfrei in Betrieb nehmen. Die Fachleute für Heizung, Gas und Wasser besitzen nicht nur ausreichende praktische Erfahrungen und spezifisches Wissen, sondern auch das nötige Werkzeug für das Einstellen des hydraulischen Abgleichs für die Fußbodenheizung.
Vorlauf- und Rücklauftemperatur für die Fußbodenheizung einstellen
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers, das durch die Rohre der Heizflächen strömt. Beim Durchfließen des Heizwassers durch die Fußbodenheizung gibt das Wasser seine Wärme an den Raum ab, wodurch seine Temperatur sinkt. Das durch Wärmeabgabe kalt gewordene Wasser ist nun Rücklaufwasser. Es fließt zurück zur Heizung, um erneut aufgeheizt zu werden. Die Menge an abgegebener Wärmeenergie ist abhängig von Spreizung, das heißt der Differenz aus der Vorlauf- und Rücklauftemperatur.
Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Außentemperatur einstellen
Einige Fußbodenheizungen besitzen einen Außenfühler, der automatisch in Abhängigkeit zur Außentemperatur die Vorlauftemperatur einstellt. Ist jedoch so ein Außentemperaturfühler für die Fußbodenheizung nicht vorhanden, sollte die Vorlauftemperatur einen Tag im Voraus geplant werden, um sie dementsprechend rechtzeitig einstellen zu können. Da die Einstellung der Vorlauftemperatur von der Außentemperatur abhängt, sollte die Fußbodenheizung immer höher eingestellt werden, wenn die Außentemperatur im Minusbereich liegt.
Vorlauftemperatur durch „Experimentieren“ einstellen
Um den richtigen Wert für die Vorlauftemperatur zu erhalten, muss herumexperimentiert werden, weil jedes Haus anders isoliert ist und die Räume sich in ihrer Größe und Deckenhöhe unterscheiden. Ein kleiner Raum mit einer niedrigen Decke benötigt eine eher niedrige Vorlauftemperatur als ein beispielsweise großer Raum mit vielen Fenstern und hoher Decke.
Fußbodenheizung energiesparend einstellen
Von Vorteil ist es die richtigen Werte für die jeweiligen Außentemperaturen zu notieren, um im darauffolgenden Jahr gleich mit der richtigen Wärme beginnen zu können. Um energiesparend zu handeln, sollte die ermittelte Vorlauftemperatur nicht abgesenkt werden. Denn bei niedriger Temperatur benötigt die Umwälzpumpe mehr Zeit zu arbeiten, wodurch höhere Stromkosten entstehen.
Bei besonders niedrigen Temperaturen (Frost) über Nacht sollte die Fußbodenheizung nicht ganz ausgestellt werden, denn dann beansprucht das Aufwärmen des abgekühlten Raumes eine Menge Zeit.
Wie wird die Vorlauf- und die Rücklauftemperatur manuell eingestellt?
Jede Fußbodenheizung hat eine Regelstation über die die Vorlauftemperatur mithilfe eines Thermostats eingestellt werden kann. Beim Einstellen des Thermostats pumpt der Wärmeerzeuger heißes Wasser in die Richtung der Fußbodenheizung. Dieser heiße Volumenstrom wird gemeinsam mit dem kalten Rücklaufwasserstrom der Fußbodenheizung von der Umwälzpumpe angesaugt und miteinander vermischt. Von dort aus fließt ein Teil des Mischwassers als Vorlauf in die Fußbodenheizung (Vorlauftemperatur) und der andere Teil als Rücklauf zurück in den Wärmeerzeuger zurück.
Ein Thermostat zur Raumtemperaturregelung
Mithilfe einer Temperaturregelung am Thermostat kann die Durchflussmenge eingestellt werden. Das ist die Menge an heißem Wasser, die mit kaltem Wasser gemischt wird und die durch die Fußbodenheizung fließt. Diese Durchflussmenge ist in jedem Heizkreis unterschiedlich und ist abhängig vom hydraulischen Abgleich. Je höher die Temperatur mit dem Thermostat eingestellt wird, desto weiter öffnet sich das Thermostatventil und eine hohe Durchflussmenge fließt durch den Heizkreis. Dies hat zur Folge, dass die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung steigt. Ist das Thermostat auf eine niedrige Temperatur eingestellt, sinkt die Vorlauftemperatur, weil weniger heißes Wasser beigemischt ist.
Ein Ventil zur Temperaturregelung
Über ein Ventil, das sich an der aus der Heizungsanlage kommenden Leitung befindet, lässt sich die Menge des heißen Wassers einstellen. Dadurch wird verhindert, dass das heiße Vorlaufwasser in die Regelstation beziehungsweise in die Umwälzpumpe gelangt. Die Wassermenge wird dadurch reduziert und der Einstellbereich des Thermostats wird eingestellt. Das Ventil ist beim Einbau bereits eingestellt und seine Verstellung könnte zu Problemen führen. Ist das Ventil nämlich zu weit geöffnet, ist der Volumenstrom aus dem Primärkreis zu groß und kann zu störenden Strömungs- oder Klopfgeräuschen kommen führen.
Wie wird das Problem behoben?
Um dieses Problem zu beheben, sollte das Regulierventil mit einem Innenvierkantschlüssel um eine Öffnung aufgedreht werden nachdem es komplett zugedreht worden ist. Damit sollte das Geräuschproblem behoben worden sein. Falls dies nicht der Fall sein sollte, ist es ratsam einen Fachmann um Hilfe zu bitten.