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Wärmepumpen

Warmwasser-Wärmepumpe als Ergänzung zur herkömmlichen Heizung

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 4 Minuten

Eine Warmwasser-Wärmepumpe gewinnt Wärme aus der Umweltenergie, wie der Raumluft, wie sie beispielsweise in Kellerräumen vorhanden ist, und nutzt diese zur Warmwasserbereitung. Wie die Wärmepumpe zur Aufbereitung von Warmwasser genau funktioniert und welche Anschaffungskosten dafür anfallen, klärt Heizungsbau.net hier.

Warmwasser Wärmepumpe

Eine Warmwasser-Wärmepumpe ist sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand eine effiziente Lösung für die Warmwasserbereitung. © Junkers Bosch Thermotechnik GmbH. Alle Rechte vorbehalten

Die Warmwasser-Wärmepumpe stellt eine besondere Bauart der Luft-Wasser-Wärmepumpe dar. Ihre Aufgabe besteht darin, Wasser zum allgemeinen Gebrauch aufzuheizen. Die Brauchwasser-Wärmepumpe ermöglicht es die Herstellung von Warmwasser, ohne das extra eine Heizung betrieben werden muss. Das spart auf lange Sicht Energiekosten. Nach Wunsch können Luft-Wasser-Wärmepumpen nicht nur für die bedarfsgerechte Brauchwasser Erwärmung eingesetzt werden, sondern auch für die energiesparende Wohnraumbeheizung, zum Beispiel durch eine Fußbodenheizung.

Wärme aus Wasser und Luft gewinnen

Eine Warmwasser-Wärmepumpe gewinnt bis zu 70 Prozent der für die Aufheizung benötigten Energie aus dem Grundwasser, der Umgebungsluft oder der in der Raumluft vorhandenen Abwärme. Grundwasser hat eine konstante, relativ hohe Temperatur – auch im Winter. Wasser als Wärmequelle ermöglicht daher besonders hohe Leistungszahlen. Grundwasserwärmepumpen sind allerdings genehmigungspflichtig. Die zusätzliche Verbindung einer Wasser-Wärmepumpe mit einem Heizkessel sorgt für maximale Warmwasserversorgung und vermeidet den unwirtschaftlichen Betrieb des Kessels in der warmen Jahreszeit. Bei der Auswahl des Warmwasserspeichers müssen dazu die maximal zu übertragende Heizleistung der Wärmepumpe und die gewünschte Speichertemperatur im Wärmepumpenbetrieb berücksichtigt werden. Auch mögliche Sperrzeiten der Energieversorger sowie das individuelle Nutzverhalten sind zu beachten.

Funktionsweise einer Warmwasser-Wärmepumpe

Die Wärme aus dem Erdreich, Grundwasser oder Luft wird in der Wärmepumpe über einen Wärmetauscher, den sogenannten Verdampfer, auf ein flüssiges Kältemittel übertragen. Dieses Kältemittel hat einen sehr niedrigen Siedepunkt, erwärmt sich demnach schnell und verdampft schon bei niedrigen Temperaturen. Ein Kompressor verdichtet das gasförmige Kältemittel, das sich dabei zusätzlich stark erhitzt. Die so erzeugte Wärme wird über einen zweiten Wärmetauscher, den Verflüssiger, vollständig an das Heizsystem und den Warmwasserspeicher abgegeben. Dadurch kühlt das Kältemittel stark ab und wird wieder flüssig. Anschließend strömt das Kältemittel ab und erreicht wieder den Ursprungsdruck. Der Prozess kann wieder von Neuem beginnen.

Betriebsarten einer Warmwasser-Wärmepumpe

Wärmepumpen-Hersteller bieten für die Warmwasseraufbereitung verschiedene Wärmepumpensysteme an. Die Gängigsten finden Sie hier aufgelistet:

  • Monovalente Wärmepumpe: Hier ist die Wärmepumpe alleiniger Heizwärmeerzeuger. Diese Betriebsart ist geeignet für alle Niedrigtemperaturheizungen bis zu einer Vorlauftemperatur von maximal 60 Grad.
  • Monoenergetische Wärmepumpe: Die Wärmepumpe wird durch eine elektrische Zusatzheizung unterstützt. Das ist bei Warmwasser-Wärmepumpen manchmal notwendig, um bei tieferen Außentemperaturen genügend Heizleistung zur Verfügung zu stellen.
  • Bivalente Wärmepumpe: Die Wärmepumpe liefert bis zu einer festgelegten Außentemperatur die gesamte Heizwärme. Sinkt die Temperatur unter diesen Wert, schaltet sich die Wärmepumpe ab und der zweite Wärmeerzeuger übernimmt die Heizleistung.

Schon diese Auswahl zeigt die Vielfalt an Betriebsarten und Funktionsweisen von Warmwasser-Wärmepumpen. Da dazu noch eine breite Auswahl an Herstellern am Markt vertreten ist, liegen die Kosten für eine Wärmepumpe zwischen 1.800 und 2.700 Euro. Hinzu kommen Kosten für den Aufbau des Gerätes, die bei rund 50 bis 80 Euro pro Stunde liegen. Nach der Installation wird ein Fachmann zur regelmäßigen Wartung benötigt. Auf unserem Branchenportal finden Sie dazu kompetente Monteure aus Ihrer Region.

Fazit

Ein echter Vorzug der Warmwasser-Wärmepumpe ist es, unabhängig von Ihrer bestehenden Heizungsanlage, der Jahreszeit und Sonneneinstrahlung, ganzjährig für warmes Wasser zu sorgen. Daher müssen Sie weder Ihre Holzheizung anfeuern, noch muss die Öl- oder Gasheizung laufen. Die Warmwasser-Wärmepumpe entzieht der Raumluft oder dem Grundwasser Wärme und heizt damit Ihr Brauchwasser auf.

Über unsere*n Autor*in
Heizungsbau.net Team
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