Eine Keramikheizung ist ein elektrisches, also mit Strom betriebenes Heizgerät, das Keramikelemente als Wärmequelle verwendet. Die angenehme und hohe Strahlungswärme eignet sich vor allem als Alternative für Räume, die entweder klassisch nicht beheizt werden wie zum Beispiel das Gartenhaus, aber auch für kühlere Tage, an denen man zwar noch keine Heizung anmachen möchte, es im Bad aber schon gerne kuschelig warm hätte. Tragbare Heizlüfter ermöglichen hier eine hohe Flexibilität und sind energiesparend, Modelle für die Wand sparen Platz in kleinen Räumen.
Alles auf einen Blick:
- Die Keramikheizung wird mit Strom betrieben. Mit Ökostrom oder einer eigenen Photovoltaik-Anlage gilt sie als energiesparend.
- Für den Dauerbetrieb ist diese Heizform allerdings nicht geeignet, sie eignet sich eher als Zusatzheizung oder als Übergangslösung.
- Die Strahlungswärme beziehungsweise Konvektionswärme ist hoch und fühlt sich angenehm an.
- Es gibt diese elektrische Heizung als Infrarot Keramikheizung sowie als Heizlüfter. Die optimale Leistung liegt bei rund 2.000 Watt.
- Es werden zahlreiche Größen und Designs angeboten, die Auswahl ist groß.
- Diese Heizungsart ist gut für Allergiker, da die Luft im Zimmer sauber bleibt.
Was ist eine Keramikheizung?
Dabei handelt es sich um eine mit Strom betriebene Heizung, die entweder in Form einer Infrarotheizung oder als Heizlüfter angeboten wird. Der Heizlüfter erzeugt eine Konvektionswärme, während die Infrarotheizung eine angenehme Strahlungswärme abgibt. Dies sorgt für ein Wohlfühlklima. Sie können sich das Prinzip der Strahlungswärme genauso vorstellen wie bei der Sonne. Stehen Sie direkt in der Sonne, ist es durch die Strahlen angenehm warm. Gehen Sie jedoch in den Schatten, wird es schnell deutlich kälter.
Sie heizen auf diese Weise ohne Gas und Öl. Die Keramikheizung besteht lediglich aus einem Panel. Dieses wird mit der Steckdose verbunden. Mehr Aufwand ist nicht notwendig. Ihr größter Vorteil liegt daher darin, dass Sie die Heizung komplett selbst installieren können und keinen Experten dafür benötigen. Übrigens: Eine Keramik Heizung eignet sich auch für ein Wasserbett.
Wie ist eine solche Heizung aufgebaut?
Diese Heizungsform überzeugt durch einen simplen Aufbau. Lediglich vier hauptsächliche Bauteile sind notwendig, um eine angenehme Wärme zu erzeugen. Zwischen der Rückseite und der Front, die mit Keramik ausgestattet ist, befinden sich eine Isolierungsschicht sowie ein Heizleiter.
Infrarotheizungen sind in der Regel als Panel konzipiert, während Heizlüfter eine typische Lüfterform aufweisen, wie man sie auch von anderen Modellen kennt. Sie sind ebenso wie diese mobil einsetzbar.
Wie funktioniert der Keramikheizer?
Der keramische Kern der Heizung wird als PTC-Widerstand bezeichnet. Dieser wird benötigt, um Strom zu 100 Prozent in thermische Energie umzuwandeln. Das geschieht direkt innerhalb der Heizung, sodass keine externen Bauteile notwendig sind, wie es beispielsweise bei einer Öl- oder Gasheizung der Fall ist.
Abgegeben wird diese Wärme entweder in Form von
- Strahlungswärme (bei einer Infrarotheizung) oder
- als Konvektionswärme (bei einem Heizlüfter).
Die Heizungsform reguliert sich selbst, sodass eine Überhitzung so gut wie nicht möglich ist (Überhitzungsschutz). Denn bei zunehmender Temperatur steigt auch der elektrische Widerstand und die Leitfähigkeit sinkt.
Vor- und Nachteile
Im Normalfall werden sich sicher nur die Wenigsten für eine PTC Keramikheizung fürs ganze Haus entscheiden. So zu heizen ist eher etwas für sehr kleine Räume. Also für solche, die im Normalfall gar keine Heizung hätten – wie zum Beispiel ein Gartenhausbüro oder ein Camper – oder als Zusatznutzung, wenn die Heizung an sich noch eine Weile ausbleiben soll.
Die Vorteile
Einer der größten Vorteile besteht sicherlich darin, dass es zahlreiche Größen, Formen, Farben und Designs gibt. Diese Vielfalt erweitert sich dadurch, dass Sie zwischen einem Panel und einem Heizlüfter wählen können. Letzterer ist zwar meist klein, beheizt den Raum aber dennoch zuverlässig und schnell. Diese elektrischen Heizlüfter sind etwas schwerer als die gängigen und daher auch sehr standfest.
Keramik ist robust, langlebig und feuerfest. Elektrische Heizgeräte wie diese verursachen keine Schadstoffe und somit keine unangenehmen Gerüche. Wenn Sie heizen, bleibt die Luft sauber, sodass diese Modelle sich hervorragend für Allergiker eignen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Keramik die Wärme zuverlässig weiterleitet und sogar speichert. Deshalb punktet diese Art der Elektroheizung mit einem vergleichsweise geringen Stromverbrauch.
Keramikheizungen lassen sich zudem leicht installieren, sie müssen lediglich an die Steckdose angeschlossen werden. Ein Wartung ist in der Regel nicht notwendig.
Die Nachteile
Diesen Vorteilen stehen einige Nachteile gegenüber wie zum Beispiel hohe Stromkosten bei Dauerbetrieb, was wiederum – bei normalem Strom – umweltbelastend sein kann. Große Flächen lassen sich mit einer einfachen Keramikheizung nur schwer beheizen. Hier müssten zahlreiche Elemente installiert werden, um einen Effekt zu erzielen. Dies jedoch wäre vergleichsweise teuer und würde die Betriebskosten nochmals steigen lassen. Außerdem wären zahlreiche Steckdosen notwendig, um jedes einzelne Panel oder jeden einzelnen Heizlüfter betreiben zu können.
Vor- und Nachteile der Keramikheizung in der Übersicht
Vorteile | Nachteile |
zahlreiche Größen, Formen und Designs als Infrarotheizung und als Keramik-Heizlüfter erhältlichsicherer Betrieb mit ÜberhitzungsschutzKeramik ist robust, langlebig und feuerfestkeine unangenehmen Gerüche und kein Schmutz, daher bestens für Allergiker geeignet; saubere Luftgeringer Stromverbrauch durch wärmeleitende und wärmespeichernde EigenschaftenHeizung kann selbst eingebaut werdenkeine Wartung notwendigerzeugt kaum Emissionen und ist umweltfreundlich, wenn Sie Ökostrom oder Strom aus der eigenen PV-Anlage verwenden | hohe Stromkosten bei Dauereinsatzwird kein Öko-Strom aus erneuerbaren Energien verwendet, ist die Anlage zumindest im Dauerbetrieb nicht umweltfreundlich genugnur für kleine Räume oder Teilbereiche geeignet |
Verbrauch einer Keramikheizers
Der Verbrauch richtet sich unter anderem nach der Leistung sowie nach der Hochwertigkeit des Modells. Extrem günstige Geräte können viel Strom verbrauchen. Entscheiden Sie sich hingegen für eine stromsparende Variante, dann fällt der Verbrauch natürlich deutlich geringer aus.
Sind Keramikheizungen Stromfresser?
Es bleibt jedoch zu sagen, dass im Dauerbetrieb bei einer Heizung mit Keramik immer mit hohen Stromkosten für die gewünschte Wärme zu rechnen ist. Deshalb sollte diese Heizungsart nur in einem Teilbereich des Hauses – wie beispielsweise im Bad – verwendet werden. Sie können pro Stunde im Heizbetrieb einer Anlage mit 2.000 Watt etwa 50 Cent an Stromkosten einplanen.
Genau berechnen können Sie Ihre individuellen Kosten anhand folgender Formel:
Jährlicher Energieverbrauch in Kilowattstunden je Quadratmeter x Wohnfläche x Rohstoffpreis = jährliche Heizkosten
Kosten
Ebenfalls wichtig bei der Entscheidung für oder gegen diese Heizungsform sind die zu erwartenden Kosten. Punktuell eingesetzt ist eine Keramik Heizung günstig und kann Ihnen – nur durch das Beheizen einzelner Bereiche – sogar Geld sparen. Im Dauereinsatz können jedoch hohe Verbrauchskosten entstehen.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Keramikheizer gibt es in einem Leistungsspektrum von 250 bis 3.000 Watt, wobei Sie für den Gebrauch zuhause höchstens 2.000 Watt benötigen.
Die günstigsten Modelle mit einer Leistung von 1.000 bis 2.000 Watt erhalten Sie bereits ab etwa 30 bis 70 Euro. Möchten Sie jedoch eine neue Variante nutzen, die bessere Eigenschaften wie Smart Home aufweist, müssen Sie zwischen 150 und 500 Euro einplanen. Entscheidend sind aber hier nicht die Anschaffungs-, sondern die Betriebskosten. Je höher der Strompreis, desto mehr müssen Sie zahlen.
Ist ein Keramikheizer billiger als Gas?
Diese Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden, denn auf den ersten Blick erscheint sie günstiger. Allerdings eignet die Elektroheizung sich nur selten als Dauerlösung.
Die Investitionskosten einer Gasheizung liegen bei etwa 10.000 Euro, während eine Infrarotheizung nur einen Bruchteil hiervon kostet. Dafür fallen für die Gasheizung deutlich weniger Betriebskosten an. Auf die Jahre hochgerechnet, können Sie bei der Gasheizung daher viel Geld einsparen, es sei denn, Sie erzeugen mit einer eigenen Photovoltaikanlage genügend Strom, um die Heizung durchgängig zu betreiben. Wartungskosten fallen bei einer solchen Elektroheizung übrigens ebenfalls weg – im Gegensatz zu einer Gasheizung. Wobei – und das dürfen Sie nicht außer Acht lassen – ab 2024 nur noch Heizungsmodelle erlaubt sind, die mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien laufen. Da gehört die Gasheizung – im Gegensatz zum Beispiel zu einer Wärmepumpe – nicht dazu. Sie müssten also mindestens auf ein Hybridgerät ausweichen.
Wann lohnt sich eine Keramik Heizung?
Eine Keramik Heizung lohnt sich vor allem, wenn Sie nur eine kleine Fläche wie beispielsweise ein Gartenhaus oder ein Badezimmer beheizen möchten, und zwar nicht dauerhaft, sondern nur für kurze Zeit eine Heizung benötigen. Denn dann wird es punktuell schnell warm. Um große Räume dauerhaft zu beheizen, ist diese Heizform jedoch nicht geeignet.
Die wichtigsten Infos zur Keramikheizung im Überblick
Aspekte | Beschreibung |
Eigenschaften | |
Wärmequelle | Keramikelemente |
Wärmearten | Strahlungswärme (Infrarot) für Infrarotheizung, Konvektionswärme für Keramik Heizlüfter |
Stromquelle | elektrischer Betrieb |
Eignung | Alternative für Zimmer ohne klassische Heizung, Zusatzheizung, Übergangslösung |
Flexibilität | tragbare Heizlüfter, Wandmodelle sparen Platz |
Vorteile | |
energiesparend | mit Ökostrom oder eigener PV-Anlage |
Strahlungswärme/Konvektionswärme | leise Geräte, angenehme Wärme mit Überhitzungsschutz |
vielfältige Modelle | Infrarot Keramikheizung, Heizlüfter; unterschiedliche Größen, Designs, Formen |
allergikerfreundlich | saubere Luft, keine Schadstoffe, keine unangenehmen Gerüche |
einfache Installation | keine Experteninstallation notwendig, an Steckdose anschließen |
Nachteile | |
Dauerbetrieb | nicht ideal für Dauerheizung, eher für kleine Zimmer oder als Zusatzheizung |
hohe Stromkosten | bei Dauereinsatz, besonders ohne Ökostrom |
begrenzte Flächenabdeckung | schwierig, große Zimmer zu beheizen, mehrere Elemente nötig |
Kosten | |
Anschaffungspreis | ca. 30 – 70 Euro für günstige Modelle, bis zu 150 – 500 Euro für erweiterte Optionen |
Betriebskosten | abhängig von Strompreis, höhere Kosten bei Dauereinsatz |
Vergleich mit Gas | |
Gasheizung | Investitionskosten höher, niedrigere Betriebskosten über Zeit, Gasheizung allein ab 2024 nicht mehr erlaubt – Hybridsysteme oder Alternativen notwendig |
Elektroheizung | geringere Investitionskosten, höhere Betriebskosten bei Dauereinsatz |
Eignung | |
geeignet für | kleine Räume, Gartenhaus, Badezimmer, als Übergangslösung, für punktuelle Erwärmung |
nicht geeignet für | große Räume, dauerhafte Beheizung |
Fazit
Die Keramikheizung ist eine gute Heizalternative für kleine Räume und für den Fall, dass Sie eine Heizung unauffällig oder gar unsichtbar in den Raum integrieren möchten. Sie wird in Form einer Infrarotheizung oder als Heizlüfter angeboten, normale Heizkörper benötigen Sie nicht. Allerdings eignet sich diese Heizungsart bei einer Leistung von rund 2.000 Watt weniger, um große Räume dauerhaft zu beheizen. Das würde die Stromkosten gewaltig in die Höhe treiben. Mit einer eigenen PV-Anlage aber zum Beispiel könnte die Keramikheizung die richtige Entscheidung sein – zum Beispiel, um Übergangsperioden preisgünstig zu überbrücken.