Ein defekter Kamin verursacht braune Flecken an der Außenwand des Schornsteins und einen unangenehmen Duft. Wenn ein alter Kamin diese Mängel aufweist, muss er zeitnah saniert werden. Auch bei der Installation neuer Heizungsanlagen muss oft eine umfassende Kaminsanierung vorgenommen werden, um effizient und kostengünstig Wärmeenergie zu erzeugen.
Ein Kamin wird dann saniert, wenn eine Versottung des Schornsteins auftritt, was bedeutet, dass der Mantelstein des Kamins von Wasser, Teer und Schwefel durchdrungen ist. Dieser Bauschaden tritt bei alten Kaminen auf sowie nach dem Einbau moderner Heizsysteme, da die großen Querschnitte alter Schornsteinzüge meist nicht mit der zu geringen Abgastemperatur der neuen Anlagen kompatibel sind. Von einem Fachmann kann die Sanierung des Kamins innerhalb eines Tages professionell durchgeführt werden und beinhaltet in der Regel die Sanierung des Kaminkopfs, eine Erweiterung des Querschnittes und das Anbringen einer LAS-Abgasleitung, welche genügend Abstand zum Mauerwerk innerhalb des Schornsteins garantiert und der Zwischenraum von Mauer und Abgasrohr als Zufuhr für Verbrennungsluft dient.
Kamin sanieren: Diese Rohre können eingesetzt werden
Bei der Kaminsanierung wird das neue Rohrsystem Stück für Stück vom Dach in den bereits vorhandenen Kamin herabgelassen. Manchmal ist an den Ofenanschlussstellen etwas Stemmarbeit notwendig, damit die neuen Rohre mit der Heizung oder den Kaminöfen verbunden werden können. Stemmarbeiten müssen beispielsweise bei Schornsteinen durchgeführt werden, die nicht gerade nach oben verlaufen, sondern als sogenannte gezogene Kamine oder Schornsteine schräg zum Dach hin verlaufen. Unter Profis werden solche Kamine Y-Schornsteine genannt, wonach das Y umgedreht wird und damit zwei Leitungen symbolisiert, die zum Dach hin zusammengeführt werden.
Folgende Rohre können bei der Sanierung des Kamins eingesetzt werden:
- Ein Edelstahlrohr eignet sich vor allem bei einem Heizungssystem, welches nur mit niedrigen Temperaturen arbeitet. Das Rohr ist nicht besonders hitzebeständig, dafür jedoch in seiner Anschaffung relativ günstig.
 
- Ein doppelwandiges Edelstahlrohr hält hingegen Temperaturen von bis zu 600° Celsius aus, weswegen es sich optimal für Heizsysteme eignet, die hohe Temperaturen abgeben.
 
- Die Keramikverrohrung wird nur noch selten bei der Sanierung eines Kamins eingesetzt, da sie sehr teuer ist und zudem ein Heizsystem mit überdurchschnittlich hohen Abgastemperaturen benötigt, um im Rohr entstandene Feuchtigkeit zu trocknen.
 
- Ein Kunststoffrohr ist das perfekte Material für die Sanierung des Kamins mit einem Heizsystem, das kaum Abgastemperaturen entwickelt, da es gegen Kondenswasser resistent ist.
 
Offener Kamin oder Pelletheizung?
Es ist ratsam, sich vor der Sanierung des Kamins von einem Schornsteinfeger beraten zu lassen und seine Empfehlungen bei der Umsetzung des Bauprojektes umzusetzen.
Offene Kamine verursachen durch einen erhöhten Luftabzug ein unangenehmes Raumklima, weswegen überlegt werden kann, bei der Sanierung auf eine Pelletheizung umzurüsten. Eine Pelletheizung ist eine Brennanlage, welche auf der Verbrennung von Holz und Kohle basiert. Da bei diesem Heizsystem eine höhere thermische Belastung auftritt, muss der Schornstein im Zuge der Kaminsanierung mit einem Stahl- oder Keramiksystem ausgekleidet werden, da diese Baustoffe hohen Temperaturen standhalten können. Stahlrohre haben zudem den Vorteil, dass sie besonders flexibel sind und Stemmarbeiten bei schief verlaufenden Kaminschächten weitgehend vermieden werden können.
Soll der offene Kamin, nur minimal umgebaut werden, um eine Erhöhung der Wärmegewinnung zu erzielen, kann in den alten Kamin eine Heizkassette eingebaut werden. Diese wird direkt in die Öffnung des vorhandenen Kamins eingesetzt, um luftdurchlässige Stellen abzudichten.
Kosten einer Kaminsanierung
Der Preis einer Kaminsanierung orientiert sich an dem Heizsystem und den Rohren, die dafür eingesetzt werden. Das Einführen einer Abgasleitung in einen gemauerten Schornstein kann Kosten von 600 bis 1.000 Euro verursachen und ist abhängig von der Höhe des Schornsteins sowie dem Durchmesser der Leitung. In den Preisen sind die Kosten der Profis noch nicht enthalten und müssen separat hinzugerechnet werden.
Einen wesentlichen Teil zur Preisbildung tragen das Material der Rohrleitungen sowie die Installation derselben bei. Diese können als einwandige, zweiwandige oder dreischalige Abgasleitungen montiert werden, wobei Letztere aus einem Leichtbetonmantelstein mit Hinterlüftungskanälen, einer feuerfesten Mineralfasermatte und einem hochtemperatur- und säurebeständigen Schamotterohr besteht. Folgende Kosten können als ungefähre Richtlinie zur Kalkulation einer Kaminsanierung herangezogen werden:
- Edelstahlrohr ab 250 Euro
 - Keramikrohr ab 600 Euro
 - Kunststoffrohr ab 100 Euro
 
Wird ein Kamin fachgerecht saniert, rentieren sich die Investitionskosten bereits nach kurzer Zeit, da Energie effizient genützt und somit die Heizkostenrechnung deutlich reduziert werden kann.