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Kamine und Öfen

Dauerbrand-Kaminofen – Nicht geeignet für die Verbrennung von Holz!

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 07. Februar 2014
Lesedauer: 4 Minuten

Ein Dauerbrand-Kaminofen muss eine genormte Mindestbrenndauer erreichen, um als solcher verkauft werden zu dürfen. Mit Holz als Brennstoff ist das nur selten möglich! Woran das liegt und auf welche Alternativen Sie zurückgreifen können, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Heizungsbau.net!

Ein Dauerbrand-Kaminofen ist nicht mit einem Kamin zu verwechseln, welcher im Dauerbetrieb brennt. Viel mehr erfüllt ein Dauerbrand-Kaminofen bestimmte Anforderungen in Bezug auf die Mindestbrenndauer. Diese sind in der DIN EN 13240 festgelegt: Feste mineralische Brennstoffe (Kohle) müssen bei Schwachlast (Kleinstellung) mindestens 12 Stunden und bei Nennwärmleistung (Höchstleistung nach Herstellerangaben) 4 Stunden lang brennen; Holz muss bei Schwachlast mindestens 10 und bei Nennwärmleistung 1,5 Stunden brennen. Wichtig ist, dass die Brennstoffmenge während der Tests der Brenndauer bei Schwachlast und Nennwärmleistung identisch ist! Nur wenn die Glut nach der festgelegten Mindestbrenndauer noch so heiß ist, dass das Feuer nach Auflegen eines Drittels der verbrannten Brennstoffmenge ohne äußere Unterstützung wieder entfacht wird, darf die Feuerstätte Dauerbrand-Kaminofen genannt werden!

Das Für und Wider eines Dauerbrand-Kaminofens

Da Holz in den seltensten Fällen die erforderliche Mindestbrenndauer erreicht, sind Dauerbrand-Kaminöfen hauptsächlich für den Kohleabbrand ausgelegt! Daher befindet sich eine Gussmulde in der Brennkammer, in welche der Brennstoff automatisch nachrutschen kann. Die Befeuerungsluft wird von unten zugeführt. Der Nachteil von Kohle ist allerdings, dass es sich um einen fossilen Brennstoff handelt, welcher große CO2-Emissionen verursacht.

Ein mit Holz befeuerter Dauerbrand-Kaminofen kann die Vorgaben der DIN-Norm nicht erfüllen, ohne an Leistung und Umweltfreundlichkeit einzubüßen! Denn um die Brenndauer zu erhöhen, muss die Verbrennungstemperatur gedrosselt werden. Das hat einerseits zur Folge, dass der Wirkungsgrad sinkt, da das Holz nicht mehr vollständig verbrannt werden kann. Andererseits entstehen vermehrt Ruß und umweltschädliche Abgase.

Der wohl einzige Vorteil eines Dauerbrand-Kaminofens ist, dass nur selten Brennmaterial nachgelegt werden muss.

Kauf und Einbau eines Dauerbrand-Kaminofens

Ein Dauerbrand-Kaminofen kostet je nach Größe und Hersteller in etwa zwischen 500 und 2.000 €. Die Betriebskosten liegen jährlich im Durchschnitt zwischen 600 und 800 €. Hinzu kommen weitere 120 bis 150 € für die Arbeit des Schornsteinfegers und ca. 200 € für die jährliche Wartung.

UNSER TIPP:
Damit es nach der Installation des Dauerbrand-Kaminofens keine Probleme mit der Inbetriebnahme gibt, sollten Sie schon vor dem Kauf den Einbau durch den Schornsteinfeger genehmigen lassen! Dieser überprüft auch, ob alle bau- und feuerrechtlichen Vorschriften Beachtung finden.

Der Einbau des Dauerbrand-Kaminofens sollte dann in jedem Fall durch geeignete Fachhandwerker, beispielsweise Heizungsbau-Unternehmen, erfolgen! Ansonsten verlieren Sie eventuelle Gewährleistungsansprüche und das Sicherheitsrisiko aufgrund einer fehlerhaften Installation wird erhöht.

Alternativen zum Dauerbrand-Kaminofen

Umweltfreundlichere beziehungsweise leistungsstärkere Alternativen zum Dauerbrand-Kaminofen gibt es durchaus! Ein Pellet-Ofen beispielsweise ist auch mit automatischer Brennstoffzufuhr erhältlich. So entfällt das manuelle Nachlegen des Brennmaterials und Sie heizen zudem äußerst umweltfreundlich! Ein weiteres Kamin-Modell ist ein wasserführender Kaminofen: Das Wasser dient sowohl als Wärmespeicher als auch als Wärmeüberträger. So werden sehr hohe Wirkungsgrade erzielt.

Auch ein herkömmlicher Kaminofen stellt eine Alternative zum Dauerbrand-Kaminofen dar, wenn er mit Speckstein ummantelt ist. Dieses Material sorgt für die Abgabe der Wärme noch lange Zeit, nachdem das Feuer im Brennraum bereits erloschen ist!

Fazit

Dauerbrand-Kaminöfen müssen bestimmte Mindestanforderungen in Bezug auf die Brenndauer erfüllen. Da Holz diesen nur selten und mit Einbußen in Sachen Leistung und Umweltfreundlichkeit gerecht werden kann, sind Dauerbrand-Kaminöfen auf die Verbrennung von Kohle ausgelegt. Im Zusammenhang mit dem Holzabbrand überwiegen leider die Nachteile eines solchen Ofens, weshalb Sie auf Alternativen wie Pellet-Öfen oder wasserführende Kamine zurückgreifen sollten. Informieren Sie sich diesbezüglich am besten bei einem Heizungsbau-Experten! Diesen können Sie über unser kostenloses Online-Formular finden und ihm direkt Ihr Anliegen schildern!

Über unsere*n Autor*in
Heizungsbau.net Team
Heizungsbau.net ist das Branchenverzeichnis für Heizungsinstallateure und Heizungsbauer. Die Redaktion von Heizungsbau.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Heizthemen aller Art: von der Heizungserneuerung über Heizungstechnik bis hin zu Solarthermie und Wärmepumpen.