Ein Dauerbrand-Kaminofen muss eine genormte Mindestbrenndauer erreichen, um als solcher verkauft werden zu dürfen. Mit Holz als Brennstoff ist das nur selten möglich! Woran das liegt und auf welche Alternativen Sie zurückgreifen können, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Heizungsbau.net!
Ein Dauerbrand-Kaminofen ist nicht mit einem Kamin zu verwechseln, welcher im Dauerbetrieb brennt. Viel mehr erfüllt ein Dauerbrand-Kaminofen bestimmte Anforderungen in Bezug auf die Mindestbrenndauer. Diese sind in der DIN EN 13240 festgelegt: Feste mineralische Brennstoffe (Kohle) müssen bei Schwachlast (Kleinstellung) mindestens 12 Stunden und bei Nennwärmleistung (Höchstleistung nach Herstellerangaben) 4 Stunden lang brennen; Holz muss bei Schwachlast mindestens 10 und bei Nennwärmleistung 1,5 Stunden brennen. Wichtig ist, dass die Brennstoffmenge während der Tests der Brenndauer bei Schwachlast und Nennwärmleistung identisch ist! Nur wenn die Glut nach der festgelegten Mindestbrenndauer noch so heiß ist, dass das Feuer nach Auflegen eines Drittels der verbrannten Brennstoffmenge ohne äußere Unterstützung wieder entfacht wird, darf die Feuerstätte Dauerbrand-Kaminofen genannt werden!
Das Für und Wider eines Dauerbrand-Kaminofens
Da Holz in den seltensten Fällen die erforderliche Mindestbrenndauer erreicht, sind Dauerbrand-Kaminöfen hauptsächlich für den Kohleabbrand ausgelegt! Daher befindet sich eine Gussmulde in der Brennkammer, in welche der Brennstoff automatisch nachrutschen kann. Die Befeuerungsluft wird von unten zugeführt. Der Nachteil von Kohle ist allerdings, dass es sich um einen fossilen Brennstoff handelt, welcher große CO2-Emissionen verursacht.
Ein mit Holz befeuerter Dauerbrand-Kaminofen kann die Vorgaben der DIN-Norm nicht erfüllen, ohne an Leistung und Umweltfreundlichkeit einzubüßen! Denn um die Brenndauer zu erhöhen, muss die Verbrennungstemperatur gedrosselt werden. Das hat einerseits zur Folge, dass der Wirkungsgrad sinkt, da das Holz nicht mehr vollständig verbrannt werden kann. Andererseits entstehen vermehrt Ruß und umweltschädliche Abgase.
Der wohl einzige Vorteil eines Dauerbrand-Kaminofens ist, dass nur selten Brennmaterial nachgelegt werden muss.
Kauf und Einbau eines Dauerbrand-Kaminofens
Ein Dauerbrand-Kaminofen kostet je nach Größe und Hersteller in etwa zwischen 500 und 2.000 €. Die Betriebskosten liegen jährlich im Durchschnitt zwischen 600 und 800 €. Hinzu kommen weitere 120 bis 150 € für die Arbeit des Schornsteinfegers und ca. 200 € für die jährliche Wartung.
Der Einbau des Dauerbrand-Kaminofens sollte dann in jedem Fall durch geeignete Fachhandwerker, beispielsweise Heizungsbau-Unternehmen, erfolgen! Ansonsten verlieren Sie eventuelle Gewährleistungsansprüche und das Sicherheitsrisiko aufgrund einer fehlerhaften Installation wird erhöht.
Alternativen zum Dauerbrand-Kaminofen
Umweltfreundlichere beziehungsweise leistungsstärkere Alternativen zum Dauerbrand-Kaminofen gibt es durchaus! Ein Pellet-Ofen beispielsweise ist auch mit automatischer Brennstoffzufuhr erhältlich. So entfällt das manuelle Nachlegen des Brennmaterials und Sie heizen zudem äußerst umweltfreundlich! Ein weiteres Kamin-Modell ist ein wasserführender Kaminofen: Das Wasser dient sowohl als Wärmespeicher als auch als Wärmeüberträger. So werden sehr hohe Wirkungsgrade erzielt.
Auch ein herkömmlicher Kaminofen stellt eine Alternative zum Dauerbrand-Kaminofen dar, wenn er mit Speckstein ummantelt ist. Dieses Material sorgt für die Abgabe der Wärme noch lange Zeit, nachdem das Feuer im Brennraum bereits erloschen ist!