Der Wirkungsgrad eines Kaminofens beschreibt, wie viel Energie aus dem Brennstoff tatsächlich für die Erwärmung der Raumluft genutzt wird! Wovon dieser Grad abhängig ist und wie Sie diesen erhöhen können, erfahren Sie im folgenden Artikel auf Heizungsbau.net!

Prinzipiell sind Kaminöfen immer gleich aufgebaut: Sie bestehen aus einem Brennraum – mit Rüttelrost und Aschenlade zur Entfernung der Asche – sowie Rohrleitungen, welche die Abgase zum Schornstein leiten. Die Wärmeübertragung beim Verfeuern von Holz erfolgt einerseits über Strahlung und andererseits über Konvektion. Wärmestrahlen gehen direkt vom Feuer aus; sie erwärmen den Raum schnell, dafür jedoch ungleichmäßig. Konvektion dagegen findet über die erwärmte Verkleidung des Brennraumes und die Rohrleitungen statt. Der Raum wird dadurch gleichmäßig, jedoch relativ langsam erhitzt. Das Verhältnis der Wärmeabgabe bestimmt mit über den Wirkungsgrad eines Kaminofens!
Unterschiedliche Faktoren beeinflussen den Wirkungsgrad eines Kaminofens!
Der Wirkungsgrad eines Kaminofens beschreibt, wie viel der im Brennstoff gespeicherten Energie zur Beheizung der Raumluft genutzt werden kann. Dieser ist unter anderem abhängig von der Bauform, Brenntemperatur und Dimensionierung des Kamins sowie vom verwendeten Brennstoff!
- Bauform: Hier ist zwischen offenen und geschlossenen Varianten zu unterscheiden. Der Wirkungsgrad eines offenen Kaminofens ist meist niedrig und liegt nur zwischen 30 und 60%. Das liegt daran, dass die erwärmte Raumluft gemeinsam mit den Abgasen durch den Schornstein entweichen kann. Eine Tür, welche die Brennkammer verschließt, verhindert diesen Effekt und sorgt gleichzeitig für eine erhöhte Wärmeabgabe durch Konvektion an den Raum. Zusätzlich ist ein integrierter Wärmespeicher im Kaminofen sinnvoll, da dieser noch bis zu 14 Stunden nach dem letzten Nachlegen von Feuerholz für eine Erwärmung der Raumluft sorgt!
- Brenntemperatur: Die Verbrennungsluft, welche auf aus dem Holz entweichende Gase trifft, sollte möglichst hoch sein. Dies ermöglicht eine vollständige und dadurch ebenfalls schadstoffarme Verbrennung des Brennstoffes mit hoher Heizleistung!
- Dimensionierung: Es ist wichtig, den Kamin weder zu klein noch zu groß zu dimensionieren! Beides hat einen negativen Einfluss auf den Wirkungsgrad des Kaminofens: Ist er zu groß bemessen, so erwärmt sich der Raum, in dem der Ofen steht, sehr schnell. Die Raumtemperatur wird dann als unangenehm warm empfunden, während alle anderen Räume zu kalt wirken. Eine Lüftung des Raumes, um die Temperatur zu senken, sorgt dann für hohe Energieverluste! Ist der Kaminofen zu klein ausgelegt, so wird lediglich seine unmittelbare Umgebung durch Strahlung und geringfügig durch Konvektion erwärmt.
- Brennstoff: Erstens muss die richtige Menge an Holz oder Pellets gewählt werden, zweitens darf der Feuchtigkeitsgehalt nicht zu hoch sein! Je trockener der Brennstoff ist, desto höher ist der erzielte Wirkungsgrad des Kaminofens! Dieser ist mit Einstich-Messgeräten aus dem Baumarkt zu ermitteln und sollte bei maximal 14% liegen. Entscheiden hierfür ist eine trockene und etwa zweijährige Lagerung des Holzes.
Wirkungsgrad verschiedener Kaminöfen im Vergleich
Immer wieder werden verschiedene Kaminöfen von unterschiedlichen Instituten getestet. So werden Herstellerangaben infrage gestellt und leistungsstarke Kaminöfen herauskristallisiert. Aufgrund verschiedener Testergebnisse (unter anderem von Stiftung Warentest) lässt sich Folgendes über unterschiedliche Kamintypen sagen:
- Sogenannte Dauerbrandkaminöfen sind für die Verbrennung von Kohle und nicht von Holz ausgelegt! Letzteres kann zwar verfeuert werden, allerdings ist der Wirkungsgrad solcher Kaminöfen dann deutlich geringer als bei Zeitbrandöfen!
- Einen besonders effektiven Kamintyp stellen Pelletöfen dar! Die kleinen Pellets bündeln ein hohes Energieniveau, lassen sich exakt dosieren und sind während der Produktion und Verbrennung sehr umweltfreundlich!
- Um einen Wirkungsgrad von bis zu 90% zu erzielen, sollten Sie sich für einen wasserführenden Kaminofen entscheiden, welcher an das Heizsystem angeschlossen werden kann. Ein Teil der Verbrennungsenergie wird an den Raum, der Rest an das Wasser abgegeben. Nebenliegende Räume können so effektiv mitgeheizt werden und überschüssige Energie kann in einem Speicher gesammelt werden und zu einem späteren Zeitpunkt verwertet werden. Bei solchen Kaminöfen ist ein Wirkungsgrad von mindestens 60% vorgeschrieben!