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Wärmepumpen

Wärmepumpenboiler für eine emissionsarme und wirtschaftlich rentable Wohnraumbeheizung

Heizungsbau.net Team
Verfasst von Heizungsbau.net Team
Zuletzt aktualisiert: 05. November 2019
Lesedauer: 5 Minuten

Ein Wärmepumpenboiler ist ein Boiler mit integrierter Wärmepumpe, der bis zu 65% der benötigten Energie aus der Abwärme seiner Umgebung gewinnt, um damit in Gebäuden Wärme zu erzeugen. Die restlichen 35% der benötigten Energie bezieht die Anlage aus dem Stromnetz, wodurch ein Großteil an Heizkosten eingespart wird.

Zu den Vorteilen eines Wärmepumpenboilers zählen die niedrigen Jahreskosten für die Beheizung der Wohnräume, seine luftentfeuchtende Wirkung, die vor allem in Waschräumen dem Befall durch Schimmel vorbeugt, und die Tatsache, dass durch Zu- und Abluftkanäle auch angrenzende Räume ohne zusätzlichen Energieaufwand entfeuchtet werden können. Wird in der Küche oder im Badezimmer ein Wärmepumpenboiler installiert, sorgt die Anlage für die Beheizung der Räume sowie für eine energieeffiziente Warmwasseraufbereitung. Ein Wärmepumpenboiler, der innerhalb des Hauses installiert wird, benötigt ein Raumvolumen von mindestens 20m³ und eine Raumhöhe von 2,30 bis 2,50 Metern, damit der Wassertank von mindestens 300 Litern aufgestellt werden kann. Besitzt das Grundstück einen Garten, kann der Wärmepumpenboiler auch hier installiert werden.

Drei Arten von Wärmepumpenboiler

Energie kann mithilfe eines Wärmepumpenboilers auf drei unterschiedliche Weisen gewonnen werden:

  • Luft/Wasser-Wärmepumpen nutzen die von der Sonne erwärmte Außenluft und setzen diese Wärme in Energie um. Nachteil dieser Methode ist, dass sich bei sinkenden Temperaturen auch die Heizleistung reduziert. Ein zweiter Wärmeversorger ist daher vor allem für die besonders kalten Wintermonate unbedingt nötig.
  • Erd-Kollektoren, die in Schlangenlinien in bis zu 15 Meter Tiefe installiert werden, entziehen der Erde Wärme, die anschließend über eine Sole/Wasser-Wärmepumpe in Wärmeenergie umgewandelt und über eine Heizanlage abgegeben wird. Alternativ kann auch eine Erd-Sonde eingesetzt werden, die bis zu 100 Meter in die Erde verlegt wird, wo ganzjährig eine konstante Temperatur von 10 Grad vorherrscht.
  • Wasser/Wasser-Wärmepumpen entnehmen die benötigte Energie aus dem Grundwasser. Auch hier ist die Temperatur weitgehend das ganze Jahr über konstant. Über sogenannte Saugbrunnen wird das Wasser von der Wärmepumpe aufgenommen und nach der Wärmeenergiegewinnung in einen sogenannten Schluckbrunnen zurückgeführt.

Voraussetzung für den Anschluss und die Installation eines Wärmepumpenboilers ist ein Kalt- und Warmwasseranschluss sowie ein Wasserablauf für das entstehende Kondenswasser. Angeschlossen wird der Wärmepumpenboiler an einem 230-Volt-Stromnetzwerk. Da Arbeiten am Stromnetzwerk besonders gefährlich sind, empfehlen wir, sämtliche Arbeiten zur Montage von einem Fachmann durchführen zu lassen!

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Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten

Für ein Einfamilienhaus empfiehlt sich ein Wärmepumpenboiler mit einem 300-Liter-Wasserspeicher. Für die Beheizung von zwei Wohnungen wird ein Speicher von 400 bis 500 Litern installiert. Mit einer Zeitschaltuhr können zudem besonders günstige Nieder- und Nachttarife von diversen Stromanbietern genutzt werden.

Die Luft-Wärmepumpe ist in ihrer Anschaffung am günstigsten, da sie als Wärmequelle die Außenluft bezieht und für deren Gewinnung keine zusätzlichen Geräte wie Erdsonden, Erdkollektoren oder Brunnen benötigt werden. Bei einem seriösen Händler für Wärmepumpen belaufen sich die Materialkosten auf rund 13.000 bis 16.000 Euro. Auch Kosten für diverse Rohrleitungen sind meistens in dieser Preisspanne inkludiert. Die Kosten für die Installation der Wärmepumpe sind von den Angeboten unterschiedlicher Herstellern abhängig. In der Regel wird die Luft-Wärmepumpe im Haus oder in der unmittelbaren Umgebung aufgestellt und dafür ein Preis von 1.500 bis 2.500 Euro verlangt. Die Luft-Wärmepumpe ist so gut wie wartungsfrei. Einmal im Jahr muss von einem Fachhandwerker die Kältemittelleitung auf ihre Dichte überprüft werden, was einen Kostenaufwand von rund 50 bis 100 Euro verursacht.

Für eine Sole-Wasser-Wärmepumpe fallen Investitionskosten von 6.000 bis 11.000 Euro an. Der Einbau und die Installation der Erd-Kollektoren oder der Erd-Sonde betragen je nach Unternehmen um die 3.000 Euro. Hinzugerechnet werden müssen außerdem noch Materialkosten für Verbindungsleitungen, Schlauchsets und Regenschutzgitter, welche sich auf 500 bis 1.500 Euro belaufen. Der Energieverbrauch pro Jahr beläuft sich in der Regel auf 400 Euro. Dieser Betrag ist jedoch von individuellen Tarifvereinbarungen mit diversen Stromanbietern abhängig. Eine Wartung ist bei der Erdwärmepumpe nicht nötig. Insgesamt weißt sie eine Lebensdauer von rund 20 Jahren auf, bevor sie durch ein neues Modell ersetzt werden muss.

Der Preis einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe beläuft sich im Durchschnitt auf rund 8.000 Euro. Der Einbau wird je nach Vereinbarung mit einem Heizungsbauunternehmen mit 3.000 Euro berechnet. Zusätzliches Material wie Leitungen, Verschlussteile und Schläuche verursachen weitere Kosten von rund 3.000 Euro. Die aufkommenden Stromkosten werden pro Jahr mit rund 400 Euro berechnet, Wartungskosten entfallen.

Fazit

Mit einer Wärmepumpe kann auf drei unterschiedliche Arten Wärme gewonnen, in Energie umgewandelt und über einen Wärmeträger wie beispielsweise einer Heizungsanlage abgegeben werden. Für die optimale Wärmeleistung muss der Speicher mindestens 300 Liter betragen und in einem Raum installiert werden, der mindestens 20m³ aufweist. Im Wohngebäude eingebaut entzieht die Wärmepumpe der Luft zusätzlich Feuchtigkeit, wodurch die gefühlte Temperatur reduziert und gegen Schimmelbefall vorgebeugt wird.

Über unsere*n Autor*in
Heizungsbau.net Team
Heizungsbau.net ist das Branchenverzeichnis für Heizungsinstallateure und Heizungsbauer. Die Redaktion von Heizungsbau.net erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu Heizthemen aller Art: von der Heizungserneuerung über Heizungstechnik bis hin zu Solarthermie und Wärmepumpen.