Eine Solarthermieanlage gewinnt Energie aus Sonnenlicht und unterstützt damit die Warmwasserversorgung und Heizung eines Hauses. Damit die Sonneneinstrahlung das ganze Jahr hindurch optimal ausgeschöpft werden kann, ist die richtige Ausrichtung der Solarkollektoren elementar!
Eine Lösung des Energieproblems im 21. Jahrhundert verspricht die Nutzung regenerativer Energien. Während Wind- und Wasserkraft sich erst in großem Maßstab rentieren, kann Solarthermie auch im Kleinen angewendet werden. Aber nicht jeder Hauseigentümer hat das nötige Hintergrundwissen hierzu. Lesen Sie daher auf Heizungsbau.net, worauf Sie bei der Ausrichtung der Sonnenkollektoren achten sollten, damit Sie den größtmöglichen Nutzen davontragen.
Ausrichtung der Sonnenkollektoren: Süd-Südwest
Unabhängig davon, welche Art der Solarthermieanlage zur Energiegewinnung installiert wird – die optimale Ausrichtung der Sonnenkollektoren ist stets diejenige, bei der die meiste Einstrahlung erfolgt. Nach Möglichkeit sollte die Ausrichtung der Solarthermie also nach Süden erfolgen. Ist dies aus bautechnischen Gründen nicht umsetzbar, kann auch eine Abweichung nach Westen oder Osten immer noch gute Erträge hervorbringen. Haben Sie die Wahl, sollten Sie eine südwestliche Orientierung der Sonnenkollektoren vorziehen. Dies hat zwei Gründe: Am Nachmittag ist die Umgebungstemperatur durchschnittlich nämlich höher als am Vormittag. Zudem vermeiden Sie eine Verschattung der Sonnenkollektoren, die in kühleren Jahreszeiten durch Frühnebel zustande kommen kann.
Neigungswinkel der Sonnenkollektoren
Neben der Ausrichtung der Sonnenkollektoren spielen bei der Energiegewinnung durch Solarkraft natürlich noch weitere Faktoren eine Rolle. Ebenso wichtig wie die Orientierung nach Süden ist auch der Neigungswinkel der Sonnenkollektoren. Den besten Ertrag bringt eine Solarthermie-Anlage, wenn die Sonnenstrahlen stets im rechten Winkel auf ihre Oberfläche treffen. Der ständig wechselnde Sonnenstand verhindert dies allerdings. Daher werden Sonnenkollektoren, je nach Verwendungszweck, mit einer bestimmten festen Neigung angebracht.
- Für die Warmwasserbereitung ist ein Bereich von 25° bis 55° empfohlen.
- Soll auch die Raumheizung solar erfolgen, sind 50° bis 70° Neigung üblich.
- Bei Solaranlagen, die das ganze Jahr einen Energiebeitrag leisten, werden Winkel von 30° bis 50° als optimal angesetzt.
Wenn das Haus falsch steht
Für den Fall, dass eine Anbringung von Sonnenkollektoren in südlicher oder südwestlicher Richtung nicht vorliegt und/oder nicht möglich sein sollte, kann mit Hilfe von Solarthermie dennoch gewinnbringend Wärme erzeugt werden. Zwei Zusatzmaßnahmen können gegebenenfalls die Effektivität einer solchen Anlage sicherstellen:
Fläche der Sonnenkollektoren vergrößern
Eine Vergrößerung der Kollektorfläche kann zu einem gewissen Grad die mangelhafte Ausrichtung und den Neigungswinkel der Sonnenkollektoren ausgleichen. Da eine größere Grundfläche aber auch eine höhere Investition bedeutet und die Möglichkeiten der Kompensation begrenzt sind, sollte diese Maßnahme nur in Zusammenarbeit mit einem geprüften Heizungsbauer vorgenommen werden. Andernfalls entstehen lediglich größere Kosten, die in keinem Verhältnis zum gewonnenen Energiebetrag stehen.
Verschattungsursachen minimieren
Die Verschattung der Sonnenkollektoren führt grundsätzlich zu einer Verminderung der Energieausbeute. Während meteorologische Ursachen größtenteils hingenommen werden müssen, können andere Verschattungserzeuger vermieden werden. Hierzu gehören Bäume, die bei dichter Belaubung die Sonneneinstrahlung verhindern. Aber auch die Berücksichtigung von Nachbargebäuden und ihrem Schattenwurf zahlt sich aus.