Blockheizkraftwerke, abgekürzt meist als BHKW bezeichnet, sind Anlagen, mit denen sich sowohl Wärme als auch elektrische Energie erzeugen lässt. Das Mini- beziehungsweise Mikro-BHKW erweist sich als umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternative zu vielen anderen Heizungsarten. Um Wärme und Strom zu erzeugen nutzt diese Art von Blockheizkraftwerk die Kraft-Wärme-Kopplung. Doch was kostet ein solches Mini-Blockheizkraftwerk, ist es mit hohen Anschaffungskosten verbunden und lohnt sich die Investition? Von Bedeutung ist außerdem die Frage, welche Förderungen für Blockheizkraftwerke zur Verfügung stehen.
Alles auf einen Blick:
- Ein Mini-BHKW lohnt sich, wenn es jährlich circa 4.000 bis 6.500 Betriebsstunden erreicht.
- Die Kosten für ein Blockheizkraftwerk liegen je nach Art zwischen 15.000 bis 50.000 Euro.
- Die jährlichen Wartungskosten von circa 700 Euro sollten bedacht werden.
- Es ist wichtig, die richtige Größe zu wählen, damit die Anlage effizient arbeiten und die erwünschte, elektrische Leistung erbringen kann.
- Die laufenden Kosten für Strom und Wärme lassen sich durch ein BHKW erheblich senken.
Wie funktioniert ein Mini-Blockheizkraftwerk?
Zur Erzeugung von Strom und Wärme wird bei einem Blockheizkraftwerk ein Brennstoff zum Antrieb eines Generators verbrannt. Der Antrieb erfolgt je nach Variante meist über einen Motor. Es können jedoch auch Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Anders als bei herkömmlichen Kraftwerk-Systemen nutzen Blockheizkraftwerke das Prinzip der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird auch die Abwärme genutzt. Das hat den Vorteil, dass neben dem erzeugten Strom auch die erzeugte Wärme zum Heizen verwendet werden kann. Der vom BHKW erzeugte Strom kann dabei direkt genutzt oder gegebenenfalls ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden. Für den eingespeisten Strom gibt es dann eine Vergütung.
Je nach Modell und unter den richtigen Bedingungen bieten Blockheizkraftwerke eine hohe Wirtschaftlichkeit, weshalb sie insbesondere im industriellen und gewerblichen Bereich gern zur Stromerzeugung und als Heizung genutzt werden. Mitunter können sich aber gerade kleine Blockheizkraftwerke, also die Mikro- oder Nano-Blockheizkraftwerke auch für Privatkunden lohnen, während Mini-BHKW in diesem Bereich meist zu groß dimensioniert sind.
Welche Arten von Blockheizkraftwerken gibt es?
Bei Blockheizkraftwerken lassen sich verschiedene Arten unterscheiden. Die unterschiedlichen Arten der BHKWs ergeben sich insbesondere anhand der jeweiligen elektrischen Leistung. So unterscheidet man in der Regel zwischen Mini-, Nano- und Mikro-BHKWs.
- Bei dem Nano-BHKW handelt es sich um die kleinste Art von BHKWs, sie können als stromerzeugende Heizung genutzt werden und erbringen eine elektrische Leistung von bis zu etwa 2,5 Kilowatt.
- Sogenannte Mikro-BHKWs erbringen schon eine etwas höhere elektrische Leistung und können etwa zwischen 2,5 und 15 Kilowattstunde Strom erzeugen.
- Von einem Mini-BHKW spricht man meist, wenn das BHKW als Heizung verwendet werden kann und eine Leistung von etwa 20 bis 50 Kilowatt erbringt.
Darüber hinaus gibt es noch BHKWs, die deutlich leistungsfähiger als Nano-, Mikro- oder Mini-BHKWs sind, weshalb man sie auch als Groß-BHKWs bezeichnet. Im privaten Sektor lohnt sich ihr Einsatz jedoch kaum bis gar nicht.
Wie setzen sich die Preise für das Blockheizkraftwerk zusammen?
Die Kosten für ein BHKW setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, die sich extrem aufsummieren. Daher ist es wichtig, schon vor der Anschaffung alle Kosten zu kennen.
Die größten Kostenfaktoren erfahren Sie nachfolgend:
Anschaffungs- und Installationskosten
Die Höhe der Anschaffungs- und Installationskosten richtet sich vor allem nach der Art der Anlage. So kostet ein Mikro-BHKW beziehungsweise ein Nano-BHKW, die sich vor allem für den Betrieb im Einfamilienhaus eignen, circa 15.000 bis 30.000 Euro. Entscheiden Sie sich für ein Mini-BHKW, das für Ein- und Mehrfamilienhäuser jedoch zu groß ist, müssen Sie mit circa 25.000 bis 50.000 Euro Kosten rechnen.
In diesem Preis sind auch Kosten für das jeweilige Zubehör für das BHKW bereits enthalten.
Brennstoffkosten (Wärme)
Die Brennstoffkosten, die beispielsweise für das Gas oder einen fossilen Brennstoff benötigt werden, liegen für ein Einfamilienhaus in der Regel bei circa 1.500 Euro pro Jahr. Hier kommt es aber natürlich auch die individuellen Begebenheiten an.
Brennstoffkosten (Strom)
Vom Energieversorger müssen in der Regel nur noch 75 Prozent Strom zugekauft werden, da das Blockheizkraftwerk durch seinen Betrieb etwa 25 Prozent Strom erzeugt. Hieraus ergeben sich jährliche Brennstoffkosten für die Erzeugung von Strom in Höhe von circa 260 Euro sowie die Kosten, die für den Zukauf von Strom anfallen, in Höhe von circa 900 Euro. Auch hier kommt es natürlich auf unterschiedliche Faktoren an.
Die jährlichen Gesamtstromkosten liegen in diesem Beispiel somit bei circa 1.160 Euro.
Wartungskosten
Zweimal pro Jahr sollte das Blockheizkraftwerk gewartet werden, um zu verhindern, dass die Anlage schon nach wenigen Jahren den Geist aufgibt. Pro Wartung sollten Sie mit circa 350 Euro rechnen. Pro Jahr liegen die Wartungskosten für ein BHKW somit bei circa 700 Euro und sind im Vergleich zu anderen Heizungsarten deutlich höher.
BHKW Preise – Beispielrechnung
Nachfolgend möchten wir Ihnen die Preise gegenüberstellen. Wir gehen in unserem Beispiel von einem Mikro-BHKW für ein Einfamilienhaus aus, da ein Mini-BHKW zu groß dimensioniert ist und für ein Einfamilienhaus daher in der Regel nicht infrage kommt.
Beschreibung | Kosten pro Jahr |
Anschaffungs- und Installationskosten | Ca. 15.000 bis 30.000 Euro |
jährliche Kosten | |
Brennstoffkosten Wärme (für Gas) | Ca. 1.560 Euro |
Brennstoffkosten für Strom | Ca. 260 Euro |
Kosten für den Stromversorger (für den Zukauf von Strom) | Ca. 900 Euro |
Wartungskosten (2 Wartungen pro Jahr) | Ca. 700 Euro |
jährliche Gesamtkosten | Ca. 3.420 Euro |
Die Wartungskosten können um die Hälfte gesenkt werden, wenn nur eine Wartung pro Jahr erfolgt. Experten empfehlen jedoch, die Anlage zweimal pro Jahr warten zu lassen, da sie recht störungsanfällig ist.
Wann amortisiert sich ein BHKW?
Stellt man den Preis für ein Mini-BHKW den jährlichen Kosten gegenüber, lässt sich feststellen, dass sich die Anschaffungskosten für eine solche Anlage nach spätestens sechs Jahren amortisiert haben. Es ist von einer Gesamtlebensdauer des BHKWs beziehungsweise der Heizung von circa 25 Jahren auszugehen.
Gibt es aktuell eine Förderung für Blockheizkraftwerke?
Um die hohen Anschaffungskosten für ein Blockheizkraftwerk zu reduzieren, können Sie eine Förderung in Anspruch nehmen. Diese erhalten Sie beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Zu beachten ist allerdings, dass die BAFA-Förderung schriftlich zu beantragen ist. Das Ganze muss bereits vor dem Bau der Anlage beziehungsweise meist sogar vor der Beauftragung des Dienstleisters erfolgen.
Wie hoch die Förderung ausfällt, richtet sich vor allem danach, wie groß das Blockheizkraftwerk ist.
Anlagen mit einer Leistung von bis zu 10 kW erhalten einen maximalen Zuschuss in Höhe von 1.900 Euro. Anlagen wie das Mikro-BHKW mit einer Leistung von bis zu 20 kW erhalten einen maximalen Zuschuss in Höhe von 3.500 Euro.
Außerdem können Sie einen sogenannten Effizienzbonus beantragen. Der Wärmeeffizienzbonus liegt bei bis zu 25 Prozent der Basisförderung und der Stromeffizienzbonus bei bis zu 60 Prozent der Basisförderung. Es lohnt sich hier gegebenenfalls die Beratung durch einen Heizungsbauchfachbetrieb in Anspruch zu nehmen.
Fazit
Im Vergleich zu vielen anderen Heizungen sind die Anschaffungskosten bei einem Blockheizkraftwerk deutlich teurer. Hinzu kommen die Kosten für den Betrieb, also beispielsweise für den Brennstoff, für den benötigten Strom und für die Wartung. Dem gegenüber steht eine geringe Förderung. Ob sich ein Mini-, Mikro- oder Nano-BHKW für Sie lohnt, sollten Sie daher immer von einem Experten ermitteln lassen. Sollten Sie sich für den Einbau eines Nano- oder Mikro-BHKWs entscheiden, ist es außerdem sinnvoll, Angebote von verschiedenen Heizungsexperten einzuholen.