Wie wichtig es ist, richtig zu heizen, wurde spätestens seit den explodierten Energiepreisen der letzten Jahre den meisten klar. Doch auch der Klimawandel sollte zum Umdenken anregen. Korrektes Heizen ist ein erster Schritt, um diesen Schwierigkeiten vorzubeugen. Der zweite Schritt ist es, eine effiziente Lösung dafür zu finden. In diesem Artikel geben wir Ihnen Tipps und Einblicke in Lösungen für effizientes Heizen.
Innovative Heiztechnologien im Überblick
In der modernen Heiztechnik gibt es zahlreiche innovative Ansätze, die sowohl effizient als auch umweltfreundlich sind. Diese neuen Technologien tragen dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Im Folgenden stellen wir einige dieser zukunftsweisenden Heiztechnologien vor.
Infrarotheizung
Infrarotpaneele bieten eine ideale Möglichkeit, um mit geringem Aufwand und niedrigen Kosten mehr Wärme in die eigenen vier Wände zu bringen. Beim Prinzip Infrarotheizung werden die Paneele an die Wand oder die Decke montiert und ganz einfach an eine Steckdose angeschlossen.
Sie reagieren sehr schnell und heizen den Raum in kürzester Zeit angenehm auf. Wenn Sie Ihren Strom selbst mit einer PV-Anlage erzeugen, sind Infrarotheizungen zudem emissionsfrei und haben geringe Betriebskosten. Diese Technologie erwärmt nicht die Luft direkt, sondern Objekte und Personen, was zu einer gleichmäßigen Wärme führt. Die folgende Grafik veranschaulicht dieses Prinzip.

Wärmepumpe
Um Wärme zu erzeugen, nutzen diese Pumpen zu einem Teil Strom, den Hauptteil der Wärme gewinnen sie jedoch aus der Umgebung. Für eine gute Effizienz ist hier die Jahresarbeitszahl heranzuziehen. Sie beschreibt das Verhältnis zwischen benötigtem Strom und erzeugter Wärme. Wenn die Jahresarbeitszahl beispielsweise vier beträgt, bedeutet das, dass aus einem Teil Strom vier Teile Wärme erzeugt werden. Um ihre Leistung zu optimieren, ist es außerdem essenziell, die Wärmepumpe richtig einzustellen.
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Jede hat spezifische Vor- und Nachteile. Hier finden Sie einige Beispiele:
- Luft-Wasser-Wärmepumpen: Sie entziehen der Außenluft Wärme. Diese Wärme wird dann über Wasser in beispielsweise der Fußbodenheizung an den Raum und an die Warmwasserbereitung weitergegeben.
- Luft-Luft-Wärmepumpen: Auch sie entziehen Wärme aus der Luft, diese gibt sie an den zu heizenden Raum ab. Diese Methode kennen Sie zum Beispiel von Klimaanlagen.
- Erdwärmepumpen: Sie nutzen die im Erdreich gespeicherte Wärme. Da für die Errichtung solcher Anlagen 80 bis 100 Meter tief gebohrt werden muss, ist dafür ein ausreichend großes Grundstück vonnöten.
Diese Technologien sind ideal für gut isolierte Gebäude und können sowohl zum Heizen, als auch zum Kühlen genutzt werden.
Brennstoffzellenheizung
Diese Heizungen erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom durch eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff in einer Brennstoffzelle. Der Wasserstoff wird dabei aus Erdgas gewonnen.
Brennstoffzellenheizungen sind besonders effizient und umweltfreundlich, da sie beinahe keine schädlichen Emissionen produzieren. Sie bieten eine konstante Energieversorgung und tragen erheblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.
Erneuerbare Energien
Bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und der Schaffung eines nachhaltigen Heizsystems spielen erneuerbare Energien eine wichtige Rolle. Zwei der wichtigsten Technologien für den Heimgebrauch in diesem Bereich sind die Solarthermie und Photovoltaikanlagen.
Solarthermie
Solarthermieanlagen nutzen die Sonnenenergie zur Erwärmung von Wasser, das in einem Speicher gesammelt und bei Bedarf zur Heizung oder Warmwasserbereitung verwendet wird. Diese Technologie ist besonders effektiv in Regionen mit hoher Sonneneinstrahlung und kann die Heizkosten erheblich reduzieren.
Photovoltaikanlagen
Auch Photovoltaikanlagen nutzen die Sonnenenergie. Sie wandeln das Sonnenlicht direkt in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann dann für den Betrieb von Elektroheizungen oder Wärmepumpen verwendet werden.
Durch die Kombination von Photovoltaikanlagen und Energiespeichern kann eine nahezu autarke Energieversorgung erreicht werden, was sowohl die Betriebskosten als auch die CO2-Emissionen reduziert.
Energieeffiziente Gebäude
Bei der Reduzierung des Heizbedarfs spielt jedoch auch die Beschaffenheit des Gebäudes eine wichtige Rolle. Gut isolierte und optimal nach der Sonne ausgerichtete Gebäude benötigen weniger Energie, um eine angenehme Raumtemperatur zu halten.
Passivhäuser sind dabei besonders energieeffizient, da sie nahezu ohne konventionelle Heizsysteme auskommen. Das macht sie nicht nur zu besonders nachhaltigen Gebäuden, sondern sorgt auch für sehr niedrige Betriebskosten. Nachfolgend finden Sie einige Faktoren, die die Energieeffizienz von Häusern steigern:
- hochwertige Wärmedämmung
- geringe Fassadenoberfläche
- luftdichte Bauweise
- kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
- optimierte Fenster und Türen
- Nutzung von erneuerbaren Energien
- effiziente Heizsysteme
- smarte Steuerungstechnik
- maximale Nutzung der passiven solaren Gewinne
- Nutzung der Abwärme von Geräten und Bewohnern
Smart-Home-Lösungen
Smart-Home-Technologien bieten zahlreiche Möglichkeiten, den Heizbetrieb effizienter und komfortabler zu gestalten. Durch den Einsatz vernetzter Systeme können Heizungen optimal gesteuert und überwacht werden.
Moderne Heizsysteme lassen sich in das Smart-Home-Netzwerk integrieren und per Smartphone oder Tablet steuern. Dadurch können Sie automatisierte Heizzyklen erstellen und die Heizung auch von unterwegs regeln.
Große Systeme sind für die Nachrüstung häufig sehr teuer. Es gibt jedoch auch kleine Einzelgeräte, wie zum Beispiel smarte Thermostate, die sich ohne großen Aufwand und Kosten nachrüsten lassen.
So heizen Sie richtig
Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, ist es an der Zeit, die Heizung ihre Arbeit leisten zu lassen. Damit sie dafür jedoch nicht unnötig schuften muss und sich diese Überstunden am Ende auf das Konto und das Klima auswirken, ist es wichtig, die Heizung durch verschiedene Methoden zu entlasten.
In der folgenden Grafik können Sie sehen, wie ein normaler Heizkörper funktioniert.

Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihre Wohnung mit weniger Energie wärmen können:
Lüften Sie – aber richtig
Fenster kippen ist im Winter verboten. Öffnen Sie diese mindestens zweimal täglich ganz für ca. fünf Minuten. Nur so wird die Luft optimal ausgetauscht, mit geringem Wärmeverlust. Gleichzeitig verhindern Sie auf diese Weise Schimmelbildung.
Schließen Sie alles
Vor allem nachts ist es sinnvoll, nicht nur die Fenster, sondern auch alle Fensterläden, Rollos und Vorhänge zu schließen. Die meiste Wärme geht durch undichte Fenster verloren. Daher können weitere Luftbarrieren den Wärmeerhalt unterstützen.
Differenzieren Sie
Heizen Sie nicht in allen Räumen gleich. Im Wohnzimmer dürfen es ca. 20 Grad sein, während im Bad zwei Grad mehr angenehm sind. Im Schlafzimmer reichen 17 bis 18 Grad, oftmals dürfen es sogar noch weniger sein. Jeder Grad, den Sie weniger heizen, spart sechs Prozent der Energie.
Heizkörper prüfen
Eventuelle Luft im Heizkörper muss entfernt werden, damit sich das warme Wasser gut verteilen kann. Verdecken Sie Ihre Heizkörper nicht mit Möbeln oder ähnlichem. So kann sich die Wärme in mehrere Richtungen verteilen und die Geräte heizen effektiver. Gegebenenfalls sollten Sie auch überlegen, ob Sie die Wand hinter den Heizkörpern zusätzlich dämmen sollten.
Ziehen Sie sich an
Eine Wohnung sollte im Winter nicht so warm sein, dass Sie im T-Shirt herumlaufen möchten. Ziehen Sie warme Socken und einen Pullover an. Das hilft nicht nur Ihrem Geldbeutel und dem Klima, sondern kann Sie auch vor Erkältungen schützen
Modernisieren Sie
Smart-Home-Technologien lassen sich auch nachrüsten. Intelligente Thermostate zum Beispiel sind hilfreich, da sie am Abend die Temperatur automatisch absenken und die Temperaturregelung allgemein automatisieren können.
Zudem ist es häufig eine Überlegung wert, veraltete, ineffiziente und teure Heizungen auszutauschen. Eine neue Heizung kann in vielen Fällen für mehr Komfort sorgen, die Umwelt schonen und Kosten senken. Welche die Richtige ist, hängt von Ihren Anforderungen und den Gegebenheiten ab.
Die Heiztechnik von morgen – schon heute
Die Heiztechnik entwickelt sich stetig weiter, um den Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gerecht zu bleiben. In der Zukunft werden dabei erneuerbare Energien und smarte Technologien eine immer größere Rolle spielen. Durch weitere innovative Technologien wie Infrarotheizungen, Wärmepumpen und Brennstoffzellenheizungen können wir unseren Energieverbrauch optimieren und die Umwelt schonen. Es liegt an uns, diese Möglichkeiten zu nutzen und unsere Heizgewohnheiten anzupassen.