Holzgas-Blockheizkraftwerke (Holzgas-BHKW) verbrennen Überreste von Holz und setzen damit nachhaltige und CO2-neutrale Energie frei. Mit der gewonnenen Energie wird die effiziente Wärme- und Stromversorgung von Haushalten und Betrieben gewährleistet.
Hackschnitzel werden in einem Holzgas-BHKW vergast und anschließend mit speziellen Gasmotoren verbrannt. Der Brennwert des Holzgases orientiert sich am Wasseranteil und an der Qualität des Holzes und liegt zwischen 0,4 und 0,7 kW pro kg. Für kleine Holzgas-BHKW werden Hackschnitzel aus Waldholz mit der Größenklasse P16 und P45 benötigt. Durch die hohe Qualität des Waldholzes wird nämlich auch in kleinen Verbrennungsräumen effizient Strom- und Wärmeenergie erzeugt. In großen Blockheizkraftwerken ist auch die Verbrennung von Holz mit minderer Qualität wie beispielsweise Gebrauchtholz und Altholz möglich, da durch die große Menge an Rohstoff trotzdem viel Energie erzeugt werden kann.
Holzgasproduktion in Holzgas-BHKW
Die Hackschnitzel werden in einem extra Lager oder im Freien aufbewahrt und bei Bedarf über ein Förderband in den Holzvergaser des Holzgas-BHKWs transportiert. Unter sehr hoher Temperatureinwirkung und einem geringen Sauerstoffanteil in der Luft wird zuerst das überschüssige Wasser aus dem Holz entfernt und der dadurch entstehende Wasserdampf über eine Leitung aus dem Kessel abgeleitet. Dabei entweicht aus dem entwässerten Holz auch gasförmiges Methan, Ethylen, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid.
Erst danach beginnt durch das Verbrennen des entwässerten Holzes das eigentliche Verfahren zur Energiegewinnung für die Strom- und Wärmeerzeugung.
Ein Holzgas-BHKW benötigt für das anschließende Verbrennen des entstandenen Gases einen speziellen Gasmotor. Nachdem das Holz verbrannt wurde, bleibt im Holzvergaser Asche übrig, die entsorgt werden muss.
Vor- und Nachteile eines Holzgas-BHKWs
Ein Holzgas-BHKW hat den Vorteil, dass besonders umweltfreundlich Energie erzeugt wird, da Hackschnitzel CO2-neutral sind und bei einer nachhaltigen Waldwirtschaft weniger klimaschädliche Emissionen ausschüttet werden als in Blockheizkraftwerken, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Zudem liegt der Preis für Hackschnitzel momentan (Stand: Dezember 2014) weit unter dem von Öl, Gas oder Pellets.
Der größte Nachteil eines Holzgas-BHKWs ist, dass ein besonders großes Lagervolumen für die Hackschnitzel benötigt wird. Wo das Holz optimal gelagert wird, hängt davon ab, wie viel Feuchtigkeit im Holz enthalten ist. Bei einem geringen Feuchtigkeitsanteil muss dem Holz beim Energiegewinnungsprozess nicht allzu viel Wasser entzogen werden. Frisch geschlagenes Holz enthält etwa 40 bis 60 Prozent Wasser, lufttrockenes Holz nur noch rund 20 Prozent. Damit das Holz mit einem hohen Wasseranteil besser austrocknen kann, sollte es mit Vlies oder Folien geschützt im Freien gelagert werden.
Ein weiterer Nachteil eines Holzgas-BHKWs liegt darin, dass die Energiegewinnung geringer ist als die eines mit fossilen Brennstoffen betriebenen Blockheizkraftwerks. Werden Hackschnitzel vergast, muss zudem Energie für die Inbetriebnahme der Förderbänder, die den Brennstoff in den Verbrennungsraum befördert, eingesetzt werden. Für die Inbetriebnahme der automatischen Ascheaustragung in einem Holzgas-BHKW wird zusätzliche Energie benötigt.
Holzgas-BHKW: Fördermittel
Der Eigenbau eines Holzgas-BHKWs ist in seinen Investitionskosten besonders hoch. Mithilfe diverser Fördermittel kann der Bau eines solchen umweltfreundlichen Kraftwerks trotzdem realisiert werden:
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für energetische Bauvorhaben wie das Einrichten eines Holz-BHKWs. Auch die Sanierung eines Blockheizkraftwerks wird von der KfW finanziell unterstützt.
- Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gewährt Investitionszuschüsse für Mini-BHKW bis 20 Kilowatt elektrischer Leistung. In Zahlen bedeutet das, dass solche Kraftwerke mit einem Zuschuss von rund 1.400 bis 3.400 Euro gefördert werden. Der zusätzliche Einbau von Wärme- und Kältespeicher wird von der BAFA mit ungefähr 250 Euro pro m² bezuschusst.
Bevor Sie einen Antrag auf finanzielle Förderung stellen, empfehlen wir Ihnen, sich bei Ihrem Bundesland über die Möglichkeit der Kombination beider Fördermittel und den dafür zu erfüllenden Voraussetzungen zu erkundigen.