In vielen Bestandsbauten sind Heizungen eingebaut, die mit fossilen Brennstoffen arbeiten. Öl und Gas sind in den letzten Jahren sehr teuer geworden. In den nächsten Jahren müssen sich Besitzer von Eigenheimen neuen Herausforderungen stellen: Das Gebäudeenergiegesetz schreibt spätestens ab 2028 vor, dass neu eingebaute Heizungen mindestens zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Gibt es Möglichkeiten, kostengünstig zu heizen, und welche sind das?
- Moderne Heizungsanlagen kostengünstig betreiben
- Deutschland hat sehr hohe Strompreise
- Die Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz erfüllen
- Mit der Wärmeplanung tritt das Gesetz in Kraft
- Kombination von Gasheizung und Solarthermie
- Heizung erzeugt Wärme und Warmwasser
- Mit dem eigenen Strom heizen und Warmwasser erzeugen
- Selbstversorgung mit der Wärmepumpe
- Die Wärmepumpe zieht Strom aus der Solaranlage
- Wärmedämmung in älteren Häusern kann ein Problem sein
- Neue Heizung zu verträglichen Kosten – es gibt verschiedene Möglichkeiten
Moderne Heizungsanlagen kostengünstig betreiben
Besitzer von Heizungsanlagen, die ausschließlich mit Öl oder Gas betrieben werden, stehen in den nächsten Jahren vor einer Herausforderung: Geht die Heizung kaputt, darf sie ab spätestens 2028 nicht mehr ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Bis zu 65 Prozent der Leistung muss von erneuerbaren Energien erzeugt werden. Im Mittelpunkt steht der Strom: Er ist umweltfreundlich und lässt sich aus natürlichen Ressourcen wie der Solar- oder Windenergie herstellen.
Deutschland hat sehr hohe Strompreise
Strom ist in Deutschland sehr teuer, weil die natürlichen Ressourcen noch nicht ausreichen. Hausbesitzer, die eine Umstellung der Heizungsanlage und der Warmwasserbereitung auf erneuerbare Energien erwägen, sollten vor der Inbetriebnahme einen Stromanbietervergleich durchführen. Mit der Wahl eines günstigen Stromanbieters lassen sich die Kosten reduzieren. In Kombination mit einer Solarthermieanlage ist eine weitere Reduzierung der Kosten möglich.
Die Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz erfüllen
Die Anforderung aus dem Gebäudeenergiegesetz, das im Januar 2024 verabschiedet wurde, lautet, dass mindestens 65 Prozent der Heizleistung aus erneuerbaren Energien gewonnen werden muss. Dies bedeutet, dass eine Gasheizung auch nach dem endgültigen Inkrafttreten des Gesetzes betrieben werden darf. Dies ist der Fall, wenn die Stadt oder Gemeinde eine Wärmeplanung vorgelegt hat.
Mit der Wärmeplanung tritt das Gesetz in Kraft
Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern haben bis zum Jahre 2026 Zeit, kleinere Orte bis 2028. Bis die Wärmeplanung beschlossen wurde, können Besitzer von Eigenheimen auch neue klassische Öl- und Gasheizungen einbauen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der CO2-Preis ab dem Jahre 2027 stark steigen wird. Dies könnte den Betrieb von Heizungsanlagen, die ausschließlich mit fossilen Brennstoffen angefeuert werden, deutlich verteuern.
Kombination von Gasheizung und Solarthermie
Es ist möglich, eine Gasheizung mit einer Solarthermieanlage kombinieren. Damit erfüllen Hausbesitzer der Vorgaben des neuen Gebäudeenergiegesetzes. Sie produzieren den Strom selbst, was die Kosten reduziert. In Verbindung mit einem günstigen Stromanbieter amortisieren sich die Gesamtkosten für den Betrieb der Anlage schnell. Doch wie kann eine Gasheizung von einer Solarthermieanlage profitieren?
Heizung erzeugt Wärme und Warmwasser
Die meisten Gasheizungen werden nicht nur für die Bereitstellung von Wärme installiert: Sie erzeugen auch Warmwasser. Ein Boiler oder ein Durchlauferhitzer wird an die Versorgung mit Erdgas angeschlossen. Noch teurer ist es, wenn die Warmwassererzeugung vom Gas losgelöst wird: Ein elektrischer Durchlauferhitzer treibt die Kosten weiter in die Höhe. Zudem benötigt die Heizung für ihren Betrieb nicht nur Erdgas, sondern auch Strom. Mit dem Einbau einer Solarthermieanlage kann Strom kostenlos erzeugt werden.
Mit dem eigenen Strom heizen und Warmwasser erzeugen
Die Solarkollektoren werden auf dem Dach des Hauses installiert. Sie sammeln Sonnenlicht und wandeln es in Energie um. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass moderne Anlagen nicht nur bei direkter Sonneneinstrahlung arbeiten. Sie sind auch bei schattigem Tageslicht in der Lage, Strom zu erzeugen. Dennoch schwankt die Menge im Verlauf des Jahres: Im Sommer gibt es mehr Tageslicht und eine größere Anzahl an Sonnenstunden, als im Winter.
Aus diesem Grund haben moderne Anlagen die Fähigkeit, die erzeugte Energie zu speichern. In einem riesigen leistungsfähigen Akku, der einem Einbauschrank gleicht, kann Energie zur späteren Wiederverwertung gesammelt werden. Die Anlage erkennt selbst, zu welchem Zeitpunkt sie sich direkt mit der Solarenergie versorgen kann und wann sie den zusätzlichen Strom aus dem Akku benötigt.
Ein Haushalt, der auf die Kombination von Gasheizung und Solarthermie setzt, benötigt nur noch in wenigen Monaten Energie von einem Versorger. Eine Selbstversorgung von bis zu 80 Prozent, gesehen auf das Jahr, ist mit einer leistungsfähigen Anlage möglich. So lassen sich Energiekosten effizient sparen. Die bevorstehende Teuerung des Gases durch die höhere CO2-Bepreisung fällt nicht mehr so stark ins Gewicht.
Selbstversorgung mit der Wärmepumpe
Besitzer von Einfamilienhäusern haben die Möglichkeit, eine Wärmepumpe anstelle einer Gasheizung zu installieren. Derzeit werden die Anlagen mit bis zu 70 Prozent vom Staat gefördert. In vielen Häusern ist die Installation möglich. Aufgrund der Bestimmungen zum Lärmschutz und zur Wahrung der Abstände zum Nachbarn könnte es in Wohnsiedlungen mit Doppel- Reihen- oder Mehrfamilienhäusern zu Problemen kommen. Einige Bundesländer haben die gesetzlichen Regelungen bereits angepasst. Da eine Wärmepumpe mit Strom arbeitet, kann eine Selbstversorgung mit Energie über einen großen Teil des Jahres erreicht werden.
Die Wärmepumpe zieht Strom aus der Solaranlage
Eine leistungsfähige Solaranlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses kann nicht nur die Warmwasserbereitung und den Haushaltsstrom erzeugen. Sie ist auch in der Lage, den Strom für eine Wärmepumpe zu liefern. Wer sich für eine solche Anlage entscheidet, reduziert die Energiekosten für bis zu zehn Monate im Jahr auf den Betrag von Null. Im Idealfall kann zusätzlich ein E-Auto über eine am Haus angebrachte Wallbox geladen werden. Dies ist eine Vorstellung, die einige Eigenheimbesitzer bereits umsetzen. Allerdings ist dies nicht an allen Häusern möglich und die Kosten sind recht hoch. Somit ist die Kombination aus Gasheizung und Solaranlage eine Alternative, über die viele Eigenheimbesitzer nachdenken.
Wärmedämmung in älteren Häusern kann ein Problem sein
Ältere Häuser, die vor mehr als 100 Jahren erbaut wurden, werden innerhalb der Familien weiter vererbt oder verkauft. Die Bausubstanz ist gut, es wurden häufig verschiedene Sanierungen vorgenommen. Dennoch kann es beim Einbau einer Wärmepumpe zu Problemen kommen: Die Dämmung kann aufgrund der Bausubstanz nicht effizient vorgenommen werden. In diesem Fall bleiben die Kosten für die Energie höher, als in einem neuen Haus mit effizienter Dämmung. Dennoch ist es möglich, auch diese Häuser für die Zukunft zu rüsten. Eine fachliche Energieberatung zeigt die verschiedenen Möglichkeiten vor Ort auf.
Neue Heizung zu verträglichen Kosten – es gibt verschiedene Möglichkeiten
Eine neue Heizungsanlage, in Verbindung mit einer Solarthermieanlage, kann hohe Energiekosten sparen. Sie lässt sich generell auch auf älteren Häusern installieren. Lösungen gibt es auch für Mehrfamilienhäuser. Die anfänglichen Investitionskosten amortisieren sich schnell, es gibt Förderungen vom Staat. Somit sollten sich Hausbesitzer jetzt mit der Umrüstung auseinandersetzen: Das neue Gebäudeenergiegesetzt tritt spätestens 2028 in Kraft und schreibt den Bau neuer Heizungsanlagen vor.