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Heizkörper

Handtuchheizkörper: Arten, Vorteile und Kosten

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 13. November 2020
Lesedauer: 10 Minuten
© frazaz - istockphoto.com

Besonders in den Herbst- und Wintermonaten ist ein kühles Badezimmer mit klammen Handtüchern ein Graus. Dagegen kann ein Handtuchheizkörper helfen. So ein warmer Handtuchhalter sorgt zum einen für angenehme Temperaturen und trocknet zum anderen schnell Ihre feuchten Handtücher. Es gibt zwei Varianten, wie diese Badheizkörper arbeiten: Entweder werden sie mit Strom betrieben oder an das Rohrsystem der Zentralheizung angeschlossen.

Alles auf einen Blick:

  • Ein Handtuchheizkörper dient dem Zweck, Ihr Bad warm zu halten und Ihre feuchten Handtücher zu trocknen.
  • Die beheizten Handtuchhalter gibt es sowohl als Warmwasserheizkörper als auch als elektrischen Badheizkörper.
  • Der mit Strom betriebene Handtuchwärmer eignet sich jedoch nicht als alleinige Wärmequelle. Er sollte mit anderen Badheizkörpern kombiniert werden.
  • Für optisch ansprechende und leistungsstarke Modelle sollten Sie mit Anschaffungskosten zwischen 100 und 200 Euro rechnen.  

Handtuchheizkörper sorgen für warme Handtücher

Handtuchheizkörper sind sogenannte Röhrenradiatoren. Sie sind Handtuchwärmer und Heizung in einem.

Welche Heizkörper gibt es im Badezimmer?

Damit Sie in Ihrem Badezimmer nicht frieren müssen, können Sie Ihre Heizkörper entweder über Ihre Zentralheizung erwärmen oder Sie verwenden elektrische Badheizkörper. Die elektrisch betriebene Variante eignet sich jedoch nicht als alleinige Heizquelle. Denn die Heizleistung eines elektrischen Handtuchwärmers genügt in der Regel nicht, um einen gesamten Raum merklich aufzuwärmen. Elektrische Heizkörper kommen nur dann infrage, wenn:

  • das Badezimmer nur selten und nicht lange beheizt werden muss, wie es beispielsweise in Wochenendhäusern oder Stadtwohnungen für Pendler der Fall ist.
  • die Installation eines Badheizkörpers baubedingt zu aufwendig wäre oder die finanziellen Möglichkeiten der Bewohner übersteigt.
  • eine ausreichend dimensionierte Fußbodenheizung oder ein Heizkörper vorhanden ist, welche den gesamten Raum erwärmen können.

Eine Kombination aus einem elektrischen und einem an die Zentralheizung angeschlossenen Heizkörper oder auch die Fußbodenheizung ist also gut möglich. Denn ein an die Heizungsanlage angeschlossener Badheizkörper, egal ob Radiator oder Fußbodenheizung, hat eine deutlich höhere Wärmeleistung als die elektrisch betriebene Alternative.

Modernes Badezimmer mit Glastür-Dusche, chromfarbenem Handtuchhalter, auf dem türkisfarbene Handtücher hängen. Ein Stapel Handtücher liegt auf der Toilette, der Boden ist mit einer türkisfarbenen Badematte bedeckt. Wandfliesen in Braun und Weiß.
© frazaz – istockphoto.com

Was ist ein Handtuchheizkörper?

Ein Handtuchheizkörper ist ein Radiator aus Röhren. Er wird oft auch als Handtuchtrockner oder Handtuchwärmer bezeichnet und ist sozusagen eine Kombination aus Heizkörper und Handtuchhalter. Das Gerät wird gerade an der Wand befestigt und kann dabei vom Boden bis zur Decke reichen. Ein typischer Handtuchwärmer ist in der Regel höher als breit und besteht aus waagrechten Rohren, die auf beiden Seiten mit stabilen senkrechten Streben verbunden sind. Klassischerweise sind diese Handtuchhalter in weiß gehalten. Die Abstände zwischen den Streben sind nicht immer gleichmäßig. Bei den größeren Lücken können Sie Ihre Handtücher leicht darüber hängen.

Handtuchheizkörper gibt es im klassischen weiß, aber auch in anderen Farben oder als Edelstahl-Modell. Die warmen Handtuchhalter müssen auch nicht längs an der Wand befestigt sein, sondern können sich auch wie ein Raumtrenner in das Gesamtbild einfügen. Die Stabilisierungen an den Seiten können dezenter ausfallen oder auf einer Seite komplett fehlen. Die Heizrohre können auch schräg angeordnet sein. Sie müssen auch nicht rund sein, sondern sind auch in Form von schmalen Platten erhältlich. Hier können Sie sich frei für ein Design entscheiden, das am besten zu Ihrem Badezimmer passt – schlicht in weiß oder auffällig bunt.

Was nutzt Ihnen ein Handtuchheizkörper?

  • Ein Handtuchheizkörper trocknet Ihre feuchten Handtücher und schafft eine lauschige Wärme in Ihrem Bad. Wenn die Leistung von Handtuchwärmern für das Heizen großer Bäder nicht ausreicht, ist hier eine Kombination mit anderen Heizungen, zum Beispiel einem Radiator oder einer Fußbodenheizung, von Vorteil. Denn das Problem ist: Wenn Sie große Tücher an dem beheizten Handtuchhalter aufhängen, dann kann dieser nicht mehr wirklich Wärme an den Raum abgeben und dann bleibt es in Ihrem Bad – trotz Handtuchwärmer auf höchster Stufe – unangenehm frisch.
  • Da es Handtuchheizkörper in den unterschiedlichsten Farben, Größen und Formen gibt, beschränkt sich so ein Heizkörper nicht rein auf seinen funktionalen Zweck, sondern kann auch als Gestaltungselement dienen. Die vielen unterschiedlichen Designs ermöglichen ein modernes und ästhetisch rundum stimmiges Badezimmer. Wenn Sie das ideale Modell für Ihr Bad suchen, können Ihnen Experten aus dem Heizungsbau weiterhelfen.
  • Dadurch dass der Heizkörper schmal und hoch ist, nimmt er nur wenig Fläche in Ihrem Badezimmer ein. Ein Handtuchheizkörper hat also den großen Vorteil, dass er sich dezent und platzsparend in Ihr Badzimmer einfügt. Außerdem brauchen Sie dann weniger Haken an der Wand für Ihre Tücher.

Warmwasserheizkörper oder elektrisches Modell?

Optisch unterscheiden sich diese beiden Arten nicht wirklich, dafür aber bei der Energieversorgung. Dies bringt unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich.

Was ist der Unterschied zwischen elektrischen Handtuchheizkörpern und Warmwasserheizkörpern?

Ein Handtuchheizkörper kann auf zwei verschiedene Arten mit Energie versorgt werden:

  1. Der Heizkörper ist an das gesamte System Ihrer Heizung angeschlossen. Das Heizwasser, das vom Heizkessel erwärmt wird, fließt über die Heizungsrohre in alle Räume – auch in den entsprechenden Badheizkörper. Das Heizungswasser fließt dann durch den Handtuchheizkörper. Dieser gibt seine Wärme ins Badezimmer ab.
  2. Damit die Kombination aus Handtuchhalter und Heizkörper warm wird, kann das Gerät auch elektrisch betrieben werden. Elektrische Badheizkörper sind nicht an das Rohrsystem der Heizung angeschlossen, sondern werden über ein Kabel ans Stromnetz verbunden. Dazu wird schlichtweg der Stecker des Heizkörpers in eine Steckdose in der Nähe gesteckt. Ein Heizstab erwärmt dann eine Mischung aus Wasser und Thermoflüssigkeit.

Welche Vorteile hat ein elektrischer Handtuchwärmer?

Während Heizkörper, die an die Zentralheizung angeschlossen sind, Ihr Bad auch ohne weitere Wärmequellen warm halten können, sind elektrische Handtuchheizkörper dafür nicht geeignet. Das ist der große Nachteil dieser Badheizkörper. Ihre Heizleistung reicht dafür schlichtweg nicht aus und der Stromverbrauch wäre unverhältnismäßig hoch. Sie hätten dann einen regelrechten „Stromfresser“ im Bad. Dennoch bietet so ein elektrisches Gerät – vorausgesetzt Ihr Bad verfügt bereits über eine funktionierende Heizung – auch Vorteile:

  • Da die elektrischen Handtuchwärmer nicht an das Rohrsystem der Heizung angeschlossen werden müssen, brauchen Sie lediglich eine Steckdose. Sie können Ihr Gerät also wesentlich flexibler platzieren.
  • Ein elektrischer Badheizkörper ist unabhängig von der Vorlauftemperatur Ihrer Heizungsanlage.
  • Auch an kalten Sommertagen, wenn die Heizung nicht läuft, sorgt der elektrisch erwärmte Handtuchhalter für kuschelig warme Handtücher.
  • Die Montage von strombetriebenen Handtuchwärmern ist deutlich einfacher als die von fest installierten Heizkörpern, da keine neuen Anschlüsse gelegt werden müssen.
  • Aufgrund Ihrer Flexibilität sind die Geräte auch gut für eine nachträgliche Sanierung Ihres Badezimmers geeignet, wenn Sie sich nach dem Luxus von angewärmten Handtüchern sehnen.
  • So schnell wie die Elektro-Handtuchwärmer installiert sind, so schnell sind Sie auch wieder abmontiert. Wenn Sie aus Ihrer Wohnung ausziehen, können Sie das Gerät also einfach mitnehmen.

Größe und Leistung

Die Badheizkörper gibt es in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen Leistungen. Die erforderliche Heizleistung hängt zum Beispiel von der Größe Ihres Badezimmers ab.

Welche Größen haben Handtuchheizkörper?

Die standardmäßigen geraden Handtuchheizkörper in weiß haben in der Regel Breiten zwischen 45 und 70 Zentimetern. Bei der Höhe gibt es mehr Unterschiede. Die Heizkörper sind in Höhen zwischen 70 Zentimetern und 180 Zentimetern erhältlich. Soll der Heizkörper an das Rohrsystem der Heizungsanlage angeschlossen werden, kann für die Breite auch der Abstand zwischen Vorlauf und Rücklauf entscheidend sein, der ggf. bereits aus der Wand ragt.

Sowohl bei elektrischen Geräten als auch bei Warmwasserheizkörpern gibt es nicht nur das klassische Standardmodell in weiß. Stattdessen finden Sie unter vielen unterschiedlichen Modellen, Formen, Größen und Designs sicherlich den Heizkörper, der zu Ihren baulichen Gegebenheiten und Ihrem Geschmack passt.

Welche Leistung muss ein Handtuchheizkörper haben?

Jedoch gibt es neben der Optik einen noch wichtigeren Faktor, der die Entscheidung beeinflusst: Die erforderliche Wärmeleistung. Diese ergibt sich vor allem aus der Raumgröße, der Bausubstanz und dem Wärmebedarf. Ein Badezimmer sollte mindestens eine Temperatur von 22 Grad Celsius haben.

Sie können also nicht einfach irgendein Gerät nehmen, das Ihnen zwar optisch zusagt, aber ohne auf die Heizleistung zu achten. Da es bei der Wahl des richtigen Handtuchwärmers jedoch stark darauf ankommt, wie Sie ihn nutzen wollen – also in Kombination mit anderen Badheizkörpern oder als alleinige Wärmequelle – gibt es hier keine pauschale Lösung. Es existiert zwar eine bekannte Faustregel:

Faustregel:
Benötigte Leistung in Watt = Größe des Raums in Quadratmeter x spezifische Heizleistung Watt pro Quadratmeter

Diese Regel gilt jedoch nur für Heizkörper, die alleine für die Wärme in Ihrem Badezimmer zuständig sind. Um keine Fehler zu machen, die Sie am Ende frieren lassen, ist es ratsam, einen Experten für die Berechnung und die Auswahl Ihres Badheizkörpers zu beauftragen.

Nachdem die richtige Wärmeleistung berechnet ist, muss der geeignete Standort für den neuen, komfortablen Handtuchwärmer gefunden werden. Der Heizkörper muss so platziert sein, dass er den Raum effektiv erwärmen kann. Außerdem sollte das Gerät etwa 10 Zentimeter Abstand zum Fußboden Platz haben. In der Regel ist der Platz bereits durch den aus der Wand schauenden Vorlauf und Rücklauf des Heizungssystems vorgegeben. Dann kann ein Experte mit der Montage beginnen.

Hersteller und Kosten

Bekannte Hersteller von Badheizkörpern sind zum Beispiel Vasco und Buderus. Für ein Standardgerät sollten Sie zwischen 100 und 200 Euro für die Anschaffung einkalkulieren.

Welche Hersteller gibt es für Handtuchheizkörper?

  • Vasco
  • Kermi
  • HSK
  • VidaXL
  • Buderus
  • Zehnder
  • Corpotherma
  • Hudson Reed
  • Schulte

Was kosten Handtuchheizkörper?

Die Preisspanne ist sehr groß. Kleine, gerade Heizkörper in weiß erhalten Sie bereits ab etwa 50 Euro. Für größere Modelle sollten Sie zwischen 100 und 200 Euro einkalkulieren. In dieser Preisklasse bekommen Sie leistungsstarke, optisch ansprechende Geräte.

Design-Modelle in besonderen Farben und Formen kosten schnell mal 300 bis 400 Euro. Das ist jedoch noch nicht die Obergrenze, es gibt auch spezielle Ausführungen, die preislich zwischen 600 und 2000 Euro liegen.  

Fazit

Ein Handtuchheizkörper bedeutet vor allem im Winter Komfort im Badezimmer. Denn dieser erwärmt sowohl Ihr Bad als auch Ihre Handtücher. Es gibt die Badheizkörper als elektrische Variante oder als Warmwasserheizkörper. Die elektrischen Badheizkörper funktionieren mit Strom. Ihre Installation ist also verhältnismäßig einfach, da Sie lediglich eine Steckdose in der Nähe des gewünschten Platzes haben müssen. Deshalb ist die mit Strom betriebene Variante auch wesentlich flexibler einsetzbar, kann in die nächste Wohnung mitgenommen werden oder bei Bedarf nachgerüstet werden. Der Nachteil an diesen Geräten ist jedoch, dass Sie viel Strom „fressen“ und nicht als alleinige Wärmequelle genutzt werden können.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.