Kamine werden in Deutschland immer beliebter. Dies gilt jedoch nicht nur für die Holzöfen, sondern vor allem für alternative Varianten wie beispielsweise den Gaskamin. Dieser erzeugt eine angenehme Wärme, verursacht aber keinen Schmutz.
Wir erklären Ihnen in diesem Artikel vor allem die Vor- und Nachteile, aber auch die Funktionsweise der Gaskamine.
Gaskamin – das Wichtigste in der Übersicht:
- Der Gaskamin wird mit Gas betrieben
- Verwendet werden für den Gaskamin entweder Propangas oder Erdgas
- Der Gaskamin benötigt keinen Schornstein, aber eine Abgasleitung
- Gas ist im Vergleich zum Holz deutlich teurer und die Gaspreise werden auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen
Definition und Funktionsweise
Anders als beim klassischen Holzofen wird ein Gaskamin mit Gas betrieben. Die Flamme wird durch die Gaszufuhr per Knopfdruck ausgelöst.
Was ist ein Gaskamin?
Bei einem Gaskamin handelt es sich um einen Kaminofen, der mit Gas betrieben wird. Je nach Modell wird der Ofen entweder mit einer Propangas-Flasche oder mit Erdgas betrieben.
Ein Erdgas-Kamin wird an die Gasleitung im Haus angeschlossen, wie es auch bei einem Gasherd der Fall ist.

Wie funktioniert ein Gaskamin?
Durch das Gas wird im Ofen eine Flamme erzeugt, die der Flamme eines klassischen Holzofens zum Verwechseln ähnlich sieht. Diese in der Brennkammer aktive Flamme sorgt für erhebliche Strahlungswärme im Raum. Das bedeutet, dass die Gegenstände im Raum direkt erwärmt werden. Das könnte man mit der Sonnenstrahlung vergleichen.
Bei klassischen Kaminöfen ist dies nicht der Fall. Ein Holzkamin erwärmt die Luft im Raum. Das wiederum kann zu erheblichen Temperaturunterschieden führen. Außerdem wird hierdurch Staub aufgewirbelt. Bei der Verwendung eines Gaskamins ist das nicht der Fall.
Welche alternativen Kaminarten gibt es?
Neben dem Gaskamin werden weitere Kaminöfen angeboten. Hierzu gehören:
Festbrennstoff-Kamin
Hierzu gehören der Holz- und der Kohle-Kamin, aber auch ein Kaminofen, der mit Pellets betrieben werden kann.
Elektro-Kamin
Der Elektro-Kamin wird mittels Strom betrieben. Er erzeugt Strahlungswärme, ähnlich, wie es beim Gaskamin der Fall ist. Es werden keinerlei Rohstoffe, dafür aber jede Menge Strom benötigt. Da auch die Strompreise weiterhin steigen werden, sollten Sie vor dem Kauf abwägen, welche Art von Kamin für Ihren Zweck am besten geeignet ist.
Ethanol-Kamin
Beim Ethanol-Kamin wird Ethanol, eine Art Brennpaste, verwendet, um die Flamme zu erzeugen. Ethanol-Kamine erzeugen jedoch kaum Wärme und können daher eher als dekoratives Element im heimischen Wohnzimmer angesehen werden.
Vorteile und Nachteile
Im Vergleich zu einem Holzkamin hat der Gaskamin zahlreiche Vorteile, zum Beispiel dass Sie keinen Schmutz und Staub vom Holz in Ihren Wohnräumen haben. Dennoch gibt es wie überall auch eine Kehrseite.
Welche Vorteile hat ein Gaskamin?
- Einer der größten Vorteile ist sicherlich, dass der Gaskamin ohne Holz funktioniert. Dies sorgt für eine angenehme Atmosphäre, ohne dass Sie permanent Staub und Schmutz vom Holz in der Wohnung haben. Außerdem müssen Sie kein Feuerholz organisieren, was Sie möglicherweise auch noch zu sägen oder zu hacken hätten. Der Gaskamin trägt also zum entspannten Heizen bei.
- Ein weiterer großer Vorteil besteht darin, dass Sie für den Gaskamin keinen Schornstein benötigen. Sie können ihn innerhalb der Wohnung an einem beliebigen Ort aufstellen. Wenn Sie sich jedoch für die Variante mit Erdgas-Anschluss entscheiden, sollte sich ein solcher in der Nähe des Ofens befinden.
- Ein weiterer Vorteil des Gasofens besteht in der sauberen Verbrennung, die gleichzeitig mit einem geringen Reinigungsaufwand einhergeht.
Welche Nachteile hat diese Kaminart?
- Als nachteilig erweist sich, dass das Gas kein nachhaltiger Brennstoff ist und dass die Gaspreise auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen werden. Das trägt dazu bei, dass ein Gaskamin im Betrieb deutlich teurer ist als ein Holzofen.
- Hinzu kommen der Umstand, dass ein Gaskamin einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad erzielt und dass Sie eine Abgasleitung installieren müssen. Wünschen Sie den Betrieb mit Erdgas, ist zudem ein solcher Anschluss notwendig.
- Außerdem kann Gas zwar eine tolle Flamme erzeugen. Das typische Knistern, wie es durch das Feuern mit Holz entsteht, kann der Gaskamin jedoch nicht erzielen.
Vorteile und Nachteile in der Übersicht
Vorteile | Nachteile |
---|---|
kein Holz notwendig, dadurch saubere Wohnung | Gas ist kein nachhaltiger Brennstoff |
angenehmes Raumklima und gemütliche Atmosphäre | die Gaskosten werden weiterhin steigen, sodass der Betrieb des Gaskamins deutlich teurer ist als das Beheizen mit Holz |
es wird kein Schornstein benötigt | Abgasleitung und Gasleitung oder Gasflasche sind notwendig |
der Gaskamin gilt als sauberer Verbrenner, dies trägt zu einem geringen Reinigungsaufwand bei | vergleichsweise geringer Wirkungsgrad |
kein typisches Knistern des Feuers |
Installation und Kosten
Als Laie sollten Sie die Installation einem Experten überlassen. Denn die Gefahr, die vom unprofessionellen Hantieren mit Gas ausgeht, ist sehr hoch. Gaskamine erhalten Sie ohne die Einbaukosten bereits ab 2.000 Euro.
Gaskamin selbst installieren oder einen Experten beauftragen?
Bei der Installation des Gaskamins sollten Sie aus Sicherheitsgründen nichts dem Zufall überlassen. Deshalb empfehlen wir Ihnen, den Gaskamin von einem Fachmann installieren zu lassen.
Der Brennstoff Gas hat seine Tücken. Gibt es beispielsweise ein Leck in der Leitung oder sind Sie beim Anschließen nicht vorsichtig genug, kann dies absolut gefährlich werden. Im schlimmsten Fall besteht sogar Explosionsgefahr.
Wenn Sie sich dazu entschließen, den Gaskamin selbst anzuschließen, halten Sie sich unbedingt an die Vorgaben des Herstellers, um das Sicherheitsrisiko so gering wie möglich zu halten.
Vorteile, wenn Sie einen Profi mit dem Anschließen des Gaskamins beauftragen:
- schneller und zuverlässiger Einbau
- hohe Sicherheit
- Gewährleistung durch den Experten
- individuelle Lösungen können gefunden werden
- eine Beratung ist jederzeit möglich
Wie viel kostet ein Gaskamin?
Wie hoch die Kosten für den Gaskamin liegen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielen beispielsweise die Marke, aber auch die Leistung eine entscheidende Rolle. Ebenso bestehen preisliche Unterschiede zwischen den fest angeschlossenen Modellen und den Gaskamine, die mit einer Propangasflasche betrieben werden.
Günstige und dennoch hochwertige Modelle erhalten Sie ab ca. 2.000 Euro. Teure Gasöfen können jedoch bis zu 6.000 Euro kosten.
Hinzu kommen die Kosten für das Abgassystem.
Gaskamin bauen lassen – Kosten:
Wenn Sie einen Fachmann mit dem Einbau des Gaskamins beauftragen, müssen Sie auch dessen Arbeitsleistung in die Preiskalkulation einbeziehen. Heizungsbauer rechnen in der Regel nach einem Stundensatz ab. Am besten holen Sie sich verschiedene Angebote ein und vergleichen diese. Sie sollten auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis achten und auch darauf, dass alle notwendigen Arbeitsschritte, Werkzeuge und Materialien im Angebot enthalten sind.
Fazit
Gaskamine, wie sie in Großbritannien seit jeher gern genutzt werden, werden auch hierzulande immer beliebter. Sie überzeugen durch eine saubere Flamme, wenig Reinigungsaufwand und auch durch den Umstand, dass kein teurer Schornstein notwendig ist. Im Vergleich zum Holzkamin wird jedoch ein Abgassystem benötigt und eine Gasleitung oder eine Propangas-Flasche müssen zur Verfügung stehen. Gas ist zudem deutlich teurer als Holz und die Preisunterschiede werden in den kommenden Jahren sogar noch steigen.