Alternative und nachhaltige Energien werden immer wichtiger, denn nur hierdurch können wir die Umwelt effizient schützen und auch den nachfolgenden Generationen ein schönes Leben ermöglichen. Vor allem die Anzahl der Biomassekraftwerke – kurz BMKW – hat in den letzten Jahren stark zugenommen.
Wir möchten in diesem Artikel erklären, worum es sich dabei handelt und welche Vor- und Nachteile ein solches Biomassekraftwerk hat.
Das Wichtigste auf einen Blick:
- Biomassekraftwerke erzeugen Strom aus Biomasse.
- Sie gelten als nachhaltig und umweltschonend.
- Für die Biokraftanlage werden organische Rohstoffe verwendet.
- Biomassekraftwerke eignen sich vor allem für ländliche Gegenden.
Definition
In einem Biomassekraftwerk wird in mehreren Schritten aus Biomasse, zum Beispiel aus Bio-Abfällen, Strom gewonnen.
Was ist ein Biomassekraftwerk?
Biomassekraftwerke – kurz BMKW – sind Kraftwerke, die Strom aus Biomasse erzeugen. Bei dieser Biomasse kann es sich beispielsweise um Bio-Abfälle oder Getreide wie Mais handeln.
Die Biomasse wird in einem Ofen verbrannt, wodurch Strom erzeugt werden kann.
Neben dem Biomassekraftwerk, welches ausschließlich Strom produziert, werden auch das Biomasseheizwerk (BMHW), welches Wärme produziert, und das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW), welches sowohl Strom als auch Wärme erzeugen kann, betrieben.

Wie funktioniert ein Biomassekraftwerk?
Grundvoraussetzung, um das Biomassekraftwerk zu betreiben, ist eine ausreichende Menge an zur Verfügung stehender Biomasse. Biomasse kann sowohl aus pflanzlichen als auch aus tierischen Rohstoffen erzeugt werden. Wichtig ist nur, dass es sich um einen organischen Stoff handelt.
Der Vorteil dieser Biomasse besteht darin, dass es sich um einen nachhaltigen und umweltschonenden Rohstoff handelt, der in der Regel aus Abfällen besteht.
- Um den Strom zu erzeugen, wird die Biomasse in einen großen Kessel gegeben. Dort findet die Verbrennung des Materials statt, wodurch Dämpfe entstehen.
- Diese Dämpfe müssen ebenfalls durch verschiedene Kessel geleitet werden.
- Um im letzten Schritt Strom zu erzeugen, betreiben die Dämpfe, die durch die Kessel geführt werden, eine Turbine.
- Diese muss mit einem Generator verbunden sein. Denn dieser erzeugt letztendlich durch die in der Turbine stattfindende Bewegung den erwünschten Strom.
Das Biomassekraftwerk und die Umwelt
Im Vergleich zu vielen anderen Methoden, durch welche Strom erzeugt wird, gilt das Biomassekraftwerk als umweltfreundlich.
Ist das Biomassekraftwerk umweltfreundlich?
Das liegt daran, dass zwar beim Produzieren des Stromes CO² verursacht wird. Doch die Pflanze, die für die Verbrennung verwendet wird, hat im Vorfeld bereits ausreichend CO² gebunden, sodass das Verfahren CO²-neutral ist.
Allerdings ist zu beachten, dass beim Betreiben des Biomassekraftwerks auch weitere Faktoren eine Rolle spielen. So müssen die Rohstoffe beispielsweise geerntet, transportiert und aufbereitet werden, ehe sie überhaupt in das Kraftwerk gelangen. Diese Vorgänge sind nicht immer komplett klimaneutral. Im Vergleich zu Kohlekraftwerken kann ein Biomassekraftwerk jedoch als umweltfreundliche Alternative angesehen werden.
Hinzu kommt, dass bei der Produktion von Strom durch Biomasse Abfälle verwendet werden, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Umweltbilanz aus.
Wie viel Strom erzeugt das Biomassekraftwerk?
Wie viel Strom mit einem Biomassekraftwerk erzeugt werden kann, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:
- Vom Methangehalt der verwendeten Biomasse
- Von der Größe und Leistung des Biomassekraftwerks
Grob kann man sagen, dass pro 1 Kubikmeter Biomasse ca. 1,9 bis 3,2 kWh Strom erzeugt wird.
Vor- und Nachteile des Biomassekraftwerks
Großer Vorteil ist die umweltfreundliche Herstellung von Strom. Allerdings wird die positive Bilanz getrübt von Emissionen durch Verarbeitung und Transport der Biomasse.
Welche Vorteile hat ein BMKW?
Die größten Vorteile der Biomassekraftwerke bestehen in der Nachhaltigkeit und in der guten CO²-Bilanz, die sich als äußerst umweltfreundlich erweist. Vor allem, wenn Strom und Wärme erzeugt werden – also in einem Biomasseheizkraftwerk – ist der Ertrag besonders gut.
Auch der Umstand, dass ein Biomassekraftwerk mit reiner Biomasse betrieben wird, die dauerhaft und in großen Mengen zur Verfügung steht, spricht für das Biomasseheizwerk. Abfälle, die ansonsten entsorgt werden müssten, werden hier wiederverwendet, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht.
Vorteile in der Übersicht:
- nachhaltig und klimaneutral
- Rohstoff steht in großen Massen und uneingeschränkt zur Verfügung
Welche Nachteile hat ein BMKW?
Wird von einer negativen CO²-Bilanz gesprochen, bezieht sich dies in der Regel nicht auf das Biomassekraftwerk an sich, sondern vielmehr auf die Verarbeitung und den Transport der Biomasse.
Biomassekraftwerke haben zudem den Nachteil, in Ballungsgebieten wie beispielsweise in Großstädten nicht oder kaum genutzt werden zu können. Das liegt vor allem daran, dass für die Biomasse neben großen Kraftwerken auch eine enorme Lagerfläche notwendig ist. Hinzu kommen unangenehme Gerüche, die sich in ländlichen Gegenden deutlich besser verteilen. In Ballungsgebieten wäre das kaum möglich.
Nachteile in der Übersicht:
- Verarbeitung und Transport der Biomasse erfolgt in der Regel nicht klimaneutral
- in Ballungsgebieten und großen Städten kaum nutzbar aufgrund der benötigten großen Lagerflächen und Gerüche
Kosten
Die Biomassekraftwerke kommen für den Hausgebrauch in der Regel nicht infrage. Das hängt vor allem mit der großen Anlage, mit dem benötigten Lagerplatz für die Biomasse und mit den hohen Anschaffungskosten zusammen.
Was kostet ein Biomassekraftwerk?
Das Biomassekraftwerk kostet pro Kilowatt Leistung mehrere tausend Euro.
- Für eine kleine Anlage müssen Sie zwischen 2.000 bis 3.000 Euro pro Kilowatt einrechnen.
- Für eine große Anlage sind es pro Kilowatt Leistung sogar bis zu 4.000 Euro.
Wie teuer ist die Biomasse?
Die Preise für die Biomasse schwanken. Sie liegen in der Regel zwischen 150 bis 300 Euro pro Tonne Biomasse. Die Preise entwickeln sich stets.
Fazit
Ein Biomassekraftwerk gilt als umweltfreundlich und nachhaltig. Schließlich werden hier Rohstoffe verwendet, die ansonsten als Abfall entsorgt werden müssten. Außerdem kann die Biomasse eine weitestgehend klimaneutrale Stromerzeugung garantieren. Lediglich die Verarbeitung und der Transport der Biomasse gelten nicht immer als klimaneutral.
Biomassekraftwerke eignen sich vor allem für den Einsatz in ländlichen Gegenden. In Großstädten stehen zum einen nicht genug Lagerflächen für den Rohstoff zur Verfügung und zum anderen kann die Geruchsbelästigung erheblich ausfallen.